Antoni Tàpies
seine Sammlung
Antoni Tàpies
seine Sammlung
Antoni Tàpies
Die Sammlung eines Künstlers
Antoni Tapies. Die Sammlung eines Künstlers
Ausstellung in der Fundacio Tapies, Barcelona
November 2015 – Januar 2016
Wie versprochen habe ich nun die Ausstellung in der Fundació Tàpies besucht. Denn wenn man hier in Barcelona schon mal einen Paul Klee, Max Ernst oder Kurt Schwitter sehen kann, dann sollte man diese Einladung auch annehmen 😉
Worum geht es
in dieser Ausstellung?
Tàpies hat im Laufe seiner Karriere Werke anderer Künstler gesammelt. Nicht nur westliche Kunst, sondern auch afrikanische und asiatische Kunst haben ihn interessiert. Vor allem aber Werke, die in Verbindung zu seinen eigenen Arbeiten und seinem Kunststil standen.
Die Erben Tàpies haben der Stiftung so 230 Werke überlassen können. Darunter natürlich viele Werke Tàpies selbst, aber auch eine feine Auswahl von 31 Werken andere Maler des 20. Jahrhunderts.
Die Ausstellung nimmt 3 Stockwerke der Fundació Tàpies ein. Im Hauptraum kannst du vor allem Werke Tàpies sehen. Großformatig und mit verschiedensten Materialien – eben so wie wir Tàpies kennen. Auch im ersten Obergeschoss findest du vor allem seine Werke, alle aus den verschiedensten Schaffensphasen.
Wenn man nun aber weiter in das Untergeschoß geht, entdeckt man nicht nur einen anderen Tàpies, sondern auch „endlich“ die Werke, der Künstler, die ihn beeinflusst haben oder in deren Tradition er sich selbst sah.
Hier finden wir den Antoni Tàpies der 40er Jahre. Seine Kunst war zu dieser Zeit noch figürlicher, ja religiös angehaucht. Seine Figuren sind zwar nicht explizit benannt, aber erscheint zum Beispiel sein Werk „Mujer/Women“ wie eine Abbildung Marinas. Und auch das Werk „Personajes/Personages“ hat wenig mit seiner späteren Malerei gemein. Hier könnte man fast an mexikanische Totenverehrung denken.
Im nächsten Raum finden wir dann die Werke seiner zeitgenössischen Kollegen. Die üblichen Verdächtigen Mirò und Picasso dürfen hier natürlich nicht fehlen. Tàpies hat Picasso auf jeden Fall gekannt, so ist es nicht überraschend, dass er seine Kunst sammelte. Und auch Mirò dürfte er gekannt haben, sind sie doch beide Kinder Barcelonas.
Aber natürlich sind hier noch andere Künstler vertreten: Paul Klee, Max Ernst und Kurt Schwitters zum Beispiel, aber auch Vasily Kandinsky, Jackson Pollock und Jean Dubuffet.
Fazit
Es ist schade, dass die Werke dieser Künstler im Untergeschoss versammelt sind und nicht neben den Werken Tapies – in eine eventuelle Verbindung – gebracht werden. Wenn man nicht weiß, dass es dieses Untergeschoss gibt und was einen dort erwartet, könnte man gut den Kern dieser Ausstellung verpassen.
Generell ist die Ausstellung aber einen Abstecher wert – gerade, wenn man ein Fan der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts oder Tàpies ist. Der Eintritt liegt bei 7 Euro, ermäßigt 5,60 Euro.
Die Ausstellung kann noch bis zum 10. Januar 2016 besucht werden.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich 2016 – 2021