World Press Photo 2024
im CCCB
World Press Photo 2024
im CCCB
Ausstellung im CCCB
World Press Photo 2024
World Press Photo 2024
Ausstellung im CCCB
bis zum 15. Dezember 2025
Das Centre de Cultura Contemporània de Barcelona (CCCB) zeigt bereits zum 20. Mal die von der Stiftung World Press Photo prämierten Fotografien. Die Ausstellung bietet einen Überblick über die wichtigsten Themen und Ereignisse des letzten Jahres, die in den ausgezeichneten Arbeiten dokumentiert sind. Nur bis zum 15. Dezember 2024!
World Press Photo
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Ausstellung:
World Press Photo 2024
Ausstellung im CCCB
8. November bis zum 15. Dezember 2025
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag, 11.00 bis 20.00 Uhr
Freitag: 11.00 bis 21.00 Uhr
Samstag: 10.00 bis 21.00 Uhr
Sonntage und Feiertage (6. Und 8. Dezember): 10.00 – 20.00 Uhr
Montag: geschlossen.
Preise:
6 Euro für Erwachsene ab 26 Jahren (für eine Ausstellung)
4 Euro für Kinder zwischen 13 und 25 Jahren, Senioren über 65 Jahren
Articket:
38 Euro
6 Museen zu einem Preis: Picasso Museum, Fondacio Miro, MNAC, Fundacio Tapies, MACBA und CCCB. Inklusive Ausstellungen.
Mehr über das Articket.
Wichtige Hinweis:
Die Ausstellung ist nichts für kleine Kinder, denn oft stellen die Fotos Krieg und Leid dar und sind schwer verständlich.
Die niederländische Stiftung World Press Photo ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation mit Sitz in Amsterdam. Die 1955 gegründete Organisation ist für die Durchführung eines jährlichen Pressefotowettbewerbs bekannt. Seit 2011 organisiert World Press Photo einen separaten jährlichen Wettbewerb für journalistische Multimediaproduktionen sowie, in Zusammenarbeit mit Human Rights Watch, den jährlichen Tim Hetherington Grant.
Was ist
World Press Photo?
Schon zum 20. Mal organisiert die Stiftung Photographic Social Vision in den Räumlichkeiten des CCCB die Ausstellung mit den prämierten Pressefotos des Jahres, und dies für Barcelona. Es handelt sich nämlich um eine Wanderausstellung.
Das CCCB ist ein großes Kulturzentrum mit oft parallel verlaufenden Sonderausstellungen, Konzerten und Tagungen. Die Ausstellungen sind oft sehr gut gemacht. Es lohnt sich also zu schauen, ob ein Thema dabei ist, das dich interessiert. Mehr Informationen dazu findest du hier.
Wie kam es zur Auswahl der prämierten Fotos?
Eine globale Jury, bestehend aus den Vorsitzenden der sechs regionalen Jurys des World Press Photo 2024, hat die vier Hauptpreise erkoren. Diese globalen Gewinner wurden aus den 24 regionalen Gewinnern ausgewählt, die zuvor bekannt gegeben wurden.
World Press Photo
in Barcelona
Die Exekutivdirektorin der World Press Photo Foundation, Joumana El Zein Khoury, sagte: „Die diesjährige Auswahl enthält Geschichten von Verzweiflung, Hunger, Krieg und Verlust, aber auch von Ausdauer, Mut, Liebe, Familie, Träumen … und mehr Schmetterlingen, als man sich vorstellen kann.“
Und so ist es auch! Es ist keine leichte Kost, auch wenn die Fotos oft ästhetisch sind. Wir reisen um die Welt, und zwar durch 6 Regionen: Nord- und Zentralamerika, Südamerika, Europa, Afrika, Asien, Südostasien und Ozeanien.
Die Ausstellung umfasst 24 Siegerprojekte, die aus den 24 regionalen Gewinnern ausgewählt wurden (also 4 pro Region). Sowohl die globalen als auch die regionalen Gewinner sind hier ausgestellt. Anders als in früheren Editionen geht es hier weniger um einzelne Fotos, sondern um Projekte, was ich spannend fand. Was die Inhalte betrifft, werden neben dem Konflikt zwischen Israel und Palästina auch andere Themen behandelt, wie der Krieg in der Ukraine, die Klimakrise, psychische Gesundheit, Migration und familiäre Bindungen.
Die Ausstellung
World Press Photo 2024
Das Siegerfoto & Foto-Reportage
Langzeitprojekt des Jahres
Das Siegerfoto
Die Ausstellung empfängt uns mit einer sehr großen Kopie des Gewinnerfotos, welches am Eingang hängt.
