Die Katakomben
Die Katakomben
Die Katakomben von Paris
Öffnungszeiten und Tickets
Bei den Pariser Katakomben handelt es sich um ein Beinhaus, das im 18. Jahrhundert angelegt wurde. Sie sind also bekannt für die Knochen der Verstorbenen, aber sie bieten weitaus mehr: Einblicke in die alten unterirdischen Steinbrüche, in die geologische Beschaffenheit von Paris, in wichtige geschichtliche Begebenheiten und in den Umgang mit dem Tod im 18. Jahrhundert. Und ja, es gibt Knochen: sage und schreibe 6 Millionen Pariser finden hier ihre letzte Ruhe!
Anmerkung:
Auf der offiziellen Seite sind die Tickets immer nur für die 7 Folgetag erhältlich. Man kann also nicht weit im Voraus buchen.
Die Tickets sind dementsprechend schnell ausgebucht.
Die Tickets auf der offiziellen Seite sind 6 Euro günstiger als bei Tiqets (= bei uns). Aber manchmal sind wir die letzte Chance für einen Einlass… Und ihr unterstützt dann unsere Arbeit.
Meine Bewertung:
Positiv:
Ein einmaliges, alle Sinne herausforderndes Erlebnis, das es so nirgendwo sonst gibt. Tolles Kontrastprogramm zur prunkvollen Paris! Steigt also einmal die 131 Stufen hinab in die Pariser Unterwelt!
Negativ:
Etwas teuer
Tipp:
Ich empfehle, ein Skip the Line ticket zu kaufen, da nur jeweils 200 Leute in den Katakomben sein können und lange Warteschlangen vorprogrammiert sind!
Zuletzt aktualisiert: 15.04.2024 | Céline & Jacqueline
unsere
Katakomben Paris Tickets
Alles Wichtige
Auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Hier sollte es heißen: Was gibt es hier zu erleben? Ein 4D-Erlebnis würde ich sagen, denn hier werden alle deine Sinne herausgefordert.
Bei den Pariser Katakomben handelt es sich um ein Beinhaus, das im 18. Jahrhundert angelegt wurde. Sie sind also bekannt für die Knochen der Verstorbenen, aber sie bieten weitaus mehr: Einblicke in die alten unterirdischen Steinbrüche, in die geologische Beschaffenheit von Paris, in wichtige geschichtliche Begebenheiten und in den Umgang mit dem Tod im 18. Jahrhundert. Und ja, es gibt Knochen: sage und schreibe 6 Millionen Pariser finden hier ihre letzte Ruhe!
Eine enge Wendeltreppe führt dich hinab in den Pariser Untergrund. Zuerst kommst du in ein paar Räume mit kurzen Erklärungen zu den Katakomben an den Wänden.
Weiter geht’s einen langen, verwinkelten Gang entlang. Hier gibt es noch keine Knochen, aber es ist trotzdem sehr spannend, unter den Straßen Paris zu wandeln. Außerdem wird es bei maximal 200 Besuchern, die gleichzeitig in den Katakomben sein können, auch nie richtig voll, was die Qualität des Erlebnisses steigert. Da kommt schon ein bisschen unheimliche Stimmung auf!
Hier wird dir auch sehr gut bewusst, dass wir in unterirdischen, stillgelegten Steinbrüchen sind, die ins 15. Jahrhundert zurückgehen. Und die sind riesig! Nur 1/800 der Steinbrüche wurden als Totenruhe genutzt, und das für immerhin 6 Millionen Skelette!
Es lohnt sich, dem Audioguide zuzuhören, denn der erklärt dir einiges über historische Fakten, aber auch zum Beispiel über die verschiedenen Techniken des Bergbaus.
Nach einer Weile kommst du dann ins Reich der Toten. Aus Stein gemeißelte Schilder geben an, von welchem Pariser Friedhof die Toten stammen und wann sie hierher gebracht wurden. Eine Fülle von verschiedenen Knochenarrangements kannst du da entdecken: nur Schädel, nur Schenkel, kombiniert an einer Wand, in Form eines Fasses. Der Geruch ist speziell: die Feuchtigkeit, das organische Material, die Erde… Definitiv nichts für empfindliche Leute!
Über eine Zweite genauso enge Wendeltreppe kommst du dann wieder im heutigen Paris heraus. Allerdings an einer anderen Stelle! Wir sind ja einige hundert Meter im Untergrund gegangen!
Wichtige
Hinweise
Der Ort:
Gesamtstrecke 1,5 km
20 Meter unter der Erde
Nur zu erreichen über 131 Stufen nach unten und 112 nach oben!
Dauer des Besuchs: 45 Minuten
Temperatur: 14° C
Eingang: 1, Avenue du Colonel Henri Rol-Tanguy (Place Denfert-Rochereau)
Ausgang: 21 bis, Avenue René-Coty.
Koffer und große Taschen sind nicht gestattet. Es sind nur Taschen mit 40×30 cm Größe erlaubt.
