Dogenpalast
Dogenpalast
Palazzo Ducale
Dogenpalast Venedig
Dass der Dogenpalast am Markusplatz zu einem der Top-Sehenswürdigkeiten Venedigs zählt, ist bereits dann verständlich, wenn man nur an ihm vorbeiläuft. Im Inneren des Gebäudes wird zudem klar, wie mächtig Venedigs Regierung einst gewesen ist.
Entdecke hier Prunk der Dogen, das Innere der Seufzerbrücke und die raue Wahrheit der Kerker.
Öffnungszeiten:
1. April – 31. Oktober:
9.00 – 19.00 Uhr
1. November – 31. März:
9.00 – 18.00 Uhr
Meine Bewertung:
Positiv:
Der Dogenpalast ist durch seine Größe und Geschichte vielfältig: Die Gefängniszellen im Keller sind schaurig, die riesigen Säle beeindruckend und die Aussicht aufs Meer atemberaubend.
Negativ:
Eingangsbereich kann verwirrend sein. 30 Euro Eintritt sind ein stolzer Preis.
Tipp:
Unbedingt mit Audioguide oder Führung besuchen!
Zuletzt aktualisiert: 29.07.2024 | Céline & Susi
Dogenpalast
Tickets
Online Tickets | Preise | Information | Ticket kaufen |
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Online Ticket |
30 € | Kauf über Tiqets, auf Deutsch und ein Euro günstiger als auf der offiziellen Seite. Skip the Line + Inkl. 3 weitere Museen | Ticket kaufen |
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Führung64 € | Einstündige Führung auf Deutsch, Skip the line, Zugang zu den anderen Museen, wie im einfachen Ticket | Führun buchen |
Online Ticket |
30 € | Kauf über GetYourGuide (Kindertickets 1 Euro günstiger), auf Deutsch und ein Euro günstiger als auf der offiziellen Seite. Skip the Line + Inkl. 3 weitere Museen | Ticket kaufen |
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Venedig Pass ab86 € |
Skip-the-line-Ticket für den Markusdom + Skip-the-line-Ticket für den Dogenpalast + ENTWEDER 30 Minuten Gondelfahrt (EN) + 20 Minuten Rundgang zu Fuß (EN) ODER Bootstour nach Murano/Burano + Audioguide für die Stadt |
Pass kaufen |
San Marco City Pass ab |
38,90 € | Eintritt Dogenpalast, den 3 Museen am Markusplatz, den 3 Kirchen des Chorus-Verbands und der Stiftung Querini Stampalia. Preis ohne Nahverkehr | Pass kaufen |
Museums Pass |
52,90 € | Eintritt in den Dogenpalast und 10 weiteren städtischen Museen wie Glasmuseum, Spitzenmuseum, Ca'Pesaro + Eintritt in 16 Kirchen, Nahverkehr kann hinzugefügt werden | Pass kaufen |
Online-Ticket |
35 € | Last-Minute Ticket, falls gar nichts mehr geht | Ticket kaufen |
Alles wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Bevor man den “Palazzo Ducale”, die einstige Residenz des venezianischen Herrschers (der Doge) betritt, wird man durch den Anblick der Fassade, der Säulen und der Arkaden sicherlich ins Staunen kommen: ein rot-weißes Rautenmuster dekoriert die Wandfläche, die durch die schöne Säulenloggia und Fenster durchbrochen wird. Durch die Größe und den Aufbau nimmt der Dogenpalast viel Platz ein und reißt auf herrschaftliche Art (“Nomen est Omen”) alle Aufmerksamkeit an sich. (Die beste Sicht auf den Palast hat man mit Sicherheit vom Wasser aus!)
