Ausstellung in Rom
Emotion
Ausstellung in Rom
Emotion
Ausstellung im Chiostro del Bramante
Kunst erzählt die Geschichte von Emotionen
EMOTION. Zeitgenössische Kunst erzählt die Emotionen
Ausstellung im Chiostro del Bramante
noch bis 29. September 2024
Als Emotion wird der Definition nach eine Gefühlserregung bzw. Gemütsbewegung bezeichnet. Nomen est omen: die Gefühle kommen bei dieser Ausstellung tatsächlich in Bewegung. Über zwanzig Künstlerinnen und Künstler tragen mit ihren Werken nämlich dazu bei, unterschiedliche Emotionen auf unterschiedlichste Weise wahrzunehmen. Insgesamt gibt es zehn Räume/Themen, die verschiedenen Emotionen zugeordnet sind: angefangen von Freude und Aufregung, über Angst und Mut, bis hin zu Enttäuschung und Wut. Es geht nicht nur um das pure Gefühl, sondern eher um Gefühlswelten, wie auch Erwartungen und Erleichterungen es sind. Interessant ist im Zuge der Ausstellung nicht nur die Frage, welche Emotionen wir als Besucher:innen wahrnehmen, sondern welche bei der Erschaffung des Kunstwerks eine Rolle gespielt haben.
Alles Wichtige
auf einem Blick
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 10.00 – 19.00 Uhr
Samstag und Sonntag: 10.00 – 20.00 Uhr
Eintrittspreise vor Ort:
Erwachsene:
Von Montag bis Freitag: 15 Euro
Samstag und Sonntag, Feiertage*: 18 Euro
*31. März und 1. April; 25., 26., 27., 28. April; 1. Mai
Für Kinder von 6 bis 14 Jahren: 10 Euro
Spürbar für den ganzen Körper wird Kunst von Alessandro Sciaraffa im Raum „Vibrazioni“. Er nennt es „Sinfonia II“ und zeigt mit einer interaktiven Videoprojektion, wie Frequenzen der Nordlichter sich in unterschiedliche Farben und Schallwenden verwandeln. Der Gong, in der Mitte des Raumes, macht die Kunst durch feine Vibrationen am Körper spürbar, sobald man sich diesem nähert.
Etwas beängstigend ist die Installation „changing room“ von Gregor Schneider, einem deutschen Künstler. Er betrachtet häusliche Räume als Bewusstseinsgebiete, die die Wahrnehmung einer Person widerspiegeln und/oder diese verändern können. Für die Ausstellung installiert Schneider eine Wand mit vier Türen und fordert die Besucher:innen heraus, ihre Angst zu überwinden und die Türen zu öffnen.
Überraschend einfach und gleichzeitig großartig sind die „bramantedoodles“ vom bulgarischen Künstler Nedko Solakov, der kleine Skizzen an unerwarteten Stellen des Treppenaufgangs verewigt. Man muss sich Zeit nehmen und genau hinsehen, um die Geschichten der kleinen Charaktere zu erfahren. Sie rutschen, hängen und klettern, kämpfen, schaukeln und warten…
Die Ausstellung
Emotion
Jeder Raum unterscheidet sich vollkommen vom Nächsten. Nicht nur aufgrund der Emotion, die man spüren/erleben kann, sondern auch aufgrund der Beschaffenheit der Kunstwerke. Es wird mit Lichtern und Klängen gearbeitet, mit Videoproduktionen und herabhängenden Objekten. Einmal wird man Teil des Kunstwerkes, ein anderes Mal ist man lediglich Betrachter:in. So muss man beinahe aufpassen, dass einem von den vielen Emotionen nicht schwindelig wird.
Hervorzuheben ist übrigens, dass jeder Raum auch eine spezielle Beschreibung für Kinder hat, was einen Ausstellungsbesuch für die ganze Familie möglich macht!
Fazit
Hier sieht man zeitgenössische Kunst nicht nur, man spürt sie wahrlich auch. Plant für euren Besuch ausreichende Zeit ein, denn diese braucht ihr, um die EMOTION erleben zu können und nicht nur an ihr vorbeizulaufen!
Kurz über das
Chiostro del Bramante
„Chiostro“ bedeutet auf Deutsch Kreuzgang. „Bramante“ bezieht sich auf den Rivalen Michelangelos, Donato Bramante (1444 – 1515), der diesen Kreuzgang zu Beginn den 16. Jahrhunderts entworfen hat. Der Chiostro del Bramante ist ein außergewöhnliches Beispiel der Renaissance-Architektur. Er ist Teil eines Gebäudekomplexes, zu dem auch die angrenzende Kirche Santa Maria della Pace gehört.
Im Inneren der Kirche ist das berühmte, 6 Meter große Fesko „Sibyllen und Propheten“ von Raffael zu finden, das von Agostino Chigi, einem wohlhabenden Bankier und Schatzmeister der Päpstlichen Kurie, in Auftrag gegeben wurde. Als Sibyllen wurden Jungfrauen bezeichnet, die Antworten über die Zukunft geben konnte.
Der Zugang zum Chiostro, sowie zum Bistro im ersten Stock, von dem man durch ein Fenster auf das Werk von Raffael blicken kann, kostet 5 Euro.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.