Palazzo Vecchio
Palazzo Vecchio
Palazzo Vecchio
Palazzo della Signoria
Der Palazzo Vecchio, auch Palazzo della Signoria genannt, gehört zu den bekanntesten Gebäuden in Florenz! Die großen Säle beeindrucken vor allem aufgrund der Fresken an den Wänden.
Aber ist er von Innen wirklich sehenswert? Finde es hier heraus!
Der Ausblick vom Turm ist allerdings erstklassig!
Öffnungszeiten:
Täglich: 9.00 – 19.00 Uhr
Donnerstags nur: 9.00 – 14.00 Uhr
Meine Bewertung:
Positiv:
Das Museum ermöglicht einen entspannten Besuch, ohne dass man von einem Übermaß an Meisterwerken “erschlagen” wird. Der Besuch des Torre di Arnolfo ist uns sogar 4 Sterne wert!
Negativ:
Unübersichtliche Raumgestaltung. Das Museum gibt wenig her... Schade!
Tipp:
Wenn du nicht viel Zeit hast, buche nur den Aufstieg zum Turm, denn der Weg nach oben führt auch durch ein paar Räume des Palazzo Vecchio.
Zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 | Céline & Susi
Palazzo Vecchio
Tickets
Hinweis: Die Online-Tickets der Anbieter Tiqets, Museument und GetYourGuide sind sehr viel teurer als vor Ort oder über die offizielle Webseite. Unter den Anbietern ist GetYourGuide der günstigste. Tiqets bietet als einzige Plattform eine Kombination aus Palazzo Vecchio und Turm an.
Alle Anbieter haben einen Videoguide im Preis enthalten, der aber nur zum Teil die 10 Euro Unterschied rechtfertigen. Bitte beachtet das.
Aber ich würde das Ticket jederzeit vorziehen. Das Buchen über die offizielle Seite ist einfach nur kompliziert!
- Man kann beide Tickets NICHT auf einmal wählen (Palazzo + Turm)
- Man kann nur 2 Monate in Voraus buchen
- Bei meinem Test war der Turm an allen Tagen ausverkauft.
Alles wichtige
auf einen Blick
Vor dem Palazzo
Piazza della Signoria
Vor dem Eingang des Palazzo Vecchio sammeln sich fast täglich kleine Menschen-Gruppen. Nicht, weil hier die Warteschlange beginnt, sondern aus verschiedenen Gründen!
Zum einen findet man hier „den“ David von Michelangelo. Es handelt sich dabei aber lediglich um eine Kopie der Statue. Das Original stand bis 18XX an dieser Stelle. Aus konservatorischen Gründen ist das Original heute aber in der Galleria dell‘ Accademia zu bewundern.
Zu seiner Rechten finden wir Donatellos “Judith und Holofernes”, auch eine Kopie. Zu Davids linken sehen wir eine weitere kolossale Figurengruppe: „Herkules und Cacus“ von Baccio Bandinelli.
Diese drei Statuen und der Palazzo Vecchio an sich sind aufgrund ihrer Bekanntheit schon beinahe Wahrzeichen der Stadt.
Ein weiterer Grund für das erhöhte Menschenaufkommen vor dem Eingang zum Palazzo Vecchio ist eigentlich ganz simpel: durch das Nadelöhr zwischen Palazzo Vecchio und der Loggia dei Lanzi geht es zu den Uffizien 😉
Weitere Wahrzeichen der Stadt sind der „Marzocco“, ein Löwe mit dem Stadtwappen, auf dem eine rote Lilie zu sehen ist. Er steht weiter links, neben dem Neptunbrunnen von Ammananti. Der originale Marzocco (1420 auch von Donatello geschaffen) ist übrigens im Museo Bargello ausgestellt.
Im Palazzo Vecchio
Was gibt es zu sehen?
Betritt man das Gebäude über den Haupteingang, gelangt man zuallererst in einen Innenhof, in welchem in der Mitte ein Brunnen aus dem 15. Jahrhundert, eine kleine Bronzefigur (Kopie) mit einem Delphin von Andrea del Verroccio steht.
An den Wänden wurden im 16. Jahrhundert anlässlich der Hochzeit von Francesco I. de’ Medici und Johanna von Österreich 18 Fresken angebracht. Durch dieses Hintergrundwissen ist auch verständlich, warum der Künstler Giorgio Vasari Städte wie Graz, Wien oder Freiburg im Breisgau gemalt hat. Während man den Innenhof kostenlos besichtigen kann, benötigt man für die weiteren Säle eine Eintrittskarte.
Der erste Saal in der ersten Etage ist mit Sicherheit der größte im gesamten Gebäude: der Saal der Fünfhundert (Sala dei Cinquecento) aus dem 15. Jahrhundert, mit seiner Größe von 54 x 22 Meter.
Eigentlich sollten Leonardo da Vinci und Michelangelo jeweils ein Wandgemälde schaffen. Fertiggestellt hat keiner der beiden ihre Werke. Michelangelo hat nicht mehr als seine Skizze gemacht und da Vinci ließ sein Gemälde unvollendet.
Der Saal wurde im Auftrag von Cosimo I. de’ Medici im 16. Jahrhundert umgestalten. Während diesen Bauarbeiten ging auch das Bild von Leonardo da Vinci verloren. Dennoch gibt es heute noch riesige Gemälde in diesem Raum zu sehen, die die Geschichte von Florenz und Cosimo I. erzählen.
