René Magritte
im Caixa Forum
René Magritte
im Caixa Forum
Ausstellung in Barcelona
Die Magritte-Maschine
Die Magritte-Maschine
Ausstellung im CaixaForum Barcelona
noch bis 6. Juni 2022
Im CaixaForum Barcelona kann man noch bis zum 6. Juni in die einzigartige Welt von René Magritte, dem belgischen surrealistischen Künstler, eintauchen.
Die gemeinsam mit dem Museo Nacional Thyssen-Bornemisza erstellte Ausstellung versammelt rund 65 Gemälde von Magritte aus Museen und Sammlungen in verschiedenen Ländern sowie eine Auswahl von Fotografien und Videos, die der Künstler aufgenommen und gefilmt hat.
In acht Themenbereichen kannst du die wichtigsten Facetten von Magritte’s Werk sehen und auch andere, nicht oft ausgestellte Bilder, entdecken. Speziell sind auch seine Fotografien und Videos, welche uns der Privatperson Magritte näherbringen.
Sie ist zurzeit eine der wichtigsten Ausstellungen in Barcelona. Empfehlenswert!
Caixa Forum
Tickets
Barcelona Card ab
48 €Für 3, 4 oder 5 Tage erhältlich. Dann hat man freien Eintritt in das Caixa Forum
Ticket kaufen
Wer war
René Magritte?
René Magritte (1898 – 1967) war ein belgischer surrealistischer Maler. Bekannt ist er für seine witzigen und provokativen Bilder, oft mit Wolken, Pfeifen, Bowlerhüten und grünen Äpfel, welche zu seinen erkennbaren Ikonen wurden.
Magritte begann seine Karriere als Grafiker, aber sein Werk erfuhr 1926 einen Wandel, als er begann, sich als figurativer Künstler neu zu erfinden.
1927 zog Magritte nach Paris, um der französischen Surrealistengruppe näher zu sein. Die drei Jahre, die er dort verbrachte, sollten die produktivsten seines Lebens werden. (Auch Salvador Dalí, von dem wir gerade eine Ausstellung in Wien sehen können, war Surrealist! Hier der Bericht über die Dalí-Freud Ausstellung)
Eine wichtige Entwicklung in Magrittes Pariser Zeit waren seine Wortbilder, in denen er die Beziehung zwischen Text und Bild untersuchte, wobei er oft gegensätzliche Bilder und Worte verwendete (wie beim berühmten Bild Ceci n’est pas une pipe).
1930 kehrte er nach Brüssel zurück, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.
Während des größten Teils seiner Karriere folgte er einem surrealistischen Stil, von dem er sich nur selten, wenn überhaupt, entfernte. Ein Großteil seiner Werke zeigt ähnliche Szenen und wiederkehrende Themen, wodurch er seinen eigenen, unverwechselbaren Stil schuf.
2009 eröffnete das Magritte Museum in Brüssel mit der weltweit größten Sammlung von Gemälden, Gouachen, Zeichnungen, Skulpturen und bemalten Objekten sowie Werbeplakaten, Partituren, Fotografien und Videos.
Die Ausstellung
Die Magritte-Maschine
Mit 65 Gemälden ist die ‚Magritte-Maschine‘ eine große Retrospektive des belgischen Surrealisten.
Wie kam es zu diesem Titel? 1950 schrieb Magritte mit einigen Freunden eine Broschüre mit dem Titel La Manufacture de Poésie, ein Katalog mit imaginären Produkten, darunter die „Universalmaschine zur Herstellung von Gemälden“. Diese würde es ermöglichen, eine unbegrenzte Anzahl von durchdachten Gemälden zu komponieren.
Die Ausstellung zeigt dieses wiederholende Element in Magrittes Werk, dessen Themen in unzähligen Variationen immer wieder auftauchen und die sowas wie sein Markenzeichen geworden sind.
Sie gliedert sich in 8 Bereiche, die wir nun im Folgenden mit euch durchlaufen.
Infos zur Ausstellung:
nur noch bis 6. Juni 2022
Öffnungszeiten: Täglich 10.00 – 20.00 Uhr
Eintritt: 6 €
1. Die Kräfte des Magiers
Wir beginnen mit Selbstporträts, in denen er die Figur des Künstlers und die ihm zugeschriebenen Superkräfte erkundet. Der Begriff des Zauberers ist hier bewusst mehrdeutig: Ist er ein Zauberer, der zu wahren Wundern fähig ist, oder ein Beschwörer mit einem Repertoire an Tricks? Im Gegensatz zu André Breton und anderen Surrealisten suggeriert Magritte in seinen Selbstporträts eine ironische Haltung gegenüber dem Mythos des kreativen Genies.
