Ausstellung
Anselm Kiefer in Amsterdam
Ausstellung
Anselm Kiefer in Amsterdam
Ausstellung im Van Gogh Museum & Stedelijk Museum
Anselm Kiefer: Sag mir wo die Blumen sind
287.5 x 311 cm, oil, acrylic and paper on canvas Stedelijk Museum Amsterdam
Anselm Kiefer: Sag mir wo die Blumen sind
7. März bis 9. Juni 2025
Ausstellung im Van Gogh Museum & Stedelijk Museum
Das Stedelijk Museum Amsterdam und das Van Gogh Museum werden zum ersten Mal gemeinsam eine große Ausstellung auf die Beine stellen. Einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit steht dabei im Fokus: Anselm Kiefer.
Warum haben sich beide Museen zusammengeschlossen? Zum einen liegen die beiden Museen nur rund 10 Meter voneinander entfernt auf dem Museumsplein. 😉
Aber das wird nicht der Hauptgrund gewesen sein.
Anselm Kiefer hatte immer schon eine starke Beziehung zu Van Gogh gespürt. Mit siebzehn Jahren gewann Kiefer ein Reisestipendium und machte sich auf den Weg Van Goghs – von den Niederlanden nach Belgien und Frankreich. Van Gogh ist für ihn bis heute eine wichtige Inspirationsquelle. Deswegen werden die Werke Kiefers im Van Gogh Museums – darunter noch nie gezeigte Gemälde – in Verbindung mit Werken Van Goghs gezeigt. Das wird mit Sicherheit eine interessante Gegenüberstellung werden.
Das Stedelijk hingegen sieht seine Berufung, diese Ausstellung zu zeigen, in der Tatsache, dass sie die Werke Kiefers von Anfang an gekauft und ausgestellt haben. Somit haben sie seine Karriere und Beliebtheit in den Niederlanden vielleicht maßgeblich unterstützt. Deswegen werden hier alle Werke Kiefers zum ersten Mal zusammen gezeigt, die sich in der Sammlung des Museums befinden.
Und als zusätzlichen Schmankerl wird ein komplett neues, monumentales Werk von 24 Meter Länge gezeigt. Dieses ist auch der Namensgeber der Ausstellung: „Sag mir wo die Blumen sind“. Dieser Titel geht auf ein Antikriegslied von 1955 zurück, gesungen von dem amerikanischen Folksänger Pete Seeger. Marlene Dietrich hat 1962 dieses Lied auf Deutsch interpretiert und den obigen Titel geprägt.
Van Gogh + Stedelijk Museum
Anselm Kiefer Tickets
Online Ticket
34,50 €Eintritt in das Van Gogh + Stedelijk Musuem + zu den Anselm Kiefer Ausstellungen in beiden Häusern. Erster Einlass im Van Gogh, dann Stedelijk Museum. Tickets über uns 2 Euro teurer, aber ihr unterstützt so unsere Arbeit an dieser Seite! 🙏
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Ausstellung:
Van Gogh Museum & Stedelijk Museum
Sag mir wo die Blumen sind. Anselm Kiefer
7. März bis 9. Juni 2025
Tickets:
Erhältlich über beide offiziellen Webseiten. Der Timeslot bezieht sich auf den Besuch des Van Gogh Museums, wo ihr den ersten Teil der Ausstellung sehen werdet. Danach geht es in das Stedelijk Museum.
Tickets jetzt auch über uns erhältlich: Gleiche Bedingungen wie auf der offiziellen Seite: 34,50 Euro – also 2 Euro teurer, aber ihr unterstützt unsere Arbeit damit… 🙏
Die Preise:
Ausstellung in zwei Museen + beide Museumssammlungen:
32,50 Euro für Erwachsene
16,25 Euro für Studenten mit Ausweis
freier Eintritt für Kinder unter 18 Jahren (Ticket nötig)
Nur die Ausstellung in 2 Museen:
27,50 Euro für Erwachsene
13,25 Euro für Studenten mit Ausweis
freier Eintritt für Kinder unter 18 Jahren (Ticket nötig)
Öffnungszeiten Van Gogh Museum
3. bis 9. März: 9 Uhr bis 17 Uhr, Freitag bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag bis 18 Uhr.
