Ausstellung
Miró - Picasso
Ausstellung
Miró - Picasso
2 Museen 2 Künstler
Doppelausstellung Miro - Picasso
Miro – Picasso
Ausstellung im Picasso Museum und der Fondacio Miro
20. Oktober 2023 bis 25. Februar 2024
Das Jahr 2023 ist Pablo Picasso gewidmet. „Picasso Celebration 1973-2023“ ist das Motto der weltweit stattfindenden Ausstellungen. Man feiert seinen 50. Todestag und ehrt den großen Künstler damit.
Neben Ausstellungen in Wien, Paris und sogar Rom wird nun auch die Heimatstadt seiner Jugend aktiv: Barcelona.
Die Ausstellung in Barcelona wird aber eine Doppelausstellung: 2 Museen, 2 Künstler!
Picasso wird mit seinem katalanischen Freund und Künstler Joan Miró gezeigt. Auch der Tod Miros liegt 2023 exakt 40 Jahre zurück.
Die 50 Jahre währende enge Freundschaft, die die beiden Künstler pflegten, veranlasste sie, in Barcelona Museen zu eröffnen. Die auf Initiative der Künstler gegründeten Museen – Fundacio Miro + Museo Picasso – haben Barcelona auf jeden Fall bereichert. Und mit dieser Ausstellung wird nun ein Fokus auf diese Freundschaft und den ausgewählten Ort Barcelona geworfen.
Die Ausstellung wird sich um sechs chronologische Themenbereiche drehen. Dabei werden über 250 Werke aus internationalen Museen und privaten Sammlungen zu sehen sein. Die zwei Künstler – Miro und Picasso – prägten die Kunst des 20. Jahrhunderts so sehr und das wird man in der Ausstellung deutlich sehen können.
Ausstellungs-
Tickets
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38 EuroDerzeit die einzige Ticketmöglichkeit, die ich anbieten kann. 6 Museen zum halben Preis. Keine Timeslot Reservierung nötig + Skip the line (aktiviert das Ticket aber zuvor in einem anderen Museum!)
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auf einem Blick
Ausstellung:
Miro – Picasso
Dauer der Ausstellung: 20. Oktober 2023 bis 25. Februar 2024
Öffnungszeiten:
Picasso Museum Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 9 Uhr bis 20 Uhr
Fundacio Miro Öffnungszeiten:
Dienstag – Samstag: 10.00 – 20.00 Uhr
Sonntags, 10.00 – 18.00 Uhr
Preise:
Picasso Museum Sammlung + Ausstellung Miro-Picasso nur im Picasso Museum + Audioguide:
19 Euro für Erwachsene ab 26 Jahren
7 Euro für junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren + Senioren ab 65 Jahren
5 Euro für Kinder unter 18 Jahren, Menschen mit Behinderung
Miro Stiftung Sammlung + Ausstellung nur in der Miro-Stiftung:
14 Euro für Erwachsene ab 26 Jahren
15 Euro für Senioren ab 65 Jahren + für junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren
freier Eintritt für Kinder unter 15 Jahren, Menschen mit Behinderung
Kombi-Ticket für beide Museen, aber NUR die Ausstellung (offizielle Seite):
22 Euro für Erwachsene ab 26 Jahren
12,50 Euro für Senioren ab 65 Jahren + für junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren
kostenlos für Kinder unter 18 Jahren
Adressen:
Adresse Picasso Museum:
C/ de Montcada, 15-23, 08003 Barcelona
Adresse Miro-Stiftung:
Parc de Montjuïc, s/n, 08038 Barcelona
Articket:
Das Articket ist derzeit das einzige Ticket, welches ich euch anbieten kann. Der Kauf von regulären Tickets ist nur über die jeweilgen offiziellen Webseiten möglich. Das Articket verbindet den Einlass zu 6 Museen zum reduzierten Preis (38 Euro). Darunter das Picasso Museum und die Miro Stiftung. Mit dem Articket muss man keinen Timeslot reservieren und kann an den speziellen Articket-Einlass!
