Palau de la Música Catalana
Palau de la Música Catalana
Palau de la Música Catalana
Modernismus in Hülle und Fülle
Ein Konzerthaus aus der Zeit des Modernismus. Erbaut von Lluis Domènech i Montaner. Die grandiose Architektur kann (teilweise) während eines Konzerts oder aber frei besichtigt werden.
Ticketoptionen:
Domenech i Montaner Pass: 39 Euro
(Palau de la Musica mit Audioguide, Hospital de Sant Pau + Tapas)
Audioguide Tour: 22 Euro (auf Deutsch erhältlich)
Führung: 22 Euro (Englisch, Französisch, Italienisch, Katalanisch, Spanisch)
Meine Bewertung:
Positiv:
Ein Meisterwerk des Modernismus.
Der einzige Konzertsaal, der auch UNESCO Weltkulturerbe ist.
Negativ:
Eigentlich nichts..
Tipp:
Statt eine Besichtigung zu machen, kann man auch ein Konzert besuchen!
Zuletzt aktualisiert: 28.02.2024 | Céline & Jacqueline
Palau de la Música Catalana
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Einen Konzertsaal besichtigen so ganz ohne Aufführung? Ja, genau das empfehlen wir dir! Denn hier handelt es sich um ein Meisterwerk des katalanischen Modernismus und deshalb gibt es auch einiges zu entdecken, unter anderem 2000 Blumen, lebensgroße Pferde und einen Wald!
Der Palau de la Música Catalana (katalanisch für „Palast der katalanischen Musik“) ist nicht nur UNESCO Weltkulturerbe, sondern auch Sitz eines Chores und ein ganz normal funktionierender Konzertsaal. Auch das macht ihn so speziell.
Das große Gebäude liegt ein wenig versteckt und eingepfercht zwischen den Häusern des Stadtviertels Sant Pere. Es ist also nicht ganz einfach, den Palau als Ganzes wahrzunehmen, zumal die eine Hälfte mit einer modernen Glasfassade und Nebengebäuden ergänzt wurde.
Wir gehen aber zum alten, bis 1989 einzigen Eingang mit der wunderschönen Fassade. Man muss den Kopf ganz schön hochheben, um die Büsten einiger Komponisten wie Bach, Beethoven und Wagner sowie die große Skulpturengruppe („Das katalanische Volkslied“) an der Ecke zu betrachten.
Wir sehen hier einen Sant Jordi, den Nationalheiligen von Katalonien. Durchs ganze Gebäude hindurch werden wir Referenzen zu Katalonien, der universellen Musik sowie der Natur finden – den drei Identitätssymbole des Palau de la Música.
Die Besichtigung führt uns durch verschiedene repräsentative Räume, wobei jeder mit seiner eigenen Charakteristik und speziellen Charme auftrumpfen kann: Das Vestibül und das große Foyer mit seinen Backsteinsäulen und -bogen; der eher schlichte, aber eleganten Übungsraum; die monumentale Treppe oder der lichtdurchflutete Pausenraum Sala Lluís Millet. Von hier aus gelangt man auch auf den Balkon mit seinen einmaligen, bunt geschmückten Säulen – ein urbaner Wald!
Der Konzertsaal ist natürlich das Herz und die Hauptattraktion des Palau. Du kannst dich ruhig auch mal hinsetzen und den Raum auf dich wirken lassen.
So sehen wir hier eine große Orgel, mehrere Figuren und Darstellungen, wie 18 Musen, Wagners von der Decke aufsteigende Walküren, eine Büste von Anselm Clavé auf der einen und eine von Beethoven auf der anderen Seite, sowie viele Elemente der Natur wie Rosen, Palmen und Früchte. Es soll insgesamt 2000 Blumen im ganzen Gebäude geben!
Unübersehbar auch das aus buntem Glas bestehende zentrale Oberlicht, das die Sonne darstellt und dem Raum Tageslicht verleiht.
Du kannst sogar auf die Bühne, wenn die nicht gerade für ein Konzert vorbereitet wird! Von hier, sowie auch vom oberen Stock, kann man die volle Schönheit des Raumes genießen.
Gerade, wenn du ohne Führung unterwegs bist, kannst du dir auch viel Zeit nehmen, alle Details zu entdecken – es lohnt sich!
Wieder draußen empfehle ich dir, auch zum neuen Eingang zu gehen. Hinter der Glasfassade sieht man, je nach Lichteinwirkung mehr oder weniger gut, die originale Seitenwand. Der Vorplatz (wo früher eine Kirche stand!) ist ein guter Ort, um zu verweilen und die vielen Eindrücke Revue passieren zu lassen.
Palau de la Música Catalana
Zur Geschichte
Der Konzertsaal wurde von Lluís Domènech i Montaner, einem der wichtigsten Architekten des Modernismus und Zeitgenosse von Gaudí, geplant und entworfen.
Auftraggeber war nicht etwa die Stadt Barcelona, sondern der Orfeó Català. Der „Katalanischer Chor“ ist ein 1891 gegründeter Volkschor und noch heute der bedeutendste Chor Kataloniens, der sich damit einen neuen Sitz erbaute. Das Auditorium war für Orchester- und Instrumentalmusikkonzerte sowie für Choraufführungen und Sängerabende vorgesehen. Dies erklärt auch, dass die Akustik im Saal vor allem für solche Musik geeignet ist.
Der Bau dauerte von 1905 bis 1908. Finanziert wurde er von katalanischen Textilindustriellen und Musikliebhabern – wie 60 Jahre zuvor schon das Gran Teatre del Liceu für Oper und Ballett.
Seit seiner Einweihung 1908 ist der Palau ein dynamischer Konzertbetrieb, der Musiker sämtlicher Länder und Stilrichtungen empfängt.
1997 wurde er zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt und von 1982 bis 1989 technisch modernisiert und erweitert, um zusätzliche Nutzungen zu ermöglichen, was die dekorative oder strukturelle Integrität des ursprünglichen Gebäudes nicht beeinträchtigt hat. Stein, Ziegel, Eisen, Glas und Keramik wurden genauso verwendet wie zu Zeiten von Domènech i Montaner. Eine der wichtigsten Erweiterungen ist das sechsstöckige Nebengebäude mit Umkleidekabinen, einer Bibliothek und einem Archiv.
Offizielle Webseite des Palau de la Música Catalana (EN): palaumusica.cat
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2020 – 2024
Mit Unterstützung von Jacqueline Glarner