Essen in Madrid
Typische Gerichte
Essen in Madrid
Typische Gerichte
Typisches Essen in Spanien
Was sollte man in Madrid essen?
Madrid ist ja nun unsere zweite spanische Stadt, die wir auf Museos begleiten. Und auch wenn natürlich die “Standard-Tapas” für beide Städte gelten – darunter Patatas Bravas, Pimentos de Padron und Garnelen mit Knoblauch – haben Madrid und Barcelona doch auch einige Unterschiede. Typische Gerichte in Barcelona gibt es nicht in Madrid – und umgekehrt.
Was gibt es also zusätzlich in Madrid? Oder welche der typisch Spanischen Speisen haben ihren Ursprung in Madrid?
Hier ein paar Köstlichkeiten, die ihr in nur in Madrid bekommt oder hier unbedingt probieren solltet!
Typisches Essen Madrid
8 Tipps
Kleiner Aperitif
Die Gilda - am besten mit Vermuth
Was ist eine spanische Gilda?
Die Gilda ist eine beliebter Pintxo-Spieß, der eigentlich aus dem Baskenland stamm. Er zählt aber zu den klassischen Tapas in ganz Spanien – in Madrid sind diese beliebter und weiter verbreitet als in Barcelona zum Bespiel.
Eine Gilda kann ganz unterschiedlich zusammengestzt sein. Meist besteht sie aus einer Kombination von grünen Oliven, eingelegten Peperonischoten und Sardellen oder Boquerones en vinagre, die auf einen Zahnstocher aufgespießt werden.
Der Name geht auf den Film „Gilda“ (1946) mit Rita Hayworth zurück. Der Spieß wurde in San Sebastián erfunden, und seine Mischung aus salzig, würzig und pikant erinnerte an den temperamentvollen Charakter der Filmfigur.
Die Gilda ist einfach, aber geschmacksintensiv – und ein Muss bei jeder Aperitiv-Runde! 😋 Der Vermuth passt – finde ich am besten dazu! Diesen gibt es Tinto (schwarz/rötlich: süßer und intensiver) und Blanco (weiß: Leichter, blumiger und etwas weniger süß). Es handelt sich dabei um einen aromatisierter, mit Kräutern und Gewürzen versetzen Wein, der meist zwischen 14-18 % hat. Ihr kennt ja alle die amrke Martini – der Vermuth ist die Spanische Variante!
In Spanien heißt es oft: „Tomar el vermut“, was nicht nur das Getränk meint, sondern eine gesellige Tradition des Aperitifs am Mittag!
Seid ihr auch dabei?
Tipp: Im Mercado San Miguel gibt es eine extra Gilda-Theke mit unszähligen varianten! Da könnt ihr alles testen!. Mit Vermuth versteht sich.
Schnell auf die Hand
Bocata de calamares
Es handelt sich hier bei um ein einfaches Sandwich mit frittierten Tintenfischringen und es ist in Madrid wirklich SEHR beliebt. Manche Bocatas kommen “nackig”, also nur mit den Calamares, andere mit Alioli, Tomatensoße oder Zitrone. Man findet diese Bocadillos (Sandwiches – Bocata ist die Kurzform) überall in der Stadt, ob als Streetfood oder in den Tapas-Bar. Ihr kommt hier nicht drum herum! Ich habe mein Bocata in der Casa Alberto gegessen. Das was gut, aber etwas trocken. Aber versucht es einfach mal!
Warum ist es ausgerechnet in Madrid so beliebt?
Madrid liegt zwar nicht am Meer, hat aber eine lange Tradition in der Verarbeitung von Meeresfrüchten. Ab dem 19. Jahrhundert wurden durch den Bau von Eisenbahnlinien große Mengen Fisch und Meeresfrüchte aus der nördlichen Küste Spaniens in die Hauptstadt transportiert.
Frittierte Calamares wurden also immer schon ein traditionelles Tapa. Um aber eine schnelle und sättigende Mahlzeit zu schaffen, begannen Bars in Madrid, die Calamares einfach in ein Baguette zu legen – das Bocata de Calamares war geboren!
