Manifesta 15
Barcelona
Manifesta 15
Barcelona
European Nomadic Biennale in Barcelona & Umgebung
Manifesta 15
Manifesta 15
European Nomadic Biennale in Barcelona & Umgebung
noch bis zum 24. November 2024
In diesem Jahr findet ein besonderes Kunsterlebnis in Barcelona statt! Wir haben eine eigene Biennale ;). Was die Manifesta genau ist, was man in Barcelona und Umgebung sehen kann und was ich bereits (mit meinen Kindern) besucht habe, könnt ihr in diesem Bericht nachlesen!
Viel Spaß!
Manifesta
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Was ist die
Manifesta?
Die Manifesta / European Nomadic Biennale ist nicht zu verwechseln mit der Biennale in Venedig. Trotzdem haben diese vier Dinge gemein:
1. Einen Teil des Namens
2. dass sie alle 2 Jahre stattfinden
3. das diesjährige Enddatum ist bei beiden der 24. November 2024
4. dass es um zeitgenössische Kunst geht.
Im Gegenzug zu der Biennale in Venedig, wechselt die Manifesta alle 2 Jahre auch den Ort. Zum Beispiel:
2002 in Frankfurt/Main,
2016 in Zürich,
2024 in Barcelona und
2026 kommt sie wieder nach Deutschland: in die Rhein-Ruhr-Region.
Die erste Manifesta fand 1996 in Rotterdam statt und ist auch eine niederländische Non-Profit-Organisation (International Foundation Manifesta) mit Sitz in Amsterdam.
Ziel der Manifesta ist es, lokale, nationale und internationale Kunst zu zeigen und zu verschmelzen. Dabei geht es auch um Forschung und Diskussionen über zeitgenössische Kunst.
Ich habe mit meiner Familie die drei Schornsteine in Sant Adria de Besòs besucht. Wir leben ja in direkter Nachbarschaft zu diesen, und wir wollten unbedingt einmal sehen, wie es im Inneren aussieht.
Die Fabrik ist bereits seit 2011 geschlossen und ausgeräumt worden. Die Türme zu beseitigen war aber wegen der Beton-Massen nicht möglich und kostspielig, und irgendwie gehörten diese Türme schon zum Stadtbild dazu. Bisher hat man diese Fabrik aber nur für mehr oder weniger illegale Partys genutzt. Und jetzt kann man diese Türme endlich mal offiziell von innen sehen!
Wir haben hier die Chance – im Rahmen der Manifesta 15 – nicht nur die Räume der ehemaligen Fabrik von Innen zusehen, sondern auch eine Symbiose zwischen ihnen und zeitgenössischer Kunst zu bestaunen!
Die drei Türme in
Badalona
Insgesamt 16 internationale Künstler stellen hier auf drei Stockwerken aus.
Im Erdgeschoss sehen wir zum Beispiel „The Frankenstein Tree“, von Kiluanji Kia Henda (Angola). Hier werden Baumstämme und Äste verschiedener Bäume mit Schrauben verbunden.
Oder wir sehen Kokons von der Decke hängen, auf gelben Grund: ein Werk Calros Bungas (Portugal) mit dem Titel „The irruption of the unpredictable“.
Und ein sehr buntes Werk von Nnena Kalu (Schottland), „Hanging Sculture 1 -10“, die verschiedene farbige Materialien mit Unmengen an Tape zu Skulpturen verarbeitet hat.
Mein persönliches Highlight befindet sich aber im 3. Stock. Dabei ist es so einfach… Weiße Tücher, die von der Decke hängen und im Wind wehen.
Ein toller Kontrast: die Leichtigkeit der Tücher im Vergleich zu dem harten Beton und den Eisengeräten der ehemaligen Fabrik.
Ein Werk von Asad Raza (USA) mit dem Titel „Prehension“ (Vorhersage).
Die diesjährige Manifesta findet nicht nur in Barcelona statt: es kommen noch 11 andere Städtchen rund um Barcelona hinzu. So kann man nicht nur zeitgenössische Kunst sehen, sondern auch noch die Gegend um Barcelona kennenlernen!
Die blaue Zone bezieht sich auf Barcelona: hier kann man allerdings nur eine Location besuchen: das ehemalige Verlagshaus Gustavo Gili.
Die gelbe Zone liegt südlich von Barcelona – in der Nähe das Flughafens. Die gelben Locations befassen sich mit dem Thema „Balancing Conflicts“. Dabei geht es um die Aufgabe, die neusten Entwicklung in Einklang mit dem Schutz der natürlichen Ressourcen zu bringen.Hier kann man drei Locations besuchen:
Die Casa Gomis in El Prat de Llobregat – wo man einen Timeslot reservieren muss. Es handelt sich hierbei um ein architektonisch interessantes Familienhaus in einer geschützten natürlichen Umfeld direkt neben dem Flughafen.
Die Calderia, war seit 1910 ein industrieller Knotenpunkt in Cornella de Llobregat und Can Trinxet, eine ehemalige Textilfabrik in Hospitalet de Llobregat.
Die rote Zone liegt etwas weiter außerhalb: Hier muss man etwas mehr Zeit einplanen, hat aber auch sehr nette Ortschaften zu erkunden. Die roten Locations befassen sich mit dem Thema „Cure and Care“. Hier geht es um die heilende Kraft von Kultur und ökologischer Pflege in der Collserola Gegend – der grünen Lunge Kataloniens.
Zu besuchen ist das Kloster von Sant Cugat. Ebenfalls hier Cal Quitèria, ein Landhaus aus dem 19. Jahrhundert.
Der „See von Ègara“ ein bischöflicher Komplex in Terrassa.
In Sabadell kann man die „Vapor Buxeda VEll“ besuchen – eine Textilfabrik von 1852.
In Granollers kann man gleich 4 Locations besuchen. Die Roca Umbert – eine Textilfabrik,die in ein Kunst und Kultur Zentrum umgewandelt wurde. Can Joch: ein kulturelle Friedenszentrum, La Porxada, ein Portikus aus dem 16. Jahrhundert. Und das Naturwissenschaftliche Museum.
Die grünen Zone liegt an der Küste Kataloniens. Sie befassen sich mit dem Thema „Imagining Futures“. Es geht um ökosoziale Veränderungen, die im krassen Gegensatz zu den industriellen Zonen Kataloniens stehen.
Die Hauptlocation hier – und vielleicht auch der ganzen Manifesta sind die oben beschrieben drei Schornsteine, die man schon aus dem Flieger sehen kann. Die „Three Chimneys“ können endlich einmal besucht werden! Sie liegen zwischen Barcelona und Badalona in Sant Adria de Besòs.
Des Weiteren kann man Richtung Norden noch La Ciba in Sant Coloma de Garmenet besuchen, eine 2020 gegründete öffentliche Einrichtung für die Frauen, die wenn gewünscht, helfen soll, in allen Bereichen ihres Lebens unabhängig zu werden.
In Badalona kann man Coco Beach besuchen und in Mataro das M/A/C-Gefängnis.
Die Manifesta in Barcelona
Was gibt es noch?
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024