Stedelijk Museum
Stedelijk Museum
Moderne & Zeitgenössische Kunst
Das Stedelijk Museum
Das Stedelijk Museum in Amsterdam befindet sich ebenfalls am Museumsplein, gleich neben dem Van Gogh Museum und um die Ecke vom Rijksmusem! Wer also da ist, kann auch hier einmal reinschnuppern! Das Gebäude alleine ist auf jeden Fall ein architektonischer Hingucker!
Meine Bewertung:
Positiv:
Das Stedelijk Museum rangiert bei uns zwischen 4 und 4,5 Sternen. Es ist sehr speziell und hat eine tolle Sammlung. Die Werke werden thematisch gegenübergestellt. Das ist auf der einen Seite gut...
Negativ:
... wirkt manchmal aber auch verwirrend. Die Ausstellungsräume könnten außerdem etwas aufgepeppt werden.
Zeitgenössische Kunst ist auch nicht jedermanns Sache und die Ausstellungen sind in der Regel zu Speziell (selbst für uns).
Tipp:
Wenn du hingehst, hol dir zur Sicherheit aber doch ein Online-Ticket und nutze den Audioguide.
Zuletzt aktualisiert: 15.03.2024 | Céline
Stedelijk Museum
Tickets
Alles Wichtige
Auf einen Blick
Kleine Vorgeschichte:
Unsere Besuche
Boris war bereits am Anfang der museos/Amsterdam Entstehung dort (2021). Jetzt habe ich es aber auch endlich geschafft, das Stedelijk zu besuchen (2023) und auch ich war begeistert!
Es hat sich zwar zu 2021 einiges verändert – was die Hängung und Raumgestaltung betrifft – aber ich würde sagen, es sieht jetzt noch „schicker“ aus.
Bei meinem Besuch – an einem späten Samstagnachmittag, war die Hütte voll – alle Altersstufen von Studierenden bis zu Senioren waren zugegen. Ein toller Besuchermix!
Aber seht selbst und erfahrt jetzt, was ihr dort finden könnt!
Eure Celine
Was gibt es
zu sehen?
Betritt man das imposante, zeitgenössische Gebäude, wird man von vielen Eindrücken überfallen. Die tolle helle Glasfassade gibt den Blick nach Außen auf weitere Museen frei, der Buchshop liegt gleich neben einer riesigen Leinwand auf der ihr das Programm sehen könnt. Aber los geht es – denn die eigentlichen Highlights liegen ja im Museum.
Kleiner Hinweis noch: gleich nach der Ticketkontrolle findet ihr eine Säule mit kostenlosen Audioguides (auch auf Deutsch), die man sich schnappen sollte! Denn die vielen Mehr oder weniger bekannten Kunstwerke können so noch besser betrachtet werden!
Ihr solltet im Erdgeschoss starten, denn hier befinden sich die „ältere“ Kunst – die Kunst der Moderne mit Mondrian, Chagall, Beckmann und Käthe Kollwitz – um nur einige Namen zu nennen.
Ich vermute, dass ich den falschen Weg genommen habe – ich habe Quasi hinten angefangen. Ihr startet besser dort, wo ihr euch den Audioguide genommen habt.
Dann beginnt ihr nämlich mit der sogenannten Petersburger Hängung. Ein toller Raum, der über und über mit Gemälden an den Wänden übersäht ist. Es hängt dann noch in Calder von der Decke und die Bänke sind mit Vasen und Skulpturen bestückt. Eine tolle und irgendwie gemütliche Atmosphäre!