Heute ist es besonders rund um die Plaza Mayor in Madrid in vielen Bars und Imbissen zu finden.
Tapas Klassiker:
Huevos Rotos
Was sind Huevos Rotos?
Huevos Rotos bedeutet übersetzt „zerbrochene Eier“ und ist ein klassisches spanisches Gericht. Es besteht aus knusprigen Kartoffeln, die mit Spiegeleiern serviert werden. Das Besondere daran: Die Eier werden direkt auf die heißen Kartoffeln gelegt und anschließend aufgebrochen – daher der Name – , sodass das flüssige Eigelb die Kartoffeln überzieht. Häufig werden noch Schinken (Jamón Ibérico), Chorizo oder Blutwurst (Morcilla) hinzugefügt.
Huevos Rotos stammt aus der spanischen Hausmannskost – ein einfaches Bauerngericht, dass mit wenigen, aber nahrhaften Zutaten auskam.
Besonders in Madrid wurde das Gericht in traditionellen Tabernas (spanischen Wirtshäusern) bekannt und beliebt. Die Kombination aus Kartoffeln, Eiern und Fleisch machte es zu einer perfekten, sättigenden Mahlzeit.
Heute ist Huevos Rotos ein echter Klassiker der Madrider Küche und wird oft mit einem Glas Rotwein oder Bier serviert.
Einfach, rustikal und unglaublich lecker! 😋
Tortilla de Patatas
Tortilla Española
Die Tortilla Española, auch Tortilla de Patatas genannt, ist ein klassisches spanisches Omelett aus Eiern, Kartoffeln, Olivenöl und manchmal Zwiebeln. Sie ist dick, saftig und goldgelb, mit einer leicht cremigen Konsistenz im Inneren.
Das Gericht wird oft in Dreiecke geschnitten und als Hauptgericht, Beilage oder Tapas-Snack serviert – heiß, lauwarm oder kalt.
Woher stammt die Tortilla Española?
Ihre Ursprünge sind unklar, aber eine Legende besagt, dass sie im 16. oder 17. Jahrhundert entweder in Extremadura oder Navarra erfunden wurde.
Eier und Kartoffeln waren günstige und leicht verfügbare Zutaten. Die Tortilla ließ sich einfach zubereiten, sättigte gut und hielt sich lange – ideal für Bauern, Soldaten und Reisende. So ist sie auch heute noch eines der bekanntesten Gerichte Spaniens und fester Bestandteil jeder Tapas-Karte!
Es gibt auch eine Tortilla Francesa – diese wird aber ohne Kartoffeln zubereitet und oft auf einem Bocadillo serviert.
Was ist der Unterschied?
Gazpacho und Salmorejo
Gazpacho oder Salmorejo – Was ist das und was ist der Unterschied?
Im Grunde sind beide eine kalte Tomatensuppe. Aber es gibt Unterschiede:
Gazpacho: stammt aus Andalusien und besteht aus Tomaten, Paprika, Gurken, Knoblauch, Olivenöl, Essig und Brot besteht. Sie ist erfrischend und flüssiger als Salmorejo und wird oft als Getränk oder Vorspeise serviert.
Salmorejo: ebenfalls aus Andalusien, genauer aus Córdoba. Es ist eine dickere, cremigere Variante, die nur aus Tomaten, Brot, Olivenöl, Knoblauch und Salz besteht – ohne Gurken oder Paprika. Traditionell wird es mit gehacktem Ei und Serrano-Schinken serviert.
Gazpacho/Salmorejo – Ein Erbe der Mauren?
Ursprünglich war Gazpacho ein einfacher Brei aus Brot, Olivenöl, Wasser und Essig, den römische Soldaten schon im 2. Jahrhundert v. Chr. aßen.
Die heutige Version mit Tomaten, Paprika und Gurken entstand erst nach der Entdeckung Amerikas (1492), als die Tomate nach Europa kamen.
