Sorolla
in Barcelona
Sorolla
in Barcelona
Immersive Ausstellung
Sorolla - Eine neue Dimension
Immersive Ausstellung
Sorolla – Eine neue Dimension
im Centre d’Art Amatller
verlängert bis zum 15. September 2024
Offen gesagt, hatte ich bis Ende 2023 noch keine richtige Ahnung, wer Joaquin Sorolla war. Den Namen hatte ich schon gehört, sicher auch schon Bilder von ihm gesehen, aber erst als ich im November 2023 in Madrid eine Ausstellung von ihm besuchte, war es um mich geschehen. Wunderschöne Bilder – impressionistisch und voller Liebe – machten mich zum Sorolla-Fan.
Und dann erfährt man ein paar Monate später, dass es diese immersive Ausstellung im Zuge des Sorolla Jahres (100. Todestags 2023) in Centre d’Art Amatller in Barcelona geben wird. Da musste ich also hin!
Und hier findet ihr nun meine Eindrücke und meine Bewertung.
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Immersive Ausstellung
Sorolla Ausstellung ab
10,50 €(Preise variieren an den Wochentagen) Eintritt zur Immersiven Sorolla-Ausstellung inkl. VR-Brille
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Alles Wichtige
auf einem Blick
Wer war
Joaquin Sorolla
Joaquín Sorolla y Bastida (27. Februar 1863 Valencia bis 10. August 1923 Cercedilla) war ein spanischer Maler des Impressionismus. Er ist vor allem wegen seiner innovativen Nutzung von Licht und Farbe bekannt, seine mediterranen Strandbilder und seine zahlreichen Porträts.
Er hatte es als Kind nicht einfach, denn als er 2 Jahre alt war, verstarben seine Eltern an Cholera und er war Vollwaise. So lebte er bei seiner Tante und sollte Schlosser wie sein Onkel werden. Der Chef erkannte aber sein zeichnerisches Talent und gab somit den Anstoß zu seiner künstlerischen Laufbahn. Er nahm fortan Zeichenunterricht und reiste nach Madrid, um im Prado große Werke zu kopieren.
Während des Studiums lernte er „Tono“ (Joan Antonio) kennen, der Sohn des Fotografen Garcia Peris. Von diesem lernte er dieses Medium kennen und lieben.
Wen er dann noch liebte, war die Schwester Tonos, Clotilde. Ihre Liebesgeschichte kann in den vielen Werken Sorollas wundervoll nachvollzogen werden. Sie heirateten 1888 und zogen von Valencia nach Madrid. Zusammen hatten sie drei Kinder: Maria, Joaquin und Elena. Auch diese sind immer wieder in seinen Werken zu sehen…
Das Leben Sorollas
Die Ausstellung
In der Ausstellung kann man mehr über die verschiedenen Stationen seines Lebens lernen.
Zum einen über seine Erziehungsmethoden – gerade bei seinen Töchtern. Diese mussten auf keine offizielle mit den damaligen religiösen und politischen Doktrinen besetze Schule, sondern gingen an eine freie Institution. Hier lernten sie gleichberechtigt: darunter auch Malerei, Sprachen und zu reflektieren und frei zu denken.
Oder wir lernen etwas über seine Einstellung zu Kleidern, indem wir ein Werk und das Kleid seiner Tochter Elena bestaunen dürfen. Er brachte ihr das Kleid aus Paris mit und es war ganz anders als die Mode in Madrid – es war bequem, fließend am Körper und ganz ohne Korsett. Ein Kleid, das für die damalige Zeit ein Zeichen der Freiheit für die Frauen war. Und er unterstütze das.
Wir sehen seine Entwicklung als Maler – auch in der internationalen Kunstszene. Er reiste nach Italien – Venedig und Rom, nach Frankreich – Paris und sogar bis nach New York!
Auch über die Entwicklung von Farben wird auf einer Wandtafel erzählt.
Selbst aktiv werden
Und dann können wir selbst aktiv werden. Wir können uns an einen der vielen Tische setzen und selbst zu Farben greifen. Wie in der vergangenen Ausstellung im Centre Amettler, wird unser Bild dann auf die große Leinwand projiziert.
Es war schön zu sehen, wie sich auch die etwas älteren Besucher setzten, um zu malen.
Und dann gibt es noch zwei Photostationen… Eine tolle Idee dachte ich erst, denn das wir in dem Stil der Werke des Künstlers transformiert werden war damals im IDEAL wunderbar. Hier sehen wir aber eher aus wie orangerote dicke Comics… Oder lag das an mir?
Der Schrecken kam danach: Das Foto wird für alle sichtbar auf einem Bildschirm gezeigt… 🙂
Die immersive Show & VR-Brille
Bevor wir ein Stockwerk tiefer zum immersiven Bereich gelangen, kommt man noch durch einen kleinen Raum, in dem auch ein paar Originale Werke von Sorolla ausgestellt sind. Diese zählen aber – glaube ich – nicht zu seinem Top-Oeuvre…
Und dann ging es auch schon los. Die „Show“ dauert ca. 25 Minuten und wird in Schleife gezeigt. Bleibt einfach so lange sitzen, bis ihr wieder da seid, wo ihr begonnen habt.
Der Start hat mir sehr gefallen – wir sitzen am Meer, die Wellen umspielen unsere Füße und wir sehen Krebse und Muscheln im Sand. Zusehen sind außerdem – wie ich finde – die schönsten Werke Sorollas: die am Strand Valencias. Danach reisen wir anhand seiner Werke durch das Land und die Welt. Wir sehen Gondeln in Venedig, Straßen in Paris und New York, traditionelle spanische Feste und so weiter. Bis hierhin hat mir die immersive Erfahrung gut gefallen, aber dann werden einfach nur noch seine vielen Porträts spanischer Männer und Frauen gezeigt. Diese Stelle ist dann etwa langweilig…
Danach geht es zur letzten Station: die VR-Brille. Euch wird alles erklärt und schwups sitzt ihr dort und taucht ein in die Welt einiger Werke Sorollas. Ihr lauft zwischen Orangenbäumen und am Strand Valencias entlang und seht einige Figuren aus seinen Werken. Die 8 Minuten vergingen wie im Flug.
Fazit
Ich finde die Ausstellung gelungen. Man lernt einen Künstler kennen, der vielleicht nicht jedem bekannt ist. Man erfährt viel über ihn und sein Leben und mit diesem Wissen geht man weiter durch die Ausstellung und kann selbst aktiv werden – toll für Kinder – und sich dann einfach nur zurücklehnen und die Bilder in der immersiven Experience auf sich wirken lassen.
Ich war 1 Stunde und 20 Minuten vor Ort und habe an einem Dienstag 10,50 Euro gezahlt. Preis-Leistung war hier optimal!
Aber Achtung: am Wochenende ist die Ausstellung 7 Euro teurer.
Eure Céline
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024