2. Bild und Wort
Unverkennbar Magritte: seine Gemälde mit in Schulkalligrafie geschriebenen Wörtern, die mit figurativen Bildern kombiniert sind oder diese ersetzen. Magritte ist von Schulheften inspiriert, in denen jedes Bild eines Objekts von seinem Namen begleitet wird, aber bei ihm stimmen Bilder und Namen selten überein. Der Gegensatz zwischen Bildern und Worten ermöglicht es uns, die Realität selbst in Frage zu stellen, auf die sich beide beziehen.
Bei den Bildern in diesem Bereich kehrt Magritte Figur und Hintergrund um. Jeder feste Körper kann somit in eine Leere verwandeln werden, in ein Loch, durch das wir eine Landschaft oder einfach ein Stück Himmel sehen.
3. Figur und Hintergrund
4. Bild und Fenster
5. Gesicht und Maske
Hier sehen wir einige Bilder, die sich mit der Unterdrückung des Gesichts in der menschlichen Figur beschäftigen, einem der am häufigsten wiederkehrenden Merkmale Magrittes.
Gesichter werden zum Beispiel mit einem vor ihnen platzierten Gegenstand oder ihre Köpfe mit einem Tuch bedeckt. So wie Magritte das Gesicht dort unterdrückt, wo wir es erwartet hatten, nämlich am menschlichen Kopf, so projiziert er es manchmal wie eine Art Maske auf andere Bereiche des Körpers oder auf irgendeinen Gegenstand oder sogar auf die Landschaft.
6. Mimikry
Magritte ist fasziniert von Tiermimikry, eine Form der Nachahmung von visuellen, auditiven oder olfaktorischen Signalen, die zur Täuschung der Gegner dient. Die Mimikry überträgt der Maler auf Gegenstände, Körper oder die Umgebung, ja sie löst sich sogar im Raum auf. Die Silhouette eines Vogels erfüllt den Himmel, ein Segelboot nimmt die Farbe und Textur der Meereswellen an, das Fleisch eines nackten Körpers wird blau, um mit der Luft verwechselt zu werden.
In diesen Bildern vergrößert Magritte Objekte, um sie ungewöhnlich, monströs zu machen. So lässt er zum Beispiel einen Apfel einen ganzen Raum ausfüllen oder er lässt einen großen Felsen in der Luft schweben. Damit möchte er das Wesen eines Objekts herausstreichen. Denn dieses offenbart sich, wenn wir es in eine für uns ungewöhnliche Situation bringen.
7. Größenwahn
8. Magritte. Fotografien und Filme
Die Fotografien und Filme von René Magritte wurden mehr als zehn Jahre nach seinem Tod entdeckt. Ihre Auswertung haben den Zugang zu einer Art Familienalbum ermöglicht, einem informellen Magritte.
Obwohl die Surrealisten die Fotografie in großem Umfang nutzten (einige wie Man Ray widmeten sich ihr sogar ganz), betrachtete sich Magritte nie als „Fotograf“, sondern nutzte sie nur für bestimmte Momente und Zwecke: Familienfotos, Fotografien belgischer Surrealisten, Gemälde, an denen er arbeitete, sowie spontanen Szenen mit seinen Freunden.
Schön, dass dieser Bereich auch in einem eher kleinen, intimen Raum gezeigt wird.
Fazit
Magritte fasziniert immer. Seine berühmtesten Bilder sind zwar nicht da, dafür kann man einige Werke sehen, die in Privatsammlungen sind und daher einen frischen Blick auf den Künstler bieten. Sehr interessant sind auch die Fotos und Videos, von Magritte selbst aufgenommen – ein neuer Aspekt des Künstlers.
Wie bei jeder Ausstellung im CaixaForum, gibt es einen Raum für Familien, in welchem man auf spielerische Art selbst die Kompositionen von Magritte nachstellen kann (nur am Wochenende geöffnet).
Eine Besuch wert!
Eure Jacqueline
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2022
Mit Unterstützung von Jacqueline Glarner