Black Box
Hiroshi Sugimoto
Black Box
Hiroshi Sugimoto
Die besten
Ausstellungen in BCN 2016 (Teil 1)
Hiroshi Sugimoto: Black Box
Ausstellung in der Fundacio Mapfre
März – Mai 2016
Dieses Frühjahr übertrumpfen sich die Museen gerade mit ihren Ausstellungen! Deswegen verbringe ich dort gerade mal wieder sehr viel Zeit – aber das mache ich ja gerne!
Vier dieser Ausstellungen wollte ich unbedingt besuchen und diese werde ich dir auch vorstellen.
Im ersten Blog-Post stelle ich euch Hiroshi Sugimoto und „Black Box“ in der Mapfre Foundation vor. Dann folgen Josep Clara im MEAM, Ramon Casas im Modernismus Museum und die Impressionisten-Ausstellung des Caixa Forums.
Aber jetzt starten wir erst einmal mit der ersten Ausstellung!
Die Fotografie von
Hiroshi Sugimoto
Als ich hörte, dass es diese Ausstellung geben wird, war ich gleich ganz Feuer und Flamme! Hiroshi Sugimoto kenne ich noch aus meiner Frankfurter Museumszeit und da war ich natürlich ganz happy, das es hier in Barcelona eine Ausstellung geben wird.
Der Fotografie Künstler Hiroshi Sugimoto wurde 1948 in Tokyo geboren, studierte in den USA und ist einer erfolgreichsten Fotografen seiner Zeit. Er arbeitet mit Schwarz/Weiß Fotografie und in Serien. Diese führt er konsequent aus – und so konnte auch diese Ausstellung entstehen.
Sie nennt sich „Black Box“ und zeigt 5 seiner bekanntesten Serien-Arbeiten. Leider darf man dort aber keine Fotos machen, deswegen greife ich hier auf die Katalog-Bilder zurück…
Im Erdgeschoss kann man sich die erste Serie der „Seascapes“ ansehen. In diesen werden Wasser und Luft, die laut Sugimoto mystische Elemente sind, in eine besondere Beziehung gesetzt. In den verschiedenen Werken sind sie einmal deutlich getrennt, dann verschmelzen sie zu Einem. Die verschiedenen Seen werden mit Nebel, am Tag und in der Nacht fotografiert und so entsteht immer ein anderer geheimnisvoller Blickwinkel!
Im Obergeschoss gelangt man dann zu der Serie, die mich besonders interessiert hat: die Serie mit den Wachsfigurenporträts!
Neben Henry VIII., König von England und seinen 6 Ehefrauen werden hier auch der japanische König Hirohito, Lenin, Papst Johannes Paul II. und Fidel Castro dargestellt.
Alle Wachsfiguren sehen unglaublich echt aus – bis auf ein paar wenige Details hier und dort. Aber die Fotografien Sugimotos spielen genau mit diesen Details, mit dem Zweifel an der Echtheit.
Die nächste Serie ist die Serie der „Theater“. Es handelt sich hier um Kinosäle, in denen Sugimoto jeweils nur ein Bild machte: aber dieses belichtete er genau so lange, wie auch der Film dauerte! Das Ergebnis: eine weiße Leinwand, die den Kinosaal beleuchtet!
Eine weitere Serie ist die der „Dioramas“. Hier hat er im Natural History Museum, New York ausgestopfte Tiere vor einem bemalten Hintergrund fotografiert. Manchmal sieht man hier den Übergang von „echt“ und ausgestopft zu gemalt nicht mehr. Das Interessante: auf der Fotografie wirken die Tiere schon fast lebendig!
Die letzte Serie ist dann die der „Lightning fields“. Zunächst habe ich nicht ganz genau verstanden, wie er das gemacht hat. Aber dank des Audioguides war es dann klar: er hat die Film-Negative direkt bearbeitet! Mehr dazu im Audioguide 😉
Fazit
Meine Wünsche wurden quasi erfüllt und wer sich noch unsicher ist, ob sich diese Ausstellung wirklich lohnt, dem sage ich den Preis: Es kostet nur 3 Euro Eintritt! Unentschlossene können also für wenig Geld positiv überrascht werden.
Der Audioguide kostet dann noch einmal 3,50 Euro, den kann man sich aber teilen.
Als ich dort war, gab es noch keinen sehr großen Besucherandrang. Wer aber sicher sein will, der kann die Tickets auch online kaufen. Dort kann man sich einen Tag und eine Uhrzeit aussuchen – aber Achtung: seid wirklich pünktlich. Die Kulanz des Museums ist nicht sehr groß.
Die Ausstellung kann noch bis zum 8. Mai besucht werden. Dann zieht die Ausstellung weiter nach Madrid (23. Juni – 24. September).
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich 2016 – 2021