Reina Sofia Museum
Reina Sofia Museum
Kunstwerke, Infos & Tickets 2025
Museo Reina Sofia
Das imposante Gebäude beherbergt eines der bedeutendsten Werke der Kunstgeschichte: „Guernica“, dass Pablo Picasso im Jahr 1937 malte.
Das Werk „Guernica“ ist für die Reina Sofia so etwas wie die „Mona Lisa“ für den Louvre. Alle kommen, um vor allem dieses Werk zu sehen!
Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag, 10.00 – 21.00 Uhr
Sonntag, 10.00 – 14.30 Uhr
Wer Schreibt hier?
Ich bin Céline. Ich lebe seit über 12 Jahren in Spanien (Barcelona) und ich bin regelmäßig in Madrid unterwegs! Ich kann mich noch an meinen ersten Besuch im Museo Reina Sofia erinnern. Ich habe nicht auf die Öffnungszeiten geachtet und in dem Moment, in dem ich Guernica endlich gefunden hatte, wurde mir der Weg versperrt – das Museum würde jetzt schließen! Ich war am Boden zerstört! Deswegen möchte ich euch helfen – damit ihr nicht das gleiche Erleben müsst!
Meine Bewertung:
Positiv:
Das Museum ist stylish und hat eine tolle Picasso/Miro/Dali Sammlung. Guernica ist ein Must-Do.
Negativ:
Aber Guernica ist quasi mit das einzig richtig bekannte Werk der Sammlung. Ich gebe es nicht gerne zu, aber viele Räume beherbergen Kunst, die (mir) gar nicht bekannt war. Viele spanische moderne Künstler, die wir in Deutschland nicht kennen. Man verläuft sich leicht…
Tipp:
Holt euch den Audioguide
Zuletzt aktualisiert: 15.05.2025 | Céline
Museo Reina Sofia
Tickets
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Welche Kunstrichtung erwartet euch denn in der Reina Sofia?
Am 27. Mai 1988 wurde durch königliches Dekret festgelegt, dass die Sammlung der Reina Sofia primär aus Werken des 20. Jahrhunderts zeigen und sammeln solle. Da es sich um ein “Nationalmuseum“ handelt, werden hauptsächlich spanische Künstler (wie Picasso, Miro oder Dali) oder mit Spanien verbundene Künstler gezeigt.
Was habe ich konkret gesehen:
Am Beginn meines Rundganges (vom Saal 201 01 aus) gab es unter anderem die typischen Werbe-Plakate des sehr frühen 20. Jh. aus Paris und … dem Anis de Mono (aus Badalona, wo ich lebe). In diesen ersten Sälen gab es auch ein paar frühe Werke Picassos zu sehen.
Weiter ging es durch Säle mit mir etwas unbekanntere Werke. Ich traf dabei auch auf eine der berühmten Fotografien Lenins (von Grigory Goldshtein), auf frühe Werke Miros und Dalis und traf dann im Saal 206 03 auf die typischeren Werke Dalis und Miros.
Dann folgten wieder etwas unbekanntere Künstler, bis ich in DIE Zone gelangte, wo sich die Hauptwerke befinden: die Säle 205 06 bis 205 11 mit dem Hauptwerk Guernica im Saal 205 10.
Meisterwerk der Sammlung
Guernica Picassos
Das berühmte Wandgemälde Guernica wurde 1936 vom spanischen Staat bei Pablo Picasso für die Weltausstellung 1937 in Auftrag gegeben.
Picasso malte Guernica dann als Reaktion auf die Bombardierung der baskischen Stadt Guernica durch deutsche Flugzeuge 26. April 1937 im Spanischen Bürgerkrieg. Er erfuhr davon durch erschütternde Fotos in der französischen Zeitung L’Humanité. Das Bild zeigt jedoch keine direkte Szene der Zerstörung, sondern steht allgemein als Symbol gegen Krieg, Gewalt und Terror.
Zum ersten Mal wurde das riesige Gemälde (3,50 x 7,76 Meter) auf der Weltausstellung 1937 in Paris im spanischen Pavillon ausgestellt. Wegen des Zweiten Weltkriegs entschied Picasso, dass das Gemälde zunächst im Museum of Modern Art (MoMA) in New York bleiben sollte. 1958 verlängerte er die Leihgabe auf unbestimmte Zeit, bis Spanien wieder demokratische Freiheiten hatte. Erst 1981 – nach dem Tod Francos und der Wiedererrichtung der Demokratie – kehrte das Gemälde nach Spanien zurück. Es kam dort zunächst – hinter Panzerglas – in das nordöstlich des Prado gelegene und diesem angeschlossene Casón del Buen Retiro, ein Nebengebäude des Museo del Prado-Komplexes und befindet sich erst seit 1992 in den Räumen des Museo Reina Sofía. Hier wird es auch bleiben, denn nach so vielen Reisen darf es jetzt nicht mehr ausgeliehen werden, um irreparable Schäden zu vermeiden.
