Panthéon Paris
Panthéon Paris
Tickets, Öffnungszeiten & Geschichte
Das Panthéon von Paris
Das Panthéon in Paris ist vor allem die letzte Ruhestätte wichtiger französischer Persönlichkeiten. Doch hat es noch mehr zu bieten: eine lange Geschichte und … ein Foucaultsches Pendel! In der Krypta stoßt ihr dann auf die Gräber Voltaires, Hugos und Zolas.
Meine Bewertung:
Positiv:
Das Gebäude ist sehr sehenswert, vor allem im Innern und in der Krypta sieht man, welche Persönlichkeiten in Frankreich verehrt werden.
Negativ:
Eher etwas für Paris-Wiederholungstäter...
Tipp:
Im Sommer gibt es längere Warteschlangen.
Zuletzt aktualisiert: 22.01.2024 | Céline & Jacqueline
Panthéon
Tickets
Alles Wichtige
Auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Das Panthéon ist vor allem bekannt als Ruhestätte wichtiger französischer Persönlichkeiten, doch es gibt hier noch mehr zu sehen.
Als Basilika erbaut, ist der Innenraum ein lichtdurchfluteter, wunderschön dekorierter Augenschmaus. Hier gilt: Kopf hoch! Die reich verzierten Kuppeln, Gemälde und Fresken verdienen es, länger betrachtet zu werden.
Und irgendwo seht ihr dann plötzlich ein Seil von der Decke herabhängen. Ja, ebenfalls im Panthéon zu sehen ist eine Nachbildung des Foucaultsches Pendel, das der Physiker Léon Foucault 1851 zum Nachweis der Erdrotation entwickelte. Es hat etwas Beruhigendes, dem Pendel in so schöner Umgebung zuzuschauen!
Dann geht’s vom Himmel unter die Erde: Die Krypta hier ist riesig, mit vielen Gängen und verschiedensten Kapellen, die den unterschiedlichen Persönlichkeiten gewidmet sind.
Darunter zum Beispiel:
Voltaire (1694 – 1778), Philosoph
Jean-Jacques Rousseau (1712 – 1778), Philosoph
Jacques-Louis David (1748 – 1825), königlicher Hofmaler
Louis Braille (1809 – 1852), dem Erfinder der Blindenschrift
Victore Hugo (1802 – 1885), Schriftsteller
Émile Zola (1840 – 1902), Schriftsteller
Marie (1867 – 1934) und Pierre Curie (1859 – 1906), Physiker/in und Chemiker/in
Panthéon
Zur Geschichte
Schon seit dem 5. Jahrhundert stand an der Stelle des heutigen Panthéon eine Kirche. Die Heilige Genoveva, Schutzheilige von Paris, welche die Stadt vor den Barbaren geschützt hatte, wird 512 in der Basilika bestattet.
Nach schwerer Krankheit, die er (angeblich) durch Anrufung der Schutzheiligen überstand, beschließt Ludwig XV. im Jahr 1744 zu Ehren von Genoveva ein glanzvolles Bauwerk errichten zu lassen. Während weiterer zehn Jahre wurde die Finanzierung der königlichen Baustelle sichergestellt, unter anderem durch eine Erhöhung der Lotteriesteuer!
Die Errichtung der neuen Basilika wird schließlich 1755 dem bis dahin weitgehend unbekannten Architekten Soufflot erteilt. Sein Ehrgeiz ist es, dass sich sein Bauwerk mit dem Petersdom in Rom messen kann!
Soufflot starb 1780, Jahre bevor das Gebäude fertiggestellt wurde. Nicht einmal die Kuppel hatte er beginnen können. Das Panthéon wird von seinem Mitarbeiter Rondelet 1790 beendet, der den Trägerbalken aus Eisenbeton erfunden hatte, um so den Bau der großen Fassade zu ermöglichen. Um diese neue architektonische Idee zu verwirklichen, waren somit auch neue Techniken nötig.
Das Ausmaß dieses Architekturprojekts wurde von Ludwig XV. bestimmt. Angesiedelt inmitten des religiös vielseitigen Viertels sollte dieses Bauwerk das Ansehen der gespaltenen Kirche wiederherstellen.
Die Kirche besticht durch ihren Mix aus verschiedenen Stilen: tempelartige Säulen, Ornamente sowie Einflüsse aus Korinth und der Toskana, vereint mit einem in der Mitte angebrachten griechischen Kreuz. Der Innenraum ist gotischen Kathedralen nachempfunden: Eleganz schlanker Säulen und Rippengewölbe der gotischen Bauweise statt schweren Stützen der klassischen Kunst. Dementsprechend ist auch jeder der vier Kreuzarme von Seitenschiffen umgeben.
Außerdem durchflutet Soufflet das Bauwerk mit Licht, indem er 45 hohe Fenster errichten lässt. Viele dieser Fenster wurden aber im Verlauf der Geschichte zugemauert, um die Grabesatmosphäre zu intensivieren.
Denn kurz nach der Fertigstellung wurde das Panthéon von den Führern der Französischen Revolution als Ruhmeshalle genutzt. 1791 war man nämlich auf der Suche nach einem würdigen Ort für die Bestattung des Revolutionsführer Mirabeau und beschloss, die Kirche in eine Gedenkstätte umzugestalten, um die bedeutenden Männer der Nation zu ehren. So entstand das Panthéon.
Napoléon I. beschloss, die entscheidenden Unterstützer des Staates in der Krypta zu ehren, wodurch das Kirchenschiff zur Kultstätte wurde. Nach dem Tod von Victor Hugo im Jahr 1885 wurde der Zweck der gigantischen Basilika umgewidmet, um seine sterblichen Überreste dort bestatten zu können.
Das Kirchengebäude musste also definitiv für profane Zwecke herhalten: wichtige Personen der französischen Geschichte sollten hier mit Denkmälern präsentiert werden und im Untergeschoss sollten deren Gräber zu finden sein.
Dem ist noch immer so, denn bis heute entscheidet der Präsident der Republik, welche Franzosen in dieser Stätte geehrt werden sollen: Politiker, Schriftsteller, Wissenschaftler, Widerstandskämpfer und Verteidiger des Vaterlands.
Offizielle Webseite des Pantheons (FR/EN): www.paris-pantheon.fr
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2019 – 2024
Mit Unterstützung von Jacqueline Glarner