Almudena Kathedrale
Almudena Kathedrale
Catedral de Santa María la Real de la Almudena
Almudena Kathedrale
Die „Catedral de Santa María la Real de la Almudena“ ist noch sehr jung! Denn sie wurde erst in den 90er Jahren vollendet! Das glaubt man so nicht, wenn man sie sieht. Aber sie wurde etwa zeitgleich mit der Sagrada Familia begonnen und war 100 Jahre später fertig.
Innen ist es bunt und fast “Pop-Art”-mäßig 🙂
Meine Bewertung:
Positiv:
Schöne, buntbemalte Kirche. Nicht zu vergleichen mit der Sagrada Familia, aber man kann hier eine kostenlose Pause einlegen.
Negativ:
Der Besuch der Kuppel/Terrasse ist mit dem Museumsbesuch verknüpft, nicht mit der Kirche. Das war für mich vor Ort nicht so klar und spontan auch nicht mehr möglich (weil das Museum am Nachmittag zu hat).
Tipp:
Nehmt euch die Zeit und dreht eine Runde im Innenraum! Auf der anderen Straßenseite gibt es einen kleinen grünen Hügel - den Mirador de la Catedral - von hier könnt ihr schöne Fotos von der Kirche machen.
Zuletzt aktualisiert: 13.05.2025 | Céline
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Die Almudena-Kathedrale wurde in der Form eines lateinischen Kreuzes gebaut – soweit also erst einmal ganz typisch. Sie besteht aus einem Mittelschiff mit zwei Seitenschiffen. Dahinter liegt der Chorraum, der von einem Gang umgeben ist. An diesen Gang schließen sich fünf Kapellen an.
Sie ist aber richtig “jung”, denn sie wurde 1883 begonnen (ein Jahr nach dem Baubeginn der Sagrada Familia) und erst 1993 vollendet.
Von außen hat die Kathedrale neoklassische und barocke Elemente, aber innen ist sie im neugotischen Stil gestaltet. Auch die meisten Kunstwerke und Einrichtungsstücke passen zu diesem Stil.
Was bedeutet aber „neoklassisch“ und „neugotisch“? Hier nur kurz die Hauptelemente:
Der Neoklassizismus ist in der Architektur ein Stil mit weniger Ornamenten und Verzierungen und gehört zu den traditionalistischen Strömungen des frühen 20. Jahrhunderts. Dabei greift der Neoklassizismus erneut auf Ideen und Stile aus der griechischen und römischen Antike und dem Barock zurück.
Die Neugotik des 19. Jahrhunderts bezieht sich auf die Gotik, an einem idealisierten Mittelalterbild. Im neugotischen Stil baute man vor allem Kirchen, Parlamente, Rathäuser und Universitäten. Man war im 19. Jh. inspiriert von der Freiheit und Kultur mittelalterlicher Städte.
Altar der Virgen de la Almudena
Im südlichen Querschiff steht der Altar der Virgen de la Almudena, der Schutzpatronin Madrids.
Die Jungfrau Maria steht auf einem silbernen Thron, den man im Volksmund auch „die Terrine“ nennt und einer einer Mondsichel aus dem 19. Jahrhundert. Durch ihren reich verzierten Mantel wirkt sie wie eine Königin. Auf dem Arm hält sie das Jesuskind, und beide tragen prächtige Kronen.
Die Figur steht in der Mitte eines beeindruckenden Altars. Dieser wurde von dem Künstler Juan de Borgoña zwischen dem späten 15. und frühen 16. Jahrhundert gestaltet. Er besteht aus 18 bemalten Tafeln im flämischen Stil, die Szenen aus dem Leben Jesu zeigen. Die Tafeln stammen ursprünglich aus der Kapelle des erzbischöflichen Palasts.
Über dem Altar befindet sich eine farbig bemalte Holzschnitzerei – eine Darstellung des Kalvarienbergs – die Andres de la Mata geschaffen hat. Im Jahr 1893 wurde der Altar in seiner heutigen Form neu aufgebaut.