Bevor man den Saal der Fünfhundert verlässt, um in das Studierzimmer von Francesco I. zu gehen, sollte man unbedingt die Statue von Vincenzo de’ Rossi genau betrachten: Eine fast 3 Meter hohe Marmor-Statue von „Herkules und Diomedes“, deren Anblick vor allem bei Männern einen durch Schmerz verzogenen Gesichtsausdruck hervorrufen könnte.
In der „Sala di Leone X“ (zwischen 1555 und 1562 von Vasari gebaut) sieht man noch den ursprünglichen Boden aus rotem und weißem Terrakotta von Santi di Michele Buglioni. In der Mitte steht eine Bronzestatue aus dem 20. Jahrhundert: Kämpfer mit Schwert. Die Holzdecke des Raums ist vergoldet und die Fresken an den Wänden stellen Episoden aus dem Leben von Leo X. dar.
Im 2. Stock befinden sich so einige Überraschungen! Die Räume (quartiere genannt) von Eleonora da Toledo und ihrem Gatten Cosimo I. sind vor allem wegen der vielen, detailreichen Wandmalereien und die Skulpturen sehenswert. Die Kapelle der Großherzogin wurde von Bronzino (1503 – 72) ausgemalt und ist wunderschön. Man sieht, wo das Geld in Florenz zu Hause war…
Auch einen riesigen Globus, der im sogenannten Landkartensaal steht im 2. Stock. Hier hängen mehr als 50 Karten aus dem 16. Jahrhundert an den Wänden. Und wer hinter die Holztüren in den Gemächern der Familie Medici blickt, sieht, dass diese Mini-Toiletten mit Waschbecken in den Mauern eingebaut hatten – sehr praktisch! 🙂
Übrigens: Wer es nicht noch bemerkt hat, die Räume sind nach Familienmitgliedern der Medici benannt.
Ausicht pur
Torre di Arnolfo
Wer ganz nach oben, auf den Torre di Arnolfo, möchte, muss nochmals nach unten und wird dann von einer Begleitperson nach oben geführt. Oder man besucht eben nur diesen Turm.
Den Namen trägt der 95 Meter hohe Wachturm von Arnolfo di Cambio, der diesen entworfen hatte. Es sind 223 Stufen bis zur Plattform, von der man einen faszinierenden Ausblick auf die Stadt hat.
Zuerst steigt man Treppe für Treppe hinauf und gelangt auf den Wehrgang, der rund um den Palazzo Vecchio verläuft. Auf halber Höhe befindet sich eine Zelle, die als Alberghetto bezeichnet wird. In dieser wurden zum einen Cosimo il Vecchio (Cosimo de’ Medici (genannt il Vecchio), Staatsmann, Bankier, der die Geschicke von Florenz lenkte) 1433 und Girolamo Savonarola (Dominikaner und Kirchenreformator) 1498 gefangen gehalten. Der Erste, weil ihm vorgeworfen wurde, sich gegen die Republik verschworen zu haben, der Zweite wartete hier auf seine Hinrichtung als Ketzer auf der Piazza della Signoria.
Danach führen weitere Treppen hoch auf die Aussichtsplattform in luftiger Höhe. Und der Ausblick hat es mal wieder in sich. Diesmal hat man sogar die Kuppel des Domes mit auf den Bildern, was ja von der Kuppel selbst nicht möglich ist 😉
Man sieht die Santa Croce, die Kathedrale Santa Maria del Fiore, den Boboli Garten, Bardini Garten und die Piazzale Michelangelos. Ein Rundumblick!
Palazzo Vecchio
zur Geschichte
Der Palazzo Vecchio (übersetzt: alter Palast) war ursprünglich der Sitz der Zunftvorsteher. Mit dem Bau des Gebäudes wurde 1299 begonnen. Drei Jahre später war es auch schon fertiggestellt. Von hier wurde die gesamte Toskana, inklusive Florenz, regiert. Er war der Sitz der Signoria (Stadtherrschaft), weshalb der Palazzo nach wie vor so genannt wird.
Sein heutiges Aussehen gehen auf die Entwürfe von Arnolfo die Cambio (13. Jahrhundert) und die Umbauarbeiten von Cosimo I. de’ Medici (16. Jahrhundert) zurück. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde der Palast erweitert, ohne sein bekanntes Aussehen stark zu verändern. Vor allem die Innenräume wurden in dieser Zeit ausgeschmückt, um den Ansprüchen der dort wohnenden Familie Medici gerecht zu werden.
Doch mehr als 25 Jahre hat die Familie hier gar nicht gelebt. Die Großherzöge Medici sind nämlich in ihre „neuen“ Unterkunft, in den Palazzo Pitti gezogen. Dieser Umzug ist der Grund, warum der Palazzo als “vecchio”, also alt bezeichnet wird.
Im 19. Jahrhundert fungierte das Gebäude als Sitz des neuen Königreiches Italien. Heute ist der Palazzo Vecchio das Rathaus und ein Museum.
Offizielle Website des Palazzo Vecchio (IT/EN): www.musefirenze.it
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2021 – 2024
Mit Unterstützung von Susanne Vukan.