Tipp: aktiviert das Articket bei einem der anderen 4 Museen, dann kommt ihr noch schneller in die Ausstellung!
ICOM Karte:
Kostenlosen Einlass zu beiden Ausstellungsteilen. Keine vorherige Reservierung nötig.
Die Künstler
Picasso & Miro
Pablo Picasso (1881 – 1973) wurde in Malaga geboren. Aber bereits in jungen Jahren, im Jahr 1895, zog er mit seiner Familie nach Barcelona. Denn sein Vater lehrte Kunst an der Kunstschule „La Llotja“, und Picasso, der schon von seinem Vater viel gelernt hatte und bereits mit 14 Jahren ein wahnsinniges Talent hatte, wurde an dieser Schule als Schüler aufgenommen. (Die Schule La Lotja kann man auch heute noch im Rahmen einer Führung besichtigen.)
Nachdem Picasso kurz in Madrid war und dann 1900 seine erste Ausstellung im Barcelona Künstlercafé Els Quatre Gats hatte und einen Freundeskreis um Ramon Casas und Santiago Rusiñol gepflegt hatte, zog es ihn immer wieder nach Paris. Dort lernte er die Arbeiten von Cézanne und Toulouse-Lautrec kennen und schloss viele wichtige Freundschaften.
Joan Miró (1893 – 1983) aber lernte er erst 1917 in Barcelona kennen. Zusammen arbeiteten sie an verschiedenen Projekten.
Das vielleicht bedeutendste Projekt der beiden war die künstlerische Mithilfe am spanischen Pavillon der Weltausstellung von 1937 in Paris. Hierfür entstand Picassos Guernica! Denn Spanien wollte einen Hilferuf in die Welt senden, befanden sie sich doch mitten im Bürgerkrieg.
Miró steuerte das Werk „Der katalanische Bauer in der Revolution“ (5,50 x 3,60 Meter) bei. Es wurde direkt auf die Wand des Treppenhauses gemalt. Als der Pavillon abgerissen wurde, wurde es vorher abgenommen, aber gilt bis heute leider als verschollen. Einer der Architekten des Pavillons ist übrigens der Architekt der Fondacion Miró in Barcelona: Josep Lluís Sert (1902–1983)
Extra Info: Auch Alexander Calder, ein weiterer guter Freund Picassos, baute seinen „Quecksilberbrunnen“ in der Mitte des Erdgeschosses des spanischen Pavillons.
Zur Ausstellung
Miro - Picasso
Es ist so weit, die Ausstellung ist offiziell eröffnet! Gestern Abend warn Jacqueline und ich auf der Eröffnung und haben uns unter die kunstliebenden Katalanen gemischt, um für euch heute diesen Bericht schreiben zu können!
Einmal vorweg: Diese Ausstellungen lohnt sich!
Ihr könnt entweder nur eines der Häuser besuchen, Picasso zuerst oder doch Miro – ganz egal: die Ausstellung funktioniert trotzdem. Das Konzept ist sehr schlau gemacht. Es handelt sich zwar um eine chronologische Ausstellung, aber die Chronologie wird in beiden Häusern angegangen. Werke vom Museum Picasso sind im Miro Museum zu sehen, und umgekehrt. Gespickt werden die eigenen Sammlungen mit Werken aus internationalen Museen und Privatbesitz: so etwa das Centre Pompidou, Museum Picasso Paris und der Tate.
Einige bekannte Werke sind zusehen mit – uns zumindest – unbekannten Schmuckstücken!
Und es ist tatsächlich das erste Mal, dass die beiden Künstler in Barcelona so nebeneinander und in Bezug gestellt werden. Ein Besuch ist also rundherum ein Muss!
