Ein Tag im
Caixa Forum
Ein Tag im
Caixa Forum
Caixa Forum
2 Ausstellungen & 2 immersive Erfahrungen
Ich hatte letztens ein Wochenende für mich alleine in Barcelona, also was habe ich getan? Klar: ich bin ins Museum gegangen 😀
Einen ganzen Vormittag habe ich im Caixa Forum verbracht. Das Caixa Forum ist ein Ausstellungshaus und hat derzeit neben zwei tollen Ausstellungen auch noch zwei immersive Erfahrungen mit VR-Brille im Angebot. Drei dieser vier Ausstellungen habe ich an diesem Samstag besucht. Und hier ist mein kurzer Bericht darüber!
Ausstellungen
Erweiterte Visionen. Fotografie und Experiment
noch bis 20. August 2023
Das Jahrhundert des Porträts. Sammlungen des Prado-Museums
schon vorbei (ich war am vorletzten Tag dort – unbewusst 🙈)
Nicht besucht:
Alex Reynolds: „WEIL ICH TRÄNEN HABE!“
bis 20. August 2023
Tickets auf der offiziellen Webseite
Immersive Ausstellung mit VR-Brille
Bolero
noch bis 4. Juli 2023
Symphonie
noch bis 31. August 2023
Ausstellungen
1. Ausstellung
Erweiterte Visionen. Fotografie und Experiment
Die Ausstellung habe ich eigentlich erst als Zweites besucht, aber da die andere derzeit schon beendet ist, ziehe ich diese in meinem Bericht vor 😉
Die Ausstellung Erweiterte Visionen. Fotografie und Experiment hat sich, wie der Titel bereits sagt, um experimentelle Fotografie gedreht. Dabei wurde sie in verschiedene Bereich unterteilt. Es ging bei manchen Fotografien um Experimente mit Licht oder mit Bewegung, experimentellen Veränderungen, Tests mit dem Sehvermögen oder um Fotografien, die mit dem Thema Anatomie spielen.
Es ist also ein breites Feld, die Fotografie beeinflussen kann. In fast jedem Sektor, gab es dann für die Besucher auch kleine Fotoautomaten, an denen man diese Experimente nachvollziehen konnte.
Im Bereich Experimentieren mit Licht haben wir auch gleich zu Beginn einen wichtigen Namen der Fotografie: Man Ray.
Dann ging es weiter in die Bereiche Bewegung und aktive Veränderung am Foto. Leider gab es keinen Audioguide und die Wandtexte sind nur auf Katalanisch / Spanisch. Aber so viel soll gesagt sein:
Einige Kameras und daher Fotografen konnten bereits ab den 1880 Jahren mit Bewegungen in der Fotografie experimentieren. Dabei konnten Vibrationen oder rhythmische Effekte festgehalten werden. Neben dem Bereich Licht war das für mich der spannendste Bereich. Denn diese Fotografien dienten irgendwann nicht nur für wissenschaftliche Zwecke, sondern wurden auch zur Kunst erhoben.
Das Thema Veränderungen am Bild – gewollte oder nicht gewollte – ist schon etwas schwieriger zu fassen. Dabei können die fertigen Bilder verändert werden oder auch schon die Negative. Und heutzutage können ja digitale Bilder ganz einfach mit Computerprogrammen verändert werden …
Geht man weiter durch die Ausstellung, sieht man immer wieder neue Ansätze der Veränderung. Teilweise geht es soweit, dass man gar nicht mehr von Fotografie sprechen kann. Manchmal sieht man Werke, die wie am Computer erzeugte Formen aussehen, mal wie Collagen, mal welche, die wie Zeichnungen oder Gemälde wirken. So das Bild von László Moholy-Nagy „Das Tänzerpaar Olly & Dolly Schwestern“.
Und dann ist es passiert: Wen treffe ich zufällig?
Ja, Jacqueline ist auch in der Ausstellung! Solch ein Zufall! Da haben wir also spontan das eine oder andere Bild zusammen gemacht und sie ist noch mit zur Bolero-Experience gekommen!
VR-Erlebnis
Bolero von Ravel
Ich habe mich für den Bolero entschieden, da diese Orchesterstück mich schon in der Kindheit geprägt hat. Meine Eltern hatten eine Schallplatte und ich fand dieses Stück schon immer faszinierend!
