Vermeer Ausstellung
Amsterdam
Vermeer Ausstellung
Amsterdam
Macht euch bereit für die
Ausstellung Vermeer im Rijksmuseum
Vermeer
Ausstellung im Rijksmuseum, Amsterdam
10. Februar bis 4. Juni 2023
Jan Vermeer van Delft schuf in seinem Leben nur 37 Gemälde.
Im Vergleich zu seinen Zeitgenossen und anderen Malern sehr, sehr wenig. Das macht seine Arbeiten so besonders.
Und natürlich auch die Art und Weise WIE und WAS Vermeer malte, macht ihn zu einem Ausnahmetalent.
In der Jahrhundertausstellung im Rijksmuseum könnt ihr zum ersten Mal 28 von diesen 37 Werken in EINER Ausstellung bewundern!
Das gab es noch nie!
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Was wird
gezeigt?
Die Museen der Welt haben sich quasi zu dieser einmaligen Ausstellung vereint und stellen dem Rijksmuseum ihren Vermeer zur Verfügung.
Darunter die
- The National Gallery, London
- The Metropolitan Museum of Art, New York
- Mauritshuis, Den Haag
- The Frick Collection, New York
- Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
- National Gallery of Art, Washington
- Städel Museum, Frankfurt am Main
- Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie
- Musée du Louvre, Paris
Seht die großen Highlights wie
- das Milchmädchen
- das Mädchen mit dem Perlenohrring (leider wird sie nur bis zum 30. März Teil der Ausstellung sein)
- der Geograf
- die Spitzenklöpplerin
- Brief lesendes Mädchen am offenen Fenster
Alles Wichitge
auf einem Blick
Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch: 9.00 – 18.00 Uhr
Donnerstag, Freitag und Samstag: 9.00 – 22.00 Uhr
Sonntag: 9.00 – 18.00 Uhr
Preise:
30 Euro für Erwachsene
freier Eintritt für Personen unter 18 Jahren
freier Eintritt für ICOM Mitglieder
2x Achtung:
- Ihr müsst ein spezielles Vermeer-Ticket haben. Das reguläre Ticket des Rijksmuseum beinhaltet KEINE Vermeer-Ausstellung!
- Leider ist das Ticket über Tiqets etwas teurer. Ihr würdet damit aber die Arbeit an meiner Webseite mitunterstützen. Vielen Dank im Voraus also! 😀
Anfahrt:
Museumstraat 1, 1071 XX Amsterdam, Niederlande
Die Ausstellung ist im „Philips Wing“
Einlass: Es gibt einen separaten Eingang für die Ausstellung im Durchgang unter dem Museum.
Audioguide:
leider nein
Führungen:
leider nein
Auch der Besuch der Ausstellung mit einem eigenen (externen) Guide ist nicht gestattet.
Der Besuch von Schulklassen ist auch nicht erlaubt.
Informationen & Tipps:
- Fotografieren ohne Blitz ist erlaubt.
- Die Sammlung kann mit dem Ticket auch besucht werden: plant die Zeit aber richtig ein!
- Die Ausstellung ist auch für Kinder geeignet
- Es wir einen offiziellen Katalog und viel Begleitmaterial zu dieser Ausstellung geben!
Was gibt es
zu sehen?
28 Werke von Vermeer, das ist eine Ansage! Die Themen dieser Werke variieren von Historienbildern über moralisierende Bilder, Frauendarstellungen, Darstellungen von Wissenschaften, Stadtansichten und Allegorien.
Und die meisten dieser Themenbereiche werden in typische Genreszenen des Delft des 17. Jahrhunderts gesetzt. Das ist spannend, da man sich zugleich ein Bild des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden machen kann.
Warum findet die Ausstellung im Rijksmuseum statt? Ganz einfach! Das Rijksmuseum kann 4 von den 37 Werken sein Eigen nennen. Dazu ist Vermeer Niederländer!
Ich werde die Ausstellung Anfang Februar besuchen und euch dann in diesem Blogartikel alles Spannende erklären und meine Bilder mit euch teilen.
Bis dahin gibt es hier schon einmal eine Auflistung der Werke!
