World Press Photo 2021
im CCCB
World Press Photo 2021
im CCCB
World Press Photo 2021
Bilder die bewegen
World Press Photo 2021
Ausstellung im Centre de Cultura Contemporània de Barcelona (CCCB)
11. November bis 12. Dezember 2021
Bereits zum 17. Mal zeigt das CCCB Barcelona sämtliche von der Stiftung World Press Photo prämierten Fotografien und multimediale Arbeiten. Eine Reise durch die Themen, welche uns letztes Jahr am meisten bewegten. Nur bis zum 12. Dezember 2021!
CCCB
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Was ist
World Press Photo?
Die niederländische Stiftung World Press Photo ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation mit Sitz in Amsterdam. Die 1955 gegründete Organisation ist für die Durchführung eines jährlichen Pressefotowettbewerbs bekannt. Seit 2011 organisiert World Press Photo einen separaten jährlichen Wettbewerb für journalistische Multimediaproduktionen sowie, in Zusammenarbeit mit Human Rights Watch, den jährlichen Tim Hetherington Grant.
Schon zum 17. Mal organisiert die Stiftung Photografic Social Vision in den Räumlichkeiten des Centre de Cultura Contemporània de Barcelona (CCCB) die Ausstellung mit den prämierten Pressefotos des Jahres. Das CCCB ist ein großes Kulturzentrum mit oft parallel verlaufenden Sonderausstellungen, Konzerten und Tagungen.
Wie jedes Jahr sind im CCCB die von World Press Photo prämierten Fotografien und multimedialen Werke zu sehen, die aufgrund ihrer außergewöhnlichen visuellen Qualität ausgewählt wurden und unterschiedliche Perspektiven auf das aktuelle globale Geschehen bieten. Es handelt sich um die weltweit anerkannteste Fotojournalismus-Ausstellung.
Infos zur Ausstellung:
11. November – 12. Dezember 2021
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11.00 bis 20.00 Uhr
Eintritt: 6 Euro
Das Siegerfoto
und sein Fotograf
Gleich am Eingang der Ausstellung begrüßt uns das Siegerfoto, groß und beeindruckend. Und siehe da, der Fotograf Mads Nissen steht davor! Es war natürlich sehr schön, dem Fotografen persönlich zum Foto zu gratulieren. Ein schüchterner Künstler, dem der Rummel um seine Person sichtlich nicht so angenehm war.
Sein Foto, „The First Embrace“ (die erste Umarmung), zeigt, wie die ältere Rosa Luzia Lunardi von der Krankenschwester Adriana Silva da Costa Souza im Pflegeheim Viva Bem in São Paulo, Brasilien, am 5. August 2020 umarmt wird.
Dies war die erste Umarmung, die Rosa seit fünf Monaten erhalten hatte. Im März hatten Pflegeheime im ganzen Land aufgrund der COVID-19-Pandemie ihre Türen für alle Besucher geschlossen, was Millionen von Brasilianern daran hinderte, ihre älteren Verwandten zu besuchen. Das Pflegepersonal wurde angewiesen, den physischen Kontakt mit den Pflegebedürftigen auf ein absolutes Minimum zu beschränken. Im Heim Viva Bem ermöglichte eine einfache Erfindung, der „Umarmungsvorhang“, dass sich die Menschen wieder umarmen konnten.
Übrigens, schon 2015 gewann der Mads Nissen den Preis für das Pressefoto des Jahres.
World Press Photo 2021
Die Ausstellung
Weiter geht es in die eher engen Ausstellungsräume, wo die Fotos leider nicht mehr so groß sind. Die Ausstellung ist gegliedert nach den verschiedenen Kategorien des World Press Photo Award:
- Aktuelle Nachrichten
- Zeitgenössisches Geschehen
- Langzeit-Projekte
- Portraits
- Umwelt
- Sport
- Natur
In jeder Kategorie gibt es drei Preise. Dabei werden jeweils sowohl die besten Einzelbilder als auch Fotoserien ausgezeichnet. Es gibt also viel zu sehen!
Thematisch stehen die Corona-Pandemie, kriegerische Konflikte, Katastrophen, Waffenbesitz, sowie Einzelschicksale im Vordergrund. Tatsächlich ein Spiegel der Presse unserer Zeit. Da tut es gut, sich zur Abwechslung die Fotos der Kategorien Sport und Natur oder die berührende Serie über reborn Babies, hergestellt aus Vinil oder Silikon, anzuschauen.
Den Preis für die beste Fotoreportage ging an Antonio Faccilongo für „Habibi“.
„Habibi“, was auf Arabisch „meine Liebe“ bedeutet, erzählt Liebesgeschichten vor dem Hintergrund eines der längsten und kompliziertesten Konflikte der modernen Geschichte: Israel und Palästina. Der Fotograf möchte die Auswirkungen des Konflikts auf palästinensische Familien zeigen, wobei er sich nicht auf Krieg, Militäraktionen und Waffen konzentriert, sondern auf die Weigerung der Menschen, sich der Gefangenschaft zu unterwerfen, und auf ihren Mut und ihre Ausdauer, in einer Konfliktzone zu überleben.
Mehr als
nur Fotografie
Interessant sind auch die Preise, welche über die Fotografie als solche hinausgehen. 2019 hat World Press Photo zwei neue Preise ins Leben gerufen, welche auf derselben Stufe wie das Pressefoto und die Fotoreportage sind: das beste interaktive Projekt und das beste online Video.
Auch die prämierten Werke dieser Kategorien kann man in der Ausstellung besichtigen. Bei dem einen kann man einen QR Code scannen, der zum digitalen Projekt führt und die Videos kann man sich vor Ort ansehen.
Fotos kann man sich heutzutage auch am Computer ansehen, doch die Wucht der Bilder und ihre emotionale Botschaft kommt erst beim Betrachten der ausgedruckten Fotografie zur Geltung. Leider sind die Themen fast ausschließlich Dramen und Katastrophen. Man wünschte sich, auch da doch ab und zu die – existierenden – schönen Seiten der Nachrichtenwelt zu sehen.
„Beeindruckende, oft sehr emotionale Bilder, dank derer man eine Reise um die Welt und in den Gefühlszustand der Protagonisten macht. Sehenswert!“
Eure Jacqueline
Fazit
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021
Mit Unterstützung von Jacqueline Glarner