2 Louvre Ausstellungen
Winter 2024/2025
2 Louvre Ausstellungen
Winter 2024/2025
Zwei Ausstellungen im Louvre
Figuren des Narren & Watteau wiedersehen
Figuren des Narren. Vom Mittelalter bis zu den Romantikern
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Watteau wiedersehen: Ein Komiker ohne Widerworte. Pierrot, genannt der Gilles
Ausstellungen im Louvre Museum
beide laufen noch bis zum 3. Februar 2025
Wir waren endlich mal wieder für euch im Louvre! Denn diesen Winter gibt es zwei Ausstellungen zu sehen, die uns interessiert haben! Es sind keine Blog-Buster, aber trotzdem wert besucht zu werden.
Die „Figures du Fou“ erreichen sicher eine breite Masse an Menschen, denn hier geht es um Narrenfiguren, die vom Mittelalter bis zu den Romantikern in Gemälden und Skulpturen verewigt wurden.
„Revoir Watteau“ hingegen könnte eher speziell interessierte Besucher anziehen.
Anne war für uns vor Ort und erklärt euch worum es geht!
Wenn ihr also ohnehin im Louvre seid und noch Zeit habt, dann schaut doch bei einer dieser beiden Ausstellungen vorbei!
Louvre
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Die Ausstellungen
im Überblick
Na gut, ich gebe es zu…da ich (Anne) ein riesen Lady Gaga-Fan bin, hat mich vor allem der sehr lustige Werbeclip für ihren neuen Film „Joker – Folie à Deux“, der zugleich Werbung für die Ausstellung macht, am meisten zum Besuch inspiriert (du kannst ihn hier anschauen).
Die Ausstellung “Figuren des Narren. Vom Mittelalter bis zu den Romantikern” befindet sich im Untergeschoss des “Sully-Flügels” (Eingang rechts neben der Rolltreppe). Die Bedeutung des Wortes „fou“ ist vielfältig: Im Deutschen kann man es zum Beispiel mit „Narr, Spaßmacher, Dummkopf oder Geisteskranker“ übersetzen.
Entsprechend vielfältig waren und sind die Rollen und Funktionen durch die Jahrhunderte und deshalb auch die mehr als 300 Ausstellungsgegenstände: Gemälde, Zeichnungen, Manuskripte, Bücher, Skulpturen, Wandteppiche, Masken, Gebrauchsgegenstände…
Ausstellung 1
Figuren des Narren. Vom Mittelalter bis zu den Romantikern
Im Mittelalter prägten zunächst religiöse Konnotationen das Bild, dementsprechend sind beispielsweise reich verzierte Bibeln oder sakrale Gegenstände und Statuen zu sehen. Darstellungen von Menschen, die sich Lust oder Gier hingeben, wurden als warnendes Beispiel hingestellt.
Ab dem 15. Jahrhundert kam der „Hofnarr“ als Konterfigur zu den weisen und machtvollen Herrschern in Mode (die oft genug selbst unter psychischen Krankheiten litten). Masken, Schachfiguren, Statuen und Gemälde zeugen davon. Zwei bekannte Werke, das Gemälde „Ship of Fools“ von Sebastian Brant und das Buch „In Praise of Folly“ von Erasmus sorgten dafür, dass die Figur des Narren überall zu Ruhm gelangte.
Ich muss dir ehrlich sagen: Bis dahin hat mich die Ausstellung nicht vom Hocker gerissen… aber dann wurde es interessant!
In den letzten drei Räumen sind nämlich diverse Werke von Hieronymus Bosch und den beiden Pieter Bruegels (dem Älteren und dem Jüngeren) zu sehen, dazu Tiepolo, de Goya und Géricault. Vor allem die „Niederländischen Sprichwörter“ von Bruegel dem Jüngeren, Goyas „Hof mit Verrückten“ und einige seiner Radierungen fand ich sehr lohnenswert.
Und einen Messerschmidt – den findet Céline nämlich toll – gab es auch in der Ausstellung!
Ausstellung 2
Watteau wiedersehen: Ein Komiker ohne Widerworte.
Dann ging es noch die Treppen hoch zum „Pierrot“ von Antoine Watteau. Das Gemälde wurde zwei Jahre lang restauriert und ist jetzt wieder in voller Pracht zu sehen.
Es stammt vermutlich aus der Zeit um das Jahr 1719. Damals verbot die Comédie-Française (das französische Nationaltheater) die Vorstellungen, die von privaten Schauspieltruppen auf Jahrmärkten gegeben wurden. Zwei der Hauptfiguren waren Harlekin und Pierrot.
Ab 1720 wurde die Figur des Pierrot dann vom französischen Theater zum „Gilles“ weiterentwickelt, deshalb war das Gemälde lange unter diesem Namen bekannt.
Watteau starb 1721 und sein Meisterwerk wurde 1826 erstmals urkundlich erwähnt (damals gehörte es dem Direktor des Louvre, Dominique-Vivant Denon).
Die Ausstellung zeigt sieben weitere Werke von Watteau, auf vielen finden sich Elemente des Haupt-Gemäldes wieder. Außerdem sind 57 Gemälde, Zeichnungen, Radierungen, Bücher und Fotografien anderer Urheber zu sehen, die mit dem „Pierrot“ im Zusammenhang stehen.
Schauspieler, Maler, Autoren und Filmemacher ließen sich von dem Werk inspirieren und brachten ihre eigene Interpretation der Figur auf die Bühne, Leinwand oder zu Papier.
Fazit
Eine ungewöhnliche Perspektive auf die Kunstgeschichte vom Mittelalter bis zur Romantik und ein frisch restauriertes Meisterwerk… für mich ein stichhaltiger Grund, mal wieder in den Louvre zu gehen.
Beide Ausstellungen sind noch bis zum 3. Februar 2025 zu sehen.
Eure Anne
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024
Mit Unterstützung von Anne Okolowitz.