Galileo Museum Florenz
Galileo Museum Florenz
Galileo Museum Florenz
Museo di Storia della scienza
Das Museo Galileo ist sehr lehrreich und interessant! Auf zwei Etagen gibt es kostbare Sammlungen der Medici und Lothringer Familie zu bewundern. Hier erlebt man, was die Wissenschaft im 16., 17. und 18. Jahrhundert wirklich bedeutet hat. Das Museum ist viel mehr als ein Museum über die Person Galileo Galilei.
Das Museum ist vielfältig und sammelt seit 1927 altertümlicher Werkzeuge und Instrumente von historischer und wissenschaftlicher Bedeutung. Ein Teil der Sammlung geht auf die Medici zurück, ein großer Teil ist Galileo Galilei gewidmet und ein Teil der Sammlung der Astronomie und der Zeit an sich.
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Montag: 9.30 – 18.00 Uhr
Dienstags: 9.30 bis 13.00 Uhr
Meine Bewertung:
Positiv:
Es gibt viel zu sehen - für Erwachsene und Kinder interessant!
Negativ:
Fast etwas zu überfüllt an Objekten - ohne Guide ist man etwas überfordert. Deswegen...
Tipp:
Audioguide vorab laden + Kopfhörer mitnehmen (Es gibt sogar einen extra Guide für Kids!)
Zuletzt aktualisiert: 13.09.2024 | Céline & Susi
Galileo Museum
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Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Im Erdgeschoss gibt es eine kleine Einführung, damit man sich in diesem großen Museum wohl zurechtfindet. Dann geht es auch direkt los!
Im ersten Obergeschoss befindet sich die Sammlung der Familie Medici. Das heißt, es sind dort unzählige Objekte ausgestellt, die im 16. und 17. der Wissenschaft dienten: kleine und große Kompass-ähnliche Gegenstände, zu Messung von Astronomie und Zeit, große Globen, um die Welt darzustellen und mathematische Geräte. Hier dreht es sich um viel mehr als um Galileo! Es ist unglaublich und faszinierend, was damals schon alles möglich – so ganz ohne Internet und Computer!
Am meisten beeindruckt hat uns der Raum III., in der es um den Kosmos geht. In der Toskana wurde während der Zeit der Medici der Kosmografie, also der wissenschaftlichen Beschreibung der Welt, großer Wert beigemessen. Hier steht ein riesiges Objekt, das wie ein Globus aussieht, aber viel mehr ist: Es ist eine kosmische Sphäre! Diese stellt die „universelle Maschine“ der Welt dar, basierend auf den Konzepten, die von Aristoteles entwickelt und von Ptolemäus perfektioniert wurden.
In der Mitte der vergoldeten Kugel befindet sich der Erdglobus. Es sind dort sogar Gebiete abgebildet, die damals fast unbekannt waren. Noch faszinierender ist, dass das Objekt von Antonio Santucci in den Jahren 1588 bis 1593 gebaut wurde! Im 19. Jahrhundert wurde es dann lediglich restauriert.
Um dieses Meisterwerk herum stehen weitere Weltkugeln. Die Medici-Sammlung beinhaltet insgesamt vier Globen, die von dem venezianischen Kosmografen Vincenzo Maria Coronelli (1650-1718) hergestellt wurden. In seinem Buch „epitome cosmografica“ von 1693 beschreibt Coronelli seine Arbeitstechnik. Er klebte handbeschriebene oder gedruckte Blätter, genannt „Zweiecken“, auf Holzkugeln, die mit Gips und Pappmaché überzogen waren.
Im Museo Galileo sind sogar 26 dieser Blätter ausgestellt. Der ganze Raum hat beabsichtigt Ähnlichkeiten mit der dem im Palazzo Vecchio.
In der zweiten Etage geht es interessant weiter. Zu sehen sind neben medizinischen Geräten auch Objekte, die der Chemie oder der Physik genutzt haben oder zur Messung von Elektrizität oder Licht benutzt wurden. Sehr gut und hilfreich sind die Bildschirme mit Videos, die die Funktionsweise bestimmter Geräte erklären!
Im Saal X gibt es 40 Geburtsmodelle aus Terrakotta aus dem frühen 19. Jahrhundert und 30 Kästen mit chirurgischen Instrumenten, entworfen vom italienischer Arzt/österreichischer Militärchirurg Giovanni Alessandro Brambilla (1728-1800).
Im Saal XVIII beeindrucken Objekte für den „alltäglichen Gebrauch“. Zu sehen sind wissenschaftliche Instrumente, die seit dem 18. Jahrhundert zu einem gewöhnlichen Teil der Häuser der wohlhabenden Klassen wurden: Mikroskope, Spiegelteleskope und elektrostatische Maschinen, sowie prächtige Tischuhren, elegante Globen, kunstvoll verzierte Barometer und Thermometer.
Wieder im Erdgeschoß angekommen, kurz bevor es nach draußen geht, gibt es die Möglichkeit, mit ausgestellten Objekten zu interagieren und sie auszuprobieren. Das gibt dem Museum noch einen extra Bonuspunkt!
Im ersten Raum werden die alten Vorstellungen über das Weltall mit der neuen himmlischen Welt verglichen, die Galileo entdeckte. Im zweiten Raum geht es um die Bestimmung der Längengrade in Bezug auf die Zeitmessung, und schließlich werden im dritten Raum einige alte mechanische Uhren ausgestellt.
Wer war Galileo?
Zur Geschichte
Galileo Galilei war ein bedeutender italienischer Wissenschaftler, der im 16. und 17. Jahrhundert lebte. Er gilt als einer der Begründer der modernen Naturwissenschaften und trug maßgeblich zur Entwicklung der Physik, Astronomie, Mathematik und Philosophie bei.
Geboren wurde er 1564 in Pisa und starb 1642 in Florenz, weshalb er für die Toskana einer der bedeutendsten Männer ist. Seine Forschungsergebnisse waren einwandfrei, wurden aber von der katholischen Kirche kritisiert. Seine Meinung, dass Wissenschaft auf empirischen Beweisen beruhen müssen, führte zu einem großen Konflikt mit der Kirche, weshalb Galileo Galilei eine Art Hausarrest verordnet bekam.
Galileo Galilei hatte eine enge Beziehung zur Familie de‘ Medici, insbesondere zu Großherzog Cosimo II. de‘ Medici von Florenz, der ihn finanziell unterstütze. Cosimo II. war ein großer Fan, der vom Wissen Galileis profitierte.
Das Museum wurde übrigens 1927 gegründet und war ursprünglich als das „Institut und Museum für die Geschichte der Wissenschaft“ bekannt. Der Name „Museo Galileo“ wurde erst 2010 nach einer Renovierung der Räumlichkeiten und Inhalte des Museums angenommen. Aber auch heute will das Museum der Dokumentations- und Forschungstätigkeit weiterhin Aufmerksamkeit schenken.
Das Museum befindet sich in der Nähe des Ponte Vecchio und hat so eine perfekte Lage!
Offizielle Webseite des Stibbert Museums (IT/EN): www.museogalileo.it/en/
Textrechte: © Céline Mülich 2023 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.