Kuppel des Doms in Florenz
Kuppel des Doms in Florenz
Die Kuppel der
Santa Maria del Fiore
Der Besuch der Kuppel Brunelleschis ist vielleicht das einzigartigste Erlebnis in Florenz!
Nicht günstig, aber vielfältig in jeder Hinsicht! Man bekommt hier nicht nur einen besonderen Blick hinter die Kulissen der Kathedrale Santa Maria del Fiore, man kann sich zudem noch auf Abenteuer, Sport, Kunst, Architektur und eine grandiose Aussicht einstellen!
Bestes Ticket dafür:
Der Brunelleschi Pass für 52 Euro (Der Besuch des Campanile ist hier auch inklusive)
Deutschsprachige Führung inkl. Dom Innere, Dommuseum und Kuppelbesuch für 74,99 Euro
Vor Ort nur die Kuppel buchen: 20 Euro (kann im Sommer allerdings ausgebucht sein… – Hohe Nachfrage)
Meine Bewertung:
Positiv:
Für mich waren die Aussicht, Abenteuer beim Erklimmen der Kuppel und der Blick ins Innere der Kuppel die Höhepunkte.
Negativ:
Der Preis für den Besuch der Kuppel ist relativ teuer. Aber das lohnt sich! Der Besuch der Kathedrale an sich aber nicht sooo - siehe meinen separaten Bericht!
Tipp:
Nur für Menschen OHNE Platz- und Höhenangst und OHNE Herzprobleme. Nichts für Menschen, die keine 463 Stufen erklimmen können! Nicht für Schwangere! Ich würde Kleinkinder nicht mitnehmen, es gibt aber kein offizielles Mindestalter.
Zuletzt aktualisert: 05.06.2024 | Céline
Dom Florenz Kuppel
Tickets
Anmerkung: Der Brunelleschi Pass ist über die offizielle Seite 19 Euro günstiger.
Tiqets bietet den Preis wie bei einem Kauf vor Ort an.
ABER:
- Die Buchung über Tiqets ist einfacher + auf Deutsch möglich.
- Vor Ort könnte der Besuch der Kuppel schnell ausverkauft sein.
- Ihr unterstützt unsere Arbeit an dieser Webseite mit dem Kauf über Tiqets!
Alles wichtige
auf einen Blick
Mein erfahrungsbericht
Wie läuft das Ganze ab?
Ich hatte damals das Ticket für den Besuch der Kuppel ohne Führung gekauft. Ich habe also 30 Euro allein für den Einlass bezahlt. Mein Ticket gibt es leider nicht mehr. Man kann die Kuppel aber nach wie vor vor Ort kaufen. Das kann in der Hochsaison aber dazu führen, dass der Besuch ausgebucht ist.
Derzeit kann man den Besuch online nur in Kombination mit dem Brunelleschi-Pass, dem Florenz Pass oder einer Führung buchen.
Florenz Pass: Inklusive Uffizien und Galleria dell’Accademia, sowie dem Brunelleschi Pass.
Brunelleschi Pass: inklusive Kuppelbesuch, Campanile, Baptisterium, Santa Reparata und das tolle Dommuseum.
Giotto Pass: Campanile, Baptisterium, Santa Reparata und das Dommuseum.
Deutschsprachige Führung auf der Kuppel: Dauer: 1 Stunde
Auch wenn es mein Ticket an sich nicht mehr gibt, sind die Abläufe mit diesen beiden Pässen nicht anders. Lest also meinen Erfahrungsbericht, um euch auf euren Besuch der Kuppel vorzubereiten!
Vor dem Einlass
Wo ist der Eingang?
Ich habe also mein Ticket für den Kuppelbesuch in ausgedruckter Form dabei. Und da ich meinen vorherigen Besuch beim Leonardo Museum etwa früher beendet hatte als gedacht, war ich auch früher hier als erwartet! Also habe ich erst einmal die Lage abgecheckt.
Der Einlass für die Kuppel ist zum Glück nicht mit der meterlangen Warteschlange für den Dom verknüpft – puh, sonst wäre ich doch zu spät.
