Picasso Museum Paris
Picasso Museum Paris
Tickets, Öffnungszeiten & Geschichte
Musée Picasso Paris
Das Museum umfasst insgesamt rund 5.000 Ausstellungsstücke und 200.000 Dokumente und Dinge aus dem persönlichen Archiv Picassos.
Picasso ist zwar hauptsächlich für seine Malerei bekannt, aber in Wirklichkeit war er ein Tausendsassa! Deshalb findest du hier Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Keramiken, Illustrationen, Schriftkunst, Konzepte für Theaterstücke und und und…
Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag, 10.30 – 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag, 9.30 – 18.00 Uhr
Meine Bewertung:
Positiv:
Picasso war ein so vielfältiger Künstler, dass das Museum ein echtes Erlebnis ist. Besonders beeindruckend sind die Gemälde (ja, im Stil der Alten Meister!), die er als 13-Jähriger gemalt hat.
Negativ:
Was gehört nun zu den Sonderausstellungen und was zur dauerhaften Sammlung? Das war, zumindest bei unserem Besuch, nicht klar zu erkennen.
Tipp:
Der Audioguide ist wirklich zu empfehlen! Länge und Inhalt der Infos sind genau richtig. Es gibt auch einen Audioguide für Kinder (EN/FRZ)!
Zuletzt aktualisiert: 18.01.2024 | Céline & Anne
Picasso Museum Paris
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Auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Das Museum umfasst insgesamt rund 5.000 Ausstellungsstücke und 200.000 Dokumente und Dinge aus dem persönlichen Archiv Picassos. Die größte Sammlung zu Picasso befindet sich damit nicht im Picasso Museum in Barcelona, sondern in Paris. (Trotzdem scheint das Museum in Barcelona beliebter zu sein…)
Bedeutende Werke Picassos, die im Museum ausgestellt werden, sind unter anderem:
Sein „Selbstbildnis“ und „Celestina“ aus der blauen Periode (1901 + 1904), „Glas, Apfel, Buch“ (1911), „Zwei Frauen die am Strand entlang rennen“ (1922), „Paul als Pierrot“ (1925), „Frau in einem roten Sessel sitzend“ (1932), eines der „Porträts der Dora Maar“ (1937) und „Das Massaker von Korea“ (1951). Anmerkung: Gerne würden wir euch die Werke hier zeigen, aber Picasso ist noch nicht rechtefrei und es darf im Museum nicht für „kommerzielle“ Projekte fotografiert werden.
Picasso ist zwar hauptsächlich für seine Malerei bekannt, aber in Wirklichkeit war er ein Tausendsassa! Deshalb findest du hier Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Keramiken, Illustrationen, Schriftkunst, Konzepte für Theaterstücke und vieles mehr.
Neben Picassos eigenen Werken sind auch Werke anderer Künstler ausgestellt, die Picasso gesammelt hat. Dazu zählen sein Freund Georges Braques, Cézanne, Matisse, Miró und Henri Rousseau. Der Schweizer Bildhauer Diego Giacometti gestaltete 1985 die Innenausstattung des Museums! Möbel, Treppengeländer, Deckenlampen etc. sind von seiner Hand gefertigt. Besonders prunkvoll ist die Treppe vom Erdgeschoss in den ersten Stock.
Im Untergeschoss ist unter anderem eine Dokumentation der Geschichte des Hôtel Salé zu sehen, in dem sich das Museum befindet (siehe unten).
Die vielen Stücke des Museums sind zu wechselnden, thematisch geordneten Ausstellungen zusammengestellt, die sich über insgesamt fünf Stockwerke erstrecken. Ergänzt werden Picassos eigene Werke mit Quellen seiner Inspiration sowie den Werken, in denen andere Künstler sich auf ihn bezogen haben. Aus dem Picasso-Archiv sind Fotos von und Filme über Picasso zu sehen. Außerdem sind ein Teil seiner Tagebücher und seiner Privatbibliothek ausgestellt.
“Ich konnte schon früh zeichnen wie Raffael, aber ich habe ein Leben lang dazu gebraucht, wieder zeichnen zu lernen wie ein Kind.” Dies ist nur eines der Zitate von Picasso, die im Museum zu sehen sind. Sie alle geben einen intimen Einblick in sein Wesen als Künstler und seine Arbeitsweise. Dass Picasso mit diesen Worten nicht übertreibt, wird deutlich, wenn man vor den beeindruckenden Gemälden im Stil der alten Meister steht, die er mit 13 Jahren (!) gemalt hat (“Barfüßiges Mädchen” und “Der Mann mit der Mütze”). Mit 91 Jahren wiederum schuf er dann das Gemälde “Der junge Maler” im Stil eines Kinderbildes.
Wusstest du, dass Picasso eine verletzte Eule aufgenommen und gepflegt hat? Sie hat ihn zu seinen Eulenbildern und -skulpturen inspiriert. Überhaupt sind Tiere eines seiner Themen. Das Museum zeigt Skulpturen, Zeichnungen und Gemälde unter anderem von Katzen, Ziegen und natürlich dem spanischen Nationaltier, dem Stier. Auch Fabelwesen, halb Mensch, halb Tier, interessierten Picasso, Zentaur, Minotaur und Faun sind zentrale Motive vieler der ausgestellten Werke.
