Ponte Vecchio
Ponte Vecchio
Ponte Vecchio Florenz
Das Herz der Stadt
Italien hat zwei ganz berühmte Brücken: die Rialto Brücke in Venedig und den Ponte Vecchio in Florenz!
Der Ponte Vecchio verbindet die beiden Teile der Stadt und ist nebenbei auch Dreh- und Angelpunkt für Schmuckläden und Goldschmiede!
Achtung: Ab Oktober 2024 wird der Ponte Vecchio saniert. Und das wohl für 2 Jahre… 😔 Aber was muss, das muss!
Meine Bewertung:
Positiv:
Eigentlich ist es nur eine Brücke… Aber in dieser steckt so viel Geschichte… Wenn man in Florenz ist, muss man einfach einmal drüberlaufen!
Negativ:
Nichts. Es ist kostenlos, es ist schön, es ist historisch - alles gut!
Tipp:
Auf Taschendiebe achten ;)
Genießt den Sonnenuntergang von der Ponte Santa Trinita mit Blick auf den Ponte Vecchio!
Zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 | Céline
Ponte Vecchio
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Was gibt es
zu sehen?
Wenn man so durch die Straßen Florenz schlendert, dann kommt man früher oder später auch am Arno und am Ponte Vecchio vorbei. Man kann sagen, dass diese älteste Brücke der Stadt auch das Herz von Florenz ist. Neben dem Dom natürlich.
Der Ponte Vecchio ist aber nicht einfach nur eine Brücke! Rechts und links auf der Brücke befinden sich kleine Häuser, oder besser gesagt kleine Geschäfte. Man kann also nicht überall von der Brücke aufs Wasser schauen – es ähnelt an eine Straße!
Diese Geschäfte sind heute alle Schmuckgeschäfte. Das war aber nicht immer so, dazu mehr im Teil “Zur Geschichte”, aber heute finden wir italienische Juweliere und Uhrengeschäfte hier und überall funkelt und glitzert es.
Die kleinen Häuschen sind mehr als alt! Historisch – vielleicht teilweise aus dem 14. Jahrhundert datierend – man weiß es aber nicht genau. Teilweise hängen diese Häuschen über die Brückenkonstruktion darüber (ahhh) und manch ein Juwelier wohnt wohl auch noch dort!
Diese Art von “Wohnbrücken” gab es im Mittelalter häufiger. In Paris zum Beispiel gab es mehrere davon: der Pont au Change oder auch die Notre-Dame-Brücke waren einst mit Häusern versehen. Und wenn man sich an den Film „Das Parfüm“ erinnert, der in Paris spielt, dann kann man sich auch vielleicht noch erinnern, wie die eine Parfümerie in den Fluss stürzt.
In der Mitte der Brücke haben wir aber dann doch zu beiden Seiten einen Ausblick auf den Arno und die Stadt. Und was auch toll ist, ist der Blick auf den Ponte Vecchio – zur Sonnenuntergangs-Zeit muss man sich einfach nur auf der Ponte Santa Trinita einfinden!
Ponte Vecchio
Zu Geschichte
Vor der heutigen Steinbrücke existierten verschiedene Holzbrücken an dieser Stelle. Doch Hochwasser, das letzte 1333, ließen die Florentiner über eine Steinbrücke nachdenken. Nach zehn Jahren Bauzeit (1335 – 1345) stand schließlich die heutige Brücke. Allerdings weiß man nicht mehr, wer der Bauleiter war.
Was aber gesichert ist, ist, dass der Ponte Vecchio eine der ältesten Segmentbogenbrücken der Welt ist. Soll heißen – die drei Bögen, die keine Halbkreise sind, erlauben eine flache Brücke, obwohl diese eine weitere Strecke “überbrücken” muss.
Die Brücke ist nämlich 84 Meter lang und 32 Meter breit. Und die Bögen sind 27 + 30 + 27 m lang. Mit nur drei Bögen konnte man so 84 Meter überbauen.
Die Häuser beherbergten früher Schlachter und Gerber. Berufe, die viel Müll verursachten und sehr stanken. Der Müll wurde einfach in den Arno gekippt… Pferdeurin wurde von den Gerbern genutzt. Mehr muss man wohl nicht sagen…
Dann wurde 1565 eine Änderung am Ponte Vecchio vorgenommen. Der sogenannte Vasarikorridor für die Medici entstand. Warum? Und was ist dieser Korridor?
Da die Schlachter und Gerber so stanken und die Medici auf der einen Seite des Flusses ihr Wohnhaus – den Palazzo Pitti hatten, und auf der anderen Seite im Palazzo Vecchio arbeiteten, mussten sie immer diese Brücke überqueren. Und das stank ihnen. 😉
Über eine Seite der Brücke wurde – von Säulen getragen – ein Gang gebaut. Dieser Gang reicht vom Palazzo Vecchio, über die Uffizien, über den Ponte Vecchio bis zum Palazzo Pitti. Es war also kein Kontakt mit dem normalen Volk mehr nötig! Der Gang war teilweise sogar mit Kunstwerken geschmückt! Nicht schlecht…
Der Vasarikorrido kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden – diese sind sehr selten und recht teuer…
Auch wenn 1565 die Planung des Ganges losging, wurden auch die bestehenden Handwerke auf der Brücke verboten. Per Dekret ließ Cosimo I. de’ Medici nur noch das Goldschmiedehandwerk dort zu. Sie stanken nicht, hatten keine Abfälle und waren einem Medici angemessener. 😉
Während des Zweiten Weltkrieges hatten die Florentiner Glück – die Brücke wurde nicht nur nicht beschädigt, sie wurde ausdrücklich vor der Zerstörung verschont. Die einzige Brücke der Stadt, die stehen blieb: angeblich auf Geheiß Hitlers oder auch Konsul Gerhard Wolf.
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2022 – 2024