Gondelfahrt
in Venedig
Gondelfahrt
in Venedig
Was kostet eine Gondelfahrt in Venedig?
Gondelfahrt Venedig
Die Gondel hat in Venedig eine lange Geschichte und eine wichtige Bedeutung. Seit Jahrhunderten sind die einzigartig geschwungenen Boote ein wichtiger Bestandteil des Insel-Lebens und mittlerweile neben den Masken das Markenzeichen Venedigs.
Was an den Gondeln so besonders ist und warum man unbedingt einmal damit mit gefahren sein sollte, werdet ihr in folgenden Text erfahren.
Unser Probier-Tipp: testet eure Gondeltauglichkeit mit einer Tragehtto-Gondel.
Gondelfahrt Venedig
Tickets
Was man unbedingt
wissen sollte
Die Preise für Gondelfahrten in Venedig sind seit vielen Jahren geregelt und wurden von den städtischen Behörden festgelegt. Diese Regulierung soll sicherstellen, dass die Preise fair und einheitlich sind, um Touristen vor überhöhten Gebühren zu schützen. Ähnlich wie bei Taxifahrten, ist es trotzdem ratsam, vor den Fahrpreis zu klären!
- Der Preis einer Gondelfahrt ist offiziell geregelt. Tagsüber (bis 19:00 Uhr) kosten 35 Minuten für max. 5 Personen 90 €. Eine 35-minütige Fahrt nachts (für max. 5 Personen) kostet 110 €.
- Die “Kapitäne” der Gondeln werden Gondoliere genannt. Man erkennt sie an ihrer typischen Uniform: ein blau-weiß oder rot-weiß gestreiftes T-Shirt.
- Die Gondeln waren ursprünglich ein einfaches Transportmittel, mit dem man auch Leichen transportiert hat. Heutzutage werden Gondeln hauptsächlich für touristische Zwecke verwendet.
- Tipp: wer erst einmal schnuppern will, der sollte ein Traghetto testen. Als Traghetto wird in Venedig eine Gondel bezeichnet, die max. 12 Personen von einer Seite zur anderen Seite des Canal Grande befördert! Die Fahrt kostet nur 2 Euro.
Was muss man
sonst noch wissen?
Das Gefühl
Einer Gondelfahrt
Der Einstieg:
Etwas wackelig wird es sein, aber seid sicher – es werden helfende Hände vor Ort sein!
Die Fahrt:
Gleitet – ja schwebt fast über das Wasser. Das Gefühl ist ungewöhnlich – so dich am Wasser – aber auch wunderbar.
Je nachdem welche Tour ihr gebucht habt, kommt ihr durch kleine Kanäle, in denen es zwar keine großen Sehenswürdigkeiten gibt, aber hier seht ihr das andere Venedig, da wo die Menschen leben und diese ihre Arbeitswege beschreiten. Daneben kreuzt ihr sicher den Canal Grande und das Markusbecken und seht unter anderem die Peggy Guggenheim Collection, die Santa Maria della Salute und den Marktsturm vom Wasser aus.
Das Wasser:
Die Farbe des Wassers ist an manchen kleinen Kanälen – da wo das Wasser seichter ist – schon unglaubwürdig türkisgrün!
Der Gondoliere:
Der Gondoliere wird eher ruhig sein. Der Live-Guide oder Audioguide erklärt euch, was ihr seht. Und wer ganz viel Glück hat, erwischt einen Gondoliere, der auch für euch singt. Oder – wenn eine gute Connection besteht – fragt man mal freundlich. Aber denkt daran, nicht jeder kann vielleicht singen. Also nicht enttäuscht sein, wenn es nicht passiert.
Respekt:
Wer Respekt im Sinne von Zweifel an einer solchen Gondelfahrt hat, der kann auch erst einmal schnuppern und ein Traghetto testen. Für 2 Euro kann man in einer 12-Mann Gondel einfach nur einen Kanal überqueren.
