Alles über die
Barcelona Card
Alles über die
Barcelona Card
Vor- und Nachteile
der Barcelona Card
Alle preisen die Barcelona Card an, aber ist diese Rabattkarte wirklich sinnvoll?
Ich habe mich nun etwas näher damit beschäftigt, ein paar Gegenüberstellungen gemacht und vor allem im Netz recherchiert. Eine Übersichtstabelle findest du am Ende des Artikels. (Wird derzeit aktualisiert…)
Zunächst: Die Barcelona Card gibt es für 2 (2-Tage-Express, ohne freien Eintritt in die Museen) oder für 3, 4 oder 5 Tage (inkl. Museen). Ich habe mich entschieden, die Karte für 3 Tage einmal unter die Lupe zu nehmen, da die meisten Barcelona-Besucher ein verlängertes Wochenende hier verbringen.
Die 3-Tage-Karte kostet regulär 46 Euro, kann hier und da aber auch etwas günstiger sein.
Das Angebot der Barcelona Card ist auf den ersten Blick sehr groß. Museen, Attraktionen, Restaurants und Shops sind hier vertreten. Aber steigen wir nun einmal etwas tiefer in dieses Angebot ein….
1. Wichtige
Attraktionen fehlen
Wenn du das erste Mal nach Barcelona kommst, möchtest du bestimmt die Sagrada Familia, den Park Güell, das Picasso Museum, das Camp Nou oder die Casa Batlló besuchen. Davon hat man gehört und das sind in der Tat die wichtigsten Attraktionen Barcelonas.
Aber leider sind weder die Sagrada Familia, noch der Park Güell oder das Camp Nou bei der Barcelona Card vertreten. Das sind also schon 3 wichtige Attraktionen, die hier rausfallen. Und auch die Casa Batlló finden wir nur bei den ermäßigten Eintritten und zahlen sogar am Ende drauf (mehr dazu später).
Sprich: auf die 46 Euro musst du noch einmal 17 Euro, 10 Euro und 26 Euro hinzu zahlen.
2. Diese
Museen gibt es kostenlos
Schauen wir aber einmal, welche kostenfreie Barcelona Card Museen stattdessen für dich interessant sein könnten. Das ist natürlich Geschmackssache, aber die Museen, die ich „massentauglich“ finde wären zum Beispiel:
- Picasso Museum
- MNAC
- MUHBA Placa del Rei
- Fundació Miró
- CosmoCaixa
Ich habe hier einmal Kunst, Stadtgeschichte und Naturwissenschaft herausgesucht. Wer mehr von dem Einen oder Anderen mag, findet auch noch andere Beispiele.
Das sind zwar interessante Museen, diese würde man aber vielleicht nicht alle beim ersten Barcelona-Besuch besichtigen.
Andere Museen, die auf dieser kostenfreien Liste stehen, würde man sogar erst beim 2. oder 3. Besuch in Erwägung ziehen. Zum Beispiel:
- Musikmuseum
- Museum Frederic Marès
- Olympischen Museum
Sportler sind vielleicht interessiert am Olympischen Museum, aber all diese Museen stehen bei einem Erstbesuch Barcelonas sicher nicht auf der primären To-Do Liste.
Und eine wichtige Information: Beim Picasso Museum musst du ganz normal in der Warteschlange stehen, um hineinzukommen – in der Hochsaison sicher kein Spaß.
Achtung: Die Expresskarte für 2 Tage beinhaltet nur Ermäßigungen, keine freien Eintritte!
3. Günstiger
aber nicht kostenlos
Wenn wir uns nun die Liste der Ermäßigungen ansehen finden wir einige Highlights:
- Casa Batlló
- La Pedrera
- Palau Güell
- Hospital de Sant Pau
Aber es sind auch wieder viele Museen „zweiter Kategorie“ vertreten, die zwar toll sind, aber erst bei einem dritten Barcelona Besuch interessant wären, wie zum Beispiel das Erotikmuseum oder das Parfümmuseum.
Außerdem sind die Ermäßigungen auch nicht allzu groß. Hier ein Euro, da 3 Euro oder 20% des Eintritts. Bei der Casa Batlló zahlt man sogar drauf. Denn mit der Barcelona Card muss man vor Ort sein Ticket kaufen, um sie vorzeigen zu können. Vor Ort kostet die Casa Batllo aber 4 Euro mehr als online! Die 3 Euro Ermäßigung reichen also noch nicht einmal, um das wieder auszugleichen.
