Typisches Essen
in Barcelona
Typisches Essen
in Barcelona
Was man in Barcelona
gegessen haben muss
Wie an jedem Ort gibt es auch Barcelona typische Speisen und natürlich macht es Spaß, die während eines Aufenthaltes auch zu probieren.
Die katalanische Küche kann man grob in ‚mar i muntanya‘, also Meer und Berg, einteilen, womit einerseits typische Speisen aus Fleisch, Wurst, Bohnen etc. gemeint sind und andererseits eben alles Essen, was aus dem Meer kommt oder nahe daran wächst (Reis!).
Hier wollen wir aber nicht auf alle Gerichte eingehen, sondern eine Kostprobe von ganz spezifischen Leckereien geben, die du problemlos in Barcelona finden und genießen kannst.
Inhalts-
Verzeichnis
Tipp 1
Pa amb tomàquet
Fast kein Essen ohne das so typische Brot mit Tomate! Oft wird auch im Restaurant gefragt, ob man etwas davon möchte, so zum Knabbern vor dem richtigen Essen.
Es besteht aus einer Scheibe geröstetem Baguette-Brot, auf der man eine halbe reife Tomate verreibt, mit Olivenöl beträufelt und mit etwas Salz würzt. Man kann vor der Tomate das Brot auch noch mit einer Knoblauchzehe verreiben.
Besonders in Restaurants mit traditioneller katalanischer Küche stehen auf dem Tisch in einem Korb die Tomaten und die Knoblauchzehen, sowie daneben Öl und Salz. Das geröstete Brot kommt dann frisch und warm auf den Tisch. In Barcelona wird aber meistens das Brot bereits zubereitet serviert (ohne Knoblauch).
Es wird zum Frühstück (ja!), als Vorspeise oder zwischendurch gegessen und kann mit Rohschinken, Wurst, Käse, Sardellen oder auch gegrilltem Gemüse (escalivada) belegt werden.
Der Ursprung von Pa amb tomàquet ist Brot mit Öl, das im gesamten Mittelmeerraum vorkommt. In Italien kennt man die Bruschetta. Darüber hinaus gibt es in der katalanischen Küche bereits zahlreiche Rezepte für ähnlich zubereitetes Brot: Brot mit Wein und Zucker oder mit geschmolzener Schokolade, Salz und Öl. Letztere klingen ein wenig abenteuerlich, schmecken aber sehr gut!
Falls du einmal selber Brot mit Tomaten zubereiten möchtest, dann unbedingt die Variante Tomàquets per penjar (Tomaten zum Aufhängen – oft tatsächlich an einem Strang hängend) kaufen, die eignen sich nämlich besonders gut.
In Katalonien werden übrigens auch die meisten Sandwiches etwa nicht mit Butter, sondern eben mit Pa amb tomàquet zubereitet. Achte dich, wenn du einmal eines kaufst!
Tipp 2
Croquetes
Die Kroketten in Spanien heißen zwar so wie ihre Verwandten in Deutschland, aber haben abgesehen von der Form nicht viel mit ihnen gemeinsam.
Spanische Kroketten (croquetes auf Katalanisch) werden nämlich nicht aus Kartoffeln, sondern aus einer dickflüssigen Béchamelsoße hergestellt. Darin vermischt werden verschiedene Zutaten, je nachdem, welche Krokette man eben zubereiten möchte: Schinken, Hühnchen, Fisch, Krabben, Spinat, Pilze, Käse etc.
Außerdem isst man die Kroketten meistens als Tapas oder Vorspeise und nicht etwa als Beilage zur Hauptspeise.
Kroketten gibt’s schon lange in der katalanischen Küche, denn ursprünglich wurden sie gemacht, um Essensresten wiederzuverwenden.
Hat man ein paarmal Kroketten gegessen, dann merkt man bald den Unterschied zwischen den hausgemachten und den eher industriell hergestellten Exemplaren. Bestelle also ruhig öfters Kroketten und teste die Qualität und die verschiedenen Geschmacksrichtungen!
Tipp 3
Calçots
Ein calçot ist eine Art von Frühlingszwiebel, die milder und weniger bauchig ist als die Zwiebel und eine Länge von 15 – 25 cm hat.
Über den Ursprung von Calçots gibt es mehrere Versionen. Die bekannteste aber ist die eines Bauern in Valls, einer nördlich von Tarragona gelegener Ortschaft, der Ende des 19. Jahrhunderts ein paar Zwiebelsprossen ins Feuer legte und so zufällig ein Gericht entdeckte, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts in vielen Häusern in Valls bereits alltäglich geworden war.