Es war als großes, plakatartiges Kunstwerk gestaltet und zeigte die Schrecken des Bürgerkriegs. Die düsteren Farben und dramatischen Figuren machen die Tragödie sichtbar. Viele sehen in dem Bild auch eine Warnung vor den kommenden Schrecken des Zweiten Weltkriegs.
Christliche Symbolik in Picassos „Guernica“
In Guernica finden sich Motive, die an die christliche Passionsikonografie erinnern. Picasso teilte das lange, friesartige Bild in drei Abschnitte – ähnlich einem Triptychon (dreiteilige Altartafel). Dadurch entstanden zwei Seitenflügel und ein zentrales Hauptfeld, das in klassischen Altären oft den gekreuzigten Christus zeigt.
Anstelle dieser religiösen Darstellung setzte Picasso jedoch eine Szene der Zerstörung, die pyramidenförmig angeordnet ist. Manche Interpretationen sehen darin eine Parallele zu antiken Giebelformen. Im Zentrum steht das sterbende Pferd (Stute), ein Symbol für absolutes Leid, das Picasso bereits in früheren Werken verwendet hatte. Über dem Pferd leuchtet eine Deckenlampe, die als Auge Gottes oder Auge der Vorsehung gedeutet werden kann.
Auf dem linken Seitenflügel erinnert die schreiende Mutter mit dem toten Kind an das christliche Motiv der Pietà – die trauernde Maria mit ihrem toten Sohn. Rechts symbolisieren sieben Flammen das brennende Guernica. In der christlichen Tradition steht die Zahl sieben für die Apokalypse, was die Zerstörung und das Unheil des Krieges noch stärker betont.
Bedeutung und Figuren
Picassos Guernica wurde oft unterschiedlich interpretiert. Die schwarz-weiße Farbgebung verstärkt die Wirkung des Bildes. Der Kunsthistoriker Anthony Blunt teilte die dargestellten Figuren in zwei Gruppen ein:
Tiere:
- Ein Stier
Der Stier beziehungsweise der Minotaurus verkörpert für ihn vieles: die Kraft, welche die Grenzen des Irrationalen sprengt, Aufsässigkeit, Revolution, Triebhaftigkeit oder Brutalität. In manchen Interpretationen wird der Stier als Symbol für Franco, beziehungsweise den Faschismus gesehen, da er steif und unversehrt abseits von allem steht. - Ein verwundetes Pferd:
Picassos häufig anzutreffendes Sinnbild für das absolute Leid - Ein schwach erkennbarer Vogel im Hintergrund:
Er könnte für die alte griechische Legende des Phönix stehen oder für die aus der biblischen Tradition kommende Friedenstaube. In Form der sterbenden Taube könnte sie nicht für Frieden, sondern für die Vernichtung, den Tod, den Friedensbruch stehen.
Menschen:
- Ein toter Soldat:
Ursprünglich sollte er mit erhobener Faust und Ähren als Symbol für Spaniens Widerstand und Hoffnung dienen. Doch im Laufe der Arbeit zerfiel die Figur in Körperfragmente und verlor diese Bedeutung. Mögliche Gründe sind die politischen Unruhen in Barcelona 1937 oder die Vorgabe der Weltausstellung, keine politischen Aussagen zu machen. Vielleicht wollte Picasso aber auch den Fokus stärker auf Schmerz und Leid legen, um die Betrachter emotional zu berühren. - Eine Mutter, die ihren toten Sohn beweint:
Sie steht für den Verlust von nahen Angehörigen, den in der Bombennacht die ganze Bevölkerung Guernicas erleiden musste, als das Leben eines Großteils ihrer Familien ausgelöscht wurde. - Eine Frau, die mit einer Lampe aus einem Fenster schaut:
die Lichtträgerin eine traditionsreiche allegorische Figur, die für Aufklärung, aber auch für die politische Befreiung steht. Eine andere Theorie ist, dass diese Lichtträgerin die Weltöffentlichkeit symbolisieren soll, die fassungslos auf die Geschehnisse in Spanien sah. Diese Interpretation könnte gut zur Weltausstellung passen – denn alle Augen waren auf diese gerichtet. - Eine Frau, die von rechts herbeieilt:
Diese Figur könnte für Todesangst stehen. Denn ihr vergrößerte rechte Bein scheint sie wie ein Gewicht daran zu hindern, dem Tod zu entkommen. - Eine Frau, die vor einem brennenden Haus mit erhobenen Armen schreit:
Diese Figur steht für die Opfer und deren Tod, die der Angriff verursachte.