Es gibt auch keine Garderobe, da sich Eingang und Ausgang an zwei verschiedenen Orten befinden.
Es dürfen sich maximal nur 200 Personen auf einmal in den Katakomben aufhalten. Nur so kann man die fragilen Knochen schützen. Zeitweise können die Eingänge auch geschlossen werden. So kann es in der Hochsaison zu langen Wartezeiten von bis zu 2 Stunden kommen.
Gutes Schuhwerk wird empfohlen, da der Boden uneben ist, zum Teil auch mit Kies und Feuchtigkeit.
Personen mit Einschränkungen:
Da es sich um einen unterirdischen Besuch handelt, der nur über Treppen zu erreichen ist,
können leider folgende Personen nicht zugelassen werden:
– Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit
– Personen mit Herzinsuffizienz oder Atemnot
– Schwangere
– empfindliche Personen oder solche mit Platzangst
– Kinder unter 10 Jahren
– Kinder unter 14 Jahren müssen in Begleitung eines Erwachsenen sein.
Schutz der Stätte:
Um diese weltweit einmalige Stätte zu schützen sind folgende Dinge zu beachten:
– Der Zugang ist auf 200 Personen beschränkt
– Es sind keine großen Koffer und Taschen erlaubt
– Es versteht sich von selbst, dass man keine Knochen klaut oder beschädigt. Personen, die das machen, werden gerichtlich verfolgt. Deshalb werden auch die Taschen am Ausgang nochmals kontrolliert!
– Fotografieren ohne Blitz und ohne Stativ
Verbotene Touren:
Bitte buche nur Touren auf den offiziellen Seiten. Es gibt leider viele verbotene Touren, die dir vor Ort angeboten werden. Diese finden oft bei Nacht und in den ungesicherten Bereichen der Katakomben statt. Das ist sehr gefährlich und man macht sich außerdem strafbar. Es ist also sehr davon abzuraten!
Katakomben
Zur Geschichte
Bei den Katakomben von Paris handelt es sich um ein Beinhaus, dass im 18. Jahrhundert in einem stillgelegten unterirdischen Steinbruch errichtet wurde. Große gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit den Friedhöfen der Stadt führten dazu, deren Inhalt in den Untergrund zu verlegen.
Die Pariser Behörden wählten einen leicht zugänglichen Ort außerhalb der Hauptstadt: die alten Steinbrüche des Tombe-Issoire, die mindestens seit dem 15. Jahrhundert ausgebeutet und dann stillgelegt wurden. Dieser heute zu besuchende Bereich stellt nur einen kleinen Bruchteil des ganzen Steinbruch-Labyrinths dar, das sich unter der Stadt auf etwa 800 Hektar erstreckt.
So gelangten 1780 die ersten Knochen hierher. Von Gräbern und Massengräbern wurden Knochen genommen, die bei Einbruch der Nacht transportiert wurden, um feindliche Reaktionen der Pariser Bevölkerung und der Kirche zu vermeiden! Die Knochen wurden anschließend durch zwei Versorgungsschächte im Steinbruch abgeladen, dann von den Steinbrucharbeitern verteilt und in den Stollen aufgestapelt. Nach und nach wurden die Knochen aller Friedhöfe von Paris hierher geschafft.
Die Stätte wurde am 7. April 1786 zum „Städtischen Beinhaus von Paris“ geweiht und nahm von diesem Zeitpunkt an den mythischen Begriff „Katakomben“ an, in Anlehnung an die Katakomben von Rom. Fälschlicherweise wird der Begriff oft für die gesamten Steinbrüche verwendet, die sich unter Paris erstrecken. Die Katakomben sind aber nur der Abschnitt des Steinbruchs, der in ein Beinhaus umgewandelt wurde.
Schon seit 1809 sind die Katakomben öffentlich zugänglich und wurden sowohl bei Franzosen als auch bei Ausländern schnell ein großer Erfolg. Heutzutage werden sie jedes Jahr von rund 550.000 Lebenden besichtigt!
Vor der Eröffnung wurden die Knochen, die lose liegen geblieben sind, sorgfältig in Mauern organisiert. Ziel war es, den Ort als Museum zu gestalten und gleichzeitig ein Monument zu schaffen. Die Reihen der Schienbeine wechseln sich mit denen der Schädel ab, während sich hinter diesen Verkleidungen die restlichen Knochen auftürmen, die infolge des Transports oft sehr zersplittert sind.
Auch heute noch stellen die Konservierung der Knochen in einer sehr feuchten unterirdischen Umgebung, die Achtung der menschlichen Überreste und die Aufwertung des geologischen, archäologischen und historischen Erbes eine echte Herausforderung für die Katakomben von Paris dar.
Offizielle Webseite der Katakomben (EN): www.catacombes.paris.fr
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2019 – 2024
Mit Unterstützung von Jacqueline Glarner