Die Historienbilder
- Christus bei Maria und Martha,1654-55, Leihgabe aus der National Galleries of Scotland, Edinburgh. 1654-55
- Diana mit ihren Gefährtinnen, 1655-56, Leihgabe aus Mauritshuis, Den Haag
- Saint Praxedis, 1655, Leihgabe der Kufu Company Inc., Nationalmuseum für westliche Kunst, Tokio
Stadtansichten:
- Ansicht von Delft, 1660-61, Leihgabe aus Mauritshuis, Den Haag
- Ansicht von Häusern in Delft, bekannt als „Die kleine Straße“, 1658-59, Bestand des Rijksmuseum, Amsterdam
Frauendarstellungen:
- Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster, 1657-58, Leihgabe der Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
- Frau in Blau liest einen Brief, 1662-64, Bestand des Rijksmuseum, Amsterdam
- Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge, 1664–67, Leihgabe aus Mauritshuis, Den Haag
- Die Spitzenklöpplerin, 1666–68, Musée du Louvre, Paris
- Die Milchmädchen, 1658-59, Bestand des Rijksmuseum, Amsterdam
- Eine junge Frau, die an einem Virginal steht, 1670–72, Leihgabe der National Gallery, London
- Frau, die eine Waage hält, ca. 1662–64, Leihgabe der Nationalgalerie, Washington
- Junge Frau mit einer Laute, 1662–64, Leihgabe des Metropolitan Museum of Art, New York
- Eine schreibende Dame, 1664–67, Leihgabe der National Gallery of Art, Washington
- Mädchen mit Flöte, 1664–67, Leihgabe der National Gallery of Art, Washington
- Mädchen mit dem roten Hut, 1664–67, Leihgabe der National Gallery of Art, Washington
- Junge Frau, die an einem Virginal sitzt, c. 1670–72, Sammlung Leiden, New York
Moralisierende Bilder:
- Der Liebesbrief, 1669-70, Bestand des Rijksmuseum, Amsterdam
- Die Kupplerin, 1656, Leihgabe der Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
- Offizier und lachendes Mädchen, 1657-58, Leihgabe der Frick Collection, New York
- Das Glas Wein, c. 1659-61, Leihgabe der Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie
- Mädchen bei ihrer Musik unterbrochen, c. 1659–61, Leihgabe der Frick Collection, New York
- Frau mit Perlenkette, c. 1662-64, Leihgabe der Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie
- Herrin und Magd, c. 1665–67, Leihgabe der Frick Collection, New York
- Frau, die einen Brief schreibt, mit ihrer Magd, 1670–72, Leihgabe der National Gallery of Ireland, Dublin
Darstellung der Wissenschaften:
- Der Geograf, 1669, Leihgabe aus Städel Museum, Frankfurt am Main (mein alter Freund aus meiner Frankfurter-Zeit)
Allegorien:
- Allegorie des katholischen Glaubens, 1670–74, Leihgabe des The Metropolitan Museum of Art, New York
Wer war
Vermeer?
Johannes Vermeer war ein niederländischer Barockmaler, der im 17. Jahrhundert lebte. Er ist bekannt für seine realistischen und sehr detaillierten Gemälde, die oft häusliche Szenen und das Alltagsleben darstellen. Vermeer war zu seinen Lebzeiten nicht sehr bekannt, was an der vielleicht geringen Anzahl von nur 37 Werken lag, die meist nur an einen Kenner- und Liebhaberkreis verkauft wurden.
Im 18. Jahrhundert geriet er fast ein wenig in Vergessenheit, aber ab dem 19. Jahrhundert wurden seine Gemälde wieder geschätzt und wegen ihrer Verwendung von Licht und Farbe bewundert. Seine vielleicht berühmtesten Werken sind „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ und „Die Milchmagd“.
Johannes Vermeer wurde 1632 in Delft, Niederlande, geboren. Er war der Sohn von Reynier Janszoon, einem Weber und Seidenhändler, und Digna Baltus. Er heiratete 1653 Catharina Bolnes und sie hatten zusammen 15 Kinder. Die Ehe wurde von der Mutter Catharinas, Maria Thins, erst nicht gutgeheißen, denn er war Calvinist und Catharina katholisch. Es kam aber trotzdem zu der Eheschließung. Sie lebten dann sogar im Hause der Schwiegermutter. Trotz einer großen Familie konnte Vermeer am Anfang eine erfolgreiche Karriere als Maler aufrechterhalten, hatte aber noch eine weitere Einkunftsquelle. Er war Mitglied der Delfter Lukasgilde, einer Organisation für Künstler und Kunsthandwerker.
Bei 37 bekannten Werken und ein paar Verschollener, die durch Archivaufzeichnungen bekannt sind, malte er im Schnitt zwei Bilder im Jahr. Nicht viel im Vergleich zu Rembrandt oder Rubens.
In seinen letzten Jahren kam es deswegen und wegen des französisch-niederländischen Krieges (1672-1678) zu einer Verschlechterung der finanziellen Lage der Familie. Sie mussten Kredite aufnehmen und um Schuldenerlasse bitten. Nicht gerade das Leben eines erfolgreichen Künstlers…
1675 wurde Vermeer dann krank und starb innerhalb weniger Tage. Sein Grab ist heute noch in der Familiengruft in der Oude Kerk in Delft zu besuchen. Seine Frau musste wegen der Schulden auf das Erbe verzichten.
Heute erzielen die Werke Vermeers aber hohe Auktionspreise und er ist ein anerkannter Künstler, dem jetzt endlich eine solche Ausstellung gewidmet wird.
Und trotzdem ist und bleibt er ein Mysterium… Es ist immer noch nicht alles von ihm bekannt und wir wissen auch nicht wie er aussah – es gibt kein Porträt, kein Selbstporträt – keinerlei Hinweise auf eine Selbstdarstellung. Ich hoffe, dass wir durch die Ausstellung etwas mehr von ihm erfahren!
