Fundació Joan Miró
Fundació Joan Miró
Die Stiftung
Joan Miró
Der Künstler Joan Miró wurde in Barcelona geboren und deswegen liegt es nahe, dass er in seiner Stadt ein Museum gründete. Du findest hier vor allem seine Malerei, Skulptur und Zeichnungen, aber auch Werke andere, zeitgenössischer Künstler.
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag: 10.00 – 19.00 Uhr
Online-Ticket für 14 Euro
Vor Ort 15 Euro – nicht s für Spontane 😉
Meine Bewertung:
Positiv:
Ein Museum für echte Miró-Liebhaber. Hier findest du Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen Mirós, sowie immer regelmäßig stattfindende Ausstellungen zeitgenössischer Künstler.
Negativ:
Für Nicht-Miró-Fans vielleicht etwas eintönig.
Tipp:
Wenn du noch weitere Kunstmuseen besuchen willst, dann hol dir das Articket, um Geld zu sparen!
Zuletzt aktualisiert: 17.01.2024 | Céline
Joan Miró
Tickets
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Die Fundació Miró ist – wie es der Name bereits sagt – dem Künstler Joan Miró gewidmet. Die Stiftung kann 217 Gemälden, 178 Skulpturen, 9 textile Arbeiten, 4 Keramiken und fast das komplette grafische Werk Mirós (ca. 8000 Arbeiten) aufweisen. Gezeigt wird natürlich nicht alles, aber auf verschiedenen Ebenen und in thematischen Abschnitten könnt ihr den Künstler Miró kennenlernen. Fotografien des Künstlers bei der Arbeit oder auch aus dem privaten Leben lockern alles auf und schaffen einen persönlicheren Einstieg.
Die Fundació Miró kann die meisten Arbeiten des Künstlers an einem Ort aufweisen und Miró selbst hat dem Haus viel gestiftet.
Darüber hinaus hat die Stiftung auch Werke anderer zeitgenössischer Künstler. In den Ausstellungsräumen gibt es somit auch immer wieder Ausstellungen, die über Miró hinausgehen.
Joan Miró
Zur Geschichte
Die Fundació Miró wurde 1975 gegründet, nachdem eine Ausstellung der Werke Mirós in Barcelona, im Hospital Santa Creu 1968 sehr großen Anklang fand.
Der Künstler selbst wollte von Anfang an aber auch die Arbeiten andere zeitgenössischer Künstler präsentieren. Deswegen hat die Stiftung neben den Werken Mirós auch andere Künstler in ihrer Sammlung. Das verleiht der Stiftung eine frischen und ungewöhnlichen Touch.
Die Stiftung bezeichnet sich deswegen auch als ‚Zentrum für das Studium zeitgenössischer Künste‘ (Centre d’Estudis d’Art Contemporani – die Anfangsbuchstaben findet man auch am Eingang).
Der Architektur Josep Lluís Sert entwarf das Gebäude gemeinsam mit Miró.
Joan Miró
Der Künstler
Joan Miró i Ferrà wurde 1893 in Barcelona geboren. Er war Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker. Miró fing bereits früh mit dem Zeichnen an. Sein Vater war aber dagegen und so begann Miró mit einer kaufmännischen Ausbildung. Nebenbei ging er aber bis 1910 noch zusätzlich zur Kunstakademie „La Llotja“, in der der Vater Picassos gelehrt und auch Picasso studiert hatte.
Von 1910 bis 1911 arbeitet Miró als Buchhalter für eine Drogerie. In diesem einen Jahr bekam er aber bereits einen Nervenzusammenbruch (und erkrankte an Typhus), sodass es aufs Land zog und sich nun doch der Kunst widmen konnte.
In den folgenden Jahren besuchte Miró mehrere Kunstschulen und Zeichenakademien und wurde mit den Werken französischer Künstler und Gaudís vertraut gemacht.
Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste Miró 1915 seinen Militärdienst leisten. Mit dem Geld seines Vaters konnte er die Dienstzeit aber verkürzen und stückeln. So konnte er in der Zwischenzeit immer wieder an seinem künstlerischen Werk arbeiten. In dieser Zeit wurde er stark von den Fauvisten und Kubisten beeinflusst. Im Februar 1918 fand schließlich Mirós erste Einzelausstellung statt: 60 Landschaftsgemälde und Stillleben wurden vorgestellt.
Ab 1919 zog es Miró nach Paris wo er Picasso und Hemingway kennenlernte und sich ab 1924 den Surrealisten anschloss. Er arbeitete mit den Künstlern wie Max Ernst und René Magritte zusammen holte Dali zu den Surrealisten und freundete sich mit Alexander Calder an.
Während des Spanischen Bürgerkriegs entwarf Miró für die Weltausstellung in Paris 1937 sein als verloren geltendes Monumentalgemälde „Le faucheur“ („Der Schnitter“ oder „Katalanischer Bauer“ genannt). Außerdem entwarf er für die Ausstellung ein Plakat mit dem Titel „Aidez l’Espagne“. Hier stellte auch Picasso sein Werk „Guernica“ aus.
Während des Zweiten Weltkrieges kehrte Miró nach Spanien zurück – erst ging er nach Palma de Mallorca, dann Barcelona. 1948 kehrte er aber wieder nach Paris zurück. Erst 1956 wählte er Mallorca als festen Wohnsitz. Hier arbeitet er dann hauptsächlich an seinen Skulpturen.
1971 initiierte Miró die Gründung der ersten Stiftung in Barcelona und 1981 wurde die zweite Stiftung in Cala Major auf Mallorca gegründet. Die Begründung für die zweite Stiftung war Folgende: „[…] ich wünsche nicht, dass eines Tages an dieser Stelle irgend einer dieser schrecklichen Wolkenkratzer gebaut werde, die mich von allen Seiten umringen […]“ Das war seine Antwort auf den beginnenden Tourismus-Booms auf Mallorca.
Mirós oft zitierter Begriff „assassinat de la peinture“ („Ermordung der Malerei“) hat sich auch ab 1973 bildlich dargestellt. Es handelt sich um eine 5-teilige Serie mit verbrannten Leinwänden, von denen man 2 in der Fundació Miro in Barcelona sehen kann. Miró drückte so seine rebellische Haltung gegenüber der Kommerzialisierung von Kunst aus.
Dabei ist Miró wahrscheinlich einer der Künstler mit den meisten Kunstdrucken – finden wir diese doch in jeder zweiten Arztpraxis …
Am 25. Dezember 1983, im Alter von 90 Jahren, verstarb Miró auf Mallorca.
Offizielle Webseite der Fundació Miró (Englisch): fundaciomiro-bcn.org
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2014 – 2024