Renaissance im KHM
Holbein. Burgkmair. Dürer.
Renaissance im KHM
Holbein. Burgkmair. Dürer.
Die große Renaissance Ausstellung im KHM
Holbein. Burgkmair. Dürer. Renaissance im Norden
Holbein. Burgkmair. Dürer.
Renaissance im Norden
Ausstellung im Kunsthistorischen Museum (KHM)
bis 30. Juni 2024
Im Frühjahr 2024 werden im Kunsthistorischen Museums Wien faszinierenden Werken von drei bedeutenden Wegbereitern der Renaissance nördlich der Alpen ausgestellt: Hans Holbein d.Ä., Hans Burgkmair und Albrecht Dürer. Zu sehen sind über 160 Gemälde, Skulpturen und weitere Kunstwerke.
Die gelungene Inszenierung der Ausstellung macht es den Besuchern analog (durch Bilder) und digital (durch das Begleitprogramm) verständlich, wie Augsburg zum Geburtsort der Renaissance im Norden wurde.
Die Ausstellung wurde zuvor unter dem Namen „Holbein und die Renaissance im Norden“ im Städel Museum in Frankfurt am Main gezeigt (2. November 2023 bis 18. Februar 2024) – da werden Célines Heimweh-Gedanken in Gang gesetzt ;).
Holbein. Burgkmair. Dürer.
Tickets
Alles Wichtige
auf einen Blick
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 10.00 – 18.00 Uhr (Donnerstag bis 21 Uhr)
Montag geschlossen
Preise:
21 Euro für Erwachsene
18 Euro für Senioren über 65 Jahren, Studenten und Menschen mit Behinderung
freier Eintritt für Kinder unter 19 Jahren, ICOM-Mitglieder
Anfahrt:
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Begleitprogramm:
Plan zur Ausstellung mit Bilddaten: hier
Interaktives Webjournal: hier oder vor Ort auf Tabletts
Öffentliche Führungen: im Kalender zu sehen. Preis 6 Euro, Reservierung nötig.
Warum Augsburg?
Augsburg war als Handelsknotenpunkt von verschiedenen kulturellen Einflüssen geprägt. Die engen Verbindungen zu anderen Städten Europa hatte den Austausch von Ideen, Waren und künstlerischen Stilen zwischen dem Norden und dem Süden zur Folge. Es waren Künstler wie Hans Holbein d.Ä. und Hans Burgkmair, die in Augsburg mit neuen Techniken und Materialien experimentierten. Aus dieser Zeit stammen Holzschnitte und Kupferstiche, die schon zu Künstlerzeiten weit über die Grenzen der Stadt hinaus Beachtung gefunden haben. Und genau das wird im KHM in Szene gestellt.
In langen Gängen und auf hohen Wänden werden über 160 Gemälde, Skulpturen und weitere Kunstwerke ausgestellt. Um die kleinsten Details der Bilder gut erkennen zu können, und die Raffinesse, die Intelligenz und Geschicklichkeit, der Künstler wirklich zu verstehen, empfiehlt es sich, eine Lupe mitzubringen (wie ich es bei einer Besucherin gesehen habe) und Zeit einzuplanen! Denn, wer sich nicht wirklich auf die Kunstwerke einlässt, wird die Genialität der Renaissance im Norden nicht verstehen.
Was gibt es
zu sehen?
Zwei Punkte möchte ich besonders hervorheben, da diese meiner Meinung nach die Ausstellung positiv beeinflussen:
1. Die Infotexte
Die Beschreibungstexte neben den Kunstwerken geben einen wirklich guten Einblick in die Thematik des Bildes sowie über interessante Fakten, die das Werk beeinflusst haben. Selten habe ich so gut formulierte Infotexte in einer Ausstellung gesehen.
So werden Einflüsse von anderen Werke mit Text und Bildern ganz deutlich sichtbar gemacht. Beispielsweise wird Burgkmairs „Madonna mit der Traube“ mit Apostel Philippus aus da Vincis „letzten Abendmahl“ verglichen. Holbein d.Ä. auffälliges Triumphbogenmotiv im „der Lebensbrunnen“ wird Werken von Hans Daucher gegenübergestellt. Das ermöglicht Einblicke, die sowohl für Kunstexperten spannend, als auch für diejenigen, die sich in der Kunstgeschichte weniger gut auskennen, interessant und verständlich sind.
Das Ziel, ausgewählte Werke in Dialog mit anderen deutschen, italienischen und niederländischen Meistern treten zu lassen, wird somit klar erreicht.
2. Study Lounge
Wir von museos haben schon viele Ausstellungen besucht und bereits viele Versuche gesehen, wie die neueste Technologie mit alter Kunst interagieren könnte.
Mit der “Study Lounge” hat das KHM es hervorragend geschafft! Besucher können auf gemütlichen Sofas Platz nehmen und ein digitales Begleitprogramm auf einem Tablet nutzen. Dieses bietet detaillierte Beschreibungen zu den Werken, interessante Fakten aus der Epoche und spannende Informationen über das Geschlecht der Frau in dieser Zeit.
Das Ganze ist aber nicht als trockene Lektüre verfügbar, sondern setzt auf Interaktion. Auch für die Kinder gibt es ein spielerisches Programm, das Kunst auch den Kleinsten im Museum näher bringt.
Über die
drei Künstler
Hans Holbein d.Ä.
Hans Holbein der Ältere ist vorwiegend für seine herausragenden Porträts und religiösen Werke bekannt. Geboren wurde der Künstler um 1464 in Augsburg, wo er 1524 auch verstorben ist. In den 1490er-Jahren arbeitete er in Basel und baute sich dort einen Ruf als talentierter Maler auf. Es ist die realistische Darstellung in Kombination mit der Detailtreue, die seine Werke auszeichnet.
Hans Burgkmair
Hans Burgkmair wird für seine detailreichen Holzschnitte und Gemälde geachtet. In Augsburg wurde er 1473 geborgen, in Augsburg ist er 1531 auch verstorben. Während seiner Lebzeiten arbeitete Burgkmair in verschiedenen Städten Deutschlands und Italiens. Seine religiösen Motive, Porträts und mythologische Szenen faszinieren durch seine brillante Technik und Sinnlichkeit.
Albrecht Dürer
Albrecht Dürer ist für seine Kupferstiche und Holzschnitte berühmt. Geboren wurde er 1471 in Nürnberg geboren, wo er im Jahr 1528 auch starb. Auf seinen Reisen nach Italien studierte er die Werke der italienischen Renaissance, was für sein künstlerisches Schaffen sehr prägend war. Dürer hat als einer der ersten Künstler eine systematische Theorie der Proportionen in der Kunst entwickelt.
Fazit
Die dunklen Räume machen die Infotexte an den Wänden zwar schlecht lesbar, allerdings werden so die einzelnen Kunstwerke mit Lichteffekt wirklich gut in den Vordergrund gerückt.
Zu sehen und erleben (Study Lounge) gibt es sehr vieles, weshalb ich den Besuch mit einem Guide empfehlen würde.
Eure Susi
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.
Mit Erlaubnis des KHM