Rembrandt – Hoogstraten
Im KHM Wien
Rembrandt – Hoogstraten
Im KHM Wien
Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien
Rembrandt – Hoogstraten: Farbe und Illusion
Rembrandt – Hoogstraten: Farbe und Illusion
Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien
noch bis 12. Januar 2025
Zum ersten Mal in der Geschichte des Kunsthistorischen Museums Wien wird eine Ausstellung zu Rembrandt gezeigt. Ungewöhnlich, oder? Noch nie da gewesene internationale Leihgaben vervollständigen den großen Schatz an Werken, die das KHM besitzt. Gezeigt werden Gemälde und Zeichnungen von Rembrandt, aber auch seinem Schüler Hoogstratens. Und beide waren Meister der Illusion…
Lasst euch von der Ausstellung und deren Können verzaubern! Wir waren es auf jeden Fall. Und das nicht nur, weil wir schon am 4. Oktober zu einer Vorab-Preview eingeladen wurden! Hihi 😉
Alles Wichtige
auf einen Blick
Ausstellung:
Rembrandt – Hoogstraten: Farbe und Illusion
Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien
8. Oktober 2024 bis 12. Januar 2025
Öffnungszeiten:
Täglich, 10.00 – 18.00 Uhr
Donnerstag und Samstag, 10.00 – 21.00 Uhr
Preise:
Wichtig: Mit dem regulären KHM Ticket kommt man NICHT in die Ausstellung.
Für die Ausstellung sind extra Tickets nötig, diese sind zeitgebunden und auch teurer.
Mit den Ausstellungstickets kommt man aber auch in die reguläre Sammlung.
Eintritt + festes Zeitfenster: 25 Euro
Eintritt + Führung (deutsch): 31 Euro
Diese Tickets kann man NUR über die offizielle Seite buchen!
(Wer nur in die reguläre Sammlung möchte OHNE die Ausstellung Rembrandt zu sehen, der kann wie gewohnt hier bei uns buchen. Preis: 21 Euro.)
ICOM-Karte
Jahreskarten-Besitzer des Museums und ICOM Mitglieder müssen einen Timeslot reservieren.
Preis: 4 Euro und hier zu buchen.
Führungen in der Ausstellung:
Auf Deutsch für 31 Euro (Eintritt + öffentliche Führung)
Hier buchen
Audioguide für die Ausstellung:
Preis 5 Euro und ebenfalls hier vorzubestellen!
… und haben die großartige Ausstellung vom Rembrandt van Rijn und seinem Schüler Samuel van Hoogstraten gesehen, noch bevor sie offiziell eröffnet wurde!
Begrüßt wurden wir mit Sekt und/oder Kaffee im 2. Stock des Kunsthistorischen Museums in Wien – in der Rubens Lounge, die sonst nur für KHM-Members zugänglich ist. Nach diesem herzlichen Empfang ging es mit Tourguides in Kleingruppen aufgeteilt in den ersten Stock des Museums: in die Ausstellungsräume.
Ich bin ein großer Fan von Führungen, weil man so einfach mehr aus einer Besichtigung herausholen kann. Die wichtigsten und spannendsten Informationen haben wir uns für euch gemerkt und hier zusammengefasst:
Preview-Zugang
Wir waren mit die Ersten!
Rembrandt van Rijn (1606–1669) war ein niederländischer Maler und Zeichner und gilt als einer der größten Künstler der europäischen Kunstgeschichte. Bekannt ist er, im Gegensatz zu anderen Künstlern seiner Zeit (Bsp: Johannes Vermeer oder Peter Paul Rubens) unter seinem Vornamen. Seine Porträts sind kraftvoll und ausdrucksstark. Er war ein Meister der Illusion und nutzte kräftige Farben und Lichteffekte, um seine Kunstwerke so real wie möglich erscheinen zu lassen.
Wäre Rembrandt im 21. Jahrhundert geboren, wäre er wahrscheinlich ein Fan von Instagram gewesen, um sich auf dieser Plattform zu präsentieren. Kaum ein anderer Künstler malt so viel „Selfies” wie Rembrandt. In zahlreichen Selbstporträts zeigt er sich in seinen verschiedenen Lebensphasen.
