Was gibt es
zu sehen?

Die Ponte dei Sospiri, wie sie auf Italienisch heißt, gehört zum Komplex des Dogenpalastes.

Zunächst einmal ist sie „nur“ eine Brücke, die zwei Gebäudeteile verbindet. Das vordere Gebäude diente als Palast des Dogen (Dogenpalast), in dem auch Gerichtsverhandlungen stattfanden – dann ging es über diese Brücke…ins Gefängnis (Prigioni nuove – das neue Gefängnis) und meist zur Hinrichtung. Das alte Gefängnis befand sich bis dahin im Erdgeschoss des Dogenpalastes.

Der Weg über die Brücke, die auch Fenster hat, war deswegen vielleicht das letzte Mal, dass Gefangene das Tageslicht oder eben Venedig und das Wasser sehen konnten. Der Name entstand aber erst viel später – so romantisch waren die Menschen 1614 wohl nicht. Denn es war wirklich erst Ende des 18/Anfang des 19 Jh., als die Romantiker (Zeitalter der Romantik) dieser Brücke den Namen gaben – das Seufzen der Gefangenen vor ihrem Tod.

Gebaut wurde die Ponte dei Sospiri wie erwähnt 1614 (Quelle Dogenpalast, nicht Wiki wo 1600-1602 steht) und überspannt einen acht Meter breiten Kanal. Die Brücke selbst ist 11 Meter breit und aus weiße Kalkstein gefertigt. Antonio Contin, ein Neffe von Antonio da Ponte, der Rialtobrücke baute, plante die Seufzerbrücke.

Das Spannende: das Innere der Seufzerbrücke ist zweigeteilt: Eine Mauer verläuft parallel im Inneren, sodass zwei Korridore entstehen: Einer verband die Säle des Magistrats für Gesetzgebung und Kriminalgerichtsbarkeit im Hauptgeschoss des Dogenpalastes mit dem Gefängnis. Und einer verbindet die Gefängnisse mit den Sälen der Avogaria und dem Parlatorio (Verhörraum).