Der Name Almudena stammt vom arabischen Wort al-mudayna (kleine Festung oder Zitadelle) – eine Erinnerung an die Zeit der arabischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel.
Der Legende nach wurde ein Marienbild bei der Rückeroberung Madrids 1085 durch König Alfons VI. in einem Mauerturm entdeckt, wo es von Christen zum Schutz vor den Mauren versteckt worden war. Der Fund galt als Wunder und begründete die Verehrung. Am 9. November, dem Festtag der Virgen de la Almudena, finden hier Prozessionen und eine große Messe statt.
Anmerkung: Die ursprüngliche Statue ist leider der Geschichte zum Opfer gefallen. Die jetzige Statue stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Fenster
Die Kathedrale hat viele bunte Fenster, besonders in der Apsis. Diese wurden erst 2004 fertiggestellt und gehören zu den besonderen Elementen des Gebäudes. Sie verleihen dem Innenraum ein ganz einzigartiges und zeitgenössisches Flair.
Die Fenster stellen natürlich biblische Szenen und christliche Symbolik dar, aber sie machen das telweise sehr abstrakt mit sehr kräftigenFarben und klaren Linien – alles sehr modern ausgelegt.
Der Lichteinfall ist aber wunderschön – egal ob traditionell oder modern – wenn das Sonnenlicht durch die farbigen Fenster fällt entsteht eine ganz besonderen Atmosphäre.
Generell beeindruckt die Kathedrale im Inneren mit einer modernen Gestaltung, die von Ikonenmaler Kiko Argüello im Pop-Art-Stil entworfen wurde.
Santa María la Real de la Almudena
Zur Geschichte
Schon im 16. Jahrhundert gab es den Wunsch, eine große Kirche zu Ehren der Jungfrau von Almudena zu bauen – sie ist die Schutzpatronin von Madrid. Doch die Idee wurde erst umgesetzt, als Madrid 1885 ein eigenes Bistum bekam und damit eine Kathedrale brauchte.
Das Königshaus unterstützte den Bau. König Alfons XII. und seine Frau Maria de las Mercedes stellten ein Grundstück vor dem Königspalast zur Verfügung. Nach dem frühen Tod der Königin wollte Alfons XII. schnell mit dem Bau beginnen, denn hier sollte auch ihre Grabstätte entstehen (ihr Grab befindet sich heute unterhalb des Altars der Jungfrau von Almudena).
Der Architekt Francisco de Cubas begann mit dem Bau, und am 4. April 1883 legte Alfons XII. den Grundstein. Mit dem neuen Bistum wurden die Pläne größer. Die Krypta wurde 1911 fertiggestellt, doch danach gab es viele Verzögerungen – auch wegen des Spanischen Bürgerkriegs (1936–1939).
1944 wurde ein neuer Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Die Architekten Fernando Chueca Goitia und Carlos Sidro gewannen und passten die Kathedrale besser an den Königspalast an. Die Fassade wurde niedriger gestaltet und zwischen 1984 und 1993 mit hellem Marmor aus Almería verkleidet.
Auch der Altar der Jungfrau wurde überarbeitet und erhielt ein neues Altarbild von Juan de Borgoña.
Am 15. Juni 1993 weihte Papst Johannes Paul II. die Kathedrale offiziell ein – nach 110 Jahren Bauzeit.
Am 22. Mai 2004 fand hier die Hochzeit von Kronprinz Felipe und Letizia Ortiz statt – die erste royale Hochzeit in der Kathedrale.
2007 wurde ein kleines Museum in der Kathedrale eröffnet.
2013 konnte ein Bombenanschlag verhindert werden. Ein Priester entdeckte den Sprengsatz rechtzeitig, die Kathedrale wurde evakuiert und niemand kam zu Schaden.
Offizielle Webseite der Kathedrale (ES): catedraldelaalmudena.es
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023 – 2025