Pinault Collection
Pinault Collection
Pinault Collection in Venedig - Teil 2
Punta della Dogana
Die 2009 eröffnete Pinault Collection ist ein Museum für Zeitgenössische Kunst. Eher gesagt sogar „nur“ ein Ausstellungshaus. Diese Pinault Collection hat eine zweite Niederlassung in Venedig: im Palazzo Grassi. Ihr könnt beide Museen mit einem Ticket besuchen.
Meine Bewertung:
Positiv:
Tolle Symbiose aus Kunst, Architektur und Geschichte.
Negativ:
Viele Ausstellungen sagen einem vielleicht erst einmal nichts...
Tipp:
Einfach einmal hingehen und sich von der Architektur bezaubern lassen - und vielleicht passt euch ja auch die Kunst! :D
Zuletzt aktualisiert: 15.02.2024 | Céline
Pinault Collection
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18 €Eintritt in beide Pinault Standorte in Venedig: Punta della Dogana + Palazzo Grassi
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Die großen, mit historischen Elementen belassenen Räume sind atemberaubend. Hier wurde bei unserem Besuch, die Kunst wundervoll in Szene gesetzt.
Die Ausstellung hieß „Ikonen“ und geht noch bis zum 26. November 2023.
Sie präsentiert hauptsächlich Werke aus der Sammlung Pinault und soll eine Reflexion über das Thema des Ikonenstatus im frühen Griechenland und der heutigen Zeit sein.
Im Zentrum präsentiert der französische Unternehmer und Sammler François Pinault einen Teil seiner eigenen Sammlung zeitgenössischer Kunst. Rund 300 Werken namhafter Künstler wie Marlene Dumas, Damien Hirst, Yayoi Kusama, Sherrie Levine, Bruce Nauman, Irving Penn, Charles Ray, Cindy Sherman und viele andere werden hier gezeigt.
Daneben finden regelmäßig Ausstellungen statt.
Sein Wunsch war es schon immer, zeitgenössische Kunst einem Publikum zu präsentieren und seine Sammlung zum Leben zu erwecken.
Zur Pinault Colletion – Punta della Dogana gehören in Venedig auch der Palazzo Grassi (eröffnet 2006) und seit 2013 auch das Veranstaltungsprogramm im Teatrino di Palazzo Grassi, dass wir aber noch nicht besucht haben.
Pinault Collection
Zur Geschichte
Der Standort:
Denn das Museum wurde in dem alten Zollhaus Dogana da Mar errichtet. Dieses Zollhaus nimmt die Spitze der Puntas della Dogana ein und wenn man diesen Begriff wiederum googelt, kommt in den oberen Ergebnissen immer das Museum heraus. Aber die Punta della Dogana ist ein geografischer Punkt: die Spitze einer Insel und früher war sie Dreh- und Angelpunkt für Zollgeschäft.
Wer ist Pinault:
Erst ab 2007 wurde das alte Gebäude von dem französischen Unternehmer François Pinault gekauft und umgebaut. Seiner Firmengruppe gehören unter anderem Modemarken wie Gucci, Yves Saint Laurent und Puma an, sowie Fußballvereine, Zeitschriften und eben auch Kunst. Er war immer ein großer Sammler zeitgenössischer Kunst und lag dabei immer im Wettstreit mit seinem Unternehmer-Rivalen Bernard Arnault, der 2014 die Fondation Louis Vuitton in Paris eröffnete. Pinault hatte zu diesem Zeitpunkt zwar schon die Venedig-Standorte, aber er wollte auch etwas in Paris eröffnen – so beauftragte er den gleichen Architekten, den er in Venedig beschäftigt hatte, die Bourse de Commerce in Paris auch zu einem Museum umzubauen. Diese eröffnete schließlich im Mai 2021.
Der Umbau der Dogana da Mar:
Der japanische Architekt Tadao Ando übernahm die Arbeiten für 2 Jahre. Die Kosten der Restaurierung beliefen sich auf 20 Millionen Euro, die Pinault komplett trug (nicht schlecht).
Ando schlug zum Glück vor, die Struktur des 5.000 m² Gebäudes beizubehalten – darunter auch Backsteinsäulen im Inneren. Aber alles wurde auf den neusten Stand der Technik gebracht: Wasserschutz, Böden, Türen, Fenster etc.
Die Ausführung der Arbeiten war aber nicht ganz einfach: Es gab ja keinen Platz, um Materialien oder Schutt zu lagern. Es ist ja alles von Wasser umgeben. Deswegen wurden Hafenarbeitsbereiche auf Stelzen zu schaffen. Die über 10.000 Tonnen Baumaterial wurden auf Flößen und Pontons (das sind breite, flache und schwimmender Hohlkörper, die zum Beispiel zum Bau von Brücken genutzt werden – oder wie in Amsterdam, um den schwimmenden Blumenmarkt zu tragen) zwischengelagert. Dabei musste auf die Gezeiten geachtet werden, damit man nicht versehentlich etwas anstößt.
Die 120 Arbeiter erhielten einen ebenfalls auf Stelzen errichteten Speisesaal und sie mussten extra Seminare durchlaufen, die auf die Sicherheit dieser besonderen Baustelle hinwiesen.
Allen Arbeiten ging eine archäologische Untersuchung voraus, die die historische Beschaffenheit schützen sollte.
Ein Aufwand sondergleichen!
2009 eröffnete diese Zweigstelle dann endlich, drei Jahre nach der Eröffnung des Palazzo Grassi.
Er ein paar Fotos von dieser Baustelle sehen möchte, oder mehr zur Architektur wissen möchte: hier ein spannender Artikel.
Offizielle Webseite der Pinault Collection Venedig: www.pinaultcollection.com/palazzograssi/en
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023 – 2024
Mit Erlaubnis der Pinault Collection.