Das World Press Photo des Jahres geht an eine palästinensische Frau, die den kleinen Körper ihrer Nichte umarmt, vom palästinensischen Fotografen Mohammed Salem für Reuters. Das Foto zeigt Inas Abu Maamar (36 Jahre), wie sie den leblosen Körper ihrer Nichte Saly (fünf Jahre) hält, die zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester getötet wurde, als eine israelische Rakete ihr Zuhause in Khan Yunis, Gaza, traf.
Foto-Reportage des Jahres
Der Preis geht an die südafrikanische Fotografin Lee-Ann Olwage für die Geschichte Valim-babena für GEO. Sie porträtiert Paul Rakotozandriny. „Dada Paul“ (91 Jahre), der seit 11 Jahren an Demenz leidet und von seiner Tochter Fara Rafaraniriana (41 Jahre) betreut wird – die einzige seiner Kinder, die vor ein paar Jahren erkannte, dass ihr Vater krank war und nicht verrückt oder alkoholabhängig geworden war, wie die anderen dachten.
Das Langzeitprojekt
Er geht an den venezolanischen Fotografen Alejandro Cegarra mit „Die zwei Mauern“ für The New York Times / Bloomberg. Ausgehend von seiner eigenen Erfahrung als Migrant von seinem Heimatland Venezuela nach Mexiko im Jahr 2017 begann der Fotograf 2018 dieses Projekt, das die Realität der Migranten zeigt, die versuchen, die Grenze zu Mexiko zu überqueren.
Mehr Gewinner &
Neuerungen
World Press Photo im offenen Format
Er geht an die ukrainische Fotografin Julia Kochetova für „Der Krieg ist persönlich“, ein Webprojekt, das dokumentarischen Fotojournalismus, Poesie, Illustration und Musik vereint – sehr spannend. Im Stil eines persönlichen Tagebuchs zeigt es der Welt, wie es ist, mit dem Krieg als täglicher Realität zu leben. Hier kannst du das Projekt anschauen (empfehlenswert): kochetova.rocks/War-Is-Personal-project
Mehr künstlerische Fotografie
Was mir dieses Jahr besonders gefallen hat, ist die Auszeichnung von Fotografien eher künstlerischen Natur, ermöglicht durch die Kategorie Open Format. Dieses Ausdehnen der Grenzen der Fotografie ist eine Bereicherung für den Wettbewerb. Hervorheben möchte ich hier die im Nachhinein intervenierten Fotos (sogenannte experimentelle Fotografien) von Aletheia Casey sowie die Serie über die Demenz von Kazuhiko Matsumura (sehr subtil).
Schmetterlinge als angenehme Abwechslung
Nicht Krieg, sondern ein zartes Tier steht bei diesem Gewinner im Mittelpunkt. Es handelt sich um eine umfangreiche Reportage von Jaime Rojo über die Bemühungen von Gemeinschaften in Kanada, den Vereinigten Staaten und Mexiko, die Monarchfalter zu retten. Dass – und wie – sich Menschen in drei verschiedenen Ländern um den Fortbestand dieser Tiere kümmert, ist beeindruckend.
Anlässlich der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen von World Press Photo in Barcelona sehen wir eine Installation, die der Pressefreiheit gewidmet ist und den über tausend (!) Journalisten Tribut zollt, die in den vergangenen 20 Jahren weltweit getötet wurden (allein im Jahr 2023 waren es 98). Die auf langen Stofftücher gedruckten Namen, eine Ausrüstung für Journalisten in Kriegsgebieten sowie die sonore Installation ergeben ein eindrückliches Memorial. Im selben Raum kann man einiges über Pressefreiheit und deren häufige Missachtung lernen. Es ist sozusagen eine kleine Ausstellung innerhalb der Ausstellung.
Gedenken an
getötete Journalisten
Fazit
Mit dem World Press Photo verbindet mich so etwas wie eine Hassliebe.
Einerseits beeindrucken mich die Qualität der Fotografien, die Kohärenz der Reportagen und die Aussagekraft der Bilder.
Andererseits bedrückt mich diese ausschließlich negative Sichtweise auf das Geschehen in unserer Welt. Warum der Fotojournalismus (oder die hier prämierten Bilder) fast nur traurige und tragische Ereignisse darstellt, ist und bleibt mir ein Rätsel.
Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich trotzdem, denn die Reise um die Welt mit dem Einblick in die Schicksale der Menschen ist immer eine Horizonterweiterung. Und das ist auf alle Fälle positiv.
Eure Jacqueline
PS: Jacqueline war auch schon 2021 für uns auf der World Press Photo Ausstellung unterwegs. Nur falls es euch interessiert, was es damals zu sehen gab. 🙂
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2024
Mit Unterstützung von Jacqueline Glarner.