Nach der Ticket-Kontrolle und dem Security-Check gelang man direkt in Innenhof des Palasts, mit besonderem Blick auf den Markusdom. Davor steht ein unscheinbarer Brunnen aus dem 16. Jahrhundert und rechts davon die “Treppe der Giganten” Mars und Neptun, die die Macht Venedigs am Land und im Wasser symbolisieren sollen. Von hier kann man nun auch die Porta della Carta sehen – das Tor des Papiers. Es ist ein Durchgang vom Innenhof des Palasts zum Markusdom. Es entstand zwischen 1438 und 1442 und ist ein weiteres Werk des venezianischen Baumeistern Bartolomeo Bon, der auch di Ca d’Oro und verschiedene andere Kirchenportale in Venedig entworfen hat. Ganz präsent kann man an diesem Portal den Dogen Francesco Foscari sehen, der vor dem geflügelten Markuslöwen kniet. So sollte diesem und allen folgenden Dogen verdeutlicht werden, dass sie zwar die weltliche Macht innehaben, letztlich aber nur der Diener der Republik sind. Die Republik wird durch den Markuslöwen verkörpert.
Dogenpalast Innen
Prunk und Glorie
Ab jetzt wird es pompös! Im ersten Stock befinden sich auf der Seite der Lagune (also im Süden) das „Appartamento del Doge”, die Wohnräume des Dogen. Mit dem Wort „prunkvoll“ kann man diese wohl am genauesten beschreiben: Stuck an den Eingängen, Gold-Verzierungen an der Decke und mächtige Kunstwerke an den Wänden. Die Macht der Herrscher ist so allein durch die Raumgestaltung spürbar.
Über die „goldene Treppe“ (vergoldeten Stuckarbeiten von Alessandro Vittoria) geht es in den zweiten Stock, wo sich unter anderem die „Sala dei Maggior Consiglio“ (Saal des großen Rats), die „Sala del Senato“ (Saal des Senats) und die Waffenkammer befindet. In diesen Räumen könnte man sicher Stunden verbringen, um die detailreichen Bilder an den Wänden und Decken oder die Waffensammlung zu betrachten. Auch wenn man diese Zeit nicht hat, ist es beeindruckend genug, einfach durch die Säle zu schreiten. Durch die großen Fenster dringt nicht nur ausreichend Sonnenlicht in die Räume, auch der Ausblick auf das Wasser ist beruhigend und wirklich schön.
Was man sich im Saal des großen Rats aber etwas länger anschauen sollte, ist das weltweit längste Leinwandgemälde: „Il Paradiso“ Jacopo Tintoretto (1588-1592). Es befindet sich an einer Stirnseite, hinter dem Thron des Dogen. Dieses Werk war aber nicht immer hier – es ist „nur“ ein Ersatz eines Freskos von Guariento, das leider bei einem Brand beschädigt wurde. Aber zugegeben: Es ist ein äußerst würdiger Ersatz! Auf einer Länge von 22 Metern und einer Höhe von 9 Metern sehen wir eine himmlische Szene mit unzähligen religiösen Figuren: Es sind im Ganzen 500 detailliert dargestellten Figuren!
Im glorreichen Zentrum finden wir Maria und Jesus. Sie legt bei Jesus Fürsprache ein – für uns alle, oder für die Menschen, die dem Dogen vorgeführt wurden. Der Heilige Geist, in Form der Taube, schwebt zwischen ihnen und Erzengel Gabriel hält Maria eine Lilie entgegen. Jesus ist eingetaucht in göttliches Licht und wird als Richter dargestellt, der eine Weltkugel in der Hand hält. Neben ihm steht der Erzengel Michael mit einer Waage in der Hand. Unter der Hauptszene befinden sich die Evangelisten, zwischen Ihnen erscheint – ebenfalls hell erleuchtet wir Jesus und Maria – ein weiterer Erzengel.
Der Rundweg führt nach unten zur Seufzerbrücke, über die man in die kleinen, dunklen Gefängniszellen gelangt. Es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn man wenige Minuten zuvor noch durch fürstlichen Regierungs- und Gerichtssäle gegangen ist und dann im kühlen Gefängnis steht. Und es ist unglaublich, wie viele Zellen es hier gibt! Wenn man sich vorstellt, dass die Räume nicht leer waren, sondern hier Kriminelle untergebracht gewesen sind, läuft es einem kalt über den Rücke. Über den Geruch oder Geräuschpegel möchten wir gar nicht erst nachdenken. 😉
Alles in allem ist der Dogenpalast beeindruckend und für alle, die an der Geschichte Venedigs interessiert sind, ein Muss!