All diese Figuren drücken Schmerz, Angst und Hoffnungslosigkeit aus. Der Olivenzweig, der aus der Hand des Soldaten wächst, ist das einzige verbliebene Symbol der Hoffnung, der Krieg möge bald ein Ende nehmen.
Heute gilt Guernica als eines der wichtigsten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts – ein starkes Symbol gegen Krieg und Gewalt.
Tipp: dreht euch auch einmal um. Auf der gegenüberliegenden Seite findet ihr Fotografien, die die Schaffensphase von Guernica zeigen. Wirklich spannend!
Picassos
Saal der Mater dolorosas
Eines der wichtigsten Motive rund um Guernica sind die „weinenden Frauen“. Ihr findet einen ganzen Saal von Ihnen gegenüber von Guernica im Saal 205 08. Die Mater Dolorosa-Porträts basieren auf dem Gesichtsausdruck von Dora Maar, einer engen Begleiterin Picassos. Nach der Fertigstellung von Guernica am 4. Juni 1937 malte Picasso dieses Motiv besonders oft.
In den „weinenden Frauen“ veränderte Picasso einige Elemente im Vergleich zu Guernica:
- Tränen auf den Gesichtern – In Guernica gibt es keine sichtbaren Tränen, doch in diesen Bildern laufen sie über die verzerrten Gesichter der Frauen.
- Taschentuch zum Abwischen der Tränen – Ein weiteres Detail, das in Guernica fehlt.
- Kräftige Farben – Während Guernica nur in Weiß-, Grau- und Schwarztönen gehalten ist, nutzte Picasso in diesen Werken auffällige, lebendige Farben.
Die Weinende Frau blieb bis in die 1940er Jahre ein wiederkehrendes Motiv in Picassos Kunst. Sie gehört zu dem Stil, den er 1937 mit Guernica entwickelte.
Weitere Werke von
Dali, Miro und Calder
Visage du grand masturbateur von Salvador Dali
Dieses Gemälde spiegelt Salvador Dalís intensive Gefühle und Gedanken über Liebe und Verlangen wider. Dalí malte das Bild im Spätsommer 1929, kurz nachdem er einige Tage mit Gala verbracht hatte. Sie entschied sich, bei ihm in Cadaqués zu bleiben, während ihr Ehemann, der Dichter Paul Éluard, allein nach Paris zurückkehrte.
Laut dem Kunstexperten Rafael Santos Torroella ist „Visage du Grand Masturbateur“ (Gesicht des großen Masturbators) ein besonders persönliches Werk. Der große Kopf in der Mitte stellt Dalí selbst dar, während verschiedene Szenen zeigen, wie ihn Galas Anwesenheit emotional und in seiner Sicht auf Liebe verändert.
Das Bild ist voller symbolischer Details, darunter eine Heuschrecke, die den Körper einer großen Figur aussaugt – ein Motiv, das Dalí seit seiner Kindheit faszinierte und beunruhigte.
Mercury Fountain von Alexander Calder
Der Künstler Alexander Calder kam aus den USA nach Paris, als spanische Künstler Kunstwerke für den Pavillon der Spanischen Republik auf der Weltausstellung 1937 erstellten. Er war der einzige Nicht-Spanier, der dort ausstellen durfte. Sein Werk, der „Mercury Fountain“ (Quecksilberbrunnen), machte auf die wirtschaftlichen Folgen des Spanischen Bürgerkriegs aufmerksam. Besonders betroffen waren die Quecksilberminen von Almadén, die von den Nationalisten bedrängt und 1939 von General Yagüe übernommen wurden.
Die technische Herausforderung
Calder stand vor einer besonderen Aufgabe: Er musste das flüssige Quecksilber so in Szene setzen, dass es sich bewegt und gleichzeitig Teil des Kunstwerks bleibt. Das heutige Modell ist eine exakte Nachbildung des Originals von 1937, die Calder 1943 anfertigte.