Wenn man auf die Fassade der Kathedrale schaut, befindet sich der Einlass zur Kuppel auf der linken Seite, kurz vor der Rundung eine kleinere Tür. Und hier ist man dann richtig.
Nach und nach trudelten immer mehr Menschen ein, denn die Kuppelbesichtigungen fanden immer halbstündig statt.
Nachdem man das Ticket vorgezeigt hat, begibt man sich durch einen engen Gang zu einem Securitycheck, der gefühlt aber nicht ganz so ernst genommen wurde 😉
Und dann ging es auch schon die ersten Treppen hoch. Ohne Begleitung, aber offen gestanden, der Weg war auch nicht wirklich zu verfehlen. Treppen hoch und enge Gänge entlang!
Der Aufstieg
& das Kuppelinnere
Es geht 463 Stufen hoch – enge steinige Stufen, die zwischendurch abgelöst wurden, von Räumen, in denen etwas Kirchengeschichte präsentiert wird. Auf dem Weg ist eine Frau der vorherigen Gruppe umgekehrt, weil sie den Weg nicht schaffte. Erst dachte ich, es ist jemand, der normal absteigt, aber später habe ich gesehen, dass der Abstieg über eine andere Route erfolgt.
Der Aufstieg ist zwar abenteuerlich, aber noch nichts im Vergleich zum Abstieg. 😉
Und dann macht man eine Pause… Und zwar direkt unter der Kuppel! Der Kuppel Brunelleschis, die so wunderbar von Giorgio Vasari und Federico Zuccari ausgeschmückt wurde. Dieser Moment ist atemberaubend! Und auch wenn ich die Kuppel des Petersdoms bereits besucht hatte, musste ich kurz die Luft anhalten.
Im Vergleich zu Rom haben wir hier nämlich ein richtiges Figurenprogramm! Das Jüngste Gericht zeigt Himmel und Hölle, Könige und Normalos, Teufel und Engel.
Leider ist der Gang hier auch eng, sodass die Menschen von hinten drängen… Und ich den Verkehr nicht so lange aufhalten wollte. Aber keine Sorge: auf dem Rückweg kommt ihr noch einmal in den Genuss!
Dann geht es weiter hinauf und jetzt wird es wirklich abenteuerlich… Denn nun gehen wir die Kuppelrundung hinauf und die Treppen haben es in sich – Schwindel/Höhenangst inklusive! Hier nur ein paar Bilder …
Und auch wenn mir diese letzten Meter schon Angst vor dem Abstieg machen, hat sich das Ganze extrem gelohnt! Denn die Aussicht, die einen erwartet, ist einfach fantastisch!
Der Ausblick
von der Kuppel
Die letzte Hürde ist eine kleine Treppe, die durch eine Luke in der Decke führt. Und dann hat man es geschafft: Man ist auf der Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore!
Eine 360 Grad Aussicht über Florenz und die Toskana… Atemberaubend!
Zuerst fällt der Blick auf das Kirchenschiff und den Campanile, der auch mit einem separaten Ticket besucht werden kann. Dann wird man weiter in diese Richtung gezogen – der Blick nach Süden: auf die Hügel des Boboli Gartens, den Palazzo Vecchio und die Piazzale Michelangelo…
Weiter geht es Richtung Südosten und man sieht die Santa Croce und das Wohngebiet, dass im Osten liegt.
Und dann kann man sich im Norden auf die Suche nach der Galleria dell’Accademia machen. Seht ihr die Kuppel, unter der sich der David befindet?
Weiter schweift der Blick Richtung Nord-Westen: und man sieht den Mercato Centrale und gleich daneben die Basilica di San Lorenzo und die zweitgrößte Kuppel der Stadt: die Medici-Kapelle.
Und dann sind wir wieder an der Luke, die man nun herabsteigen muss. Ihr könnte die Runde natürlich mehrmals machen, trotzdem wird man nach einiger Zeit darauf hingewiesen, den Abstieg zu beginnen, da die nächste Gruppe käme.
Der abendteuerliche
Abstieg
Ok… Los geht’s. Nichts für schwache Nerven! Aber so wie man hochgekommen ist, geht es auch wieder herunter – nur auf der anderen Seite der Kuppel.
