Torre Glòries
Torre Glòries
Torre Glòries
Aussicht auf Barcelona
Seit Mai 2022 hat Barcelona eine weitere Aussichtsplattform zu bieten. Das Bürogebäude, das einst Torre Agbar genannt wurde, ist nun – mit neuem Namen auch für das Publikum geöffnet.
Aus dem 30. Stock des Mirador Torre Glòries kann man einen Blick auf Barcelona genießen. Der Höhepunkt ist aber die begehbare Skulptur Cloud Cities von Tomás Saraceno!
Nur der Besuch mit Kletter-Kombination für 25 Euro macht den Besuch rund – finden wir zumindest!
Meine Bewertung:
Positiv:
Eine einmalige Architektur! Die 360° Aussicht über ganz Barcelona allein ist zwar nett, doch nur mit der Kombi der Skulptur-Kletteraktion macht der Besuch für uns wirklich Sinn! Achtung: wenn ihr das Ticket wählt - lasst mindestens 30 Minuten zwischen Einlass und Installation! Es gibt noch mehr zu sehen!Der App-Audioguide ist kostenlos!
Negativ:
Der Blick auf die Stadt ist leider eingeschränkt. Das hängt mit der Architektur zusammen. Die von außen so schönen Lamellen stören hier doch leider etwas. Man hat keinen freien Blick...
Tipp:
Die Skulptur eignet sich allerdings nicht für jeden:
- Schwanger
- Kinder unter 12 Jahren
- älter, nicht mehr fitte Menschen
- Menschen mit Schwindel, Anämie, Klaustrophobie, Herzprobleme, Atemprobleme
- Rollstuhlfahrer oder Kinderwägen
Last Modified: 25.01.2024 | Céline
Torre Glories
Tickets
Online-Ticket
15 €Eintritt in die Torre Glòries + Cloud Cities Skulptur. Das add on ist im Buchungssystem etwas versteckt! Lasst euch Zeit zwischen Einlass und Klettererlebnis! Kletter-Kosten 10 Euro
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auf der Torre Glories
Die 30. Etage des Mirador Torre Glòriesist seit Mai 2022 nun auch für Besucher geöffnet! Du kannst hier das Ökosystem Barcelonas erleben, eine gute Aussicht genießen und – der Clou: die Installation „Cloud Cities“ erklimmen!
Hier seht ihr, was man von dem Besuch erwarten kann!
Eure
Céline
Alles Wichtige
auf einem Blick
Was gibt es
zu sehen?
Die Torre Glòries, die einst Torre Agbar hieß, ist aus der Skyline Barcelonas nicht wegzudenken. Jeder hat sich sicher schon gefragt: Was ist das für ein Turm, der eine solch einzigartige Form hat? Was ist dort drin?
Nun, seit Mai 2022 können wir uns endlich ein Bild davon machen! Was habe ich darauf gewartet! Denn nun kann man den Mirador Torre Glòries besichtigen. Zwar nicht alle Stockwerke – klar, es sind immer noch Büros darin -, aber man kann einen tollen Rundgang erleben. Und dieser startet erst einmal unterirdisch…
Ja, zunächst muss man runter. Denn der Rundgang startet – ganz unerwartet muss ich sagen – mit Natur, mit zwitschernden Vögeln und Zahlen und Fakten über das Ökosystem von Barcelona! Wusstest du, wie viele Flüge hier täglich landen? Wie sich die Sicht auf die Sterne von 1992 bis heute reduziert hat? Wie der Meeresspiegel steigt?