Picasso beschäftigte sich intensiv mit Sprache und Literatur und war mit vielen Dichtern und Schriftstellern befreundet. Besonders die Verbindung von Sprache und Malerei faszinierte ihn, wovon unter anderem seine Serie “Il neige au soleil” Zeugnis gibt. Außerdem sind viele seiner über 340 Gedichte und mehrere Theaterstücke und die dazugehörigen Gemälde und Zeichnungen sowie die Bücher, die er mit Illustrationen bereicherte, zu sehen.
Seine vielfältigen Beziehungen zu Frauen inspirierten ihn zu einer ganzen Reihe von Werken. Seine erste Ehefrau Olga hat er vielfach verewigt. Den Gemälden von lesenden Frauen ist ein eigener Raum gewidmet, die Freundschaft mit Nusch Eluard ist durch Gemälde, Briefe und Fotos dokumentiert.
Das wohl bekannteste politische Gemälde von Picasso, “Guernica”, ist hier zwar nicht zu sehen (es hängt im Reina Sofia Museum in Madrid), dafür viele Werke, in denen Picasso seine Kritik am Spanischen Bürgerkrieg und General Franco kundtut, unter anderem der Radierzyklus “Traum und Lüge Francos”.
Picassos grotesker Humor enthüllt sich in seinen “Kritzeleien”, mit denen er gerne Zeitungen und Zeitschriften kommentierte. So verpasste er dem Model auf dem Titel der “Vogue” vom Mai 1951 Picasso-typische Augen und Nase oder versah die Fotografie eines anderen Models mit der Zeichnung eines Lüstlings, der sich von hinten an sie drängt.
Picasso Museum
Zur Geschichte
Das Gebäude
Das Hôtel Salé (salé = gesalzen), in dem sich das Museum befindet, wurde in den Jahren 1656 bis 1559 von Pierre Aubert de Fontenay errichtet, einem Einnehmer der Salzsteuer für die Stadt Paris. So entstand der ursprünglich als Spitzname verwendete heutige Name des Gebäudes. Der nahezu unbekannte Architekt Jean Boullier de Bourges wurde vermutlich von Louis de Vau unterstützt, der auch das Schloss von Versailles plante.
Zunächst lebte und arbeitete hier die Familie Aubert. Später befanden sich unter anderem die Botschaft Venedigs (1668-1688) sowie die Zentrale Schule der Künste und Manufakturen (Ecole centrale des arts et manufactures) (1829) im Gebäude. Später war es wieder in privater Hand. Seit 1962 gehört das Hôtel Salé der Stadt Paris und ist seit 1968 denkmalgeschützt.
Im Jahr 1974, einige Monate nach Picassos Tod, nahmen Pläne zu einem ihm gewidmeten Museum Gestalt an. Die Überlegungen von Kultur-Staatssekretär Michel Guy im Einvernehmen mit Picassos Familie wurden 1975 vom Pariser Stadtrat abgesegnet. Zunächst musste das Gebäude jedoch umfangreich renoviert werden. Unter anderem wurden das Dach, die Fassade, die Wandverkleidungen und das Treppenhaus erneuert. 1985 konnte das Picasso Museum von Paris endlich eröffnet werden.
Von 2009 bis 2014 wurden erneut umfangreiche Renovierungen durchgeführt, während dieser fünf Jahre blieb das Museum für Besucher geschlossen. Ein Teil der Werke ging unterdessen auf Tournee durch die ganze Welt.
Die Sammlung
Picasso hatte bereits zu Lebzeiten geplant, seine persönliche Sammlung von Werken anderer Künstler dem französischen Staat zu schenken. Der französische Kulturminister André Malraux erließ 1968 ein neues Gesetz zur „Erhaltung des nationalen künstlerischen Erbes des Landes“. Die Erbschaftssteuer konnte nun auch in Form von Kunstwerken gezahlt werden.
Im Jahr 1979 vermachten Picassos Erben dem französischen Staat über 3.500 Werke. Weitere Erbstücke stammen aus dem Nachlass von Picassos zweiter Ehefrau Jacqueline im Jahr 1990. Auch Freunde Picassos machten Schenkungen an das Museum. Das Privatarchiv Picassos kam 1992 dazu. Er war bekannt dafür, “alles aufzuheben”, was dazu führte, dass sein Archiv mehr als 200.000 Dokumente, Bücher, Fotografien und Gegenstände umfasst.
Mit den Renovierungen zwischen 2009 und 2014 ging auch eine Neuordnung der Sammlung einher. Technik und Verwaltung wurden ausgelagert und so mehr Platz für das umfangreiche Werk Picassos geschaffen – mehr als doppelt so viele Exponate sind nun gleichzeitig zu sehen. Der Schwerpunkt liegt auf einer thematischen Zusammenstellung, die chronologische Abfolge ist nachgeordnet. Das Dachgeschoss ist der privaten Sammlung Picassos vorbehalten.
Offizielle Webseite des Picasso Museum (FR): www.museepicassoparis.fr
Textrechte: © Céline Mülich, 2019 – 2024
Bildrechte Header + 2 aus der Galerie, ebenso
Mit Unterstützung von Anne Okolowitz
Mit Erlaubnis des Picasso Museums Paris
Bildrechte © Musée nationale Picasso-Paris
Splash + 5. Bild Galerie: © Fabien Campoverde
Galerie: 1. Bild: © Voyez-Vous, Chloé Vollmer-Lo
2 Treppenhausbilder: © Béatrice Hatala, 2014