10. bis 31. März: 9 Uhr bis 18 Uhr. Freitags bis 21 Uhr, außer am Freitag, dem 28. März
April bis August: Täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Freitags von 9 bis 21 Uhr, außer am 30. Mai und am 27. Juni
Öffnungszeiten Stedelijk Museum
Täglich, 10 Uhr – 18 Uhr
Letzter Einlass vor 17.45 Uhr
ICOM-Card
Freier Eintritt, aber Ticket nötig! Und die ICOM Karte bloß nicht vergessen!
Zur Ausstellung
im Van Gogh & Stedelijk Museum
Der erste Teil der Ausstellung wird im Van Gogh Museum gezeigt. Hier werden wir Schlüsselwerke von Vincent van Gogh sehen, die mit denen von Kiefer in Aktion gezeigt werden.
Diese Präsentation soll zeigen, wie nachhaltig der Einfluss von Vincent van Gogh auf Kiefers Werk gewesen ist. Die Direktorin des Van Gogh Museums sagt dazu: „Anselm Kiefer hat sich seit seinen frühen Jahren mit dem Werk Van Goghs beschäftigt. Manchmal ist die Inspiration fast wörtlich zu nehmen, wie im Fall von La Berceuse (für Van Gogh) durch die Verwendung von Sonnenblumen und den Bezug zu Augustine Roulin, der Frau, die die Wiege schaukelt. Sein neuestes Werk, das hier zum ersten Mal gezeigt wird, zeigt, dass Van Gogh auch heute noch das Werk von Kiefer prägt.“
Im Stedelijk werden, wie erwähnt, alle im Besitz des Museums liegenden Werke Kiefers gezeigt. Darunter auch der beliebte „Innenraum“ (1981). Dieser und „Märkischer Sand“ (1982) wurden früh vom Stedelijk gekauft und bereits 1986 wurde eine Einzelausstellung seiner Werke organisiert. Mit dieser Präsentation soll Kiefers enge Beziehungen zu den Niederlanden, und besonders zum Stedelijk gezigt werden.
Im Stedelijk Museum wird außerdem das 24-Meter-Werk zu sehen sein. Es wird im Treppenhaus der historischen Treppe zu sehen sein. Dazu Rein Wolfs, der Direktor des Stedelijks: „Das Stedelijk hat eine lange Beziehung zu Anselm Kiefer und hat eine wichtige Rolle bei der Akzeptanz des Werks des Künstlers gespielt. Diese Verbindung wird in zwei besonderen Rauminstallationen zum Ausdruck kommen, die er in unserem Gebäude zeigen wird und die eine immersive Erfahrung sein werden. Es wird wirklich bemerkenswert sein, diese Installationen inmitten einiger seiner ikonischen Werke aus den 1980er Jahren zu sehen. Auf diese Weise blickt Kiefer auf die Vergangenheit zurück und in die Zukunft.“
Die ganze Ausstellung findet statt, um den 80. Geburtstag des Künstlers im März zu feiern.
Sag mir wo all die Blumen sind
Das monumentale neue Werk
Das neue Werk Anselm Kiefers bezieht sich also auf die beiden oben genannten Anti-Kriegs-Lieder.
Dieses YouTube-Video zeigt ihre Erklärung auf Französisch und Englisch und schließlich das Lied auf Deutsch.
Der Text (in Auszügen) ist wirklich herzzerreißend:
„Sag mir wo all die Blumen sind. Wo sind sie geblieben?…
Mädchen pflückten sie geschwind…
Sag mir wo die Mädchen sind. Wo sind sie geblieben? …
Sag mir wo die Männer sind. Wo sind sie geblieben?…
Was ist geschehen?
… zogen fort, der Krieg beginnt. Wann wird man je verstehen…
Sag, wo die Soldaten sind, wo sind sie geblieben?…
Sag, wo die Soldaten sind, über Gräbern weht der Wind. Wann wird man je verstehen?
Sag mir, wo die Gräber sind, wo sind sie geblieben?…
Sag mir, wo die Gräber sind, Blumen blühen im Sommerwind.
Wann wird man je verstehen?
Sag mir wo die Blumen sind, wo sind sie geblieben?
… Mädchen pflückten sie geschwind… „
Was zeigt das Werk?
