Tivoli
Villa d'Este & Villa Adriana
Tivoli
Villa d'Este & Villa Adriana
Ausflug nach Tivoli
Villa d'Este & Villa Adriana
Die Stadt Tivoli liegt ca. 30 km östlich von Rom am Fluss Aniene. Die Nähe zu den Albaner Bergen verleiht der Stadt ein angenehmes Klima und eine wunderbare grüne Atmosphäre. Vor allem an heißen Sommertagen lässt sich der Temperaturunterschied zu Rom spüren, weshalb viele Römer, wie auch Touristen, nach Tivoli fahren, um sich hier zu erfrischen.
Inhalts-
Verzeichnis
Tivoli
das Städtchen
Bereits in der Antike, später auch im Mittelalter, war die Stadt aufgrund ihrer Lage beliebt bei Kaisern und anderen einflussreichen Persönlichkeiten. Kaiser Hadrian hat in Tibur (antiker Name Tivolis) im 2. Jahrhundert eine Villa bauen lassen, die aufgrund ihrer Komplexität und Struktur an ein Stadtviertel erinnern lässt. Sie ist heute genauso wie die Villa d’Este (16. Jahrhundert) eine Sehenswürdigkeit, die jährlich tausenden Menschen anzieht. Beide sind seit 1999 bzw. 2001 als UNESCO-Kulturerbe gelistet. Auch die Villa Gregoriana (19. Jahrhundert) ist absolut sehenswert, nicht zuletzt aufgrund des 100 Meter hohen Wasserfalls!
Den Namen Tivoli werden viele wahrscheinlich auch auf Führungen durch das Kolosseum oder den Petersdom hören. Warum? Weil der antike Stein Travertin, der der Grundstein für viele Bauten in Rom ist, aus Tivolis Umgebung stammt. Travertin ist übrigens kein Marmor, sondern ein Kalkstein mit Löchern und Poren.
Die Stadt selbst zählt heute knapp 57.000 Einwohner und ist mit vielen kleinen Trattorien und (Souvenir-)Shops eher touristisch. Dennoch hat der Ortskern ein nettes Flair und so empfiehlt es sich, eine Mittagspause oder einen kleinen Apertivo hier zu machen. Zum Beispiel in der Panineria “Fa’ ‘n po’ come ti pare” (übersetzt: mach’s, wie du’s willst), die mich schon alleine mit ihrer Aufschrift “LOCALE NON TURISTICO” (kein touristisches Lokal) zum Schmunzeln gebracht hat. Hier kann man sich verschiedene Brötchen oder Wraps mit allen Möglichkeiten Zutaten (egal wie viele) und Soßen füllen lassen.
Unsere Empfehlung
Anfahrt
Wer mit dem Auto in Rom ist, der kann ganz einfach nach Tivoli fahren und vor Ort gegen wenige Euros parken. Man kann von Rom aus auch mit dem Zug nach Tivoli fahren und dann Busse nehmen, um zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten zu gelangen.
Anfahrt mit dem Auto:
Von Rom Termini benötigt man je nach Tageszeit und Wochentag rund 45 Minuten. Wenn man das Straßen- und Auto-Gewirr in Rom verlassen hat, dann geht es über die gebührenpflichtige A 24 nach Tivoli. In der ganzen Stadt gibt es Parkmöglichkeiten und man kann bequem von einer Sehenswürdigkeit zur Nächsten fahren.
Anfahrt mit dem Zug:
Von Roma Tiburtina (nicht so zentral wie Termini) geht es mit dem REG 4546Avezzano über 6 Stops und 53 Minuten nach Tivoli. Von dort gehen dann die oben erwänten Busse zu den Sehenswürdigkeiten. Es gibt noch die Metro B, die man mit 2/3 Umsteigen wählen kann und noch eine andere Reg… Leute, ich sag es euch – das sieht kompliziert aus. Gut, dass Susi mit dem Auto da war!
Anfahrt mit Tourbus:
Ich empfehle, eine Tour zu buchen, die den Transfer von Rom beinhaltet. So kann man den Ausflug stressfrei genießen. Man muss sich nicht um die Anreise kümmern und sich nicht beeilen, um alle Zug-/Busverbindungen zu erwischen. Außerdem helfen Tourguides enorm, um sich in den großen Villen zurechtzufinden und das Wichtigste zusammen zufassen.
Kurz gesagt: Ein Besuch in Tivoli lohnt sich für einen Tagesausflug wirklich!
Oder man sucht sich ein E-Bike und radelt eben mal nach Tivoli: Dauer: gut 2 Stunden pro Strecke 😉
Villa & Garten der
Villa d'Este
Es war Kardinal Ippolito II. d’Este, der im 16. Jahrhundert die prächtige Villa erbauen ließ. Im 17. Jahrhundert wurde sie erweitert und seit dem 20. Jahrhundert ist sie für die Öffentlichkeit zugänglich!
Meine Bewertung:
Positiv:
Wunderschönes Anwesen mit erfrischenden Brunnen.
Negativ:
Mir ist nichts wirklich Negatives aufgefallen.
