Kolosseum
Kolosseum
Das Kolosseum
Auf den Spuren der Gladiatoren
Das Kolosseum, das Wahrzeichen der Ewigen Stadt, hat schon in der Antike tausende Menschen angezogen und das tut es heute immer noch. Heute kämpfen keine wilden Tiere und keine Gladiatoren mehr, dennoch ist es ein Spektakel.
Aktuelle Hinweise 2024:
Das Kolosseum hat eine besondere Anziehungskraft – alle, wirklich alle, wollen dorthin. Letztes Jahr war es besonders chaotisch. Die Tickets der offiziellen Seite waren lange ausverkauft und seit letztem Jahr dürfen Agenturen wie GetyourGuide oder Tiqets keine reinen Einlass-Tickets mehr verkaufen. Puh, so viele Hin und her! In unserem Blog-Artikel „Kolosseum: was ist neu?“ findet ihr aber alles Wichtige auf einem Blick!
Im Moment könnt ihr hier Tickets kaufen:
- Kombinationsangebote (mit Führung oder Hop-On-Hop-Off-Bus) für das Kolosseum von Agenturen (schnelle Buchung über uns)
- nur Eintrittskarten über die offizielle Seite – jetzt mehr Verfügbarkeit, aber komplizierter (personalisierte Tickets!!!)
- oder auf Tickets vor Ort hoffen.
Ja, ihr habt richtig gehört, aufgrund der vielen Anfragen werden täglich Resttickets verkauft. Seit dem 15. Mai 2023 (bis auf Weiteres) werden die Kassen also für den Verkauf von Einzeltickets geöffnet. Sie sagen selbst: solange der Vorrat reicht… (Öffnungszeiten: 9.00 – 18.15 Uhr)
Sollte ihr also nach langem Anstehen noch ein Ticket bekommen – dann könnte das eine Uhrzeit eine Stunde später oder sogar mehrere Stunden später am Tag sein. Man kann also nicht planen. Solltet ihr bereits andere Tickets für den Tag haben, wäre das also ziemlich ungünstig.
Über die Agenturen kommt ihr – mit einer Ausnahme – nur noch mit einer Führung hinein! Das ist aber überhaupt keine schlechte Entwicklung: denn wir finden ohnehin, dass die Wichtigkeit des Kolosseum nur in einer Führung wirklich vermittelt wird.
Die Ausnahme ist dieses Ticket mit App-Audioguide ab 15,50 Euro (Kolosseum + Forum Romanum + Audioguide)
Oder versuche die Kombination aus den Top-Sehenswürdigkeiten: der Rom Tourist Card ab 101 Euro!
Auch interessant:
Unser Blogartikel: Alles Ausverkauft, was tun, wenn ich keine Tickets mehr für die Vatikanischen Museen, das Kolosseum etc. bekomme. Wir zeigen euch Alternativen!
Meine Bewertung:
Positiv:
Das antike Highlight in Rom. Die Architektur, die Größe aber auch die Brutalität und die hier stattgefunden Spiele lassen einen nur staunen. Es handelt sich definitiv um ein Must-do in Rom! Seit Neustem ist ein App-Audioguide für das Handy im Ticketpreis über TicketBar inklusive! Das finde ich super!
Negativ:
Und deswegen gibt es hier natürlich auch lange Warteschlangen.
Tipp:
Auch die Online-Ticket-Warteschlange ist zuweilen lang. Das liegt am Security-Check! Danach kommst du aber direkt in das Kolosseum, während die anderen sich noch einmal im Inneren, an der Kasse, anstellen müssen.
Zuletzt aktualisiert: 12.08.2024 | Céline
Kolosseum
Tickets
Mein Tipp
Die Rom Tourist Card
Du willst die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bequem mit einem Klick buchen? Kolosseum, Petersdom und die Vatikanischen Museen?
Dann ist dieser Pass genau das Richtige für dich!
Mit nur einem Kauf kannst du all das besuchen! Suche dir dein Wunschdatum aus – sodass du ohne Stress Rom für dich entdecken kannst.
- Kolosseum + Forum Romanum
- Vatikanische Museen + Sixtinische Kapelle -> Skip the line
- Petersdom + Kuppel oder Galleria Borghese oder Engelsburg
- Audioguide App für Rom
- 10 % auf alle weitere Käufe bei Tiqets
Alles Wichtige
auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Wie der Petersdom das christliche Wahrzeichen Roms darstellt, so ist das Kolosseum ganz sicher das Symbol der Antike! Jeder, der Rom besucht, hat auch das Kolosseum auf seiner To-do-Liste. Und das zurecht!