Emulsion, oil, acrylic, shellac, gold leaf, sediment of electrolysis, clay, dried flowers, straw, fabric, steel, charcoal and collage of canvas on canvas. Copyright: Anselm Kiefer. Photo: Nina Slavcheva
Ich habe bisher nur ein Foto gesehen, das einen Ausschnitt der 24 Meter zeigt. Es sieht für mich so aus, als sei es in 2 Ebenen geteilt. Im unteren Bereich sehen wir Klamotten, in Farbe getunkt, steif hängend an der Leinwand. Könnten das Soldatenuniformen sein?
Darüber sieht man Körper, wie eingraviert in Farbe, die liegen, sich krümmen und vielleicht tot sind? Und weibliche gestalten, die alltägliche Arbeiten bewältigen. Diese sind fast grünlich, der Rest des Werkes ist in dunklen Farben gehalten, hat aber auch goldene Flächen.
Es sind, wie bei Kiefer üblich, unterschiedliche Materialien verknüpft, die oxidiert oder sonst irgendwie auf Luft und Wasser reagiert haben. Denn Kiefer nutzt IMMER allerlei Materialien – wie Klamotten, Kupferplatten, Eisen oder Zinnsoldaten, Blumen etc., um diese in seinen Werken zu integrieren.
Die Kuratorin sagt, dass Kiefer mit diesem Werk über menschliche Zustände, über Leben, Tod und Wiedergeburt reden möchte. Dass eben nichts für immer bleibt.
Man muss es erst einmal live sehen, um sich ein richtiges Bild davon machen zu können.
Etwas Info über
Anselm Kiefer
Anselm Kiefer wurde 1945 in Donaueschingen, Deutschland, geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Romanistik besuchte er die Hochschule für Bildende Künste in Freiburg im Breisgau und die Kunstakademie in Karlsruhe und stand in Kontakt mit Joseph Beuys. Seit 1993 lebt und arbeitet er in Frankreich.
Kiefers Werk umfasst Gemälde, Installationen, Holzschnitte und eine Reihe von Arbeiten auf Papier wie Zeichnungen, Collagen und verfremdete Fotografien. Die physischen Elemente seiner Praxis – von Blei, Beton und Glas bis hin zu Textilien, Baumwurzeln und verbrannten Büchern – sind ebenso symbolträchtig wie einst einzigartig. So erhalten die Werke oft einen dreidimensionalen Anschein, scheinen greifbar zu sein und uns leichter in ihre Welt hineinziehen zu können.
Da Kiefer in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs geboren wurde, ist das Reflektieren der deutschen Nachkriegsidentität und -geschichte naheliegend. Er setzte sich dabei mit der nationalen Mythologie des Dritten Reichs auseinander. Kiefer setzt sich zudem auch mit den komplexen Ereignissen der Geschichte und den uralten Epen des Lebens, des Todes und des Kosmos auseinander.
Anselm Kiefer hat an zahlreichen Gruppen-Ausstellungen partizipiert, hatte aber auch unzählige Einzelausstellungen. Die Jüngsten gerade letztes Jahr im Palazzo Strozzi in Florenz, 2022/23 im Palazzo Ducale, Venedig und 2021/22 im Grand Palais Éphémère, Paris. Aber auch die Jahre davor war er nicht aus der Kunstszene wegzudenken mit Ausstellungen in der Albertina Museum, Wien (2016); Centre Pompidou, Paris (2015), Royal Academy of Arts, London (2014), Rijksmuseum, Amsterdam (2011), Grand Palais, Paris (2007), Guggenheim Bilbao, Spanien (2007), The Metropolitan Museum of Art, NewYork (1998), Neue Nationalgalerie, Berlin(1991) und MoMA, New York (1987).
Und nun folgt 2025 die große Ausstellung in gleich zwei wichtigen Museen Amsterdams: Dem Van Gogh Museum und dem Stedelijk Museum.
Fazit
Wir freuen uns auf diese Ausstellung und werden euch natürlich sofort hier darüber berichten!
Eure Céline
Textrechte: © Céline Mülich, 2025 – mit Anlehnung an den offiziellen Pressetext.
Bildrechte: Pressemappe des Van Gogh Museum. Einzelnachweise unter den Bildern.