Hier könnt ihr euch auf die Suche nach Mondrian, Paul Cézanne, Jackson Pollock, Alexander Calder, Kazimir Malevich, Oskar Kokoschka, Marc Chagall, Georges Braque und Vincent Van Gogh machen. Ihr seht aber auch, dass all diese Künstler wild zusammengemixt wurden. Denn was haben Pollock und Chagall gemeinsam? Oder Mondrian und Van Gogh. Nichts 😉
Es folgen dann zum Beispiel zwei Räume, die nur mit Künstlerinnen bestückt sind. Darunter die Skulptur Käthe Kollwitz’s „Turm der Mütter“, die ich sehr ergreifend fand. Denn zu sehen sind Frauen, die sich im Kreis schützend vor ihre Kinder stellen. Manche drehen uns den Rücken zu, andere sind seitlich zu sehen, aber eine stellt sich uns frontal entgegen. Die Kinder schauen stellenweise zwischen den Armen und Kleidern der Mütter hervor.
Die Skulptur gibt es auch in Berlin und Essen und ist eine Antwort auf verschiedene Probleme ihrer Zeit – von Abtreibungsverbot über Armut und Hunger – und wurde dann zum Sinnbild des kurz darauf ausgebrochen Zweiten Weltkrieges.
Weiter geht es durch Räume, die uns Beckmann und noch mehr Mondrian zeigen. Am Ende kommt ihr im tollen Treppenhaus heraus. Folgt der Treppe nach oben, denn hier geht die Sammlung mit den jüngeren Zeitgenossen weiter! Trefft auf Niki de Saint Phalle, Yves Klein, Jeff Koons, Marlene Dumas, Lucio Fontana, Sigmar Polke und viele mehr!
Stedelijk Museum
Zur Geschichte
Das Museum scheint – wie man es an der modernen Glas-und Dacharchitektur ausmachen könnte – noch recht jung. Doch geht man auf die andere Seite des Gebäudes, sieht man, dass die Wurzeln tiefer reichen.
Denn das Museum an sich wurde schon 1874 von Privatpersonen gegründet. Sie spendeten Kunstwerke und Gelder, um der Stadt Amsterdam ein Museum der modernen Kunst zu ermöglichen. Diese Kunstwerke wurden bis 1895 im Rijksmuseum gelagert.
Danach kamen die Werke in einem eigenen Museumsbau unter, der von A.W. Weissman entworfen wurde. Dieser Neo-Renaissance-Stil sieht man besonders gut an der Fassade zur Paulus Potterstraat hin.
In den ersten Jahrzehnten war die Sammlung des Stedelijk sehr vielfältig, ja fast ungegliedert. Von zeitgenössischen niederländischer und französischer Kunstwerken bis hin zu Banner der Bürgerwehr war alles zugegen. Erst ab 1920 wurde der Fokus stärker auf moderne und zeitgenössische Kunst gelegt und nahm nun auch Design und Fotografie mit auf. Der damalige große Van Gogh Sammlung war sogar so beliebt, dass es weltweit Besucher anzog… Bis diese in das neu gegründete Van Gogh Museum zogen. Trotzdem war das Stedelijk auch nach 1945 sehr beliebt. Der damals wichtigste Kurator war Willem Sandberg, der den Weg ebnete und so das Stedelijk zum wichtigsten Museum für zeitgenössische Kunst machte.
Die neue Architektur auf der Seite zum Museumsplein stammte aus den Jahren 2003 bis 2012. Aufgrund von Brandschutzauflagen musste das Museum umgebaut werden, die Sammlung wurde auf verschiedene andere Gebäude verteilt und so dachte man sich, wenn wir ohnehin schließen müssen – warum gestalten wir nicht einen Gebäudeteil neu. 😉 Beauftragt wurde der Architekt Benthem Crouwel, der eine 4,5 Millionen teure Erweiterung anfertigte. Auf seiner Webseite nennt er selbst die glänzende, glatte weiße Konstruktion eine „Badewanne“.
Am 22. September 2022 eröffnete Königin Beatrix feierlich den fertigen Neubau und das Stedelijk konnte die Tore wieder öffnen.
Offizielle Webseite Stedelijk Museum (EN): www.stedelijk.nl
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2024
Mit Genehmigung des Stedelijk Museums