Hier kannst du in das Jahr um 100 n. Chr. reisen und dir vorstellen, wie 1000ende Menschen den Gladiatoren zujubelten…. Verherrlichen dürfen wir das aber nicht: diese Gladiatorenkämpfe oder auch andere Veranstaltungen, die hier stattfanden, waren sehr grausam und brachten vielen den Tod. Und trotzdem hat es etwas Faszinierendes einmal durch diese Ruinen zu laufen.
Du kannst dir selbst ein Bild von den unterirdischen Gängen des Kolosseums machen, denn diese liegen nun frei vor uns, da die ursprüngliche Holzkonstruktion natürlich nicht mehr existiert.
Im ersten Stockwerk findest du außerdem eine Art Museum mit vielen Erklärungen. Oder nutze den Audioguide, der dich auf deinem Weg durch das größte Amphitheater der Römerzeit begleitet.
das Kolosseum
zur Geschichte
Das Kolosseum, dass in der Antike den Namen „Amphitheatrum Novum oder Amphitheatrum Flavium“ trug, wurde in den Jahren 72 und 80 n. Chr. von Kaiser Vespasian in Auftrag gegeben.
Sein Vorgänger – Kaiser Nero – setzte, wie wir wissen, die Stadt 64 n. Christus in Brand. So zerstörte er auch das Vorgänger-Amphitheater, das 29 v. Chr. gebaut wurde.
Vespasian, der nach Neros Sturz 68 n. Chr. die Macht an sich reißen konnte, wurde 69 n. Chr. zum neuen Kaiser ausgerufen. Im Jahr 72 n. Chr. gab er den Neubau des Kolosseums in Auftrag – als Zeichen für seine Verbundenheit zum römischen Volk. Der Bau sollte zum Ruhm seiner Herrscherdynastie – der Flavier – dienen und die größte Arena des römischen Reiches werde.
40.000 Sklaven sollen das Kolosseum in nur 7 Jahren – ohne technische Hilfsmittel versteht sich – erbaut haben.
Der Aufbau der Fassade
Das Gebäude sollte – laut Vespasian – drei Geschosse haben. Die Fassade wurde also aus drei Arkadenreihen mit jeweils 80 Bögen zusammengestellt. Das erste Geschoss erhielt Säulen im dorischen Stil, das zweite Stockwerk, welche im Ionische und das dritte Geschoss Säulen im korinthischen Stil. Quasi die Entwicklung und Basis der römischen Baukunst- auch Kolossalordnung genannt. Als Vespasian im Jahr 79 n. Chr. verstarb, war das Kolosseum fast fertig gebaut. Sein Sohn Titus ließ dann aber noch ein viertes Stockwerk hinzufügen, dass massiv gestaltet und nur von kleinen Fenstern durchbrochen wurde
Die Sitzordnung
Als das Kolosseum im Jahre 80 n. Chr. fertiggestellt wurde, feierte man dies richtig: 100 Tage lang! Gladiatorenkämpfe, Seeschlachten und Tierhetzen lockten die Besucher in diese neue, grandiose Arena, in der ca. 50.000 Zuschauer Platz hatten.
Nicht nur die unterschiedlichen Schichten hatten ihre eigenen Bereiche in der Arena, es wurde zudem noch in Altersschichten oder nach Geschlechtern unterteilt. So gab es die Kaiserliche Loge, das Podium für die Senatoren oder eine einfache Holzkonstruktion – ganz weit oben – für die Frauen der untersten Schichten, die die schlechtesten Plätze in der ganzen Arena bekamen. Noch schlechter sogar als die für Sklaven…
Die Bühnentechnik
Das was wir heute in der Mitte der Arena sehen, das Wirrwarr an Gängen und Räumen, ist ein spätere „Anbau“ von Kellerräumen, den Kaiser Domitian vornahm. Hier wurden die zum Tode verurteilten Menschen und die Tiere eingesperrt. Umkleiden und Requisiten aufbewahrt, Falltüren konnten bewegt werden und Aufzüge wurden eingebaut. So konnten Bühnenbilder oder auch Menschen schnell und einfach in die Arena gebracht werden. Aber unklar ist, ob die Arena damit noch geflutet werden konnte. Das dies zu Beginn möglich war, geht aus verschiedenen Quellen hervor. Denn vor der Umstellung durch Domitian, befand sich unter dem Arenaboden nur ein leerer Raum, der mit Wasser gefüllt werden konnte. Wenn man die Holzbohlen der Arena entfernte, konnte man so Seeschlachten stattfinden lassen!
