Fundació Antoni Tàpies
Fundació Antoni Tàpies
Fundació Antoni Tàpies
Zeitgenössische Kunst
Das vom Künstler Antoni Tàpies selbst initiierte Museum wurde 1990 eröffnet. Er und seine Frau Teresa vermachten dem Museum viele Werke. Darüber hinaus finden hier regelmäßige Ausstellungen zu anderen Künstlern statt. Die Stiftung ist Teil des Articket.
Meine Bewertung:
Positiv:
Ein Museum, das ganz dem modernen Künstler Antoni Tàpies gewidmet ist. Erfahre mehr über diesen katalanischen Künstler in der ständigen Sammlung.
Negativ:
Man sollte allerdings grundsätzlich zeitgenössische Kunst mögen. Leider gibt es keinen Audioguide für Ausstellungen, dafür aber Wandtexte auf Englisch.
Zuletzt aktualisiert: 10.01.2025 | Céline
Fundació Antoni Tàpies
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Das Museum, das dem Künstler Antoni Tàpies gewidmet ist, wurde 1990 eröffnet. Er und seine Frau Teresa vermachten dem Museum viele Werke – darunter Gemälde, Skulpturen, Bücher, Stiche und Zeichnungen und jedes Jahr stifteten sie ein neues Werk.
Du hast hier somit die Möglichkeit, die verschiedenen Schaffensphasen und Techniken Tàpies kennenzulernen. Du wirst Zeichnungen aus den 40er-Jahren, einige Werke aus der „Materie-Gruppe“ der 50er und 60er-Jahre entdecken, deren Inhalt er auf das Wesentliche reduzierte und Materialien des Alltags integrierte. Aber auch Objekte und Skulpturen der 90er-Jahre sind hier zu finden. Daneben gibt es wechselnde Ausstellungen und auch die hauseigene Bibliothek kann besucht werden.
Die Innenarchitektur des Museums ist sehr offen. Der Hauptraum ermöglicht den Blick auf zwei Etagen, so hat man bereits einen Ausblick auf die weiteren Kunstobjekte im oberen Stockwerk. Hinzu kommen zwei kleiner Räume im Untergeschoss und die Dachterrasse mit der „Socke“ von Tàpies.
Fundació Antoni Tàpies
Zur Geschichte
Das Gebäude der jetzigen Stiftung Tàpies wurde in den Jahren 1880 – 1882 von dem Architekten Lluís Domènech i Montaner errichtet und verband die Materialien Eisen und Backstein. Als zeitgenössischer Architekt Gaudís verkörperte Domènech i Montaner den Rationalismus, während Gaudí sehr naturalistisch arbeitete.
1984 wurde auf Initiative von Tàpies die Fundació Antoni Tàpies in Barcelona ins Leben gerufen und 1990 in dem Gebäude Montaners eröffnet.
Da das Gebäude etwas niedriger als die angrenzenden Häuser ist, bekrönte Antoni Tàpies selbst dieses mit der Skulptur: „Núvol i cadira“ (Cloud and Chair, 1990). Seit 1997 wurde dieses Gebäude zum historischen Denkmal deklariert, konnte aber 2008-2010 noch einmal renoviert werden. In diesem Zusammenhang wurde das Werk „Mitjó“ (Sportsocke, 1991) auf der Terrasse der Fundació installiert – diese solltest du unbedingt besuchen.
Fundació Antoni Tàpies
Antoni Tàpies
Antoni Tàpies wurde 1923 in Barcelona geboren und verstarb hier auch 2012. Er hatte schon früh Kontakt zu zeitgenössischen Künstlern, aber erst ab 1940 – als Folge eines Unfalles, der eine seelische Krise auslöste – begann er mit dem Zeichnen. Später brach er ein Jurastudium ab und verbrachte die Jahre 1942 bis 1943 in einem Sanatorium – aufgrund einer Lungenentzündung. Hier versuchte er Werke von van Gogh und Picasso zu kopieren.
Ab 1946 widmete er sich ganz der Malerei und wandte sich dem Surrealismus zu. 1950 erhielt er ein Stipendium und ging nach Paris, wo er Jean Dubuffet und die „Art Brut“ kennenlernte. Auch er reduzierte nun seine Werke auf das Wesentliche und erweiterte sein künstlerisches Spektrum durch Hinzunahme alltäglicher Materialien. In den folgenden Jahren nahm er an verschiedenen Ausstellungen teil, traf Künstler wie Picasso, nahm 1962 am Friedenskongress in Moskau teil, war politisch aktiv – ein künstlerisches Motiv von 4 roten Streifen (die katalanische Flagge) war eine Aussage, die ihn unter Francos Zeit sogar kurz ins Gefängnis brachte.
Tàpies hat sich selbst nie für einen großen Künstler gehalten – auch nicht als einen abstrakten Künstler – eher als einen Realisten, der versucht die Wirklichkeit zu begreifen. So schuf er im Laufe seines Lebens ca. 8000 Werke. Noch immer begeistern uns die erdigen, rauen Oberflächen seiner Werke und „sensibilisiert unsere Augen für eine Ästhetik des Zerfalls“ (FAZ 9. Februar 2012).
Offizielle Webseite der Fundació Antoni Tàpies (EN): fundaciotapies.org
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2013 – 2025