Tempel von Debod
Tempel von Debod
Ein altägyptischer Tempel mitten in Madrid
Tempel von Debod
Hoch über der spanischen Hauptstadt steht der über 2000 Jahre alte Tempel aus der ägyptischen Stadt Debod. Beim Besuch werdet ihr in eine Zeit der Pharaonen und Götter Ägyptens befördert.
Meine Bewertung:
Positiv:
Fast nirgendwo außerhalb Ägyptens kannst du einen altägyptischen Tempel bestaunen. Der Tempel von Debod ist sehr gut erhalten und noch dazu kostenlos. Und schon allein der Blick über Madrid lohnt sich!
Negativ:
Ein Geheimtipp ist der Tempel von Debod leider nicht. Früher konnte mn keine Tickets reservieren... Ich habe sehr lange gewartet. Jetzt hat sich das aber geändert!
Tipp:
Vorher auf Toilette gehen, Wasser und Sonnencreme dabei haben!
Bei den Madrileños ist der Tempel von Debod besonders am Abend beliebt. Wenn die Touristen verschwunden sind und die Abenddämmerung einsetzt, kann man von hier einen atemberaubenden Sonnenuntergang beobachten. Vergiss den Picknickkorb nicht!
Zuletzt aktualisiert: 03.06.2025 | Céline & Katharina
Tempel von Debod
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Altägyptische Architektur mitten in Madrid – das ist der Tempel von Debod.
Das Heiligtum besteht aus drei Teilen und steht in einem der schönsten Parkanlagen der spanischen Hauptstadt, dem Cuartel de la Montaña. Es ist die einzige Ausstellung dieser Art in Spanien. Der Tempel wurde auf einem künstlich angelegten See in der Nähe des Plaza de España aufgebaut und scheint fast auf dem Wasser zu schweben (wenn nicht gerade Trockenheit herrscht). Ganz so, wie der Tempel vor 100 Jahren in Ägypten gestanden haben soll.
Außen sehen wir zwei steinerne Portale, die den Blick auf eine rechteckige Kapelle freigeben. In ihrem Inneren sind Reliefs zu sehen, die den ägyptischen König Adikhalamani von Meroe bei der Opferdarbringung und Huldigung der Götter zeigen. Besonders der Gott Amun von Debod und die Göttin Isis von Philae, denen der Tempel geweiht ist, werden dargestellt.
Neben den Reliefs gibt es unzählige Inschriften von Ägyptern, die altägyptische Götter anbeteten, von vertriebenen Christen, aber auch von vielen muslimischen Glaubensanhängern. Europäische Reisende des 19. Jahrhunderts hinterließen ebenfalls ihre Spuren. Kleine Tafeln im Tempel erklären die Bedeutung der Verzierungen.
Links neben der Kapelle, dem Herzstück des Tempels, grenzt ein weiterer, würfelförmiger Raum an, der sogenannte Mamisi, was in koptischer Sprache soviel wie „Geburtsort“ heißt. Forscher vermuten, dass dies ein heiliger Ort ist, vergleichbar mit dem Tor von Bethlehem. Hier soll die erste vieler Göttermütter, Isis, ihren Sohn Horus zur Welt gebracht haben.
Sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen ist der Tempel von Debod ein beliebter Fotospot. Zu jeder Tageszeit sieht man hier Leute mit großen Kameras posieren. Das besondere Ambiente des Tempels, der Mix aus einzigartigem Licht und jahrtausendealten Gemäuern, macht ihn zu einem magischen Ort.
Tempel von Debod
zur Geschichte
1972 tauschte der Tempel von Debod ägyptische Abende gegen Sonnenuntergänge im Madrider Westen. Das Heiligtum war ein Geschenk Ägyptens an Spanien, das dem nordafrikanischen Land beim Bau des Assuanstaudamms geholfen hatte, der half wichtige Tempel am Ufer des Nils vor Überflutungen zu retten.
In Einzelteile zerlegt kam der Tempel per Schiff nach Valencia und wurde von dort bis nach Madrid verfrachtet. Der Wiederaufbau gestaltete sich alles andere als einfach, da in Madrid keine Pläne vom ursprünglichen Tempel vorlagen und Einzelteile auf der Reise kaputt gegangen oder sogar ganz verschwunden waren. Heute sind daher viele Teile des Tempels mit Steinen aus Salamanca ersetzt.
Erbaut wurde das Heiligtum im frühen 2. Jahrhundert vor Christus vom nubischen König Adikhalamani von Meroe, der selbst auf den Reliefs im Tempel abgebildet ist. Übrigens sind es die einzigen Darstellungen überhaupt von Adikhalamani von Meroe. Er war es, der den Kern der heute noch erhaltenen Kapelle errichten ließ, bevor in den folgenden Jahrhunderten von verschiedenen ptolemäischen Königen weitere Kammern angebaut wurden. Sogar der erste römische Kaiser Augustus hatte seine Finger im Spiel und ließ den Vorhof des Tempels errichten.
Fast 2000 Jahre stand der Tempel von Debod am Ufer des Nils. Seit 1972 ist er nun mitten in Madrid für Besucher zugänglich.
Tipps
für den Einlass
Achtung: NEU!!!
Man kann wohl seit Neustem Tickets reservieren! Das müssen wir das nächste Mal testen!
Früher:
Die Wartezeiten können hier wirklich extrem sein. Ich dachte, bevor ich mich anstellte „Toll, nur eine relativ kurze Schlange“. Wie ich mich irrte! Ich habe am Ende 1,5 Stunden gewartet und war mehrmals davor aufzugeben. Aber ich habe für euch durchgehalten!
Im Prinzip können immer nur 10 Leute gleichzeitig in den Tempel. Wenn ein Handvoll rauskommt, können entsprechend viele wieder eintreten. Manchmal bewegte sich die Schlange alle 10 Minuten und machmal hat sich eine halbe Stunde nichts getan.
Es gibt nur diesen Eingang. Wenn ihr über das (damals trockene) Wasserbecken rennt oder versucht auf der anderen Seite hochzuklettern, werdet ihr lautstark angehalten das nicht zu tun. Es gibt KEIN Vordrängeln!
Woran müsst ihr denken?
- Es gibt hier keine Toiletten. Wenn ihr alleine seid könnt ihr nicht aus der Schlange raus. Geht vorher. Ab zwei Personen wird das einfacher: einer rennt, einer wartet.
- Es gibt an der Spitze der Schlange keinen Schatten. Im Sommer kann das richtig unangenehm werden. Sonnenhut, Sonnenschirm und Sonnencreme nicht vergessen.
- Packt euch etwas zum Trinken ein
- Etwas um die Wartezeit zu überbrücken: Buch, Handyspiele… Für Kinder gibt es in der Nähe einen Spielplatz.
Tipp: Wo war ich anschließend essen? In der Taberna: La Charca. Hier gibt es mehr Infos!
Offizielle Webseite des Tempel von Debod (ES/teilweise EN): https://www.madrid.es/portales/
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024 – 2025
Mit Unterstützung von Katharina Jahn