Chagall
in der Albertina
Chagall
in der Albertina
Ausstellung in der Albertina in Wien
Chagall
Chagall
Ausstellung in der Albertina
noch bis 9. Februar 2025
Marc Chagall (1887–1985) ist einer der bekanntesten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung in der Albertina zeigt rund 100 Werke aus allen Phasen von Chagalls Schaffen und konzentriert sich auf die universellen Themen des Lebens.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, mit Leihgaben aus dem Centre Pompidou, der Fondation Beyeler, dem Kunstmuseum Basel, dem Metropolitan Museum of Art, der Ca Pesaro und vielen anderen Museen und Privatsammlungen.
Tipp von der Museumskasse: nicht um 10 Uhr kommen und Tickets vorbestellen!
Chagall
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Ausstellung:
Chagall
Ausstellung in der Albertina
28. September 2024 bis 9. Februar 2025
Öffnungszeiten:
Täglich, 10.00 bis 18.00 Uhr
Mittwoch & Freitag: 10.00 bis 21.00 Uhr
Preise:
19,90 Euro für Erwachsene (26 – 64 Jahre)
15,90 für Personen unter 26 Jahren und für Senioren über 65 Jahren
Freier Eintritt für alle unter 19 Jahren
Führungen:
Es finden regelmäßige öffentliche Führungen in der Ausstellung statt. Preis: 6 Euro für die Führung: Hier geht es zum Kalender.
Auch für Kinder gibt es ein zusätzliches Programm: zum Beispiel Familiensonntage für 6,50 Euro. Hier geht es zum Kalender.
ICOM-Karte:
ICOM-Mitglieder erhalten freien Eintritt.
Aufgewachsen ist Chagall in Witebsk (heutiges Belarus) in ärmeren Verhältnissen als Kind einer jüdischen Arbeiterfamilie. Nach seinem Studium in Sankt Petersburg zieht der Künstler nach Paris, ins Zentrum der Avantgarde.
Der Erste Weltkrieg hindert ihn daran, dass er 1914 den Sommer in seiner Heimat verbringen kann. Viele seiner Bilder gingen in den Kriegsjahren verloren, was ihn bewegte, einige Werke erneut zu malen. In den 1920er Jahren wird er zu den berühmtesten Künstlern seiner Zeit.
Im Zweiten Weltkrieg werden seine Bilder beschlagnahmt, was ihn wieder dazu bringt, Varianten seiner Erstwerke anzufertigen. Chagall zieht nach New York und kommt erst nach Kriegsende wieder nach Frankreich zurück. Die Religion und seine Kriegserfahrungen prägen seine Kunst sehr, was selbst für Laien unverkennbar ist.
Wer war
Marc Chagall?
Wichtige Themen in Chagalls Bildern sind neben den weltpolitischen Ereignissen auch Mutterschaft, Geburt, Tod und Liebe, die immer wieder in verschiedenen Formen auftauchen. Und so wird auch die Ausstellung in diese Bereiche gegliedert.
In seinen Werken verwendet er auch oft Tiere wie den Hahn, den Pferd oder die Kuh. Den Hahn sieht man meistens im Zusammenhang mit Liebespaaren. Was er für Chagall bedeutet, weiß man nicht zu 100 %. Das Pferd symbolisiert für ihn wahrscheinlich Freiheit und die Kuh das Leben.
Die Ausstellung
Chagall
Seine Bilder wirken oft, als wären sie ein Abbild (s)eines Traums: Sie sind abstrakt und gleichzeitig so, als wäre dies diese Verzerrung Normalität. Sie sind surreal und voller Fantasie und Poesie. Sie sind leicht und gleichzeitig schwer. Ja, der Surrealismus hatte einen starken Einfluss auf seine Kunst. Dennoch zählte Chagall nie vollständig zu einer dieser Bewegungen. Sein Stil ist einzigartig und unverkennbar.
Chagall malt vermehrt Szenen aus dem Zirkus mit stierköpfigen Wesen, die Geige spielen, bunten Clowns und Fischen. Diese Bilder scheinen seine Sehnsucht nach Freiheit auszudrücken, die im Zirkus (im Gegensatz zu seiner eigenen Realität) verwirklicht wird. Trotz der Farbpracht und der dargestellten Zirkusfreude strahlen die Werke eine gewisse Schwere und Traurigkeit aus. Vielleicht sind es seine schmerzhaften Erfahrungen von Flucht und Vertreibung, die dadurch spürbar werden. Das große Zirkusbild durfte ich nicht fotografieren – also unbedingt selbst hingehen, um dich selbst davon zu überzeugen!
Viele Bilder zeigen ihn gemeinsam mit seiner Frau Bella, die er wohl sehr liebte. 1944 stirbt sie überraschend – ein sehr schwerer Schicksalsschlag, aus dem ihm die gemeinsame Tochter hilft. Mit ihr verliert Chagall auch eine Verbundenheit zu seiner Heimat. Mit diesem Wissen bekommen die Bilder der schwebenden, glücklichen Liebes- und Hochzeitspaare auch etwas Trauriges und Wehmütiges.
Fazit
Viele seiner Bilder sind bunt und reich an Objekten und Details. Andere sind dunkel und „einfach“. Um wirklich in seine „Welt“ eintauchen zu können, braucht es Zeit.
Jedes Bild verdient es, sich genauer mit diesem auseinanderzusetzen, es wirklich zu betrachten und nicht nur flüchtig anzusehen. Seine Bilder machen seine Erinnerungen sichtbar und seine Emotionen spürbar.
In den Ausstellungsräumen gibt es neben seinen Kunstwerken auch Bildschirme, die Videos und Bilder aus seinem Leben zeigen. Dadurch wird die Kunst wirklich persönlich.
Für uns war das eine durch und durch gelungene Ausstellung!
Eure Susi
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.
Mit Erlaubnis der Albertina.