Ausstellungen
Für Articket Inhaber
Ausstellungen
Für Articket Inhaber
Zwei empfehlenswerte Ausstellungen
für Articket-Inhaber!
Das Articket ist eine tolle Museums-Karte für Barcelona. Für 35 Euro hat man freien Zutritt zu 6 Kunstmuseen und deren Ausstellungen. Und man kann die Warteschlange umgehen!
Zu den Museen gehören das Picasso Museum, die Fundació Miró, das MACBA, das MNAC, das CCCB und die Fundació Tàpies.
Mehr über das Articket kannst du hier erfahren!
Hier geht es nun um 2 Ausstellungen, die ich mit dem Articket 2017 besucht habe!
Was denkst du, was das ist? Eines dieser Sehspiele die man aus den Jahren 1990er/2000 kennt? Wo man erst das Bild erkennt, wenn man darauf schielt?
Nein, es sind 27.000 Postkarten!
Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen!
Es handelt sich um eine Installation – also ein einzelnes Kunstwerk, dass hier in der Fundacio Tapies auf 2 Stockwerken gezeigt wird.
Interessant, oder? Das habe ich mir auch gedacht und als ich dann noch gelesen habe, dass der Direktor des Museums – Carles Guerra – eine Führung gibt, bin ich natürlich hin!
Ich hatte mir im letzten Jahr schon das Articket gekauft – um es für dich zu testen – und jetzt hatte ich die Chance es wieder einzusetzen, denn die Tàpies-Stiftung ist eines der Museen, die du mit dem Articket besuchen kannst. So war der Eintritt für mich „kostenlos“ und die Führung war auch noch umsonst!
Fundació Tàpies
'Sonntag' (Domingo) von Oriol Vilanova
Über die Ausstellung
'Sonntag'
Der Künstler Oriol Vilanova ist ein katalanischer Künstler, der für dieses Werk seit 15 Jahren Postkarten sammelt. Jeden Sonntag – deswegen auch der Name der Ausstellung – besucht er Flohmärkte und Museen und kauft Postkarten. Er macht das auch immer noch, denn das Werk ist noch unvollendet.
Insgesamt besteht es aus 34.000 Postkarten. Hier haben aber „nur“ 27.000 Postkarten Platz gefunden.
Diese Postkarten sind in 100 Themenbereiche eingeteilt, die von Sonnenuntergängen über Katzenbilder, Restaurants, Booten bis hin zu Triumphbögen und Museumspostkarten reichen. Meistens bilden diese Museumspostkarten die „Farbkleckse“ die du auf den Bildern sehen kannst. Denn meist haben die Postkarten aus den Museen einen einheitlichen Hintergrund. In einer Reihe – von oben nach unten – hängen übrigens jeweils 30 Postkarten.
Während der Führung interessierte mich natürlich brennend, wie diese Karten aufgehängt wurden! Ob es ein System gibt und wie diese befestigt sind. Der Künstler hat die Karten natürlich sortiert und katalogisiert – wie es Sammler natürlich machen. Er hat dem Museum also „Päckchen“ vorbereitet – ebendiese 100 Themenbereiche. An der Wand wurden dafür erst einmal Schnüre als Orientierungslinien angebracht, dann kleine Löcher gebohrt – 30 pro Reihe – in denen Magnete eingesetzt wurden. Denn damit die Postkarten nicht beschädigt werden, wurden sie mit Magneten an die Wand angebracht.
An 6 Tagen haben zahlreiche Studenten und Museumsmitarbeiter die Postkarten dann aufgehängt. Was eine Arbeit!
Die Postkarten sind alle vertikal aufgehängt – angeblich gibt es mehr Motive die Vertikal als Horizontal sind.
Ob es jede Karte einmal gibt und ob der Künstler sie alle kennt, war eine weitere Frage. Und ja, der Künstler kennt seine Karten und verbindet jeweils eine Geschichte oder einen Markt mit diesen. Das ist fast schon eine Obsession, eine Krankheit. Aber: es gibt einige doppelte Karten – dann aber auch gewollt.
Als Beispiel wurde uns ein Themenbereich gezeigt, der aus 3 Reihen – also 90 Postkarten – besteht. 90-mal ein und dieselbe Postkarte, die das Wachsmuseum Barcelonas zeigt. Oriol hat diese Karte auf verschiedenen Flohmärkten in Katalonien gefunden. Anfangs hat er nur eine gekauft, aber als sie ihm immer häufiger begegnete, hat er sich gedacht: na gut, dann soll es so sein.
Dass es noch eine wachsende Sammlung ist, erkennt man außerdem an dem Themenbereich „Verschiedenes“. Irgendwann werden diese verschiedenen Karten einer eigenen Sektion zugeteilt.
