Immersive Erfahrung
Dalí im Ideal
Immersive Erfahrung
Dalí im Ideal
Immersive Experience
Kybernetische Dalí
Dalí Cibernètic – Immersive Experience
Ausstellung im IDEAL Centre d’Arts Digitals
noch bis 23. Juli 2023 (verlängerte Laufzeit!!!)
Nach den Erfolgen von Monet, Klimt und Frida Kahlo, holt das IDEAL sich eine weitere hochkarätige immersive Erfahrung ins Haus!
Und auch wenn der Ausstellungsname etwas komplizierter und schwer klinkt, ist es der Besuch absolut nicht!
Ideal Dali
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Was gibt es
zu sehen?
Die Einführung
Die ersten beiden Räume dienen der Vorbereitung. Wie arbeitete Dali, was prägte ihn und welche Mittel der Technik interessierten ihn. Unterm Strich: was ist Kybernetik?
Dali war einer der ersten Künstler, der mit Fotografie und Holographie experimentierte. Er hatte ein großes Interesse an Computern und erkannte deren Zukunft. Er befasste sich im Besonderen mit den Pixeln und versuchte die kybernetische Sprache zu verstehen.
Wie erklärt man aber Kybernetik?
Kybernetik ist „die Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen und deren Analogie zur Handlungsweise von lebenden Organismen und sozialen Organisationen“ (Wikipedia). Einfach, oder? Man kann es auch „die Kunst des Steuerns“ nennen. Das auf Wikipedia am besten beschriebene Beispiel ist ein Thermostat, das einen Ist-Wert hat, aber weiß, dass es einen Soll-Wert erfüllen soll und sich dann, sobald die Temperatur fällt, wieder auf den Soll-Wert hoch wärmt.
Dali, hat aber natürlich nicht mit Temperaturen und Thermostaten experimentiert. Er wollte mit seiner Kunst eher zeigen, was wir nicht sehen können. Und dazu nutzte er gerne optische Täuschungen, mathematische Regeln und technologische Errungenschaften.
Dali war an allem interessiert und wollte alles wissen. Er selbst beschrieb sich als „denkende Maschine“. Er hat schon als Kind Dinge auf eine andere Art und Weise betrachtet und das setzte er nun auch in der Kunst um.
Ihr werdet in dem großen Raum, einige Werk Projektionen sehen: sind es Schwäne oder Elefanten, ist es eine Höhle oder ein Frauenkopf.
Und hier im ersten Raum seht ihr eine besondere Darstellung Marias mit Kind. Die wie Pixel gesetzten Punkte ergeben aus der Nähe keinen Sinn, aus der Ferne aber schon…
Die immersive Erfahrung
Nun kommen wir endlich in das Herzstück der Ausstellung: der große Raum mit 1000 Quadratmeter Leinwand und 360° Projektionen: hier findet die Immersive Experience startet.
Nimm deine 3D Brille und mach es dir auf einem Puff bequem. Die „Show“ läuft in Endlosschleife – du wirst also nichts verpassen. Wann du genau einsteigst, ist auch nicht sehr wichtig – du wirst am Ende alles sehen.
Achtung: Persönlich empfand ich eine Sequenz etwas mulmig. In dem Bild seht ihr, wie sich Gemälde in Sandkörner auflösen und über die Leinwände bewegen – an dieser Stelle wurde es mir etwas schwindelig – gut, dass ich saß… 😉
Der Rest der „Show“ ist aber ruhiger. Nur ein kurzer Teil wird mit der 3D-Brille betrachtet, der Rest ist eine Präsentation seiner Werke – „normale“ und kybernetische. Wir sehen seine langbeinigen Elefanten, zerlaufenen Uhren und seine Heimat: sein Dalí-Haus in Portligat mit vielen Landschaftsbildern, die er hier anfertigte.
Es gibt aber auch Sequenzen, die – wie die 10D Experience in der Casa Batlló von Gaudí wirken – im Sekundentakt werden bunte kleine Bilder projiziert. Ein Wechsel, der so schnell ist, dass man nicht begreifen kann, was man sieht. Hier macht es zwar etwas mehr Sinn – vor allem weil auch wieder Werke Dalis gezeigt werden – als in der Casa Batlló, aber man müsste es sich 2x ansehen, um die Details zu entdecken…
Aber taucht einfach selbst ein in diese Welt aus Malerei, Technik, Geschichte und 3D Erlebniswelt. Man muss es gesehen haben – man kann es nicht beschreiben.
Die „Vorstellung“ dauert ca. 30 Minuten.
Die nächsten Räume
Im folgenden Raum kann man selbst etwas künstlerisch tätig werden. Auf ca. 10 iPads kann man mit den Fingern Symbole Dalís ausmalen. Leider kann man diese nicht speicher oder sich zusenden… Ich muss auch sagen, dass diese Aktivität leider – im Vergleich zu Frida Kahlo – nicht so mithalten kann. Für älter Kinder ist es auf jeden Fall interessant, für meine Kleinen wäre es nichts gewesen.
Danach folgt der sogenannte „Holographie Raum„. Ein Hologramm soll die Evolution der informierenden Technologie widerspiegeln.
Und im Anschluss folgte das zweite Highlight dieser Ausstellung: der VR-Raum.
Diesmal setzte man sich allerdings nicht, sondern kann durch die virtuelle Realität laufen…. Ich habe kurz überlegt, ob ich euch das, was man sieht überhaupt mitteilen soll… Aber ja, ich werde euch einen kurzen Hinweis geben:
Wenn man den Raum mit VR-Brille betritt, befindet man sich auf einem Schiff, das durch Wasser und die Wüste fährt. Man spürt den Wind, man sieht die Landschaft an sich vorbeiziehen, man ist zuerst groß und plötzlich so klein wie eine Ameise! Tipp: geht doch einmal in das Ei hinein.
Macht euch keine Sorgen, ihr werdet mit niemandem zusammenstoßen. Ihr seht die anderen Besucher: Ihr alle habt in dieser virtuellen Welt alte Taucherhelme auf.
Fazit
In Barcelona an sich ist Dalí nicht so präsent – sein Wirkungskreis liegt eher im nördlichen Katalonien. Wer also gerade in Barcelona ist und ein wenig Dalí-Feeling bekommen möchte, der ist hier sehr gut aufgehoben.
Wer noch nie eine solche immersive Erfahrung erlebt hat, sollte sich das hier auch einmal ansehen. Natürlich sehen wir hier keine originalen Werke, aber ihr kommt Dalí trotzdem sehr nahe: es wird alles sehr gut erklärt (ES/CAT/EN) und es kann ein super Einstieg für Dalí Neulinge sein.
Viel Spaß,
eure Céline
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2022 – 2024