Dalí Paris
Dalí Paris
Dalí in Paris
Dalí Museum Paris
Das Dalí Paris Museum ist vollends Dali gewidmet. Wir finden hier über 300 Originalwerke: hauptsächlich Skulpturen und Stiche.
Zu sehen sind unter anderem die Skulpturen „Weltraumelefant“, „Alice im Wunderland“ oder auch ein Entwurf seiner „Frau in Flammen“, die im Moco Museum Barcelona zu finden ist
Dali soll hier mit allen Sinnen erlebt werden, deswegen gibt es Musik im Hintergrund und es werden viele Workshops für Klein und Groß angeboten, um selbst einmal zu einem Dali zu werden.
Seit April 2018 kann man das Museum im renovierten Ambiente besuchen. Die Bilder versprechen eine tolle Atmosphäre mit viel Dali! Alles zur Verfügung gestellt von dem Privatsammler Beniamino Levi, einem der größten Kunstsammler und Händler von Salvador Dalí.
Öffnungszeiten:
Täglich, 10.00 – 18.00 Uhr
Meine Bewertung:
Positiv:
So viele beeindruckende Werke in einer Privatsammlung, das ist wirklich außergewöhnlich. Durch die Vielfalt an Genres bekommt man einen tollen Einblick in Dalis Wirken.
Negativ:
Der Preis ist schon recht hoch, aber es lohnt sich trotzdem.
Tipp:
Wer nicht gut zu Fuß ist, sollte die Zahnradbahn hoch zur Basilika nehmen und von dort zum Museum herunterlaufen.
Zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 | Céline & Anne
Dalí Museum Paris
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Was gibt es
zu sehen?
Im Museum sind seit mehr als 25 Jahren über 300 Werke der privaten Sammlung von Beniamino Levi zu sehen: Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Radierungen, Aquarelle, Lithografien, Drucke, Möbel und Haushaltsgegenstände.
Inspiriert wurde Dalí von den größten Künstlern seiner Zeit aus den verschiedensten Bereichen: Design, Mode, Theater, Kino und Literatur. Auch die alten Meister, die Mathematik, Physik, Alchemie, Philosophie und Religion nutzte er als Quelle.
Form und Deformation, die Metamorphose des Materiellen, Realität und Traum, Bewusstes und Unbewusstes waren seine Themen. Daraus entwickelte er Symbole, die sich wie ein roter Faden durch seine Werke ziehen. Die zerfließende Uhr beispielsweise, die symbolisiert, dass Zeit relativ ist und zu der er durch einen in der Sonne zerfließenden Camembert (!) inspiriert wurde. Die menschlichen Körper mit Schubladen, angeregt durch die Lektüre von Freud. Das Ei, christliches Symbol für die Auferstehung, Reinheit und Perfektion, aber auch der Gegensatz zwischen harter Schale und weichem Inneren.
Die Venus mit Schubladen (oder „Frau in Flammen“) ist hier in Paris ebenso zu sehen wie Illustrationen zu Alice im Wunderland, Don Quichotte, Romeo und Julia sowie der Göttlichen Komödie. Auch die bekannten Motive des Elefanten mit den spindeldürren Beinen, der zerfließenden Uhr, dem Hummer-Telefon (sowohl Hummer als auch Telefone hatten starke erotische Konnotationen für den Künstler…) oder das Lippensofa sind hier zu finden. Man kommt nicht umhin, sich zu fragen, was diesen genial-verrückten Geist geprägt hat.
Zeitlebens war Dalí beeinflusst von der Tatsache, dass seine Eltern vor ihm einen Sohn verloren hatten, der ebenfalls Salvador hieß.
„Meine ganze Exzentrik, meine Inkohärenz… ich will beweisen, dass ich nicht der tote Bruder bin, sondern der lebende“, schreibt er einmal.
Ein weiterer großer Einfluss: seine Frau Gala, die er 1929 kennenlernte, als sie ihn mit ihrem damaligen Mann Paul Eluard in Cadaqués besuchte. Die beiden verliebten sich unsterblich, sie wurde zu seiner Muse – und außerdem zu seiner Buchhalterin… 🙂 Sie handelte alle Verträge aus, da Dalí gar keinen Sinn für Geld hatte.