Wie funktionierte der Brunnen?
Das Werk verband Technik und Kunst, was ein zentrales Thema des spanischen Pavillons war. Das Quecksilber floss aus der Mitte des Beckens durch drei Metallwannen und wurde in einen Tank geleitet.
Über dem Brunnen spannte sich ein Stahlbogen, an dem ein bewegliches Metall-Mobile hing. Dieses vibrierte durch die Bewegung des fallenden Quecksilbers. Der Mercury Fountain war mehr als nur Kunst – er war auch eine politische Botschaft über die wirtschaftlichen Folgen des Krieges.
La casa de la palmera von Joan Miró
Zwischen 1916 und 1918 experimentierte Joan Miró mit neuen Maltechniken. In dieser Zeit malte er vier sehr detailreiche Landschaftsbilder, die im Sommer 1918 in Montroig entstanden. Diese Werke führten später zu seinem berühmten Gemälde „La masía“ („Das Bauernhaus“) von 1922. Sie unterschieden sich stark von seinen früheren Arbeiten.
Eines dieser besonderen Werke ist „Das Palmenhaus“. Miró malte die Landschaft so genau und lebendig, dass es oft als „Sammlung von Gegenständen“ bezeichnet wird. Seine Bilder aus dieser Zeit (bis 1922) wirken oft träumerisch und fast kindlich, da er keine typischen Lichteffekte der Freiluftmalerei verwendete. Stattdessen konzentrierte er sich auf viele kleine Details.
Mit Das Palmenhaus machte Miró einen wichtigen Schritt in seiner Entwicklung. Ab 1923/24 wandte er sich dem Surrealismus zu und begann, eine völlig neue, fantasievolle Bildsprache zu entwickeln.
Museo Reina Sofía
Zur Geschichte
Das heutige Museo Reina Sofía war früher ein Krankenhaus. 1788 wurde das Hospital General, das König Karl III. gestiftet hatte, eröffnet. Der Architekt war der Italiener Francisco Sabatini, der in der Zeit viele Bauten Madrids (mit)gestaltete. Das Krankenhaus blieb bis 1965 in Betrieb. Um den Abriss zu verhindern, erklärte die Regierung das Gebäude 1977 per Dekret zum nationalen Denkmal.
Umbau zum Kunstmuseum
Ab 1980 wurde das Gebäude unter der Leitung des Architekten Antonio Fernández Alba renoviert. 1986 eröffnete es als Centro de Arte Reina Sofía, ein Zentrum für moderne Kunst. 1990 erhielt es den Status eines Nationalmuseums und wurde zum Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía.
Zunächst fanden nur Wechselausstellungen statt. Erst im September 1992 wurde die permanente Sammlung offiziell eröffnet – in Anwesenheit von Königin Sofía und König Juan Carlos I.
Erweiterungen und Modernisierungen
2005 erhielt das Museum einen modernen Erweiterungsbau, entworfen von Jean Nouvel.
2021 wurde das Museum erneut umgestaltet: Wände wurden entfernt, Räume neu aufgeteilt und durch den Wegfall von Lagerflächen entstanden 21 neue Ausstellungssäle im Erdgeschoss.
Heute besteht das Museum aus zwei Hauptgebäuden:
Edificio Sabatini: ein fünfstöckiger Bau mit Innenhof
Edificio Nouvel: ein moderner, zweigeschossiger Erweiterungsbau
Reina Standorte
im Retiro Park
Die Reina Sofia hat zwei weitere Standorte und diese befinden sich mitten im Grünen – im Retiro Park!
Der Palacio de Velázquez und der Palacio de Cristal (Kristallpalast) zeigen regelmäßig Ausstellungen – und das Kostenfrei und in schönen Gebäuden.
Der Palacio de Velázquez war ursprünglich als Palacio de la Minería bekannt, das zwischen 1881 und 1883 für die Exposición Nacional de Minería errichtet wurde. Der Architekt Ricardo Velázquez Bosco war der Namensgeber und nicht DER Velázquez. Mehr darüber im Retiro-Bericht.
Der Palacio de Cristal ist ein Gewächshaus aus dem 19. Jahrhundert. Das Gebäude ist in der Form eines griechischen Kreuzes angelegt und besteht fast vollständig aus Glas. Auch mehr hierzu im Retiro-Artikel.
Welche Ausstellungen stattfinden, findet ihr immer in unsere Ausstellungsauflistung!
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024 – 2025
Mit Erlaubnis des Reina Sofia Museums.