Heute werden Calçots überall in Katalonien gegessen, normalerweise aber nur in den Monaten Januar, Februar und März. Oft werden sie im Rahmen einer Calçotada verspeist. Das kann ein Essen in der Familie sein oder gar ein gastronomisches Festival mit vielen Besuchern.
Immer aber werden sie auf dem offenen Feuer gegrillt, in eine Zeitung eingewickelt, auf Terrakottafliesen serviert und nach dem Schälen mit bloßen Händen einzeln in einer speziell dafür zubereiteten Sauce getaucht. Die Hände sind nachher ganz schwarz und die Kleider manchmal auch! Deshalb werden oft Plastikhandschuhe und sogar ein Latz dazu gereicht!
Bei der Calçotada ist dies aber nur die Vorspeise, denn es folgt ein Gang mit gebratenem Lammfleisch, Wurst und weißen Bohnen. Zum Nachtisch werden meistens Orangen und Cava (katalanischer Schaumwein) serviert.
Auch in Barcelona bieten einigen Restaurants Calçotada an. Falls du also in den Wintermonaten reist, schau dich danach um – leckeres Essen und viel Spaß sind garantiert!
Wir machen die Calçot auch immer gerne zu Hause… Und sogar den Kindern schmeckt es! 😉
Tipp 4
Orxata
Die orxata de xufa ist ein Erfrischungsgetränk aus Erdmandeln (auch als Tigernuss bekannt), das ursprünglich aus der Region Valencia stammt.
Dort wird die Erdmandel in großem Maße angebaut. Ihre Knollen werden gewaschen und gemahlen, aufgeweicht und in mehreren Durchgängen gepresst. Zu dem daraus gewonnenen Extrakt werden Zucker und Wasser hinzugefügt, wobei daraus die Orxata entsteht. Es ist ein nahrhaftes, milchig aussehendes Produkt, das als Gemüsemilch gilt und einen hohen Gehalt an Stärke, Fetten, Zucker und Proteinen aufweist. Darüber hinaus ist es reich an Mineralien und Vitaminen, einschließlich Phosphor, Kalium und Vitamin E und C.
In den Orxateries (vergleichbar mit den Eisdielen) wird die Orxata frisch zubereitet und eiskalt serviert, da sie recht schnell verdirbt. Oft werden dazu warme Fartons, ein längliches Gebäck zum Eintunken, angeboten.
Es empfiehlt sich sehr, die Orxata frisch zu trinken, da die industriellen Produkte aus dem Supermarkt oft auch mit anderen, billigeren, Zutaten verdünnt werden.
Zum Glück gibt es auch in Barcelona ein paar sehr typische Orxateries, die das Getränk in bester Qualität anbieten.
Tipp 5
Catànies
Catànies sind eine typische Süßigkeit aus Vilafranca del Penedès, einer ca. 50 Kilometer von Barcelona entfernten Kleinstadt. Dort wurden sie in den 1930er Jahren, kurz vor dem Bürgerkrieg, vom Schokoladenhersteller Joan Trens erfunden.
Es handelt sich hier um ganze, geröstete und karamellisierte Mandeln, die mit einer Paste aus Mandeln, Haselnüssen und Milch überzogen und anschließend mit einer dünnen Schicht Kakao bepudert werden.
Klingt lecker? Ist es auch! Catànies kann man eigentlich immer essen, so als Süßigkeit zwischendurch. Sie stehen aber auch manchmal als Nachspeise auf der Karte, ideal für einen kleinen süßen Abschluss.
Tipp 6
Crema Catalana
Die Crema Catalana wird von Einheimischen nur ‚crema‘ oder ‚crema cremada‘ (verbrannte Creme) genannt. Sie ist der Klassiker unter den Desserts in Katalonien und steht daher fast immer auf dem Menu.
Sie wurde bereits in mittelalterlichen Kochbüchern beschrieben und ihre Zutaten sind bis heute unverändert: Milch, Eigelb, Speisestärke, Zimt, Zitronen- oder Orangenschale. Darüber kommt eine Karamellschicht. Diese entsteht durch auf die Creme gestreuten Zucker, der traditionell mit einem speziellen, im Feuer erhitzten Eisen gebrannt wird. Heute verwendet man dafür meist einen Handgasbrenner.
Unbedingt mal probieren!
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2023
Mit Unterstützung von Jacqueline Glarner