Also zunächst durch die Bodenluke und dann die steile Kuppelrundung wieder herunter, dann über verschiedene enge Treppen und Gänge weiter runter bis man wieder das Innere der Kuppel bewundern kann. Jetzt steht ihr etwas höher, bzw. näher an der Bemalung und könnt euch andere Teile der Fresken ansehen.
Danach geht es relativ schnell und ohne viele Umwege wieder herunter. Man kann kurz einen Blick in die Kathedrale werfen und dann ist man auch schon draußen. Aber diesmal auf der anderen Seite der Kathedrale, auf der Seite des Campanile.
Mein
Fazit
Auch wenn der Preis eines Besuchs relativ hoch ist, lohnt er sich in meinen Augen. Denn auch hier kann man einen Blick in die Kathedrale werfen, die sich ohne den Kuppelbesuch – wie wir finden – nicht wirklich lohnen würde. Der Besuch der Kuppel hat etwas Sportliches und Abenteuerliches. Man kann die wundervolle Kuppel-Bemalung genau unter die Lupe nehmen und wird am Ende mit einem grandiosen Blick belohnt!
Der einzige Negativpunkt: die Kuppel des Doms ist bei euren Aufnahmen dann natürlich nicht mit drauf – das geht allerdings vom Campanile 😉
Alternativen
Die Duomo-Terrassen & der Campanile
Der Campanile:
Naürlich haben wir auch diesen besucht. Susi ist für dich hochgeklettert und deswegen findest du einen eigenen Bericht zur Erklimmung des Campaniles. Eins vorweg: dieser Besuch ist ebenso anstrengend, aber weniger „angsteinflößend“. Außerdem hat man hier die tolle Kuppel mit auf seinen Erinnerungsfotos! Der Campanile ist ebenfalls im Brunelleschi Pass enthalten! Es gibt aber auch den Giotto Pass, der günstiger ist und die Dom-Kuppel ausspart.
Duomo-Terrassen:
Die Dom-Terrassen haben wir noch nicht besucht. Diese entstanden, um die Stabilität der Kuppel auf der Kathedrale zu verstärken. Brunelleschi entwarf deswegen 1439 die sogenannten „Tribune Morte“.
Die Dom-Terrassen befinden sich auf Höhe der Dächer der Seitenschiffe (ca. 32 Meter). Sie bestehen aus einem durchgehenden Balkon, der mit einer Marmorbalustrade verziert ist.
Entlang der Nord- und Südterrassen, die derzeit begehbar und jeweils etwa 70 m lang sind, ist es möglich, die Marmorverkleidung der Rosettenfenster und die Verkleidung des Hauptschiffs aus der Nähe zu betrachten. Bemerkenswert ist auch das Vorhandensein von sogenannten Putlog-Löchern. Das sind kleine Löcher in den Wänden, in denen Stangen oder Balken gesteckt wurden, um ein Gerüst zu tragen.
Tickets hierfür erhält man nur vor Ort an der Kathedralen Kasse. Sie können nur im Rahmen einer Führung besucht werden. Auch hier kann man nur zu Fuß hoch.
Preis: 25 Euro für Erwachsene
10 Euro für Kinder zwischen 7 und 14 Jahren
Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 10.15 – 17.30 Uhr
Samstag, 10.15 – 15.30 Uhr
Die Geschichte der Kuppel
Aufbau und Ausmalung
Die Kuppel des Doms von Florenz, also die Kuppel der Santa Maria del Fiore, ist eine berühmte architektonische Meisterleistung. Filippo Brunelleschi entwarf diese zwischen 1420 und 1436.
Die Kuppel ist eine der größten frei stehenden Kuppeln der Welt und stellt eine der größten technischen Herausforderungen der Architekturgeschichte dar. Diese könnt ihr übrigens anhand von Modellen und detailreichen Erklärungen im Dommuseum nachvollziehen.
Brunelleschi entwickelte eine Reihe von technischen Innovationen, um die Kuppel zu bauen, darunter die Verwendung von Zahnrädern und Seilwinden, um Materialien und Arbeiter auf die Baustelle zu transportieren.