Wenn man das Stück hört, das rote Plakat und den Stier auf der früheren Schallplatte sieht, meint man, dass es ein spanisches Stück sei. Aber es war der französischen Komponisten Maurice Ravel, der das Stück schuf. Trotzdem ist das Stück „spanisch“.
Denn er schuf es für die Tänzerin Ida Rubinstein, eine russische Tänzerin und Schauspielerin, die 1928 ein Musikstück in der Form eines spanischen Balletts benötigte. Ravel entschied sich nach einigen Versuchen für eine einzigartige Komposition: „Ein einsätziger Tanz, sehr langsam und ständig gleich bleibend, was die Melodie, die Harmonik und den ununterbrochen von einer Rührtrommel markierten Rhythmus betrifft. Das einzige Element der Abwechslung ist das Crescendo des Orchesters.“ (Zitat von Wikipedia).
Wer das Stück kennt, der weiß, dass es Gänsehaut verursachen kann. Wer es nicht kennt, der muss sich dieses VR-Erlebnis ansehen.
Bei diesem VR-Erlebnis taucht man einmal nicht in wilde Welten ein. Man fliegt über keine Wiesen oder Landschaften. Das Erlebnis ist einfach und schlicht. Man sitzt mitten im Orchester. Beleuchtet werden die einzelnen Instrumente, nach einander, passend zur Musik. Dann wird der Saal beleuchtet und man befindet sich in einem rund angelegten Orchester. Je nachdem, welches Instrument gerade spielt, wechselt man den Sitzplatz. Mal sitzt man also neben den Geigen, mal direkt vor den Oboen und am Ende vor den zwei kleinen Trommeln, die die ganze Zeit über den Takt angegeben haben.
Ein wundervolles Erlebnis!
Bucht eure Tickets hierzu online! Denn es gibt nur wenige Timeslots am Tag: offizielle Seite.
2. Ausstellung
Das Jahrhundert des Porträts. Sammlungen des Prado-Museums
Ich werde nicht mehr sehr ausführlich darauf eingehen. Denn die Ausstellung ist leider bereits vorbei.
Es war aber nicht das erste Mal, dass Werke des Prados hier im Caixa Forum Barcelona ausgestellt werden. Und da bin ich immer sehr froh drüber. Denn so kommt ein anderer Flair in die Ausstellungslandschaft Barcelonas, die meist sehr Local ist.
Diesmal haben es aber nur unbekanntere Werke nach Barcelona geschafft. Der einzige Maler, der mit bekannt war, war Goya. Alles andere waren ohne Frage ebenfalls tolle Werke spanischer Künstler, aber dieses Mal hat der große Bang etwas gefehlt.
Trotzdem war es eine schön konzipierte Ausstellung. Die Porträts wurden thematisch sortiert in Kinder, Frauen, Männerporträts. Es gab auch den Bereich Totenporträts, das war wirklich spannend.
Auch der Audioguide – oder besser gesagt, die drei verschiedenen – waren toll. Man konnte sich zwischen drei Wegen entscheiden: „Die Entwicklung der Kleidung“, „Gesellschaft des 19. Jahrhunderts“ oder den „Künstlerischen Techniken“. Leider gab es den Guide aber nur auf Katalanisch oder Spanisch.
Und hier sind ein paar Eindrücke für euch!
Fazit
Wer sich für das Thema Fotografie interessiert, für den ist die Ausstellung „Erweiterte Visionen. Fotografie und Experiment“ ein muss!
Wer den Bolero liebt, der sollte sich auf jeden Fall dieses VR-Erlebnis ansehen.
Daneben gibt es noch eine weitere Ausstellung, die ich mir allerdings nicht angesehen habe. Auch die „Symphonie“-VR-Brille gibt es noch. Jacqueline war bereits in dieser und war ebenfalls davon überzeugt.
Permanent kann man hier auch Josef Beuys und seinen „Schmerzraum. Hinter dem Knochen wird gezählt“ sehen.
Leider ist die Porträt-Ausstellung schon fertig, trotzdem lohnt sich derzeit der Besuch des Caixa Forums!
Eure Céline
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023