Respekt sollt man aber auch den Gondoliere zollen und auf die Anweisungen hören, die sie einem vorgeben. Denn sie sind für eure Sicherheit zuständig.
Die Baudetails
einer Gondel
Die venezianischen Gondeln haben einen flachen Boden, der sich ideal für das seichte Gewässer der Kanäle eignet. Sie sind alle schwarz lackiert und haben mit dem geschwungenen Bug eine einzigartige Form. Vielleicht ist es dem einen oder der anderen ja schon aufgefallen: Jede Gondel hat sechs Metallzinken am Bug! Diese stellen die sechs Stadtviertel von Venedig dar.
Traditionell werden Gondeln aus verschiedenen Holzarten hergestellt. Unter anderem nutzt man Kirsch-, Kiefern-, Eichen- und Walnussholz. Der Bau einer Gondel kann Monate dauern und erfordert handwerkliches Geschick. Viele Werkstätten sind nach wie vor Familienbetriebe, die die ihr Wissen von Generation zu Generation weitergeben. Auch wenn die Tradition stark bewahrt wird, hat man natürlich damit begonnen, moderne Materialien wie Kohlefaser für den Bau zu verwenden. Dies erhöht nämlich die Haltbarkeit der Boote.
Euer Begleiter
Der Gondoliere
Jede Gondel wird von einem Gondoliere gerudert, der auf einem Steg steht und ein langes Ruder verwendet. In Venedig gibt es circa 400 lizenzierte Gondolieri. Gondoliere zu werden, ist aber gar nicht so einfache, sondern benötigt tatsächlich eine zeitintensive Ausbildung. Diese beinhaltet die Erlernung des „richtigen Ruderns“ und die Orientierung der Venedig-Kanäle. Schließlich wollen wir nicht einen Gondoliere haben, der planlos durch das Wasser rudert.
Die meisten angehenden Gondolieri beginnen ihre Ausbildung als „giovani gondolieri“ (junge Gondolieri) und arbeiten dann als Lehrlinge bei erfahrenen Gondolieri. Nach der Lehrzeit müssen angehende Gondolieri eine Prüfung bestehen, die von der Gondelierschule in Venedig abgenommen wird. Erst dann erhalten die Kandidaten ihre Lizenz, um als Gondoliere in Venedig arbeiten zu dürfen. Quasi ein Gondel-Führerschein.
Wie im Straßenverkehr müssen Gondolieri sich an die Vorschriften halten. Neben der Einhaltung den Fahrregeln müssen sie auch die Ethik und den Stolz der Stadt bewahren und Touristen mit Respekt und Höflichkeit zu behandeln. Damit kein Gondoliere die Regeln nicht vergisst, müssen sie in regelmäßigen Abständen an Weiterbildungen teilnehmen. Wer hätte das gedacht!?
Und noch etwas! Frauen können erst seit 2010 diesen Beruf ausüben! Dennoch bleibt der Beruf aber in Männerhand. Leider auch, weil das von vielen Besuchern so gewünscht. Wenn schon mit einer Gondel, dann mit einem „richtigen“ Gondoliere. Hoffentlich sehen wir bald mehr Gondolierinnen :-).
Die Gondeln von Venedig
Zur Geschichte
Über die Entstehung der Gondeln weiß man nichts Konkretes. Erstmals wurden sie im 11. Jahrhundert erwähnt. Wer sie „erfunden“ hat, weiß man auch nicht. Das hat ganz einfach den Grund, dass die Gondeln anfangs nicht den romantischen Symbol-Status hatten, sondern einfach als praktisches Transportmittel gedient haben.
Im 19. Jahrhundert haben die Gondelfahrt langsam an Bedeutung gewonnen. Mit steigender Anzahl der Touristen im 21. Jahrhundert hat natürlich auch das Interesse an diesem einzigartigen Fahrwerk zugenommen und die Gondel von Venedig wurde immer berühmter.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.