Archaeology now
Hirst in Rom
Archaeology now
Hirst in Rom
Damien Hirst in der
Galleria Borghese
Archaeology now
von Damien Hirst
Ausstellung in der Galleria Borghese
Juni – 7. November 2021
Mein erster Gedanke, als ich die Galleria Borghese betreten habe? “WOW, ich will hier nicht mehr raus!”. Und tatsächlich sind zwei Stunden viel zu wenig, um die großartige Ausstellung von Damien Hirst in Rom zu besichtigen. Schon ohne Hirst reichen zwei Stunden nicht aus, um die Kunstsammlung der Galleria Borghese entsprechend zu würdigen – mit den Werken Hirsts ist es schier unmöglich.
Galleria Borghese
Tickets
Kurz Vorab
Hirst & eine Einführung
Damien Hirst ist ein britischer Künstler, Maler und Bildhauer. Bekannt wurde er unter anderem durch seine provozierende Kunst. Seit Ende der 80er-Jahre ist Hirst international bekannt. Tipp: Parallel läuft gerade die Ausstellung „Cherry Blossoms“ in Paris!
Seit 8. Juni und bis zum 11. November 2021 gibt es über 80 Werke aus Hirsts Serie “Schätze aus dem Wrack der Unglaublichen” (erstmals 2017 in Venedig im Palazzo Grassi und Punta della Dogana ausgestellt) in den prunkvollen Räumen der Galleria Borghese zu sehen. Das Zusammentreffen dieser Werke mit Meisterwerken der klassischen römischen Bildhauerkunst, der italienischen Renaissance sowie den berühmtesten Skulpturen von Künstlern wie Bernini oder Canova ist ein einziger Genuss für die Augen und führt neben Sprachlosigkeit auch zu atemberaubenden Momenten.
Infos zur Ausstellung:
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Eintritt: 27 €
Eine Online-Reservierung ist verpflichtend!
Rucksäcke und große Taschen müssen (kostenlos) vor Ort in der Garderobe abgeben werden.
Archaeology now
die Ausstellung
Auf zwei Ebenen verteilen sich große Skulpturen aus Marmor und Korallen sowie kleinere Plastiken aus Bronze. Jedes Kunstwerk ist für sich ein Meisterwerk, die in Kombination mit den bereits vorhandenen Werken der Galleria Borghese kaum bessere in Szene gesetzt werden können. Zwischen den Skulpturen hängen auch farbige Leinwandbilder von Hirst an den Wänden und sorgen so für weitere “WOW-Momente”.
Einzelne Kunstwerke aufgrund ihrer Besonderheit hervorzuheben, ist wirklich eine Herausforderung (… und so etwas sage ich nicht sehr oft!). Eines der ersten Werke, das man bei der Ausstellung sehen wird, ist “Der Schädel unter der Haut” aus rotem Marmor und eines der letzten Skulpturen wird die gigantische und kopflose “Taucherin auf Zehenspitzen” sein, die für mich der Höhepunkt der Ausstellung war. Ob es an der Größe liegt oder an der Platzierung (sie steht neben bzw. vor dem “Minotaur”, dessen Anblick aufgrund des Gesichtsausdrucks der Frau wahrhaftig zur Gänsehaut führt), kann ich nicht sagen. Allerdings ist die Halle vor dem Ausgang der Raum gewesen, in dem ich mich am längsten aufgehalten habe… Vielleicht weil ich nicht gehen wollte, oder vielleicht, weil mich die dort ausgestellten Werke wirklich fasziniert haben.
Die beiden Ausstellungskuratoren Anna Coliva und Mario Codognato haben es mit ihrer Inszenierung geschafft, dass man Klassiker wie die “Dame mit dem Einhorn” (Raffael, 1506) oder die halbnackte “Venus Victrix” (Canova, 1808) eine ganz neue Aufmerksamkeit schenkt.
Aber auch die Räume mit den Hauptwerken Berninis werden dir anders begegnen:
Während „David“ mit Goliath kämpft, wird er nun noch von zwei Neptun-Büsten beobachtet…
Man sollte übrigens unbedingt das Gebäude verlassen – nicht aber, aber um die Besichtigung zu beenden, sondern um die riesige Skulptur im Innenhof zu bestaunen: die Bronzeskulptur “Hydra und Kali” ist so groß und dennoch versteckt platziert. (Ich wiederhole anfangs geschriebenes: atemraubend!)
Apropos Verlassen: Es gibt auch eine schöne Überraschung beim endgültigen Verlassen des Gebäudes, denn die Ausstellung ist noch nicht zu Ende. Zwei nackte Frauenskulpturen mit Löwen an der Leine stehen quasi Spalier, um die Besucher respektvoll zu verabschieden.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021
Mit Unterstützung von Susanne Vukan