Das Gute an der Barcelona Card ist, dass sie eine 3-Tage Metro- und Buskarte enthält. Diese hat einen Wert von 22,20 Euro. Es handelt sich dabei um die Hola-Karte. So kann man sorgenfrei 3 Tage lang so viel fahren wie man will.
Persönlich finde ich diese Karte aber etwas „überbewertet“. Barcelona ist eine Stadt, die man sehr gut zu Fuß erschließen kann. Hier und da ist zwar eine Fahrt nötig, aber durch die Stadt zu laufen ist sehr angenehmen und man kann dabei vieles entdecken. Deswegen empfehle ich immer die sogenannte T-casual Karte: eine 10er-Karte für 11,35 Euro (nicht übertragbar) oder die T-familiar: 8 Fahrten für 10 € (übertragbar).
Für drei Tage sollten 1-2 dieser Karten pro Person völlig ausreichen.
Mehr Information zum öffentlichen Verkehr in Barcelona findest du hier.
Hier bietet die Barcelona Card richtig viel Abwechslung: Flamenco und Flamenco und ach ja, Flamenco. Aber: wir sind in BARCELONA und nicht in Andalusien! Barcelona ist KEINE Flamenco-Hochburg!
Anmerkung 2021: Diese Art der Events hat die Barcelon Card komplett heraus genommen.
Die Flamenco Shows, die hier aufgelistet waren, waren bei Tripadvisor eher schlecht bewertet. Bei den negativen Kommentaren wird das ein oder andere Mal „Touristenfalle“ erwähnt. Darunter die Tabloa Cordobes noch die Tabloa de Carmen.
Ich habe natürlich auch schon mal eine Flamenco-Show in Barcelona besucht. Klein aber fein und mit einer nur 30-minütigen Show, kann ich nur das Los Tarantos Barcelona empfehlen. Für 17 Euro bekommst du eine gute Show, du kannst dich an der Bar ein Bier holen und zack bist du mit 20 Euro insgesamt dabei. Eine halbe Stunde kann man auch gut aushalten, sollte man feststellen, dass man Flamenco nicht mag.
5. Flamenco & Co
Veranstaltungen
BCN Card
Alternativen
- Articket: Für Museums- und Kunstfreunde ist das Articket eine sehr gute Alternative. Diese beschränkt sich auf 6 Museen ohne großen weiteren Schnickschnack. Wer also Lust auf ganz viel Kunst hat, der ist mit dieser Karte für 35 Euro gut ausgestattet.
Teilnehmende Museen: Picasso Museum (mit Skip the line), Fundació Miró, MNAC, MACBA, Fundacio Tàpies, CCCB. - Barcelona City Pass: Auch der Barcelona City Pass von Tiqets vereint in seinem Angebot den Besuch des Park Güell, die Sagrada Familia (du kannst wählen zwischen dem einfachen Eintritt oder der Kombination mit Audioguide und Turm), den Hop-on Hop-off Bus (für einen oder zwei Tage) und eine Fahrt mit der Seilbahn.
Du kannst die Termine so legen, wie es dir am besten passt. Der Preis startet bei 94 Euro. - Ansonsten plädiere ich für Individualität! So bist du frei! Überlege dir selbst, was du sehen möchtest und nicht was eine Karte anbietet.
Trotzdem lohnt es sich für viele Sehenswürdigkeiten, Online-Tickets zu reservieren. Denn gerade in der Hochsaison gibt es lange Warteschlangen! Besonders betroffen sind die Sagrada Familia, der Park Güell, die Casa Batlló und das Picasso Museum.
Barcelona Card
Fazit
Für wen lohnt sich die Barcelona Card?
Für die, die so viel wie Möglich in kurzer Zeit sehen möchten und alle Wege mit der Metro beschreiten.
Dann kannst du die 46 Euro der Karte in den 3 Tagen wieder herausholen. Bedenke aber: Sagrada Familia, Park Güell oder Camp Nou Experience müssen noch hinzugekauft werden.
Für wen lohnt sich die Karte nicht?
Museumsmuffel werden nicht so viel sparen können.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2016 – 2021