Die Stationen der Ausstellung
1. Das Kennenlernen
a) Barcelona 1917: Gran Teatre del Liceu (Miro Museum)
Picasso stattete 1917 das Ballett „Parade“ im Liceu mit Kostümen und einem Set aus. Der Kubistische Stil Picassos (36 Jahre alt) war für den noch jungen Miro (20 Jahre alt) ein Aha-Erlebnis. So sehr, dass auch er sich dem Kubismus zuwandte!
b) Zweite Begegnung in Paris 1920 (Picasso Museum)
Miró traf Picasso 1920 in Paris zum zeiten Mal. Er hatte ein Päckchen von Picassos Mutter dabei, dass er ihm auslieferte. Dieses zweite Treffen verlief so gut – sie waren sich sofort sympathisch – das Picasso Miro seinem Kunstsammler Freund Paul Rosenberg empfahl, zusammen mit dem Tipp: „Glaub mir, wenn du Maler sein willst, dann bleib in Paris“. Zu dem Zeitpunkt war Miro das natürlich schon, Picasso kaufte, dann bei nächster Gelegenheit eines seiner Werke. Dieses Selbstporträt Miros, könnt ihr auch in dieser Ausstellung finden.
2. Paris und der Surrealismus
Die Arbeiten für das Ballett „The Mercure“ (1924) für das Picasso die Kostüme und das Set designte, ließen einen „neuen“ Picasso zum Vorschein kommen. Einer, der sich vom Kubismus löste und der sich nun den Surrealisten anschloss. Miro sah die Aufführung des Ballettes einen Tag bevor er wieder nach Barcelona ging und er war begeistert! Auch er machte große Schritte in diese Richtung.
In der Fundacio Miro könnt ihr das bedeutende Picasso Werk „Die drei Tänzer“ aus der Tate bewundern: ein Werk, dass eigentlich nicht verliehen wird, dass der derzeitige (deutschsprachige) Direktor der Miro Stiftung Marko Daniel aber laut eigener Aussage „mit Hilfe mehrere Telefonate“ für diese Ausstellungen herbringen konnte.
Picasso begann mit dem Gemälde der „Drei Tänzer“ als realistische Darstellung einer Ballettprobe. Während er an dem Werk arbeitete, verstarb jedoch sein Freund Ramon Pichot. Pichot war der Partner von Germaine Gargello, die von Carles Casagemas erschossen wurde, bevor er dann selbst sein eigenes Leben nahm (1901). Die Erinnerung an dieses tragische Liebesdreieck veranlasste Picasso, seine Herangehensweise zu ändern, indem er die kantigen Figuren noch stärker verzerrte und die Farben extremer machte, und im Allgemeinen das gesamte Gemälde in eine Explosion von Gewalt verwandelte. Liebe, Sex und Tod verschmelzen hier in einem ekstatischen Totentanz, der zu einem Emblem des Surrealismus wurde, wie André Breton in der vierten Ausgabe von La Révolution surréaliste 1925 bemerkte.
Gemälde: Pablo Picasso, „Die drei Tänzer“, 1925, Öl auf Leinwand, Tate Gallery, derzeit ausgestellt im Miro Museum
3. Kriegsjahre
a) Spanischer Bürgerkrieg (Miro Museum)
Wie oben bereits erwähnt ist der spanische Bürgerkrieg dreh und Angelpunkt des spanischen Pavillons zur Weltausstellung 1937 in Paris gewesen. Picassos „Guernica“ entstand und einige Test-Malerein hierfür kann man derzeit in der Miro-Picasso Ausstellung entdecken. Auch Miro beschäftigte sich mit diesem, auhc wenn er 1937 nach Frankreich zog. Das Werk „Mann und Frau vor einem Haufen Kot“ (1935) soll die Tragödie des Krieges verdeutlichen.
