Ausstellung in Wien
Marina Abramović
Ausstellung in Wien
Marina Abramović
Ausstellung in der Albertina Modern Wien
Marina Abramović
Marina Abramović
Ausstellung in der Albertina Modern
10. Oktober 2025 bis 1. März 2026
Die ursprünglich im Kunstforum Wien geplante Retrospektive über die Künstlerin Marina Abramović wird nun in der Albertina Modern stattfinden. Das Kunstforum und die Künstlerin selbst werden die Räume der Ausstellung einrichten.
Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit der Royal Academy of Arts, London, des Stedelijk Museum Amsterdam, des Kunsthauses Zürich, des Bank Austria Kunstforum Wien und der Albertina, Wien. Marina Abramović wird außerdem sehr eng mit allen zusammenarbeiten.
Wir sind schon sehr, sehr gespannt auf diese Ausstellung. Deswegen verfassen wir jetzt schon unseren Bericht, damit ihr die Chance habt euch rechtzeitig um eine Reise nach Wien und um Tickets für die Ausstellung zu kümmern!
Eure Céline
Alles Wichtige
auf einen Blick
Ausstellung:
Marina Abramović
Ausstellung in der Albertina Modern
10. Oktober 2025 bis 1. März 2026
Ort:
Albertina MODERN
Karlsplatz 5
1010 Wien
Österreich
U-Bahn: U1, U2, U4: Ausgang Karlsplatz
Öffnungszeiten:
Täglich, von 10.00 bis 18.00 Uhr
Preise:
Ohne Gewähr!!!
Bisher sind es noch
15,90 Euro für Erwachsene ab 27 Jahre
13,90 für Senioren über 65 Jahren, Erwachsen bis 26 Jahren
freier Eintritt für Kinder unter 19 Jahren
Wir wissen noch nicht ob der Preis für die Ausstellung angehoben wird, ob es Zeitfenster zu buchen gibt oder sonst etwas anfällt. Sobald wir mehr wissen, werden wir euch hier direkt informieren!
Wer ist
Marina Abramović?
Marina Abramović wurde 1946 in Belgrad geboren. Sie studierte Malerei, wandte sich aber bald der Performancekunst zu – einem damals noch kaum etablierten Genre. In den 1970er-Jahren wurde sie international bekannt für radikale Performances, in denen sie ihren Körper extremen physischen und psychischen Belastungen aussetzte.
Sie wurde mit ihrer Performance „Rhythm 0“ (1974) schlagartig berühmt. In dieser stellte Abramović nämlich ihren Körper dem Publikum sechs Stunden lang völlig passiv zur Verfügung – zusammen mit 72 Objekten, von Federn über Rosen bis hin zu einer Pistole mit einer Patrone. Die Besucher konnten mit ihr machen, was sie wollten. Der Beginn war harmlos, aber nach 3 Stunden wurde es extrem: ihr wurden die Klamotten vom Leib geschnitten, sie wurde geschnitten, ihr Blut wurde abgeleckt und sie wurde fast vergewaltigt. Sie weinte, aber sie blieb still, sie blieb das Objekt. Bis eine Gruppe von Menschen sich schützend vor sie stellten. Das Werk untersuchte, wie weit Menschen gehen, wenn ihnen völlige Kontrolle gewährt wird – und wie schnell Gewalt entstehen kann.
Ein zentrales Kapitel ihrer Karriere war die langjährige Zusammenarbeit mit dem deutschen Künstler Ulay. Zusammen führten sie intensive, oft konfrontative Performances auf – bis hin zu ihrer symbolischen Trennung 1988 auf der Chinesischen Mauer (die Performance dauerte 3 Monate – und als sie sich in der Mitte trafen, war es das Ende der Beziehung).