Und eine letzte, interessante Information: all diese Postkarten passen in 7 Umzugskartons 😉
Eine weitere Arbeit Oriols ist „To be Precise“ – „Um genau zu sein“. Hierbei handelt es sich um die gleiche Anzahl von Postkarten, nur in komprimierter Form!
Fazit
Es war überaus gut, an dieser Führung teilzunehmen. Denn sonst hätte man vieles nicht mitbekommen. Der Ausstellungsflyer erklärt zwar das ein oder andere, aber eine Führung ist dann doch grundsätzlich immer besser.
Wir haben die Führung am Ende etwas überzogen… Das Museum hat schon längst zugemacht und so war es ganz witzig, dass die Lichter ausgeschaltet wurden 😉
Und danach?
Ich habe die Ausstellung mit einer Blogger-Freundin besucht: Claudia von Coffee&BrunchBCN
Auf ihrer Seite kannst du dir Inspiration für – wie der Name schon sagt – Brunch Restaurants und Cafés in Barcelona holen. In ihren Artikeln verrät sie dir die 10 besten Brunch-Terrassen oder auch gesunde, süße oder amerikanischen Brunches. Es gibt aber natürlich auch die 10 charmantesten Cafés in Barcelona. Schau doch einmal vorbei!
Die Seite ist zwar auf Englisch, aber – solltest du Fragen an Claudia haben – sie spricht auch ein wenig Deutsch!
Vielleicht kannst du ja – an einem Sonntag – eine Ausstellung besuchen und sich anschließend bei einem netten späten Frühstück darüber austauschen 😉
Das wäre doch etwas!
Picasso Museum
"Picasso Portraits"
Das Articket lohnt sich aber ganz besonders für ein Museum: das Picasso Museum, denn mit dem Articket brauchst du nicht anstehen! Du kannst zu einem separaten Eingang gehen und erhalten dort Ihre Eintrittskarte – schnell und unkompliziert!
Das Articket berechtigt zum Einlass in die ständige Sammlung wie auch zu Ausstellungen. Den Audioguide kannst du dann noch für 5 Euro vor Ort kaufen. Diesen würde ich dir wirklich ans Herz legen, denn so erfährt man viel mehr über Picasso, seine Arbeitsweise und die verschiedenen Hintergründe.
Über die Ausstellung
'Picasso Portraits'
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der National Portrait Gallery in London und bringt 80 Werke Picassos aus verschiedenen Museen und privaten Sammlungen zusammen. Dabei wirst du Werke seiner frühen, noch figurativen Schaffensphase finden, wie auch viele kubistische – also sehr abstraktere – Werke.
Zu Beginn sieht man eine Reihe an Fotografien, die in einer schönen Dia-Show den Werken Picassos gegenübergestellt sind. So sieht man die „echten“ Personen einmal, die hinter den teilweise sehr verzerrten oder kubistischen Werken stehen. Es macht das ganze sehr viel persönlicher und man baut irgendwie eine Verbindung auf. Das habe ich als sehr schön empfunden. Und auch der Audioguide führt dies weiter fort. Man erfährt sehr viel über die Personen.
Leider darf man im gesamten Picasso Museum keine Bilder machen, deswegen müssen die wenigen Flyerbilder nun herhalten.
Die Ausstellung an sich ist auf 7 Räume verteilt. Das erscheint einem erst einmal nicht so groß, aber zahlreiche, kleine Zeichnungen und andere kleinformatige Werke oder Skulpturen, zusammen mit den ausführlichen Audioguide Texten, lassen einen doch viel Zeit in der Ausstellung verbringen!
Im ersten Raum wirst du vor allem Werke von 1885 bis 1900 finden, die Zeit also in der er hier in Barcelona verbrachte. Es folgen die Pariser Jahre, seine erste Freundin/Affaire Fernand Olivier, das große bedeutende Porträt seiner Frau Olga und seine ersten Schritte in die modernere, extremere Art des Porträtierens: das Abstrakte.
Im zweiten Teil der Ausstellung wirst du dann hauptsächlich auf seine späteren Arbeiten treffen: farbenfrohe aber sehr eigensinnige Porträtinterpretationen!
Mir persönlich haben die eher realen Porträts seiner Frauen und Freundinnen, sowie einiger Freunde am besten gefallen. An ihnen sieht man wie meisterhaft Picasso arbeiten konnte – wenn er wollte 😉 Du wirst präzise Abbilder finden, die teilweise volle Gefühl stecken oder auch die Kälte zeigen, die die Dargestellte im Moment des Porträtierens fühlte.
Um das ganze Ausmaß und die Hintergründe verstehen zu können, lege ich dir den Audioguide ans Herz. Für die ständige Sammlung kannst du „Deutsch“ wählen, in der Ausstellung ist allerdings nur Englisch, Französisch oder Spanisch wählbar.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich 2017 – 2021