Nutze die Zeit, dich hier einmal umzusehen und zu begreifen, welche Auswirkungen Umweltverschmutzung auf das Ökosystem von Barcelona hat…
Und höre dabei den Vögeln und Windrauschen im Hintergrund zu: Die Aufnahmen sind live von der Fassade der Torre Glòries… Eine Data-Art Installation „Sirena“, ein lebendiger Soundtrack, der sich mit der Windgeschwindigkeit, der Luftverschmutzung oder der Temperatur. Aber das erklärt dir der Audioguide natürlich noch einmal genauer…
Wenn du die einfache Tour gewählt hast, dann kannst du hier so viel Zeit, wie du willst verbringen. Falls du aber die Cloud Cities Experience mitgebucht hast, dann musst du immer mal wieder ein Blick auf die Uhr werfen – denn du musst pünktlich im 30. Stock sein!
Und dort fährst du dann mit einem Aufzug nach oben, der den Blick nach oben zulässt!
Cloud Cities
die Experience
Wenn du im 30. Stockwerk ankommst – auf 125 Metern – dann gibt es erst einmal einen Wow-Effekt. Darin einbezogen sind die Aussicht und die riesige zugängliche Skulptur „Cloud cities“ von Tomás Saraceno. Die Installation nimmt quasi weitere 4 Stockwerke ein! Die gesamte Plattform sieht einfach nur spacy aus!
Du kannst jetzt entweder eine Runde drehen und die Aussicht bewundern oder du musst schon zum Startpunkt der Clouds gehen.
Melde dich beim Personal, zeig dein Ticket und du erhältst eine ausführliche Einführung in die Dos and Don’ts. Du musst deine persönlichen Sachen abgeben (Schließfach) – außer deinem Handy natürlich. Das wird mit einer Schnur gesichert. Dann musst du noch einen tollen blauen Overall anziehen – formschön. 😉
Und dann geht es auch schon los: Die ersten Schritte in die Cloud sind bei mir noch sehr zögerlich und wackelig. Hält das Plexiglas? Wie viel Gewicht hält das nur aus? Ahhhh!
Aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran und hat nur noch Augen für diese Instellation, den Blick nach unten, nach oben und rundherum. Es ist eine einmalige Erfahrung – so was habe ich noch nie erlebt! Leg dich in die Kissen, schau dir die Bücher an und genieße einfach!
Es gibt zwei Routen innerhalb der Skulptur: eine, die mehr oder weniger eben verläuft, und eine, bei der man etwas hochklettern kann. Wir haben uns für den Weg nach oben entschieden – aber die Abbiegung ist leicht zu übersehen! Also Augen aufhalten!
Aber: es ist heiß! Bei meinem Besuch musste man noch einen Overall über seine Klamotten ziehen… Der wurde zum Glück abgeschafft! Hier oben geht kein Lüftchen und gerade in den Sommermonaten heizt es sich schon etwas auf… Zieht also ganz, ganz lockere, leichte Klamotten bei eurem Besuch an!
Zahlen & Fakten zu Cloud Cities
9000 verwendete Kabel
6000 Meter Länge der Kabel
5000 Verbindungsteile
1200 Paneele
267 Ankerpunkte
Wer ist Tomás Saraceno?
Er wurde 1973 in San Miguel de Tucumán, Argentinien geboren und ist ein Performance- und Installationskünstler. Er studierte zuerst in Buenos Aires, war später sogar Schüler der Städelschule in Frankfurt am Main (für die neuen Leser unter euch – ich habe lange am Städel gearbeitet 😉 ) und lebt seit 2001 in Berlin.
Seine Kunst hat fast immer etwas mit der Erschließung neuen Wohnraums zu tun. Er verknüpft Raumkapseln, die „[…] unter den Vorzeichen von Klimawandel und Bevölkerungswachstum alternativen Wohnraum bereitstellen sollen.“, (1822-Stiftung der Frankfurter Sparkasse) mit Kunst.
Ähnliche Skulpturen von Saraceno finden wir in München im Europäischen Patentamt. Ein weiteres „Cloud Cities“ gibt es im Dachgarten des Metropolitan Museum of Art, New York. Und – was die Vielfältigkeit von Museos wieder zeigt – auch in der Karlskirche in Wien!
