Grand Palais
Infos zur Schließung

Seit Januar 2021 ist das Grand Palais für Renovierungsarbeiten geschlossen. Es wird 2024 wiedereröffnet.

Bis dahin steht auf dem Joffre-Plateau des Champ de Mars das sogenannte Grand-Palais Éphémère, ein temporäres, immerhin 10.000 qm großes Gebäude des Architekten Jean-Michel Wilmotte. Hier finden die Veranstaltungen aus den Bereichen Mode, Sport und Kultur statt, die normalerweise im Grand Palais zu sehen wären.

Einige Ausstellungen finden an anderen Orten statt:

• Grand Palais Immersif
• Hôtel de Ville
• Châtelet
• Châtelet-les-Halles
• Luxembourg
• Saint-Denis Porte de Paris
• Gare de Lyon
• La Chapelle
• Saint-Michel
• Madeleine
• Pyramides
• Jaurès
• Bir Hakeim
• Nanterre-Université

Grand Palais
Zur Geschichte

Das Grand Palais wurde im Zuge der Weltausstellung von 1900 errichtet. Vorher stand an dieser Stelle ein Industriepalast der für die Weltausstellung von 1855 gebaut wurde. Dieser musste nun dem Grand Palais weichen – und der Grand Palais wurde zum Glück nicht wieder abgerissen!

1896 wurde ein Architekturwettbewerb lanciert. Gleich mehrere Konkurrenten stellen sich vor, zwei Kunstpaläste zu bauen. Dies wurde dann auch so umgesetzt und es entstanden daraus das Grand und das Petit Palais, die sich auch heute noch gegenüberstehen.

Kein Entwurf aber überzeugte in seiner Gesamtheit und daher wurde beschlossen, dass die Arbeit kollektiv und von mehreren Projekten inspiriert sein soll. Schließlich waren insgesamt vier Architekten am Bau beteiligt.

1897 begannen die Arbeiten am Grand Palais, wobei nur drei Jahre für die Fertigstellung dieses gigantischen Projekts zur Verfügung standen. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt im Jahr 1900, als 1.500 Arbeiter mit dem Bau des Gebäudes beschäftigt waren. Trotz Verzögerungen und Problemen öffnete das Grand Palais rechtzeitig zur Weltausstellung seine Pforten. Was für eine Leistung!

Von Anfang an war das Palais ein triumphaler Erfolg. Seine außergewöhnliche Architektur, die Stahl, Stein und Glas kombiniert, wurde gefeiert. Auch die Dekorationen fanden Beifall: sie sind das Werk von etwa vierzig Künstlern, welche die Fassaden mit Statuen, farbigen Mosaik- und Keramikfriesen, Ornamenten und Monumentalgruppen verschönert hatten.

Der Giebel des Palais stellt seine Aufgabe deutlich dar: „la gloire de l’art français“ – der Ruhm der französischen Kunst sollte während der Weltausstellung gezeigt werden. Das wurde mehrheitlich auch nachher so weitergeführt, so wie zum Beispiel anlässlich des jährlich stattfindenden Salon d’Automne, dessen Ausgabe im Jahr 1905 wegen der gewagten Bilder der Fauvisten zum Skandal wurde.

Während des Ersten Weltkriegs wurde das Grand Palais in ein Lazarett umgewandelt.

1975 wird der mit Glas überdeckte Hauptsaal zum historischen Denkmal ernannt. Er ist zweifelsohne das Symbol des Gebäudes: 450.000 m3 Luftvolumen, 13.500 m2 Fläche!

In neuerer Zeit wurde das Palais neben Kunstausstellungen auch für Buchmessen, Konzerte und – ganz bekannt – für Modeveranstaltungen genutzt.

1964 wurde der Nordflügel in Galerieräume umgebaut, um darin hauptsächlich Kunst zu zeigen. Große Ausstellungen waren zum Beispiel: 1985 die Renoir Retrospektive (868.600 Besucher) und die Manet-Ausstellung von 1983 (808.700 Besucher).

Seit 2005 ist das Grand Palais Teil der  Staatlichen Museen (Réunion des Musées Nationaux).
Seit 2006 zeigt die Modemarke Chanel 2x im Jahr ihre Kollektion. Ein richtiges Spektakel und Höhepunkt der Pariser Modewochen. Und seit Dezember 2012 gibt es in der Adventszeit eine große Eisbahn im Grand Palais.

Ab 2021 wird das Gebäude rundum saniert und soll 2024 wiedereröffnet werden. Seine Bestimmung wird wohl unverändert bleiben. Wir hoffen, dass man danach das gesamte Innere besichtigen kann!