Jan Vermeer war aber in seiner Zeit ein Vorreiter im Bereich von der Gestaltung seiner Werke. Sie waren nicht nur ausgewogen in der Aufteilung und komplex in Struktur, Lichtspiel und Farbnutzung, sie waren zudem auch ungewohnt … ruhig. Die Stille – ihr werdet es merken (oder wisst es auch schon) war Vermeer sehr wichtig. Vielleicht ein Ausgleich vom Trubel in seinem Leben – denn bei 15 Kindern wird es im Hause Vermeer nicht sehr ruhig gewesen sein. 😉
Und auch das 17. Jahrhundert in Delft oder den Niederlanden im Allgemeinen war hektisch – die Stadt und der Handel boomte. Es war viel los auf Land und Wasser, Händel kamen und gingen und die Stadtbewohner hatten alle immer etwas zu tun.
Vermeer versucht da fast entgegenzusteuern, indem er sich auf die Ruhe und Stille konzentrierte. Seine Werke wirken wie eine Pause von dieser Hektik.
Das zeigen die zwei noch erhaltenen Stadtansichten besonders (es gab wohl einmal drei).
Die „Ansicht von Delft“ zeigt gewissermaßen die Ruhe vor dem Sturm am Morgen… Die Turmuhr zeigt nämlich 7 Uhr und noch scheint die Stadt zu schlafen… nur die Milchmagd Vermeers und ein paar andere Personen sind schon unterwegs…
Ein paar Werkbeschreibungen
vorweg...
Auch die „Ansicht von Häusern in Delft, bekannt als „Die kleine Straße“ ist still. Es ist keine besondere Straße, in der viel los ist, vielmehr scheint es eine Seitenstraße zu sein, die Häuser nicht sind nicht die teuersten. Aber diese Straße zeigt uns den Alltag in Delft und ist sehr detailreich dargestellt. Schaut euch das Mauerwerk an! Man sieht eine Magd beim Sticken und eine, die Besen und Wischmopp zur Seite gelegt hat und im Hinterhof etwas erledigt. Kinder spielen vor dem Haus. Das Bild strahlt Ruhe pur aus.
Dann wechselt er aber schon zu Porträts und Genrebildern, die alle in geschützten Haus, in den eigenen vier Wänden dargestellt sind. Die meisten dieser Bilder haben eine Lichtquelle: Immer ist das Fenster links im Bild, von dem dann die Person oder Personengruppe beleuchtet wird. Manchmal ist dieses Fenster auch geöffnet… Und all diesen Werken ist ebenfalls etwas gleich: die Ruhe, das Innehalten, das für sich sein. Und wir dürfen diesen Personen zusehen, bei ihrem Alltag, ihrer Freude und ihren intimen Gedanken.
Ein wunderschönes Beispiel ist das „Milchmädchen„. Die greifbare Ruhe wird nur durch ein Geräusch unterbrochen: die fließende Milch. Konzentriert man sich uneingeschränkt auf dieses Bild, kann man die Milch förmlich fließen hören. Nichts lenkt uns von der Magd und dieser Milch ab.
Aber noch haben wir hier einen gewissen Abstand von der Szene… Das wird bei späteren Werken anders…
Vermeer liebte es zu experimentieren und liebte diese Art von Intimität. Deswegen wagt er den Schritt von alltäglichen Arbeiten hin zu der wirklich persönlichen Umgebung. Und das sehen wir toll im Bild „Frau in Blau mit Brief“.
Sie ist nicht nur noch nicht angekleidet – sie hat noch ihr Nachtgewand an und scheint gerade erst das Bett verlassen zu haben. Wir schauen ihr außerdem beim Lesen eines wichtigen und scheinbar sehr privaten Briefes zu! Nichts lenkt uns wieder von der Frau ab, im Gegensatz – das Blau und das Orange des Nachtgewandes zeihen unseren Blick magisch an und lenken ihn auf den Brief. Ist es ein Liebesbrief? Oder etwas anderes? Wir wissen es nicht…
Zu guter Letzt schauen wir uns fürs Erste noch die „Spitzenklöpplerin“ aus Paris an.
Hier sind wir nun richtig nah an dem Mädchen dran. So nah, dass wir sogar die Fäden sehen könne, mit der sie hantiert. Es ist, als ob wir zu schauen, um es selbst zu lernen. Wir können die Handbewegungen und ihren Atem bei der Arbeit hören. Unfassbar.
Vermeer hat hier zudem eine neue Technik verwendet: Er fokussiert das Mädchen und ihre Arbeit, die Stoffe und Fäden im Vordergrund sind aber alle unscharf – wie bei einem Foto. Er war einer der ersten Künstler, der das machte!
Die Spitzenklöpplerin ist zudem das kleinste Werk Vermeers, der ohnehin nur kleinformatige Werke schuf. Das Werk ist nur 24 x 21 cm groß (oder eben … klein).
Wir sind sehr auf die Ausstellung gespannt! Und freuen uns Vermeer mit euch zu entdecken!
Dieser Vorfreude-Artikel wird dann natürlich überarbeitet und wir erstatten Bericht mit Bild und Text!
Bis bald!
Eure Céline
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023