Tipp:
Buche einen Tourguide (inkl. Transfer von Rom) vorarb!
Zuletzt aktualisiert: 12.03.2024 | Céline & Susi
Villa d'este
Tickets
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Die Villa d’Este betritt man über einen Seiteneingang, der sich neben einer kleinen Kirche (Namensvetter der Santa Maria Maggiore in Rom) befindet. Der Rundweg beginnt im Chiostro, einem Kreuzgang im Innenhof, mit dem Venus-Brunnen. Schon hier muss man aufpassen, sich nicht in der Zeit zu verlieren, so könnte man die vielen Details im Brunnen und die schöne Atmosphäre durch die Orangenbäume wahrscheinlich stundenlang betrachten. Aber das ist erst der Anfang! Was folgt, ist noch viel schöner…
Es geht weiter durch verschiedene Sälen mit riesigen Fresken, vorbei an einer kleinen Kapelle und Ausstellungen antiker Fundstücke wie Mosaike oder Vasen. In jeden Raum kommt man ins Stauen und kann es kaum fassen, wie viel Geld, Geduld und Kreativität hier wohl nötig war, um das alles hier zu konstruieren. Über zwei Etagen verteilen sich die beeindruckenden Säle, für deren Besichtigung man sich eigentlich viel Zeit nehmen sollte, denn es sind die kleinen Details in den Wandmalereien, die Geschichten aus der Bibel oder über die Jagd erzählen. Das klingt einfacher, als es tatsächlich ist, denn durch die Fenster sieht man in den Garten der Villa, der eine unglaubliche Anziehungskraft hat, und man schneller dort ist, als man sich vielleicht gedacht hat.
Über eine Loggia geht es in den Garten, den man am liebsten nie wieder verlassen würde. Die Gartenarchitektur und die unzähligen Brunnen sind ganz einfach phänomenal. Das Grün der Pflanzen wie der Zypressen und das Glitzern des Wassers sorgt für eine unbeschreiblich schöne und beruhende Harmonie. Verständlich, dass der Garten Franz Liszt inspiriert hat, der hier seine „Jeux d’eau à la Villa d’Este“ komponiert hat.
Jeder Brunnen im Garten, egal ob klein oder groß, erzählt (s)eine Geschichte. Alle Rom-Fans werden vom “Fontana di Rometta” begeistert sein. Ein Brunnen, der mit Figuren wie Romulus und Remus, einem Obelisken oder den sieben Hügeln an das antike Rom erinnern soll.
Nur wenige Schritte entfernt befindet sich eine Brunnen-Allee namens “hundert Brunnen”, der durch die vielen lustigen Masken auch Kinder zum Lachen bringen wird.
Der etwas höher gelegene Orgelbrunnen ist wahrscheinlich der berühmteste Brunnen der Villa. Seinen Namen verdankt er der Wasserorgel, die von vielen anderen Brunnen auf der Welt später kopiert wurde. Unter ihm befinden sich die Sybille-Grotten sowie der Neptun-Brunnen, der erst im 20. Jahrhundert errichtet wurde und einen alten Wasserfall ersetzt. Von hier hat man eine wunderschöne Aussicht auf die drei Fischteiche, an dessen Enden wiederum die Besucher sitzen, um die Aussicht auf den Orgelbrunnen zu genießen.
Neben riesigen Springbrunnen und den großen Teichen gibt es im ganzen Garten verteilt auch kleinere Brunnen, so wie der Diana Ephesus Brunnen. Fast wie ein Erlebnispark gibt es fast an jeder Ecke etwas zu entdecken. Selbst entlang der Treppen zur Villa gibt es Brunnen, wie den Fontana della Civetta (Eulen-Brunnen) mit seinen Mosaik-Dekorationen. Man läuft in diesem Garten wirklich von einem Wasserspiel zum nächsten und kann sich kaum daran satt sehen. So einen großen Garten würde man sich nicht erwarten, wenn man die Villa über den kleinen Eingang betritt 🙂
Die Villa d’Este ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass Rom und seine Umgebung nicht nur von der Antike geprägt ist, sondern auch dank der Künstler der Renaissance zu dem geworden ist, was wir heute kennen (und lieben).
100 Hektar Geschichte
Villa Adriana
Der Name “Villa Adriana” verleitet dazu, zu meinen, es würde sich um eine einfache Villa handeln. Dabei bezeichnete es eine 100 Hektar große Anlage des Kaisers Hadrian aus dem 2. Jahrhundert.
Meine Bewertung:
Positiv:
Antike Geschichte und Architektur pur auf unglaublichen 100 Hektar! Zum Glück gibt es Trinkwasserbrunnen und ein kleines Bistro, das man nutzen kann, um sich zu stärken! Die Anlage ist riesig und Erfrischungs-Pausen sind sehr empfehlenswert.
Negativ:
Die Anlage ist fast zu groß, um sie an einem Tag zu erkunden. Keine Kopfhörer beim Audioguide!
Tipp:
Nehmt euch etwas zum Trinken mit!