Die Aussicht
über Barcelona
Nachdem wir uns wieder aus den Overalls geschält haben, machten wir uns dann an die Aussicht…
Leider ist diese etwas ernüchternd. Denn: die Lamellen, die den Turm von außen so einzigartig machen, stören die Sicht doch etwas. Sie sind natürlich nicht immer ganz sauber – verständlich auf dieser Höhe – und je nach Sonneneinstrahlung, sind diese auch geschlossener oder offener. Für ein gutes Foto muss man sich also etwas diesen Öffnungen anpassen.
Ansonsten hat man eine 360° Aussicht auf die Stadt, das Meer, die Berge und die Sehenswürdigkeiten wie die Sagrada Família, den Montjuic, das MNAC oder den Mapfre Turm und das Zwillingsgebäude Hotel Arts. Diese beiden Türme sind etwas höher als die Torre Glòries, haben aber keine offizielle Aussichtsplattform. In der Torre Mapfre befindet sich aber die Deutsche Botschaft – sollte man dort einmal hinmüssen, kann man die Aussicht also doch genießen. 😉
Von dem Mirador der Torre Glòries sieht man auch die Torre Urquinaona, die ebenfalls vor Kurzem den 20. Stock für einen 360° Blick auf die Stadt geöffnet hat.
Tipp: Am späten Nachmittag lag die Sagrada Familia bei meinem Besuch leider etwas zu sehr im Schein der untergehenden Sonne. Vielleicht ist der Vormittag da besser geeignet.
Zur Geschichte
Torre Glories
Der ursprüngliche Bauherr und Namensgeber war die Grupo Agbar – das Wasserwerk Barcelonas: Aguas de Barcelona.
Der Entwurf stammte von dem französischen Architekten Jean Nouvel, der mit diesem Turm auch eine Huldigung Gaudís darstellen wollte – in dem er den Turm nicht höher als den zukünftigen höchsten Turm der Sagrada Familia bauen wollte. Dieser soll 172 Meter hoch werden, die Torre Glories ist insgesamt nur 144 Meter hoch.
Nouvel entwarf unter anderem auch die Fondation Cartier und das Musée du Quai Branly in Paris sowie die Louvre-Zweigstelle in Abu Dhabi.
2001 wurden die Bauarbeiten am Torre Agbar begonnen und 2004 beendet. Die Einweihung fand dann im September 2005 statt. Und auch wenn die Bewohner Barcelonas sein Aussehen mit einem Penis vergleichen, sind sie doch ein wenig stolz, dass dieser in ihrer Stadt steht 😉
Der Bürokomplex wurde im Zuge der Neugestaltung der Plaça de les Glòries Catalanes in Torre Glòries umbenannt. Der Plan: aus dem ehemals sehr stark befahrenen Knotenpunkt entsteht ein Park mit Wiesen, Sportplätzen und Platz für Kulturprogramm. Die Arbeiten sind derzeit weit vorangeschritten – die Autos fahren nun durch eine Unterführung und die Hälfte des Parks ist bereits für die Bewohner und Besucher der Stadt zugänglich. Inklusive Rutschen-Park für die Kinder.
Die Fassade des Turms soll an eine Wasserfontäne erinnern. Deswegen hat der Betonkern eine Ummantelung von 56.000 Lamellen erhalten. Diese sind farblich unterschiedlich und werden nach oben hin immer heller – sie sind Rot, Blau und Orange – fast wie die Haut eines Reptils oder wie die Font Màgica – die berühmten Wasserspiele vor dem MNAC Museum. Aus der Ferne und vor allem bei Nacht sehen diese aber auch wirklich sehr „flüssig“ aus. Die Lamellen können sich – je nach Tageslicht in 16 verschiedene Position umstellen – dadurch verändert sich auch jedes Mal die Farbwirkung.
Offizielle Webseite des Mirador Torre Glóries (EN): miradortorreglories.com/en/
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2022 – 2024