1 Minute
im Dogenpalast
Wir nehmen dich für eine kleine Minute mit in den Dogenpalast!
Es gibt hier unheimlich viel zu sehen und wir wollen auch nicht zu viel verraten – deswegen müsst ihr euch mit diesem kurzen Video zufriedengeben und dann selbst vor Ort entdecken, staunen und begutachten. 😀
Eure Céline
Der Dogenpalast
zur Geschichte
Wo der allererste Dogenpalast stand, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen. Aber der Zweite und uns heute bekannte, wurde ca. 850 erbaut. Wie dieser erste Version des Palasts jedoch aussah, ist uns heute ebenfalls nicht bekannt. Bei dem Aufstand von 976 fiel dieser Palast nämlich einem Feuer zu Opfer…
Der Palast, der daraufhin entstand, wurde von dem Dogen Sebastiano Ziani (1172–1178) in Auftrag gegeben. Dieser wurde aber schnell zu klein – deswegen musste diese Version des Dogenpalast erweitert werden.
Es war aber der Doge Bartolomeo Gradenigo der ab 1340 eine Umgestaltung des Palasts beschloss. Und dieser nahm dann die heutige Gestalt an. Der Architekt, der den neuen Südflügel am Bacino vornahm, ist nicht bekannt, aber der Bau wurde 1404 fertiggestellt. Es folgten weiter Umbauten und Anbauten. Die Fassade, wie wir sie heute kennen, stammt aus dem Jahr 1424 und orientierte sich an der Fassade des neuen Südflügels.
1438 wurde die Porta della Carta – ein repräsentativer Zugang zum Palasthof – geschaffen. Im selben Jahr wurde eine Anbindung an den Markusdom unternommen, um die Bindung zwischen Palast und Kirche zu stärken.
Im Dogenpalast residierte der Doge und es befanden sich der Sitz verschiedener Ämter im Palast. Das wichtigste war sicher das Gericht und das zugehörige Gefängnis, dass sich bis ins Anfang des 17. Jahrhunderts im Erdgeschoss des Palasts befand. Dann wurde ein neues Gefängnis gebaut, das über den Ponte dei Sospiri – die Seufzerbrücke – ab 1614 zugänglich wurde.
Mit der Gründung des italienischen Staates wurde der Palast Sitz anderer Institutionen. Von 1811 bis 1904 wurde sogar die Biblioteca Marciana dort untergebracht. Heute liegt sie gegenüber, neben dem Marktsturm. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der stark baufällige Palast komplett saniert. Dabei wurden 13 Säulen des Portikus durch Kopien ersetzt – diese kann man heute in den Museumsräumen sehen. Sie bilden den Grundstock des Museo dell’ Opera di Palazzo, das heute auch im Dogenpalast untergebracht ist.
Heute sind alle damaligen Ämter wieder ausgesiedelt. 1923 wurde der Dogenpalast der Stadt Venedig zur Verwaltung übergeben. Diese öffneten den Palast der Öffentlichkeit und er wurde zum Museum.
Seit 1996 gehört der Dogenpalast zu den venezianischen Stadtmuseen (Musei Civici Veneziani).
Was ist
ein Doge?
Ein Doge, war das Staatsoberhaupt der Republik Venedig. Die Dogen waren Fürsten, die jeweils auf Lebenszeit und zwischen dem 8. und 18. Jahrhundert, die Wege Venedigs leiteten.
Am Anfang war der Doge „nur“ ein lokaler Stellvertreter. Sein Vorgesetzter war der Exarche (Verwaltungsbezirk) von Ravenna, der wiederum dem byzantinischen Kaiser unterstand.
Als Venedig sich aber unabhängig machte und die Republik Venedig entstand, wurde der Doge zum Herrscher dieses neuen Staatsgebildes und blieb es bis 1797.