Mit Dalí zu leben und zu arbeiten, muss eine Herausforderung gewesen sein, wie auch Beniamino Levi bezeugte: „Selbst in den einfachsten Konversationen war es schwierig, ihm zu folgen. Er verlieh seiner Kreativität Ausdruck, indem er ein sehr originelles Vokabular benutzte. (…) Seine hyperaktive Vorstellungskraft brachte ihn dazu, die Themen in schneller Abfolge zu wechseln: von der Philosophie zur Astronomie, von den Alten Meistern zur Modernen Kunst…“
Andererseits schaffte Dali es offensichtlich, sich selbst gewissermaßen im Zaum zu halten – und zog auch daraus wieder Inspiration. Nachdem er sich selbst als „paranoid“ diagnostizierte, nutzte er die Psychoanalyse, um „den Schatten das Recht auf ihre eigene Existenz“ zuzugestehen und transformierte sie, indem er ihnen künstlerisch Ausdruck verlieh.
Die Naturwissenschaften mögen ihm als stabiler Rahmen gedient haben, an denen er sich im Fließenden seines Bewusstseins und somit seiner Kunst orientieren konnte. Sogar seinen Platz unter den großen Künstlern selbst definierte er mithilfe der Mathematik: So erstellte er eine Tabelle, in der er Leonardo da Vinci, Picasso, Raphael und andere mit einem Punktesystem bewertete, für Technik, Inspiration, Farbe, Subjekt, Genie usw. Recht unbescheiden bewertet er sein eigenes Genie mit 19 von 20 Punkten.
Zu Recht? Davon machst du dir am besten selbst ein Bild, denn – so unser Fazit – das Museum lohnt sich, trotz de vergleichsweise stolzen Preises von 16 Euro. In jedem Werk lassen sich so viele Details zu entdecken, dass man aus dem Staunen und Reflektieren gar nicht mehr herauskommt. Fast möchte man sagen, der Geist wird inspiriert, frei umherzuschweifen, zu assoziieren, zu träumen – ein Effekt, der Dalí sicher gefallen hätte.
Dalí Museum
Zum Hintergrund
Das Dali Museum in Paris verdanken wir dem italienischen Sammler Beniamino Levi. Schon früh hatte er den Wunsch, den Künstler in seiner Galleria Levi in Mailand zu zeigen. Er war einer der bekanntesten Galeristen Italiens, zu seinen Kunden zählten unter anderem Maria Callas, der Baron von Thyssen und die Familie Agnelli.
In den 1960er-Jahren kuratierte er eine Ausstellung mit Werken surrealistischer Künstler, als man ihm Salvador Dalí (1914 – 1989) vorstellte. Er war elektrisiert – und besuchte Dalí an seinen Wohnsitzen in Paris, New York und Spanien. Besonders begeisterte er sich für einige Skulpturen aus der Anfangszeit von Dalís Schaffen und beauftragte ihn mit einer Serie von Bronzeskulpturen nach der Vorlage einiger seiner berühmtesten Gemälde. Ein Projekt, für das die beiden eng zusammenarbeiteten.
Somit ist es nur folgerichtig, dass Levi dem Museum eine Galerie angeschlossen hat, die vorwiegend die Dalí Sculpture Collection© zeigt. Sie besteht aus 29 Skulpturen, die ikonische Themen von Salvador Dalí verkörpern. Angefertigt werden sie mit der sogenannten Technik der verlorenen Form oder Wachausschmelzung, die bereits in der Antike Verwendung fand und die Dalí für sich entdeckte. Er stellte ein Modell her, gab genaue Anweisungen für die Gestaltung und seine ausdrückliche Zustimmung, das Modell zu vervielfältigen. Produziert werden sie in limitierter Auflage von speziell geschulten Kunstgießern. Nummeriert und mit Echtheitszertifikat kann man sie kaufen – wenn man über das nötige „Kleingeld“ verfügt.
Offizielle Seite des Dalí Paris Museums (FRZ/EN): www.daliparis.com/en
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2023 – 2024
Mit Erlaubnis eines Mitarbeiters vor Ort.