Die Kuppel steht auf vier Pfeilern und hat einen Durchmesser von 45,5 Metern. Die Höhe der Kathedrale insgesamt beträgt außen allerdings nur 114 Metern.
Im Vergleich: der Petersdom hat einen Durchmesser von 42,34 und das Pantheon in Rom einen von 43,20 Metern. Die Höhe des Petersdoms inkl. Kuppel ist aber 133,30 m – somit teilen sich diese drei Kuppeln mehr oder weniger den Rang des größten Gewölbes.
Von außen ähnelt die Kuppel in Florenz durch ihre Marmorverkleidung und den Fenstern und Zinnen, der Kuppel des Petersdoms in Rom.
Für die Stadt ist Florentiner Kuppel ein kulturelles und historisches Symbol und sie ist Teil der UNESCO-Weltkulturerben-Liste.
Die Bemalung:
Die Bemalung im Inneren der Kuppel wurde zwischen 1572 und 1579 von dem Künstler Giorgio Vasari und Federico Zuccari durchgeführt. Vasari war ein Zeitgenosse von Michelangelo und gehörte zu den bedeutendsten Künstlern und Kunsthistorikern der Renaissance. Er ist an mehreren Projekten in Florenz beteiligt – am bekanntesten ist vielleicht der Vasari-Korridor über den Ponte Vecchio.
Die Innenbemalung zeigt das Jüngste Gericht. Szenen aus dem Alten Testament und der römischen Geschichte sollte die Macht und Größe Gottes und des Papstes veranschaulichen.
Vasari, der auch als der Vater der Kunstgeschichtsschreibung gilt, begann mit diesem immensen Projekt im Jahr 1572. Er war zu dem Zeitpunkt schon 61 Jahre alt und krank, hatte aber Großes vor. Er wollte nicht nur das Jüngste Gericht Michelangelos aus der Sixtinischen Kapelle übertrumpfen – er wollte die Kuppel zudem höher erscheinen lassen, als sie ist – à la Pozzo in der Sant’Ignazio vielleicht. Doch beides gelang ihm nicht.
Zum einen ließen seine Figuren den Dom eher niedriger erscheinen, zum anderen verstarb er nur nach 2 Jahren …
Ab 1574 übernahm dann Federico Zuccari diesen Auftrag. Zuccari ist vielleicht nicht solch ein bekannter Name wie Vasari oder Michelangelo, doch hatte auch er große Aufträge nachzuweisen. Er war an den Fresken der Villa d’Este in Tivoli beteiligt, hatte verschiedene Ausmalungen im Vatikan durchgeführt und war auch in Venedig tätig. Unter anderem in San Marco und im Dogenpalast.
Die 4000 m² mit hunderten Kolossalfiguren stellte Zuccari 1579 fertig. Es ist der nach der Fläche größte Fresken-Zyklus zu einem christlichen Thema. Federico Zuccari übermalte und modernisierte dabei teilweise Vasaris Malerei. Dabei passierten auch einige witzige Fehler. Wer den Esel mit den Beinen eines Bären entdecken sollte, der schicke mir bitte ein Foto! 😀
Fakten &
Zahlen
Die Kathedrale von Florenz:
Länge: 153 m
Breite: 38 m
Breite des Kuppelfundaments: 90 m
Gewölbehöhe Seitenschiffe: 23 m
Gewölbehöhe Mittelschiff: 35 m
Höhe der Kuppel im Inneren: 90 m
Höhe der Kuppel außen mit Laterne: ca. 114 m
Durchmesser Kuppel: 45,5 m
Zum Vergleich: Die Kuppel des Petersdom
Gesamtgewicht: ca. 14.000 Tonnen;
Außenhöhe (vom Straßenniveau bis zur Kreuzspitze): 133,30 m;
Innenhöhe (vom Boden bis zum Gewölbe der Laterne): 117,57 m;
Außendurchmesser: 58,90 m
Innendurchmesser: 42,30 m
Offizielle Webseite der Kathedrale (IT/EN): duomo.firenze.it/en/discover/dome
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