Wer durfte Doge werden: natürlich nur männliche Fürsten. Aber auch nicht irgendwelche Fürsten. Sie mussten zu den wichtigsten Familien Venedigs angehören – mit geprüfter Abstammung. Zwischen 1355 – 1722 mussten diese mindestens 30 Jahre alt sein, danach mindestens 40 Jahre alt. Sie mussten das nötige Kleingeld haben und schon in anderen Ämtern ihre Fähigkeiten präsentiert haben. Und: er wurde in das Amt gewählt.
Der Doge vereinigte anfangs militärische, zivile und richterliche Funktionen in einem Amt. Sie hatten also uneingeschränkte Macht auf Lebenszeit. Es war aber kein Amt, das vererbt werden konnte. Sogenannte Mitdogen, die aus weiteren Familienmitgliedern bestanden, wurden immer wieder untersagt. Es kam aber in Ausnahmen doch dazu. Eine Dynastiebildung sollte damit verhindert werden.
Anfang des 9. Jahrhunderts wurde der Sitz des Dogen der sogenannte Dogenpalast.
Um diese uneingeschränkte Macht auf Lebenszeit aber etwas zu entkräften, wurde um 1500 eine Inquisition eingesetzt. Zuerst wollte diese nur die Machenschaften eines verstorbenen Dogen beurteilen – inquisitori del doge defunto. Dieses Kontrollorgan blieb aber bestehen. Zudem wurde ein “Rat der Zehn” ernannt, Vize und Mitdogen wurden nun wirklich untersagt. Das alles führte dazu, dass der Doge ab 1500 kaum noch Macht besaß. Das Amt wurde rein repräsentativ.
Dogenpalast Tickets
Was muss man beachten?
Wie man am besten an ein Ticket für den Dogenpalast kommt, liegt vor allem an 2 Dingen.
- Versteht man Italienisch oder hat Lust den komplizierten Weg zu gehen und einen euro mehr zu zahlen? Dann nehmt die Offizielle Seite für 31 Euro Eintritt
- Auf Deutsch, unkompliziert und für 30 Euro buchen, dann nehmt den Anbieter Tiqets oder GetYourGuide
Man glaubt es erst nicht, aber ich habe es ausprobiert. Ich bin auf die deutsche Seite des Dogenpalastes gegangen, aber sobald man buchen möchte ist das nur im Kauderwelsch Italienische/English möglich. Während ein Teil übersetzt wird, werden es die wichtigsten Felder leider nicht. Es ist komplizeirt, da man 2 Uhrzeiten wählen muss (Ducale und Correr, weil im Preis inbegriffen). Und wenn man das nicht weiß, muss man seine persönliche Info 2x intragen. Zahlungsmöglichkeiten sind: kredfitkarte und Satispay – eine italienische mobile Zahlungsart.
Der Preis liegt für Erwachsene bei 31 Euro, wie ihr hier sehen könnt.
Ragazzi individuali da 6 a 14 anni – zahlen hier 16 Euro.
Bambini da 0 a 5 anni – sind hier kostenlos.
Tätigt man aber den Kauf über Tiqets oder GetYourGuide, dann zahlt man nur 30 Euro ab 15 Jahren.
Bei Tiqets zahlen Jugendliche ebenfalls 16 Euro,
bei Getyourguide allerdings nur 15 Euro – Fehler im System? Nun ja, wir sparen so noch einen Euro. 😉
Sowohl bei GYG und Tiqets sind ebenfalls der Einlass zum Museo Correr, Archäologischen Museum und zur Nationalbibliothek Marciana inklusive – hier muss man keine extra Uhrzeit buchen.
Und ganz wichtig: mit dem Online-Ticket hat man ein Skip the line-Ticket!
Warum also nicht den einfacheren und günstigeren Schritt wählen!
Über Tiqets kann man noch einen digitalen Audioguide hinzubuchen (5 Euro). Wir
Unsere Empfehlung: Buche eine deutschsprachige Führung, um alle wichtigen Infos des Palastes aufzusaugen, keine Anekdoten zu verpassen und nichts zu übersehen!
Hier für 64 Euro (inkl. Eintritt).
Offizielle Webseite des Dogenpalasts: palazzoducale.visitmuve.it
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.
Mit Erlaubnis des Dogenpalastes.