unsere Lieblingsspots
in Paris
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in Paris
5 Sehenswürdigkeiten
von Céline und Anne
Eins der ersten Dinge, die Anne gemacht hat, nachdem sie nach Paris gezogen war: eine Jahreskarte für den Louvre kaufen! Und dann das Glück einer Freiberuflerin genießen und an einem Mittwoch morgen gemütlich durch die fast leeren Räume schlendern… hach! ABER der Louvre bekam bald Konkurrenz: Von Picasso (was für ein vielfältiger Künstler) und Rodin (Skulpturen sind einfach meins).
Céline hat als Halb-Französin natürlich schon eine lange Liste an Pariser Lieblings-Orten angesammelt. Zwei davon – die Tour Montparnasse und Versailles – stellt sie dir hier vor.
Lieblingsspot 1
Der Louvre
Na gut, das ist kein Geheimtipp, ABER der Louvre ist so groß, dass es gar nicht so einfach ist, die besten Kunstwerke zu finden. Deshalb verrate ich dir hier gleich drei meiner Lieblingsspots in diesem wunderbaren Museum.
- Wer würde sich nicht gerne von Amor wach küssen lassen? Der Bildhauer Antonio Canova hat mit “Psyche, wiederbelebt durch den Kuss des Amor” eine besonders schöne Version davon geschaffen. Du findest die Skulptur im Erdgeschoss des Denon-Flügels, Michelangelo-Galerie, Raum 403
- Zurück durch den Saal 406 kommst du zum Daru-Treppenhaus. Hier bietet sich dir ein wirklich atemberaubender Anblick: Die Skulptur “Nike von Samothrake.” Majestätisch thront die Siegesgöttin auf dem Bug eines Schiffes. Sie stammt wahrscheinlich aus dem 2. Jh. v. Chr. und wurde 1863 auf der griechischen Insel Samothraki ausgegraben.
- Folge nun den Schildern “La Joconde”, die dich zur Mona Lisa (Denon-Flügel, 1. Stock, Raum 711) führen. Aber schenke ihr diesmal keine Aufmerksamkeit und dreh dich direkt um: denn dann siehst du das dritte Highlight: “Die Hochzeit zu Kana” von Paolo Caliari, genannt Veronese. Es ist beeindruckende 6,77 m breit, 9,9 m hoch und hat unglaublich viele Details. Hier hat Jesus Wasser in Wein verwandelt… Was uns zu unserem Extra-Tipp bringt…
Extra-Tipp: Wie wäre es nach dem Museumsbesuch mit einem Picknick auf einer der romantischsten Brücken von Paris? Die Pont des Arts liegt direkt hinter dem Louvre zwischen Pont Neuf und Pont du Caroussel und ist nur Fußgängern zugänglich. Auf den Holzplanken lässt sich wunderbar eine Flasche guter französischer Wein entkorken (Flaschenöffner und unzerbrechliche Gläser nicht vergessen) und der Seine beim Fließen zuschauen.
Lieblingsspot 2
Picasso im Marais
Picasso – das ist doch der mit den kubistischen Gemälden? Richtig, aber der spanische Künstler hat noch sooo viel mehr zu bieten. Er war wirklich ein Tausendsassa: Maler, Bildhauer, Illustrator, Poet, politisch engagierter Kriegsgegner, Tierfreund, Kunstsammler…
Das Picasso Museum im Marais-Viertel besitzt mit rund 5.000 Ausstellungsstücken und 200.000 Archivstücken die größte Picasso-Sammlung der Welt! Hier kannst du wirklich in Picassos Welt eintauchen, seine Vielfalt hautnah erleben und ganz nebenbei noch die Inneneinrichtung bewundern, die der Schweizer Bildhauer Diego Giacometti gestaltet hat. Danach solltest du unbedingt einen Streifzug durch das Marais unternehmen. Es ist eins unserer Lieblingsviertel in Paris mit einer wahrhaft bunten Mischung: die LGBTQ-Community ist hier ebenso zu Hause wie die jüdische Gemeinschaft.