Andalusien machte Gazpacho später zu einer erfrischenden Sommersuppe, die vor allem von Bauern und Arbeitern in heißen Sommermonaten geschätzt wurde.
Die Salmorejo ist eine moderne Weiterentwicklung des Gazpacho, weniger Zutaten, mehr Brot, so wird die Suppe fast zum Dip.
Hauptgericht
Cocido Madrileño
Was ist Cocido Madrileño?
Cocido Madrileño ist ein traditioneller Eintopf aus Madrid, der vor allem in den kalten Monaten beliebt ist. Er wird mit Kichererbsen, verschiedenen Fleischsorten (Rind, Schwein, Chorizo, Blutwurst), Speck und Gemüse wie Kartoffeln, Karotten und Kohl zubereitet.
Typisch für das Gericht ist, dass es in drei Gängen (tres vuelcos) serviert wird:
1. Zuerst die Brühe mit dünnen Nudeln (Fideos)
2. Dann die Kichererbsen mit Gemüse
3. Zum Schluss das Fleisch mit Wurst und Speck
-> Es kann aber auch alles auf einem Teller serviert werden.
Herkunft und Geschichte
Ursprünglich war Cocido Madrileño ein einfaches Gericht der Bauern und Arbeiter, da es mit günstigen, aber sättigenden Zutaten zubereitet wurde. Im 19. Jahrhundert wurde es auch in den Tavernen Madrids populär und fand seinen Weg in die Gastronomie.
Heute ist es eines der bekanntesten Gerichte der madrilenischen Küche und wird traditionell in vielen Restaurants angeboten. Ein herzhaftes, wärmendes Gericht, das für echte Hausmannskost aus Madrid steht!
Hauptgericht
Callos a la Madrileña
Was sich Susi in Florenz getraut hat (Trippa), haben wir uns in Madrid noch nicht: Diese Gericht zu essen.
Callos a la Madrileña ist ein traditionelles Eintopfgericht aus Madrid, das hauptsächlich aus Rinderkutteln (Callos = >in Streifen geschnittenen Pansen), Chorizo, Morcilla (Blutwurst), Speck und Tomatensauce besteht. Das Gericht ist würzig, sämig und leicht scharf, da oft Paprika (Pimentón) und Chili verwendet werden.
Es wird meist in Tonpfannen serviert und mit Brot gegessen, um die reichhaltige Sauce aufzunehmen. Besonders in den kalten Wintermonaten ist es eine beliebte, herzhafte Spezialität.
Herkunft und Geschichte
Das Gericht wurde im 16. oder 17. Jahrhundert in Madrid erfunden und war – genauso wie das Cocido – eine preiswerte, nahrhafte Mahlzeit für die weniger wohlhabenden Menschen. Kutteln, die damals wirklich eine kostengünstige Zutat waren, wurden langsam gegart und mit Gewürzen, Chorizo und Blutwurst angereichert, um ihnen mehr Geschmack zu verleihen.
Im Laufe der Zeit gewann Callos a la Madrileña immer mehr an Beliebtheit und fand seinen Platz in den Tavernen und Restaurants der Stadt. Heute ist es eine der klassischen Spezialitäten Madrids und wird sowohl als Hauptgericht als auch als Tapas angeboten.
Na, wer traut sich das zu Essen? 😅
Nachtisch
Churros
Churros con Chocolate sind eine beliebte spanische Süßspeise, die aus goldbraun frittierten Teigstangen besteht. Nach dem Frittieren werden sie mit Zucker bestreut und traditionell in eine dicke, heiße Schokolade getunkt. Besonders gerne werden sie zum Frühstück oder als süßer Snack zwischendurch gegessen (oder nach dem exzessiven Feiern).
Die Schokolade ist dabei nicht wie normale Trinkschokolade, sondern eher cremig und (sehr) dickflüssig, fast wie eine Sauce. Sie wird meist aus Kakaopulver, Milch, Zucker und etwas Maisstärke hergestellt, wodurch sie besonders reichhaltig und intensiv schmeckt.
Mehr über die Churros findet ihr hier!
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023 – 2025