Zuletzt aktualisiert: 12.03.2024 | Céline & Susi
Villa Adriana
Tickets
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Kaiser Hadrian (römischer Kaiser von 117 bis zu seinem Tod 138) ist aufgrund seiner Reisen auch als “Reise-Kaiser” bekannt. Er war in Großbritannien und ließ den sogenannten Hadrianswall bauen. Hadrian war auch in Ägypten und benutze anstelle von Fotos seine Villa, um Erinnerungen an seine Reisen wieder zu wecken.
Das Canopus zum Beispiel ist dem Nil-Kanal bei Alexandria in Ägypten nachempfunden. Das Wasserbecken ist umrahmt im Säulen und griechischen Götter-Statuen (z.B. die des Ares), die einen sehr athletischen Körper haben. Am Wasserbecken beeindruckt auch das versteinerte Krokodil und entlang des Canopus die verschiedenen römische und griechische Statuen. Aufgrund der Hitze war das Wasser leider gelb, statt blau, dennoch konnte man die Spiegelung der Figuren im Wasser erkennen.
Wenn man beim Canopus angekommen ist, hat man schon einige Meter zurückgelegt. Die Villa Adriana ist nämlich überraschender Weise riesig und mach aufgrund ihrer Ruinen eine Reise zurück in die Zeit relativ gut und einfach möglich. Ähnlich wie in Ostia Antica würde man nicht glauben, wie beeindruckend alte Mauern aus Ziegelstein sein können, wenn man da war.
Die Größe der Villa Adriana scheint vom Moment des Betretens bis zum Zeitpunkt des Verlassens unendlich zu sein. Vom heutigen Eingang der Villa bis zum antiken Arial muss man ein ganzes Stück Fuß laufen und man hat kurzzeitig das Gefühl, den falschen Weg genommen zu haben. Entlang des Weges (sowie später in der gesamten Anlage) sieht man Olivenbäume, die zwar für eine schöne Atmosphäre und Schatten sorgen, mit der Antike selbst aber nichts zu tun haben. Bevor man zu den ersten Gebäuden der Villa Adriana gelangt, ist man schon beinahe erschöpft vom Gehen, dabei hat man noch gar nichts gesehen 🙂
16 Jahre hat man gebaut, um die Anlage fertig zu stellen. Es gibt eine kleine und eine große Therme, Bibliotheken, Wohnhäuser und Tempel. Selbst eine Feuerwehr gab es! Es ist eigentlich ein kleines Stadtviertel, in dem zu Zeiten Hadrians auch etwa 20.000 Menschen gelebt haben. Das Schöne ist, dass man die Gebäude und Tempel auch heute noch betreten kann. Und, obwohl viel Baumaterial fehlt, ist es möglich, sich vorzustellen, welche Größe die Gebäude einst wohl haben mussten. An einigen Wänden sind noch die typischen Stuck-Dekorationen erkennbar. Einige Fußböden sind noch im schwarz-weißen Mosaik-Muster erhalten, andere lassen noch den bunten Marmor erkennen. Und vereinzelt sieht man an Wänden sogar, dass diese bunt angemalt waren.
Leider war das Schicksal der Villa Adriana sehr ähnlich wie die des Kolosseums oder der Forum Romanus. Es wurde im Mittelalter in Vergessenheit geraten und als Steinbruch verwendet.
Das ganze Areal beim ersten Besuch zu erkunden, ist wahrscheinlich unmöglich. Was man meiner Meinung nach, neben dem bereits erwähnten Canopus, nicht verpassen sollte, ist der große Teich beim Pecile, dem Kolonnengang. Der Teich erinnert an ein modernes Schwimmbecken, bei dem nur das Sprungbrett fehlt. Der Kolonnengang hat in der Antike übrigens vor Sonne und bei Regen geschützt und wurde für die Verdauungsspaziergänge nach dem üppigen Mittagessen genutzt. Ein solcher Spaziergang wurde von den Medizinern sogar empfohlen oder bei Probleme mit dem Magen sogar verschrieben.
Spannend ist auch das Heliocaminus, ein Thermalbad, das deutlich macht, wie luxuriös man hier damals gewohnt hat. Es war mit Glasfenstern ausgestattet, die den Raum wärmten. In den Wänden und im Fußboden gab es Hohlräume, durch welche warme Luft strömte. Der Wasserdampf, der im Raum entstand, konnte durch die Kuppel entweichen. Ja, die Römer waren uns mit ihrem Wissen und ihrem Lebensstil um einiges voraus! Sie haben an alles gedacht und alles, was sie bauten genau durchdacht.
Gleich neben dem Heliocaminus steht das runde Theater Marittmo, das aber eigentlich gar kein Theater im klassischen Sinne ist. Viel eher ist es ein Raum, in dem sich der Kaiser zurückzog, um zu meditieren. Daneben steht der Saal der Philosophen, der mit diesen aber wahrscheinlich gar nichts am Hut hat. Die Namen der Gebäude sind in der Tat etwas irreführend. Das hat den Grund, dass man von vielen bis heute den eigentlichen Verwendungszweck nicht herausgefunden hat.
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Mit Unterstützung von Susanne Vukan.