Espacio Telefonica
Espacio Telefonica
Telekommunikation & Ausstellungen
Espacio Telefonica Madrid
Die Fundación Telefónica liegt mitten im belebten Herzen Madrids, in der beliebten Einkaufsstraße Calle de Fuencarral / Ecke Gran Via und bietet auf fünf Etagen wechselnde, kostenlose Ausstellungen.
Der Eingang befindet sich NICHT auf der Gran Via – da geht es zu Movistar, sondern eben um die Ecke in der Calle de Fuencarral. 🙂
Meine Bewertung:
Positiv:
Die Dauerausstellung über den Einfluss der Kommunikationstechnologien von damals bis heute ist einen Besuch wert. Die Beschilderungen sind nur auf Spanisch, doch den Audioguide gibt es auch auf Englisch und ist - wie de Rest des Hauses -, kostenlos (Handy). Die Wechselausstellungen, die ich gesehen habe, waren immer hochkarätig.
Negativ:
Abgesehen der Audioguide-Sprachen (leider nicht auf Deutsch) gibt nichts auszusetzen. Dafür geben wir aber keinen Punktabzug.
Zuletzt aktualisiert: 23.05.2025 | Céline & Katharina
Espacio Telefonica
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Alles wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Das Espacio Fundación Telefónica ist ein Kulturzentrum von der Stiftung des spanischen Telekommunikationsunternehmens Telefónica, dass den Austausch zwischen Technologie, Kunst und Geisteswissenschaften fördert. Das Angebot reicht von Ausstellungen, über Workshops bis zu Vorträgen und hat das Ziel dazu anzuregen, über die großen Umwälzungen der Gegenwart nachzudenken.
Während sich in der Dauerausstellung „Exponentiell. Von analog zu digital“ auf der zweiten Etage alles um den Einfluss von Telefon, Handy oder Künstliche Intelligenz auf unseren Alltag dreht, zeigen die wechselnden Ausstellungen auf der dritten und vierten Etage künstlerische Reflexionen über die Zukunft, Vergangenheit, Technik oder unser Miteinander. Die bunte Mischung reicht dabei von Skulpturen (wie Jaume Plensa), über Videoinstallationen (Echos des Ozeans) bis hin zu Fotografien und deckt dadurch eine Bandbreite ab, die Lust macht, das Espacio Fundación Telefónica immer wieder zu besuchen.
Was wird permanent gezeigt?
Exponentiell. Von analog zu digital
Wie sahen Telegrafen aus? Wie veränderte das Telefon unsere Art zu Kommunizieren und was erzählt unser Datenkonsum über uns als Mensch? In der Dauerausstellung dreht sich alles darum, wie radikal sich unsere Kommunikation durch den technischen Fortschritt vom Telegrafen bis zum Smartphone verändert hat. Gezeigt werden dabei alte Schmuckstücke wie Telefone mit Drehscheibe, eine Telefonzelle oder klobige, kastenförmige Computermonitore und es werden Frauen wie die „Telefonistas“ vorgestellt, die lange Zeit bei Telefónica dafür zuständig waren, die Telefonate miteinander zu verbinden.
Spannend sind auch die Überlegungen, wie die Zukunft mit einer fortschrittlichen Technologie aussehen könnte: In geschäftlichen Meetings könnte man Hologramme von sich nutzen, falls man selbst nicht anwesend sein kann; intelligente Städte und Gebäude könnten energieoptimiert agieren und so deutlich nachhaltiger für die Umwelt sein. Und auch man selbst wird dazu angeregt, darüber nachzudenken, wie die Zukunft aussehen könnte: Welche Kleidung werden wir tragen? Wie werden unsere Städte oder unsere Fortbewegungsmittel aussehen?
Auch wenn die Beschriftungen ausschließlich auf Spanisch sind, lohnt sich die Ausstellung – dank des Audioguides auf Englisch bekommt man einen umfassenden Einblick zu den Objekten. Sehr empfehlenswert ist sie auch für Familien mit Kindern; viele Telefonhörer können abgenommen werden, Überseekabel betrachtet und Kopfhörer aufgesetzt werden und zwischen den ersten Handys, die auf den Markt kamen, kannst du deinem Kind sicherlich auch dein erstes Exemplar zeigen.
Espacio Fundación Telefónica
Zur Geschichte
Die Ausstellungsflächen im Espacio Fundación Telefónica befinden sich einem besonders emblematischen Gebäude: Das protzige Bauwerk mit Uhrenturm an der Ecke von der Prachtstraße der Gran Vía und der Einkaufsstraße Calle de Fuencarral gilt als das erste Hochhaus Europas und war der erste Wolkenkratzer Spaniens. Das Gebäude wurde 1930 als Sitz des spanischen Telekommunikationsunternehmens Telefónica fertiggestellt und ragt in seinem New Yorker Architekturstil knapp 90 Meter in den Himmel. Um die 1.800 Angestellten waren hier untergebracht und ermöglichten wie die 150 Telefonistinnen die Verständigung im Land und darüber hinaus.
Während des spanischen Bürgerkriegs wurde das Gebäude von den Republikanern aufgrund seiner Höhe als Wach- und Beobachtungsturm genutzt; die Keller dienten als Versteck und Schutzräume vor Angriffen. In der Diktatur wurde in dem Hochhaus die Zensurstelle der Presse eingerichtet, von wo aus auch die internationalen Korrespondenten ihre Artikel in die Welt schickten. Unter anderem saßen hier Ernest Hemingway und Antoine De Saint-Exupéry und versendeten ihre Chroniken.
Seit 2012 befindet sich nun das Espacio Fundación Telefónica in vollständig renovierten Räumlichkeiten und begeistert nicht nur mit den Ausstellungen, Konferenzen und Workshops, sondern auch mit einer Architektur, die mit einem riesigen, gläsernen Aufzug, einer breiten Wendeltreppe und viel Beton, Stahl und Metall, den industriellen Geist des einstigen Hauptsitzes von Telefónica aufrechterhält.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2025
Mit Unterstützung von Katharina Jahn.