Später arbeitete Abramović allein weiter, unter anderem mit der spektakulären Retrospektive „The Artist Is Present“ (2010) im MoMA in New York, bei der sie schweigend Besuchern gegenübersaß – für 3 Monate, ca. 8 Stunden täglich. Die Menschen standen Schlange – obwohl der Kurator gesagt hatte „Was für eine Schnappsidee- keiner hat Zeit sich auf den leeren Stuhl zu setzten und dich anzustarren. Wir sind in New York!“. Ihr in die Augen zu sehen, nicht ausweichen zu können, löste bei vielen Menschen Tränen aus. Hier kam es auch wieder zu einem Zusammentreffen mit Ulay, der sich Marina auch gegenübersetzt. Ihr Reaktion – sehr ergreifend, denn sie musste weinen.
Mit ihren mittlerweile fast 80 Jahren (!!! – sie sieht viel jünger aus) ist sie immer noch aktiv und nutzt auch die neuen Medien. Sie macht weder vor NFT-Kunst und auch KI halt. Wir werden in der Ausstellung in der Albertina Modern sicher auch etwas davon sehen!
Warum ist sie wichtig für die Kunstgeschichte?
Marina Abramović gilt als eine Pionierin der Performancekunst. Sie hat das Verständnis von Kunst erweitert, indem sie nicht das fertige Objekt, sondern den Prozess, die Präsenz und die direkte Interaktion mit dem Publikum ins Zentrum stellte. Ihr Werk stellt Fragen nach Grenzen – körperlich, emotional, sozial – und fordert dabei sowohl sie selbst als auch das Publikum heraus. Ihre Performances gehören heute zu den einflussreichsten Arbeiten der zeitgenössischen Kunst und haben das Genre entscheidend geprägt.
Hier ist ein Link zu einem interessanten Youtube-Video: Marina spricht bei TED über ihre Performance.
Zur Ausstellung in der Albertina Modern
Marina Abramović
Als Schwerpunkt der Präsentation in der Albertina Modern werden über die gesamte Laufzeit täglich Reenactments der historischen Performances zu sehen sein. Marina wird aktiv die Räume mit gestallten. Jeder Raum wird ein Thema behandeln: Partizipation, Kommunismus, Körpergrenzen, Energie aus der Natur oder Erleuchtung.
Wie genau das alles ablaufen wird, ist mir zu der Zeit noch unklar. Es sollen aber wohl frühe Arbeiten und die ein oder andere legendäre Performance „nachgestellt“ werden. Der Besucher wird sicher aktive teilnehmen (müssen). Wir können uns zum Beispiel auf die Performance „Balkan Baroque“, für die sie 1997 auf der Biennale di Venezia einen Goldenen Löwen erhielt vorbereiten … Ob wieder blutige Tierknochen aufgetürmt werden, ist dabei aber unklar. Eine Fotografie dieser Performance habe ich in Venedig in der Ca Pesaro gesehen. Vielleicht wird ja auch nur das Bild zu sehen sein… und keine Knochen 😉
Darüber hinaus wird in der Ruprechtskirche die Installation „Four Crosses“ (2019) gezeigt. Nicht verpassen!!!
Offizielle Webseite der Albertina Modern: www.albertina.at/albertina-modern/
Textrechte: © Céline Mülich, 2025. In Anlehnung an den Pressetext der Albertina Modern.
Bildrechte Albertina Modern:
Wer ist Marina Abramović
Header + Bild 2: Marina Abramović | Four Crosses, 2019 | Courtesy of the Marina Abramović Archives | © Courtesy of the Marina Abramovic Archives / Bildrecht, Wien 2025
Bild 1: Ulay / Marina Abramović | Imponderabilia, 1977 | Cortesía del Archivo de Marina Abramović | © Ulay/Marina Abramović. Cortesía del Archivo de Marina Abramović / Bildrecht, Viena, 2025; Foto: Giovanna dal Magro
Bildrechte Céline Mülich
Zur Ausstellung: Ca‘ Pesaro, Venedig: Marina Abramović, „Balkan Baroque“ (DETAIL) 1997