Das moderne Leben
von Casas
Das moderne Leben
von Casas
Die besten
Ausstellungen in BCN 2016 (Teil 3)
Ramon Casas: Das moderne Leben
Museum des Modernismus
bis 3. Juli 2016 verlängert
2016 wird in Barcelonas Museums-Szene als das „Jahr Ramon Casas“ gefeiert – sein 150. Geburtstag!
Den Auftakt machte nun das Modernismus Museum mit der Ausstellung „Ramon Casas. Das moderne Leben“.
Eine Woche nach der offiziellen Eröffnung habe ich an einem ganz normalen Mittwochmittag die Ausstellung besucht und war überrascht! Vor dem Eingang gab es eine Menschen-Traube! Eine österreichische Kunst-Klasse wollte ebenfalls in die Ausstellung. Und im Inneren tummelten sich bereits viele andere Besucher. Das hatte ich so nicht erwartet! Aber ich freue mich natürlich riesig für das kleine Museum, auch wenn es für mich schwieriger war, Raumaufnahmen zu machen…
Aber sieh selbst!
Über
Ramon Casas
Ramon Casas ist ein katalanischer Künstler, der von 1866 bis 1932 lebte und den katalanischen Modernismus im Bereich der Malerei prägte.
Seine Familie war wohlhabend und so hatte er wahrscheinlich auch die Möglichkeit sich der Kunst zu widmen und in Paris Kunst zu studieren.
Nach dem Studium begab er sich auf eine lange Spanien-Reise um Land und Leute zu studieren. 1890 ließ er sich aber schließlich mit seinem Freund und ebenfalls Künstler Santiago Rusiñol in Paris nieder.
Es war die Zeit des Symbolismus, bei der es vor allem um die antike Mythologie und um biblische Allegorien ging. In dieser Zeit wurde er aber auch sehr stark von Toulouse-Lautrec geprägt, der vor allem für seine Plakatkunst bekannt ist.
Danach widmete sich Casas eher sozialeren Themen, dem Volksleben und dem weiblichen Porträt, von denen er sehr viele anfertigte.
Zusammen mit Rusiñol, Utrillo und Pere Romeu gründete Ramon Casas 1897 des berühmten Cafe „Els Quatre Gats“ in Barcelona: ein bedeutender Künstlertreff! In der dazugehörige, regelmäßige Zeitschrift veröffentlichte Casas viele seiner Zeichnungen.
Casas
Die Ausstellung
Die Ausstellung gliedert sich in 2 Bereiche. Im oberen Teil geht es um die Beobachtungen Casas: Ihn interessierten die technischen Neuerungen und das volkstümliche Leben. Zu sehen sind hier deswegen Werke mit Menschen, die eine Pause vom Fahrradfahren machen, heimkehrende Soldaten, Begräbnisse und Stadtfeste. Gerade die neuen technischen Entwicklungen interessierten Casas, so sind oft Fahrräder, Tandems und auch Autos Thema in seiner Malerei.
Im unteren Teil der Ausstellung geht es dann um die vielen Frauenporträts, die er anfertigte. Ob auf Leinwand gemalt, gezeichnet mit Kohle oder Bleistift: sie finden hier einfach wunderschöne Porträts. Dabei kann er sehr detailgetreu sein und andere Stellen wieder nur in kurzen Bleistiftstrichen andeuten. Eine fantastische Kombination.
Casas fertigte auch viele Selbstporträts an: auch diese können hier betrachtet werden.
Der dritte Teil der Ausstellung widmet sich den Plakaten Casas. Inspiriert von Toulouse-Lautrec fertigte auch Casas Plakate für Auftraggeber an. Neben dem bekannten „Anis del Mono“ aus Badalona (wo ich seit 2018 lebe), entwarf er aber auch Plakate für den Champagner Codorniu oder Pariser Zigaretten.
Fazit
Ich war ohnehin bereits Fan des Modernismus Museums – aber diese Ausstellung stärkt meinen Eindruck noch einmal. Die Kunst des Modernismus ist aber auch einfach wunderschön! Sie wird hier auch stilvoll in Szene gesetzt!
Leider ist der Katalog etwas teuer. Vielleicht gibt es diesen aber irgendwann zu einen Sonderpreis… Abwarten und Dauemn drücken!
Es gibt keinen Audioguide und leider sind die Erklärungen auch nur auf Katalanisch und Spanisch, aber ich denke die Werke sprechen sehr gut für sich.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich 2016 – 2021