Centre Pompidou
Surréalisme
Centre Pompidou
Surréalisme
Ausstellung im Centre Pompidou Paris
Surréalisme
Surréalisme
Ausstellung im Centre Pompidou Paris
noch bis zum 13. Januar 2025
Das Centre Pompidou feiert mit dieser Ausstellung 100 Jahre Surrealismus – denn im Jahr 1924 wurde das „Surrealistische Manifest“ veröffentlicht. Das Original-Manuskript bildet den Kern der Schau und 13 thematische Sektionen gruppieren sich labyrinthartig darum herum.
Mit dem Podcast im Ohr – Schauspieler lesen Texte surrealistischer Künstler, Dichter und Autoren – machen die zahlreichen Gemälde, Skulpturen und Installationen noch mehr Spaß.
Große Namen wie Dali und Magritte sind natürlich vertreten und dazu überraschend viele weibliche Galionsfiguren der Bewegung.
Surréalisme
Ticket
Online Ticket
17 €Online Ticket für die Ausstellung Surréalisme und das Museum (Ausstellung muss ausgewählt werden)
Ticket kaufen
Alles Wichitge
auf einem Blick
Ausstellung:
Surréalisme
Ausstellung im Centre Pompidou Paris
noch bis zum 13. Januar 2025
Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch – Sonntag, 11.00 – 21.00 Uhr
Donnerstags bis 23 Uhr in den Ausstellungsräumen auf Ebene 6 (Galerien 1 und 2)
Preise:
17 Euro für Erwachsene
14 Euro für EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren
freier Eintritt für Kinder unter 18 Jahren (brauchen aber auch ein Ticket)
Podcast – Audioguide:
Kostenlos auf der offiziellen Seite zugänglich (französisch)
ICOM-Karte
Kostenloser Eintritt auch ohne reservierten Eintritt
Durch einen großen Schlund (eine Rekonstitution des Eingangs zum „Cabaret de l’Enfer“, das sich bis 1950 auf dem Boulevard de Clichy befand), betritt man die Ausstellung.
Wenn es ein Thema gibt, das alle Surrealisten vereint, dann ist es die Überwindung von Logik und Ordnung.
Um dies zu erreichen, bedienten sie sich der verschiedensten Mittel, oft entliehen aus der Psychoanalyse: Hypnose, Traumdeutung, freie Assoziation (vorwiegend in der Form des automatischen Schreibens), Dekonstruktion, Alchimie, Spiritismus und vieles mehr. Was sie damit zu Papier (Leinwand, Holz, Marmor etc.) brachten, ist hier in vielfältiger Ausprägung zu sehen.
Die Ausstellung
Surréalisme
Wer erinnert sich an das Spiel, bei dem ein Zettel herumgereicht wird, auf den jeder ein Wort schreibt, ohne dass man sieht, was die Person vorher aufgeschrieben hat? Die Surrealisten spielten es auch – und malten oder zeichneten dann Figuren, sogenannte Schimären, die alles Aufgeschriebene vereinten.
Ihre Zeitschrift, die von 1933 bis 1939 erschien, nannten sie „Minotaurus“. Nicht von ungefähr musste sie kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eingestellt werden.
Der Faschismus zwang die Surrealisten, die bis dahin gewahrte Grenze zwischen künstlerischer und politischer Aktivität aufzugeben. So entstanden unter anderem mehrere Hitler-Porträts von Victor Brauner, eines davon ist im Raum „Political Monsters“ zu sehen. Viele Werke wurden als „Entartete Kunst“ klassifiziert und konfisziert, nicht wenige Surrealisten wurden in Konzentrationslager gebracht.
Ein ganzer Raum ist Kunstwerken zum Thema „Alice im Wunderland“ gewidmet. Lewis Carrolls kindliche Heldin, die über alles staunt, Absurdes und Unsinniges liebt, war die perfekte Gallionsfigur der Surrealisten.
Daneben spielte auch Melusine, eine Gestalt aus der Indo-Europäischen Mythologie, eine große Rolle, sie hat ebenfalls einen eigenen Raum bekommen.
Mensch und Natur waren ein anderes Hauptthema surrealistischer Künstler. Die drei Räume „Forests“, „Hymns to the Night“ und „Cosmos” legen davon Zeugnis ab. Werke von Max Ernst (ein Werk aus dem Städel Museum Frankfurt ist auch da), André Breton, René Magritte, Antonin Arnaud und sogar Caspar David Friedrich sind hier zu sehen.
Der Raum „Die Tränen des Eros“ versammelt zahlreiche vom Marquis de Sade (französischer Autor 1740 – 1814) inspirierte Werke, daher ist er auch mit einer Triggerwarnung welche auf die potenziell „verstörende Wirkung“ hinweist, versehen. So schlimm fand ich es jetzt nicht – aber da muss sich jeder selbst ein Urteil bilden.
Fazit
Ich liebe den Surrealismus mit seinen verrückt-genialen Ideen und Techniken! Kaum dass ich mich’s versah, waren drei Stunden um und ich hatte noch lange nicht alles gesehen. Meine Highlights: „Birthday“ von Dorothea Tanning (Raum „Chimera“) „Armoire surrealiste“ von Marcel Jean (Raum „Alice“) und die vielen Bilder, von denen ich dachte, dass sie von Dali sind, die dann aber doch von anderen Künstlern stammten.
Im Herbst 2025 wird das Centre Pompidou übrigens für 5 Jahre (!) schließen (Keine Angst: Es wird außerhalb von Paris eine Zwischen-Ausstellungshalle entstehen und einige Werke werden im H’Art in Amsterdam zu sehen sein).
Also nichts wie hin und eine der letzten Ausstellungen vorerst im Centre Pompidou genießen!
Eure Anne
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024
Mit Unterstützung von Anne Okolowitz.