Zur Ausstellung
Rembrandt – Hoogstraten
Rembrandts Ehefrau Saskia van Uylenburgh steht dem Künstler mehrmals als Motiv zur Verfügung. Sie war Rembrandts große Liebe und inspirierte ihn zu vielen seiner Werke.
1635 zeichnet er sie in der Rolle der Flora, der römischen Göttin der Blumen und des Frühlings, in einem kostbaren, arkadischen Kostüm. Im Bild verdeutlicht er die Leichtigkeit und Eleganz des Barock und sein Geschick, Licht und Schatten perfekt in Szene zu setzen. Aufgrund heutiger Technologie wissen wir, dass der Blumenstrauß, den Saskia in Händen hält, einst ein Kopf gewesen ist. Damit hätte der Künstler wohl nicht gerechnet, dass dieses Geheimnis mal jemand enthüllen wird. 🙂
Rembrandt war bekannt für seine Fähigkeit, den Charakter seiner Modelle einzufangen. Sein „Bildnis einer Frau“ (1632) zeigt etwa eine Frau in einem prächtigen Kleid, in aufrechter Haltung und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Sie wirkt ruhig und gelassen. Das Gesicht der Frau wird durch den Lichteffekt sogar faltenfrei. Die Texturen sind so realistisch dargestellt, dass man fast meinen mag, die Frau wäre echt. Wer genau hinsieht, bemerkt nicht nur den Glanz des Seidenstoffs, sondern auch das Muster im Stoff.
Sein Schüler Samuel van Hoogstraten war (fast) so gut wie Rembrandt selbst – was in der Ausstellung wirklich gut sichtbar wird. Es war durchaus der Fall, dass Hoogstraten Bilder gemalt hat, die sein Meister dann als seine eigenen Werke präsentiert hat. Stil und Technik ähneln sich tatsächlich sehr!
Um in der Ausstellung schneller zu erkennen, welches Kunstwerken vom Rembrandt und welches von seinem Schüler ist, sollen die Balken über den Bildern helfen: waagrecht steht für Hoogstraten und senkrecht für Rembrandt.
Beide waren Meister der Illusion! „Der innere Burgplatz in Wien in einem fingierten Rahmen“ (1652) von Hoogstraten zeigt eine realistische Darstellung des inneren Burgplatzes in Wien, eingerahmt in einem gemalten, illusionistischen Rahmen, der so echt aussieht, dass ich ihn am liebsten angefasst hätte, um mich davon zu überzeugen, dass er Fake ist. Es ist ein hervorragendes Beispiel für Trompe-l’œil, eine Maltechnik, die den Betrachter täuscht, indem sie eine dreidimensionale Realität auf einer flachen Oberfläche darstellt.
Auch der „Alte Mann im Fenster“ (1653) wirkt so realistisch, als würde der Mann tatsächlich hinter einer Fensterscheibe sitzen. Hoogstraten spielt wie sein Meister mit der Perspektive. Ein Rahmen braucht das Bild nicht, denn das Fenster soll wie eine reale Barriere erscheinen.
Bevor man die Ausstellung verlässt, gibt es noch die Möglichkeit, auf einem großen Touchscreen mit der Kunst zu interagieren. Das Zusammenspiel von neuer Technik und alter Kunst ist dem KHM wieder einmal sehr gut gelungen!
Fazit
Danke an das KHM-Team für die Einladung! Wir haben die Ausstellung genossen und empfehlen sie gerne weiter! 😀
Und euch viel Spaß beim Besuchen der Ausstellung!
Eure Susi
PS: Wer es in diesem Herbst nicht von Deutschland nach Wien schaffen sollte: Zufall oh Zufall: im Frankfurter Städel Museum gibt es ab November auch eine Rembrandt-Ausstellung:
Rembrandts Amsterdam
Goldene Zeiten?
vom 27. November 2024 bis 23. März 2025
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.
Mit Erlaubnis des KHM.