Die Ausrichtung und Gestik der deformierten Körper scheint auf eine unmögliche Umarmung hinzuweisen. Die Ausdrucksstärke der Farben steht im Gegensatz zur Schwärze des apokalyptischen Himmels. Die Elastizität der Glieder der Figuren, die wüstenähnliche Landschaft und der Kot, der die Szene beherrscht, sind eine Manifestation von Miros zutiefst pessimistischem Gefühl.
Gemälde: Joan Miro, „Man and Woman in front of a pile of excrements“, 1935, Öl auf Kupfer, 23×32 cm, Fundacio Miro, Barcelona
b) Zweiter Weltkrieg (Picasso Museum)
Miro lebte wegen des Ausbruches des spanischen Bürgerkrieges seit 1937 in Frankreich in Varengeville-sur-Mer, Normandie. Als der Krieg 1939 startete, beschloss er wieder nach Katalonien zurückzugehen. Picasso zog in der Zeit von Paris nach Royan. Während dieser Zeit schuf Miro die Serie Constellations (23 Werke) – das sich mit Zeichen und Symbolen beschäftigte. Miro schaute in diesem Krieg also weg von den Schrecken, während Picasso genau hinsah und sich das auch in seinen Werken spiegelte: bei ihm gab es klaustrophobische Räume, menschliche Gliedmaße und Nahrungsmittel wurden abgebildet – einfach aus dem Grund, weil diese fehlten.
4. Keramiken
Beide hatten ein Faible für Keramiken… Persönlich bin ich kein großer Fan von diesen, aber natürlich dürfen diese in der Ausstellung nicht fehlen. Im Picasso Museum könnt ihr einige Werke beider Künstler betrachten und euch selbst eine Meinung dazu bilden 😉
Keramiken: Pablo Picasso: Vase 2 mit“Fauns and Nymph“, 1948, „Die Eule“, 1951-53, Teller „Owl“, 1957; Joan Miro, Vase 1 „Vase“, 1941-46 und Vase 3 in der Mitte, „Vase“, 1946, derzeit ausgestellt im Picasso Museum
5. Der letzte Aufstand: Picassos Stil und Miros Sprache
In ihren letzten Jahren erlebten beide Künstler ihren populären Höhepunkt. Es gab viele Ausstellungen, darunter sind die wichtigsten Picassos Ausstellung im Palais des Papes in Avignon (1970 + 1973) mit 400 ausgestellten Werken. Picasso war da fast 90 Jahre alt. Für Miro war 81 Jahre alt, als er die Ausstellung im Grand Palais 1974 organisierte. Beide arbeiteten also bis ins hohe Alter hinein. Picasso brachte seine Malerei immer bis an ihre Grenzen, Miro hingegen nahm sich im Alter zurück und versucht seine Kunst auf eine andere Stufe zu heben – eine universelle Expression.
Unser
Fazit
Wir beide – Jacqueline und ich – finden die Ausstellung sehr gelungen und wir freuen uns, dass Barcelona endlich einmal wieder eine Ausstellung zeigt, die international ausgerichtet ist.
Denn es geht um zwei international bedeutende Künstler, Werke aus anderen wichtigen Sammlungen Europas sind extra dafür nach Barcelona gereist und wir glauben, dass diese Ausstellung in zwei Museen eine winterliche Reise nach Barcelona absolut wert ist!
Die Gegenüberstellung der beiden Künstler ist an vielen Stellen sehr gut gelungen, an manchen (wenigen) hätten wir uns gewünscht, dass es noch mehr herausgekitzelt wird, aber hey – wir wollen uns absolut nicht beschweren 😉
Für die Zukunft wünschen wir uns, dass die beiden Museen sich einen permanenten Vergleich der Künstler überlegen. Es kann ja nicht schaden einen Picasso im Miro Museum und einen Miro im Picasso Museum zu zeigen … Just saying! 😀
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023
Mit Erlaubnis des Picasso Museums
Miro-Erlaubnis noch ausstehend, aber der Direktor hat sich über einen Blogartikel gefreut…
Ausnahme Bilder:
Weltausstellungsplakat: Wikipedia.