Nach der Kaiserzeit
Man vermutet, dass die letzten Spiele 434/435 n. Christus stattfanden. Bis dahin war Rom immer noch Sitz des Senats, und von diesen wurde erwartet, dass sie dem Volk etwas bieten. Die letzte Tierhetze fand laut Quellen im Jahr 523 statt.
Der Einzug des Christentums soll ausschlaggebend für die Beendung der Spiele gewesen sein. Das mag zum Teil stimmen, den das Christentum lehnte solche Spiele ab. Aber man geht eher davon aus, dass sich der Aufwand solcher Spiele nicht mehr lohnte. Die Bevölkerung Roms war geschrumpft und das Kolosseum durch ein Erdbeben beschädigt. Die ersten Zerstörungen wurden noch behoben, doch als dann die Herrscher nicht mehr in Rom, sondern in Konstantinopel residierten und der Senat abgeschafft wurde, wurde auch das Kolosseum nicht mehr renoviert.
Ab dem späten 6. Jahrhundert wurden die Räume und Gänge des Kolosseum dann schließlich von der Bevölkerung als Wohnraum genutzt. Weitere schwere Erdbeben und Brände folgten. Und in der Zeit der Renaissance und Barock wurde das Kolosseum als Steinbruch genutzt. Erst Papst Benedikt XIV. verbot dies Ende des 18. Jahrhunderts und erklärte das Kolosseum zur christlichen Gedenkstätte. Und deswegen steht das Kolosseum wahrscheinlich auch noch. Und das ist gut, denn:
„Solange das Kolosseum steht, solange steht Rom. Wenn das Kolosseum fällt, dann fällt auch Rom“
Über Brot
Und Spiele
„Brot und Spiele“ – „Panem et circenses“. So hielten Herrscher und Politiker das Volk bei Laune.
Die für die Bevölkerung kostenlosen Spiele dauerten in der Regel einen ganzen Tag. So brachte ein jeder sich auch seinen Mittagssnack mit – denn Archäologen fanden unter der Kanalisation Reste von Nahrungsmitteln!
Am Morgen
Morgens wurden Tierhetzen veranstaltet: Löwen, Krokodile, Tiger, Giraffen, Nashörner und Bären wurden aufeinander losgelassen. Je exotischer die Tiere, desto besser. Nach einer solchen Hetze stapelten sich die toten Tiere hinter den Kulissen.
Mittags
Das war schon grausam anzusehen, doch gegen Mittag wurde es dann noch brutaler. Zum Tode Verurteilte mussten mit bloßen Händen gegen wilde Tiere kämpfen. Die Verurteilten wurden zur Belustigung zudem verkleidet – zum Beispiel als Orpheus, der ein griechischer Sänger und Dichte war, der sogar Feinde durch seinen Gesang beschwichtigte. Doch die Verkleidung half den Menschen in der Arena leider wenig…
Am Nachmittag
Das Highlight waren aber natürlich die Gladiatorenkämpfe. Diese fanden immer am Nachmittag statt. Die Gladiatoren waren entweder Kriegsgefangene oder Sklaven, die hier ums Überleben kämpfen mussten. Es gab aber auch Freiwillige, die hier berühmt werden wollten. Jeder kämpfte mit einer von ihm ausgewählten Bewaffnung und das Volk durfte über Leben und Tod entscheiden.
Viele Filme zeigen uns heute wie es damals im Rom und während der Spiele zuging. Dennoch glaube ich, dass wir diese Zeit und diese Spiele vielleicht doch noch ein wenig verklären. Diese Spiele müssen damals unglaublich brutal gewesen sein. Manche Historiker schätzen, dass im Laufe der Jahrhunderte etwa 300.000-500.000 Menschen und viele Millionen Tiere im Kolosseum starben. Andere halten die Zahlen für übertrieben.
Mit dem Christentum kam es zum Ende dieser „Spiele“ und ab dem 5. Jahrhundert wurden diese endgültig verboten.
Interessant ist, dass das Kolosseum seit 1999 sogar als Monument gegen die Todesstrafe dient! Immer wenn ein Todesurteil ausgesetzt oder die Todesstrafe in einem Land abgeschafft wird, erleuchtet. Es ist dann für 48 Stunden in bunten Farben.
Offizielle Webseite des Kolosseum (EN): www.parcocolosseo.it
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2016 – 2024