Lieblingsspot 3
Museum Rodin
Das Rodin-Museum ist die frühere Wirkungsstätte des französischen Bildhauers und Malers, der vom Unvollendeten fasziniert war. Das Hôtel Biron, ein Rokoko-Stadthaus aus dem Jahr 1732 mit weitläufiger Parkanlage, diente Rodin ab 1911 als Atelier und Wohnhaus. Im Park findest du die beiden bekannten Bronzeskulpturen “Der Denker” und “Das Höllentor”, letzteres gewissermaßen Rodins Lebenswerk, an dem er – mit Unterbrechungen – 37 Jahre arbeitete.
Und dann mach dich auf die Suche nach den vielen weiteren Werken, die sich zwischen den Hecken und Bäumen verstecken! Es macht richtig Spaß, gemütlich umherzustreifen und sie alle zu entdecken! In der Villa kannst du dann die Marmorskulptur “Der Kuss” und die Bronzestatue “Das eherne Zeitalter” bewundern, ebenso wie Rodins Skizzen, Zeichnungen und Keramiken.
Lieblingsspot 4
Montparnasse über den Dächern
„Ich liebe den Blick vom Tour Montparnasse! Von hier aus kann ich sowohl den Eiffelturm als auch Sacré-Coeur gut sehen und der im Moment noch ziemlich hässliche Turm selbst stört die Aussicht nicht ;-)“ meint Céline mit einem Grinsen.
Bis 2024 soll er allerdings ein Upgrade bekommen: Eine gläserne Fassade und begrünte Terrassen. „Da bin ich schon sehr gespannt! Vielleicht muss ich mir dann einen neuen Aussichtspunkt suchen, von dem aus ich auch den Turm bewundern kann.“
Einstweilen empfehle ich dir sehr einen Besuch am späten Nachmittag oder Abend, so dass du Bilder bei Tag, vom Sonnenuntergang und bei Nacht machen kannst. Je nach Wetterbedingungen kannst du die Zeit open air auf dem Dach der 59. Etage oder im Café 360 in der 56. Etage verbringen.
Lieblingsspot 5
Schloss Versailles
Prunkschlösser gibt es in Europa viele, aber die Residenz des “Sonnenkönigs” Ludwig XIV. übertrifft sie alle! Von Saal zu Saal wird es immer noch prächtiger, man kommt aus dem Staunen nicht heraus.
Mein Highlight im Schloss ist – natürlich – der Spiegelsaal. Ein lichtdurchfluteter Raum, der sich fast über die gesamte Länge der Vorderseite erstreckt. 350 Spiegel sind zu 17 großen Spiegelflächen zusammengeschlossen, die der Anzahl der Fenster gegenüber entsprechen. Die prächtigen Deckengemälde, gläsernen Kronleuchter und übermannshohen goldenen Kerzenständer sind einfach überwältigend. Ich kann mir gut vorstellen, dass hier rauschende Feste stattfanden aber auch, dass der König in diesem Dekor seine Macht demonstrierte und politische Verhandlungen führte. Eines der wichtigsten politischen Ereignisse fand allerdings lange nach seinem Tod statt: die Unterzeichnung der Versailler Verträge 1919.
Der riesige Park ist mein zweites Highlight. Hier lässt es sich wunderbar zwischen dem Brunnen der Latona und dem Brunnen des Apollon auf der königlichen Allee flanieren. Im hinteren Teil des Parks befinden sich zwei Lustschlösser, die dem König und der Königin als Rückzugsort dienten. Hier erholten sie sich von den offiziellen höfischen Pflichten im Schloss, was mich nicht wundert, angesichts der Tatsache, dass der Hofstaat um die 1.000 Menschen umfasste! Im Grand Trianon vergnügte sich der König mit seinen Mätressen, das Petit Trianon war das Refugium Marie Antoinettes.
Text- und Bildrechte: Celine Mülich, 2021
Mit Unterstützung von Anne Okolowitz